Cambo bietet die Fachkameras X2-Pro und Ultima 35 jetzt auch in Ausführungen an, an die sich Kameras mit Sony-E-Bajonett – namentlich die alpha 7 / 7R – als „digitales Rückteil“ anklinken lassen:

X2-Pro
Die X2-Pro (Frontverstellungen), die bislang bereits in Ausführungen für Canon, Nikon, Phase One / Mamiya AFD und Sony 850 / 900 (alpha-Bajonett) existierte, gibt es nun auch für Kameras mit Sony-E-Bajonett. Vorhandene X2-Pro lassen sich mit umrüsten; notwendig sind der Balgen samt Bajonett (ca. 300 Euro) und die Kamerabasis (ca. 200 Euro) für Sony. Ein komplettes System kostet inkl. Objektivadapterplatte ca. 2100 bis 2500 Euro, je nachdem, welche Objektive benutzt werden sollen. Objektiv und Digitalkamera kommen noch dazu.

Ultima 35
Auch die Ultima 35 (Front- und Rückverstellungen) liefert Cambo jetzt in einer Ausführung mit Sony-E-Bajonett. Bislang schon existierten Versionen für 4×5”, 2×3” (für Digitalrückteile) und für Kleinbild-Kameras von Canon und Nikon. Die Kleinbild-Ausführung lässt sich mit den entsprechenden Kits auch in die 2×3- oder 4×5-Variante umbauen. Die Ultima 35 kostet soweit komplett (verstellbare Kamera, Balgen, Kamerabasis, Objektivaufnahme), aber ohne Digitalkamera und Objektiv, knapp 6000 Euro.
Siehe auch: Cambo BV
(thoMas)
Fachkameras im 21ten Jahrhundert?
Sehen so die Fachkameras aus, mit der sich die Anwender in Zukunft auseinandersetzen sollen?
Fachkamera der Zukunft.
[quote=Gast]Sehen so die Fachkameras aus, mit der sich die Anwender in Zukunft auseinandersetzen sollen?[/quote]
So oder so ähnlich.
Wir erinnern uns: Die ersten „Mittelformat“ Digibacks von Sinar und Co. hatten einen CCD Sensor mit 2048×2048 Pixeln auf 24x24mm Fläche. Später dann 24×36 mit 2048×3072 Pixeln. Damals gab es noch nicht das heutige Angebot an „Digitalen Fachkameras“, welche für ein – jetzt echtes – Mittelformat Digiback optimiert sind. Die wurden auf ganz normalen Fachkameras für 4×5″ mit entsprechenden Adaptern eingesetzt. Es hat also schon einmal funktioniert und was mit 4 bzw. 6 Megapixeln funktioniert hat, kann mit 24 oder 36 Megapixeln nur besser funktionieren. Außerdem ist die A7 ein automomes Back mit eigenem Speicher und eigener Stromversorgung, Belichtungsmesser auf der Sensorebene, sowie eigenem Verschluss und Monitor. Herz, was begehrtst du mehr. Das sieht doch sehr ok aus und hat gegenüber echten Digibacks, die mit 33x44mm Chipfläche nicht einmal doppelt so groß sind, einen nicht ganz unerheblichen Einspareffekt.
Als die A7 raus kam, war für mich – ich bin aus schlechter Erfahrung heraus ein überzeugter Verweigerer der Spiegellosigkeit – der erste Gedanke, dass genau das eine sinnvolle und innovative Anwendung dieses Dingelchens wäre. Fein, dass Cambo genau so denkt. Blöd dass ich Sinars habe, aber vielleicht kommt da auch noch was. Dann muss ich nichts basteln.
Disclaimer:
Natürlich ist mir klar, dass die A7(R) für diese Anwendung ein Kompromiss ist, aber einer der funktionieren kann und ganz erhebliche Kostenvorteile bringt. Natürlich könnte Sony eine A9R mit einem größeren Chip und ein paar weiteren Optimierungen raus bringen. Dazu ist aber wohl der Markt zu klein. Und man wird sich wohl auch nicht das gerade anlaufende Geschäft mit dem neuen CMOS Sensor für Fujiblad und MamiyaOne kannibalisieren wollen.
Das Problem
besteht darin, dass es einen (wesentlichen) Unterschied macht, ob man den Sensor oder das Objektiv verstellt.
Amateur.
[quote=Gast]Macht auch viel her, aber der Preis ist noch nicht „amateurgerecht!“[/quote]
CAMBO zu amateurgerechten Preisen? Dem Manne kann geholfen werden.
http://www.mommenti.at/product/152/cambo
Weitwinkel-Gefummel
Also, mich wundern derartige Pseudofachkameras fürs Vollformat auch immer wieder. Gut, ich muss ja nicht auf dem kleinen Kameramonitor scharfstellen und meine Verschiebungen und Verschwenkungen kontrollieren, das lässt sich gut auf einem großen Monitor tun – zumindest im Studiobetrieb.
Kritisch wird diese optische Bank im Zwergenformat jedoch beim Einsatz mit Weitwinkeln und Superweitwinkeln, sofern diese vestellt werden sollen/müssen. Hier wird’s extrem fummelig, wenn das überhaupt geht. Um mit der in der Pressemeldung genannten Kombination halbwegs befriedigende Aufnahmen machen zu können, führt an den extrem treuren digitalen Fackkameraobjektiven wohl kein Weg vorbei. Wenn ich mir das so alles anschauen, dann lohnt sich wohl nur für wenige Leute der Einstieg in diese Lösung. Für die paar Aufnahmen, für die ich Shift und Tilt einsetzen will/muss, bleibe ich bei meiner bereits vorhandenen 4×5 mit den beiden Weitwinkeln 90 mm und 80 mm. Zugegeben, diese Ausrüstung ist schwerer und sperriger, allerdings macht die Bildkomposition auf der Mattscheibe auch mehr Spaß (und funktioniert überall) als der Monitor-Zirkus mit der Alpha 7. Qualitativ muss ich mir mit 4×5 inch sowieso keine Sorgen machen.
