… glaubt die Prophoto GmbH anhand einer amerikanischen Studie nachweisen zu können. Wir haben da so unsere Zweifel:
Die Prophoto GmbH, deren Geschäftszweck die Förderung von Fotografie und Imaging ist, gibt sich angesichts einer Studie, durchgeführt von Dr. Denise Park an der Universität von Texas in Dallas, ganz begeistert: Fotografen sind schlauer – endlich haben wir den Beweis. „Wie jetzt vermeldet wurde, macht Fotografieren auch schlau, was zwangsläufig zur Folge hat, dass Fotografen auch schlau sein müssen.“, so liest sich ein Textauszug aus der Prophoto-Meldung.
Die Originalmeldung beginnt allerdings mit den Worten „Seniors who step outside their comfort zones could be enhancing their memories beyond those who stick with what they know.“ (Senioren, die das Gewohnte hinter sich lassen, stärken Ihr Gedächtnis möglicherweise mehr als jene, die im Bekannten verharren.) – Es geht in der Studie also offensichtlich um die Altersforschung und um die Merkfähigkeiten im Alter, nicht um Klugheit oder Intelligenz. Tatsächlich: „… das Erlernen geistig anspruchsvoller Fertigkeiten, wie etwa Digitalfotografie, hilft älteren Menschen, ihr Gedächtnis zu verbessern.“
Kurzfassung der bisherigen Ergebnisse von Dr. Park: In der Studie mit 221 Teilnehmern, die zwischen 60 und 90 Jahre alt waren, und die in sechs Gruppen aufgeteilt und untersucht wurden, zeigte sich, dass nur die Teilnehmer jener Gruppen, in denen es galt, andauernde geistige Herausforderungen über längere Zeit zu bewältigen, ihre Gedächtnisleistung verbessern konnten. Das waren die Strick- und die Fotogruppe. Und offensichtlich stärkt nicht die Tätigkeit an sich das Gedächtnis, sondern das Erlernen dieser Tätigkeit. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen immer länger leben, ist es das langfristige Ziel dieser und weiterer Studien, zu erforschen, wie die geistige Gesundheit alter Menschen erhalten werden kann.
(thoMas)
Bei dem
was heute so zusammengekauft wird, teile ich diese Zweifel … die gehen ja mehrheitlich auch nicht in den Schlau-, sondern in den Blödmarkt.8-)
Hmm…
Angesichts der
Hmm…
Angesichts der Kommentare hier, halt` ich das eher für Quatsch.
Ha Ha…
[quote=Gast]Hmm…
Angesichts der Kommentare hier, halt` ich das eher für Quatsch.[/quote]
genau das war mein erster Gedanke als ich den Text oben gelesen habe.
Wie wär`s statt dessen mit…”Unter dem Deckmantel der Anonymität tendiert der Fotograf von heute eher zum respektlosen Hobbyrichter”
Zu Recht
Weil viele “Neuerungen” nur Mogelpackungen sind: Standards zu senken und Funktionalität zu hintertreiben. Verbesserungen sind damit oft nicht verbunden. Dafür wird’s für die produzierenden Beteiligten meist billiger; beharrt Konsument auf gewohnten Standards, dann jedenfalls für diesen auch schon mal (viel) teurer.
Zweifel.
[quote=Gast]Angesichts der Kommentare hier, halt` ich das eher für Quatsch.[/quote]
Die Rede war von Fotografen, nicht von Forenten. Das ist nicht das Selbe.
Senilisieren
geht schon früh los.
Bei manchen Youngsters, die ich so mitkriege, auch in Foren gerne unterwegs, möchten am liebsten schon alles immer so haben, wie es immer schon war (und wenns nur einige Jahre waren, weil das Leben noch gar nicht so lange angedauert hat).
Jede Neuerung ist ein Riesenaufreger, alles was nicht in das direkte Schema passt, wird vehement bekämpft usw. Kaschiert wird das mit einer Menge hagestolzer Ausbrüche und barscher Verweise, obwohl schon nach kurzer Zeit erkennbar wird, dass es vor allem an Anpassungs- bzw. Lernfähigkeit, Neugier auf noch nicht Dagewesenes, Herausforderungen auf unbekanntem Terrain, mangelt. So wie bei denjenigen, die am liebsten mit einer SLR ohne Film, dafür mit Sensor, genauso arbeiten wollten, wie anno dunnemal. Die haben einfach nicht verstanden, dass eine Kamera heute egal wie, ein Kleincomputer ist und dieser Computer schlicht nicht mehr so funktioniert, wie das früher der Fall war, obwohl sich die Industrie bemüht, auch denen gerecht zu werden.
