Mit einem „Flaschenboden“ – so die despektierliche Bezeichnung für vermeintlich schlechte Objektive – will doch keiner fotografieren? Wir schon:
Nicht erst seit Nikons Df, nein, spätestens seit den ersten „Spiegellosen“ mit ihrem geringen Auflagemaß erschließt sich dank vieler Adapter eine ganze Fülle alter Objektive, die es zwar manuell scharfzustellen gilt, die aber für ganz wenig Geld gebraucht zu bekommen sind. Und wer nicht gerade Sport und Action fotografiert, dem ist der fehlende Autofokus egal und der könnte es zum Beispiel mal mit einem gebrauchten lichtstarken 1,4/85 mm versuchen, oder sein altes Zoom, Fisheye oder Normalobjektiv reanimieren.
Wäre da nicht diese eine Sache:
Diese Behauptung – allzu oft gebetsmühlenartig wiederholt – wird von den Zweiflern allzu selten auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht. Dabei genügt für den Test ein einfacher Rundgang mit Kamera und Objektiv, und das haben wir einfach mal gemacht: Gewählt wurden die Kleinbild-Nikon D800 mit 36 Megapixeln sowie die Nikon D7100 mit 24 Megapixeln, die eine noch höhere Pixeldichte hat: Die 24 Megapixel auf dem APS-C-/DX-Sensor der D7100 (15×23 mm) das wären, aufs 24×36-mm-Kleinbildvollformat hochgerechnet, rund 55 Megapixel. Was die Objektive angeht, wurden zwei konstruktionstechnisch sehr alte, der optischen Höchstleistung unverdächtige Zoomobjektive eingesetzt.
Einmal das gerne als „Flaschenboden“ verunglimpfte Zoom Nikkor 3,5/43-86 mm (links an der D7100), das in der Liste der „Nikon’s 10 Worst Lenses“ („Die 10 schlechtesten Nikon-Objektive“) des ebenso umstrittenen wie unterhaltsamen Amerikaners Ken Rockwell gleich an erster Stelle steht. Wobei das eigene 3,5/43-86 mm anhand der Seriennummer und mit Hilfe der neuseeländischen Seite photosynthesis auf die Produktionsjahre 1977 bis 1982 datiert werden konnte. (Das 43-86 kam, nicht auswechselbar, 1961 erstmalig bei der für Nikon im Auftrag u. a. von Mamiya gefertigten „Nikkorex Zoom 35“ zum Einsatz.)
Zweiter Testkandidat war das Vivitar Serie 1 2,8/35-85 mm (beachten Sie den Zustand der Frontlinse!). Ein Zoom, das gar keins ist, denn bei jeder Brennweitenänderung muss die Entfernungseinstellung korrigiert werden: „Varioobjektiv“ ist deshalb die korrekte Bezeichnung! Das Vivitar wurde 1979 nur mit einem „zufriedenstellend“ bedacht, obwohl es eine höhere Punktzahl hatte als andere Linsen: Walter E Schön CF 1979 Standard-Zoom-Test. Mehr über dieses Objektiv auch unter Vivitar – ganz großes Kino.
Diese beiden mindestens 30 Jahre alten „Gummilinsen“ wurden also mit D800 und D7100 ausprobiert. Fotografiert wurde mit verschiedenen Brennweiten, die mangels Chip im Objektiv allerdings immer nur als einmal festgelegte Brennweite – zum Beispiel die kürzeste Brennweite 35 bzw. 43 mm – aufgezeichnet werden. Nach Festlegen der Lichtstärke des Objektivs in der Nikon-eigenen Gehäuse-Datenbank wird die verwendete Blende zuverlässig in die EXIF-Daten geschrieben.
Da zu starkes Abblenden bei den mittlerweile erreichten Pixeldichten für Beugungsunschärfen sorgt, wurden die beiden Objektive auf maximal f/11 abgeblendet. Das Gros der Bilder entstand bei f/5,6 oder f/8. Die Kameras wurden bei Zeitautomatik und mit ISO-Automatik eingesetzt.