PS: Wenn ich mir die Fotos von der Ultima 35 anschaue und sehe, wie weit Vorder- und Rückstandarte voneinander entfernt sind, dann wird hier mit Sicherheit kein Weitwinkelobjektiv eingesetzt. Mit langen Brennweiten (und Balgenauszügen) kann jeder, knifflig ist die Option, kurzbrennweitige Objektive einzusezten. Da scheidet sich kameraseitig schnell die Spreu vom Weizen. Es wird schon seinen Grund haben, dass man in der Pressemeldung auf – bei analogen Fachkameras jahrzehntelang üblichen – Zahlen und Fakten zur Verstellbarkeit verzichtet…
Für die
Weitwinkel-Fotografie auf Kleinbild oder noch kleiner ist eine Fachkamera sowieso ein Fauxpas … 😎
Kann jeder.
[quote=Gast]Mit langen Brennweiten (und Balgenauszügen) kann jeder, …[/quote]
Leider auch nicht. Wie ich oben schon mal geschrieben habe, gibt es bei allen Kleinbildkameras einen Tunnel vom Objektivbajonett bis zum Sensor. Der ist bei Nikon lang und eng, bei Canon lang und nur wenig weiter und bei Sony kurz und eng. Dazu kommt dann noch der Bajonettanschluss für den Balgen. Wie stark sich das in der Praxis auswirkt, kann man nur raten. Ich habe mir den Spass erlaubt und für ein paar Euro eine Nikon Anschlussplatte für die Sinar aus der Bucht gefischt. Da habe ich gerade bei langen Brennweiten (240mm) schon bei geringen Verschiebungen Abschattungen. Bei 150mm ist es etwas besser, weil da das Objektiv näher am engen Durchlass ist. Mit versenkter Platte gehen auch noch 135mm, dann hat die Bastelei ein Ende. Da die Nikon Platte das ohnehin schon große Auflagemaß noch um ein paar Zentimeter verlängert – wegen der Blitz- und Batteriewulste an der Kamera – ist die Sony mit ihrem kurzen Auflagemaß und ihrer flachen Front klar im Vorteil. Ich denke, dass da ein 90mm Objektiv noch Anschluss finden müsste. Vielleicht auch noch ein 75er. Darunter wird mit „analogen“ Objektiven nicht mehr viel gehen.
Dafür
gibt’s von Canon wie von Nikon spezielle Objektive, die in Summe die in jeder Hinsicht überzeugendere Tilt- und Shift-Option eröffnen. Ohne das in jeder Hinsicht überdimensionierte Großformat-Brimborium.
Fühlen Sie sich
privilegiert … aber nicht unbedingt als Maßstab. 😎
Amateurmarkt.
[quote=Gast]…dann steht das alles auf einer Fotobörse: Kaum benutzt, ohne Gebrauchsspuren (ganz wichtig) und für nur 600 Euro![/quote]
Nein, das kommentiere ich jetzt nicht. Ich würde nur gerne die Fotobörse wissen wo sowas steht. Arca Swiss und Linhof bevorzugt, mit Sinar war ich nicht so zufrieden. Digitalobjektive mit 80 und 105mm habe ich schon, für den Rest wäre ich noch aufgeschlossen. Beim Rückteil reichen 50 Megapixel, für 600 Euro wollen wir den Bogen nicht überspannen. Hat ja alles zusammen mal 50.000 Euro gekostet und ist kaum benutzt und ohne Gebrauchsspuren.
Ist doch was
Verschiebungen mit dem Tele oder Verschwenkungen im extremen Makrobereich … Mittelformat ist ja tot, und mir ist auch schon ganz schlecht. 😎
Schöne Immer-dabei-Cam!
😉
Wenn man sie
ordentlich faltet und zusammenlegt … 😉
Und wer will schon
allein im Tele- und Makro-Bereich verstellen …
Ja, so ist das.
Mit althergekommenen Rezepten für den Kamerabau kommt man eben im digitalen Zeitalter nicht unbedingt weiter. Gerade die VF-Mirrorless eignen sich hervorragend für Balgeneinsatz, da der Sensor nicht so tief im Schacht sitzt und damit verschattungsfrei Verschwenkungen erlaubt.
Mit dem verschwenkbaren Display kann man den Aufbau sehr gut kontrollieren, ohne übermäßigen technischen Klaumauk veranstalten zu müssen. Über die NFC-Schnittstelle können noch weitere Betrachter das Bild mit beobachten.
Insgesamt: sehr praktisch.
Das Auflagemaß
würd‘ ich dabei noch im Auge behalten – und schon wirkt’s ziemlich affig …
Klamauk???
Ach so…und diese Cambo-Teilchen sind „kein technischer Klamauk?“ Macht auch viel her, aber der Preis ist noch nicht „amateurgerecht!“ [quote=Gast]Mit althergekommenen Rezepten für den Kamerabau kommt man eben im digitalen Zeitalter nicht unbedingt weiter. Gerade die VF-Mirrorless eignen sich hervorragend für Balgeneinsatz, da der Sensor nicht so tief im Schacht sitzt und damit verschattungsfrei Verschwenkungen erlaubt.
Mit dem verschwenkbaren Display kann man den Aufbau sehr gut kontrollieren, ohne übermäßigen technischen Klaumauk veranstalten zu müssen. Über die NFC-Schnittstelle können noch weitere Betrachter das Bild mit beobachten.
Insgesamt: sehr praktisch.[/quote]