Alles was nach Computer riecht, wird unter die Rubrik “Spielzeug” geschoben, alles was an zusätzlichen Möglichkeiten diese Technik ohnehin anbietet, ist Kinderkram mit Spielekonsole. Ich kann mich daran erinnern 🙂 dass eine Generation es sich geleistet hat, auf die Herausforderung “Computer” nicht zu reagieren und die hat das mit der zwangsweisen und frühzeitigen Abmeldung aus dem Berufsleben bezahlt.
Nicht alles
was als Neuerung ausgelobt und verramscht wird, ist eine (gar zukunftsweisende) Offenbarung. Dafür erweist sich nicht weniges, was eine Kamera sein sollte, aber nur weiterer Computermüll ist, als Offenbarungseid: Zuerst als einer des Herstellers, bei “Erfolg” (im Sinne des Marketingspeech) auch beim rundum verarschten Konsumenten. 😎
Gast schrieb:
Ich kann mich
[quote=Gast]Ich kann mich daran erinnern 🙂 dass eine Generation es sich geleistet hat, auf die Herausforderung “Computer” nicht zu reagieren und die hat das mit der zwangsweisen und frühzeitigen Abmeldung aus dem Berufsleben bezahlt.[/quote]
Na aus dem Beruf ist ja noch harmlos. Obiger Absatz erinnert mich irgendwie an das Verhältnis der vergangenen DDR zur IT :P.
Veränderungen
[quote=Gast]
Jede Neuerung ist ein Riesenaufreger, alles was nicht in das direkte Schema passt, wird vehement bekämpft usw. Kaschiert wird das mit einer Menge hagestolzer Ausbrüche und barscher Verweise, obwohl schon nach kurzer Zeit erkennbar wird, dass es vor allem an Anpassungs- bzw. Lernfähigkeit, Neugier auf noch nicht Dagewesenes, Herausforderungen auf unbekanntem Terrain, mangelt.
[/quote]
Das ist aber auch ein z.T. typisch deutsches Phänomen! Nirgendwo anders auf dieser Welt steht man Veränderungen seiner gewohnten Lebensabläufe so “skeptisch” gegenüber als in Deutschland. Ich kenne jedenfalls kein Land, wo man z.B. noch ein Jahrzehnt nach der Einführung von Studiengebühren diese immer noch nicht akzeptiert hätte, wo man sich über ein Jahrzehnt nach der Einführung des Euro immer noch so stark die “gute alte” DM zurück ersehnt, wo man elektronischen Zahlungsmitteln so ablehnend gegenüber steht (und an der Kasse böse bis mitleidige Blicke erntet wenn man mit solchen zahlt), wo man so hysterisch Googles Street View verteufelt hat, wo man so stark gegen die EU-Glühbirnenverordnung Front macht (und alte Glühbirnen in größeren Stückzahlen Zuhause hortet), wo die digitale Fotographie über 20 Jahre nach dem Beginn der digitalen Ära von manchen immer noch als “Modeerscheinung” abgetan wird usw.. Bei mir in Hamburg hat die Stadt kürzlich die Verkehrsführung an diversen größeren Kreuzungen verändert; statt sich daran zu gewöhnen, halten die Leute stur an ihren alten Gewohnheiten fest und verursachen vermehrt Unfälle und/oder beschweren sich massenweise beim Verkehrsamt.