Um die kamerainterne Schärfung der Nikon-Gehäuse außer Kraft zu setzen, wurde im Nikon-Rohformat „NEF“ gespeichert und die Bilder überwiegend mit Lightroom (LR) 5 „entwickelt“ und für die Darstellung im Internet als JPEG und maximaler Größe 8 MB gespeichert (bei 100-%-LR-JPEG-Qualität wären die 36-MP-JPEGs rund 17 MB groß). Eventuelles Rauschen wurde in Lightroom reduziert, geschärft wurde ebenfalls mit Lightroom bei 1:1-Wiedergabe nach visuellem Empfinden. An Kontrast und Farbe wurde kaum etwas korrigiert.
Bilden Sie sich selbst ein Urteil:
(Klick aufs Bild!)
Beginnen wir mit einer Blendenreihe, die aus entsprechenden Ausschnitten montiert wurde. Sicher nicht unbedingt die Stärke des Vivitars: Fotografie im Nahbereich. Das Vario stand auf 35 mm, die Kombination D800 plus Vivitar auf dem Stativ. ISO 200, Zeitautomatik. Die NEF-Dateien wurden in diesem Fall mit dem nikoneigenen ViewNX2 konvertiert. Die Schärfung war in ViewNX2 auf Null gedreht. Auch bei der anschließenden Montage in Photoshop wurde nichts unscharf maskiert. Ein gewisser Verlust ergibt sich durch die finale Speicherung in der Photoshop-JPEG-Qualitätsstufe 8.
Das Vivitar 2,8/35-85 mm produziert bei Blende 2,8 eine Weichheit, die dem legendären Rodenstock Imagon zur Ehre gereichte.
Es folgen zwei Aufnahmen mit dem Nikkor 3,5/43-86 mm an der D800:
Aufnahme mit D800 und Nikkor 3,5/43-86 mm
Volle Auflösung 36 MP, Photoshop JPEG-Stufe 8, unscharf maskiert
(Klick aufs Bild!)
Aufnahme mit D800 und Nikkor 3,5/43-86 mm
Volle Auflösung 36 MP, Photoshop JPEG-Stufe 8, unscharf maskiert
(Klick aufs Bild!)
Und jetzt die beiden Objektive und die 24-MP-D7100:
Gesamtmotiv
Aufnahme mit D7100 und Nikkor 3,5/43-86 mm bei trübem Novemberwetter
Ausschnitt aus der Originalaufnahme
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Gesamtmotiv
Aufnahme mit D7100 und Nikkor 3,5/43-86 mm
Ausschnitt aus der Originalaufnahme
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Aufnahme mit D7100 und Vivitar 2,8/35-85 mm (volles Aufnahmeformat 6000×4000 Pixel)
(Klick aufs Bild!)
Gesamtmotiv
Aufnahme mit D7100 und Vivitar 2,8/35-85 mm bei längster Brennweite 85 mm (= 128 mm @KB)
Ausschnitt aus der Originalaufnahme
(Klick aufs Bild!)
Das soll als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage zu „(Fast) kein Objektiv kann diesen oder jenen Sensor bedienen…” genügen. Es geht tatsächlich mehr als das, was im Internet gerne wieder und wieder behauptet wird.
Natürlich, je weniger Megapixel, desto leichter wird es für das Objektiv. Insofern war es von Nikon nicht ganz verkehrt, sich bei seiner Retro-Idee „Df” auf 16 Megapixel zu beschränken. Da dürften Festbrennweiten ähnlichen oder gar noch höheren Alters vermutlich sogar noch besser abschneiden als die beiden hier vorgestellten Zooms. Auf einem Werbefoto zur Nikon Df sind vermutlich nicht ohne Grund das 1,2/55 mm und das erste Zoom-Nikkor 3,5/43-86 mm abgebildet.
(Ralf Jannke)
Kritsch sind …
[quote]sogar noch besser abschneiden (…) [/quote]
Kritisch sind die Bildecken und der Kontrast bei offener Blende. Das ist bei den Zooms der 70er und 80er Jahre deutlich unter heutigen Stardards, auch wenn die Ausschnitte aus der Bildmitte zunächst brauchbar wirken.
Das 43-86 wird sich seinen schlechten Ruf möglicherweise auch mit einer für damalige Verhältnisse starken Verzeichnung erworben haben (die heute weit verbreitet ist, weil leicht korrigierbar).
Man sollte also keine Perfektion erwarten. Trotzdem machen diese alten Objektive (mir) viel Spaß. Einige wenige Objektive wie das Nikon 105/2.5 Ai/AiS sind sogar nach heutigen Maßstäben optisch sehr gut.
zufriedenstellend
Sie schreiben “Das Vivitar wurde 1979 nur mit einem „zufriedenstellend“ bedacht, obwohl es eine höhere Punktzahl hatte als andere Linsen”. In der Überschrift des verlinkten Tests heisst es aber: “kleinste Punktzahl = bestes Ergebnis”.
Dann paßt es doch;-)
Pilze…
[quote=Gast]Die Frontlinse auf dem Foto des Objetivs sieht doch ganz ok aus. Viel schlimmer ist das Gespinst darunter.
Das sieht ganz nach Glaspilz aus. Habt ihr das mal überprüft ?[/quote]
Fungus? Pilz? Nein, ist es nicht! Ist “nur” die arg ramponierte Vergütung… Sieht durch die Beleuchtung dramatischer aus, als es ist. Ich habe noch mal bei Tageslicht und zusätzlich mit einem starken LED-Strahler unter verschiedenen Winkeln reingeleuchtet und reingeschaut. Das sind keine Pilzkulturen. Den teuersten Pilzbefall hatte ich vor Jahren bei einem aktuellen 2,8/70-200 Canon L USM! 300 oder 400 Euro kostete der Austausch der verpilzten Linsengruppe 🙁
RJ
Ähnlich.
[quote=ROG]Im Bildergebnis sind sie sich sehr ähnlich.[/quote]
Gut, dann nehme ich meine Aussage zurück. Manche unscharfe Scherben bringen doch den typischen Imagon Effekt.
[quote=ROG] Der Unterschied ist, dass das Vivitar beim Abblenden diesen Effekt verliert, während die Siebblende im Imagon diesen auch beim Abblenden erhält.[/quote]
Das würde ich sooo nicht unterschreiben. Zumindest bei den Fuji SF Objektiven für Großformat, die auch mit Siebblenden arbeiten, ist das nicht so. Wenn ich unter “Abblenden” den Einsatz der unterschiedlichen Siebblenden verstehe, dann stimmt es natürlich. Wenn ich aber am Verschluss oder an der DB-Platte eine normale Irisblende schließe, dann muss die sphärische Aberration zwangsläufig zurück gehen. Die Fehlkorrektur liegt vorwiegend im Randbereich des Objektives und den schneide ich mit einer Irisblende mehr und mehr ab.
Aber nachdem so ein altes Vivitar Objektiv am Flohmarkt keine 29 Euro kosten darf, können wir ja mal eines zerlegen und eine Siebblende einsetzen. Vielleicht bald der neue Geheimtip für spätgeborene Hamilton Epigonen.
Thema verfehlt, Marketinggeblubber.
[quote=Gast]FT/mFT ist ein “modernes”, digitales Format, das auf keinerlei Altglas zurückgreift. [/quote]
Und daher: Thema verfehlt, denn hier geht es um Altglas und “Flaschenböden”
[quote=Gast]Beim Altglas an VF kommt es drauf an, ob es ein Tele oder ein WW ist. Teles sind von hausaus nicht so kritisch, weil ohnehin telezentrisch gerechnet. Kritisch wird es beim WW. Da kommt es in erster Linie drauf an, wie groß die Hinterlinse ist – je kleiner, desto schlechter, da die auftreffenden Strahlen sehr stark winkelig auftreffen. Das alte Leiden [/quote]
Ja, das alte Leiden mit diesem alten Telezentrik-Marketing-Geblubber, das für Optik-Laien so verführerisch logisch erscheint. Wie einfach könnte Optik sein, wenn’s so einfach wäre. Ist aber technisch gesehen ziemlicher Unfug – weshalb das Thema auch von den damaligen Propagandisten bald wieder beerdigt wurde, als man selbst das Auflagemass verkürzte.