Deutsche sehen Veränderungen vorerst immer nur als Bedrohung ihrer alteingesessenen Gewohnheiten an. In neuen Entwicklungen und Trends sieht der Deutsche nur die Nachteile und Gefahren (z.B. Mißbrauchspotential oder Konflikte mit dem heiligen Datenschutz), statt die Chancen und Möglichkeiten zu sehen…
Ich kann mir das nur als Folge einer — trotz gegenseitiger Beteuerungen — doch nicht ganz abgeschlossenen Vergangenheitsbewältigung erklären. Das eine Mal, wo die Deutschen sich massenweise für eine große Veränderung begeistert haben, war das auf dem politischen Parkett und hat das die ganze Welt ins Verderben gestürzt bzw. hat das zu einem Weltkrieg mit Millionen von Opfern geführt. Und als ob man der ganzen Welt zeigen müsste, dass man seine Lektion gelernt hat, sehen sich die Deutschen dazu berufen, Veränderungen so lange wie nur möglich abzulehnen oder zumindest alle vor den Gefahren solcher Veränderungen zu warnen.
Das nimmt mitunter hysterische Züge an; dieser ständig erhobene Zeigefinger, mit dem alles Neue zunächst einmal gerügt, verspottet und/oder kritisiert werden muss, kriegt man nirgendwo anders auf dieser Welt so penetrant zu sehen, wie hier in Deutschland!
wirklich so schlimm?
“frühzeitige Abmeldung aus dem Berufsleben”,
“Herausforderung Computer”…
…als ehemaliges “Computer-Kind” habe ich in Sachen Fotografie und insbesondere “Standardsoftware” eher das Problem, daß die Auswahl an nativ unter meinem Wahlbetriebssystem lauffähigen Programmen arg-begrenzt ist. Adobe bspw. stellt keine unter GNU/Linux-Betriebssystemen lauffähige Version von Photoshop oder Lightroom her. Das heißt ich muß ausweichen auf entweder freie Software – wo die Entwicklung leider nicht eben imer so zügig vorangeht, oder ich kann viele Anleitungen, Bücher und Kurse für Photoshop in den Wind schießen und muß nehmen was ich bekomme: in meinem Fall bleibt da fast nur ein Produkt: “Aftershot Pro” / ehemals “Bibble”.
Grundsätzlich wäre ja gegen ein fair-gestaltetes Abomodell nichts einzuwenden, jedoch die Unsicherheit in Sachen Budget und IT-Sicherheit fördert nicht gerade Vertrauen. Andererseits haben wohl insbesondere die Adobe-Produkte inzwischen eine Reife erreicht, von der Anwender anderer Software-Lösungen nur träumen können – und gerade deswegen scheint ein fortwährendes “upgrade”-Verhalten für viele CS-6 – Benutzer immer weniger erstrebenswert.
Es drängt sich hier also sebstverständlich die Frage auf, ob dies nicht der eigentliche Grund für Adobe ist, die Kaufversionen mit hohem Einstandspreis einzustellen: eine mögliche Reduzierung der aus der Vergangenheit gewohnten Verkaufszahlen von Versionsupgrades an die Stammkundschaft.
Software-Ingenieure wollen halt auch ihr täglich Brot bezahlen können. Nur wenn eine Software fast “zuende-entwickelt” scheint, wer will dann noch die (teuren weil notwendigerweise kompetenten) Entwickler bezahlen?
Alles so Fragen, die mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommen – und auf die ich leider selbst auch keine Patent-Antwort geben kann.
Gruß
Heiko
Lernen hält jung
Das ist das kurz zusammengefasste Ergebnis dieser mit 221 Teilnehmern nicht repräsentativen Studie. Das hat mit Fotografie genauso viel zu tun wie mit Spitzenklöppeln.
Ein bisschen mehr Stricken und Fotografieren..
.. täte den Verfassern vieler ProPhoto-Meldungen (z. B. dieser http://www.prophoto-online.de/fotopraxis/Familienfotografie-Vorweihnachtszeit-hat-viel-zu-bieten-10007358 “Zur Weihnachtszeit, das weiß jeder, da geht der Auslöser im Sekundentakt”) wohl auch ganz gut.
“Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.”
senil bis ins hohe alter.
ich erlerne gerade die kunst des spiegellosen rasierens. angeblich soll ja alles besonders hip sein, was keinen spiegel braucht. so nach der devise: immer eine rasierklinge am puls der zeit.
Allgemeinposten sensationell präsentiert
BILD lässt grüßen!
Ich lege noch einen nach – passend zum BILD-Niveau:
“Wer regelmäßig Gemüse isst, wird älter!”
Gut Licht!