Ein CV 12/5.6 Ultra-WW, dessen Rücklinse nur 15mm vor dem Sensor liegt, funktioniert am Kleinbildsensor übrigens wunderbar. Die realen technischen Problemen alter WW liegen anderswo, das hat mit “Telezentrik” wenig bis gar nix zu tun.
Und jetzt bitte zurück zum Altglas, ohne FT/mFT
Eben.
Immer das alte Leiden mit den MFT Fanboys, die verbreiten, dass KB auf WW nix taugen würde. Also selbst mit Sigmas 12-24 mm, ja auf KB/FX/VF (mit mini-Line hinten) und bei 12 mm Brennweite oder 122° Bildwinkel (also 6 mm MFT Equivalent), nein nicht Fischauge, habe ich nichts in den Ecken auszusetzen. Aber das weiss der MFT-Fanboy ja nicht, und will es auch gar nicht wissen, .
Eigentlich
könnte ein einfacher Vergleich der MTF-Kurven von damals und heute relativ rasch ernüchternd wirken – allein es stünde vollbesoffenen Marketinginteressen massiv entgegen … 😎
Bei aller Wertschätzung
aber ernsthaft verschlechtert hätten wir’s uns in den letzten Jahrzehnten bei der optischen Performance nicht wirklich. Was aber vielleicht den Kern Deiner Aussage trifft: Das Angebot am Markt ist ein inflationäres – wohingegen der Geist halt kein beliebig mehrbares Gut ist … 😉
Mamiya: Top!
Ja, ja, sphärische Aberration, bla-bla. Das technisch einfache Imagon hatten wir im Studio für Portraitaufnahmen. In den Siebzigern waren Weichzeichnerbilder noch beliebt, heute bei Personenaufnahmen seltener gewünscht. Als Kamera wegen des Formats und der ausgezeichneten Objektive eine Mamiya RB67. Was waren wir glücklich, als Mamiya das “automatische” Sekor mit Weichzeichnerfunktion lieferte, endlich ein Top-Objektiv! [quote=ROG]ist ein Objektiv, bei dem die sphärische Aberration bewusst nicht korrigiert wurde. Bei dem besagten Vivitar-Objektiv ist die Ursache für die sphärische Aberration bei Offenblende wohl eher im damaligen Unvermögen bzw. den Herstellungskosten zu suchen. Im Bildergebnis sind sie sich sehr ähnlich. Der Unterschied ist, dass das Vivitar beim Abblenden diesen Effekt verliert, während die Siebblende im Imagon diesen auch beim Abblenden erhält.
ROG[/quote]
Also
was mir heute fehlt, das sind die immer noch einmaligen Minolta-Objektive mit der variablen Bildfeldwölbung (VFC-Rokkore) – eine Funktion, die auf den heutigen Digitalsensoren unheimlich viel Sinn ergäbe. Dazu fehlt mir bis heute ein (Super)Weitwinkel, dessen zentralperspektivische Projektion hin zu einer zylindrischen Abbildung veränderlich wäre.
P.S.: Das 135er Softfocus zur Canon hätt’ ich unlängst günstig erstehen können – allein die Brennweite ist mir für kreative Anwendungen des (recht schönen) Weichzeichner-Effekts etwas zu lang. Jedenfalls wäre auch hier eine Neurechnung zwischen 50 und 100 mm eine Bereicherung des Angebots.
Oh, eine enttäuschet Liebe.
Oh, eine enttäuschet Liebe. Wie traurig. Ich wünsche dir, dass du deinen Seelenfrieden irgendwann wiederfindest mit einem anderen Kamerakonzept.
Reichen nicht.
[quote=Gast]Ich will keine Quadratmeter Drucke sonder Fotoposter in dieser Grösse. Da reichen die sehr guten sicher nicht mehr.[/quote]
Ich darf daran erinnern, dass die Fotoposter mit James Dean und Elvis Presley der absolute Renner waren und dafür reichten Objektive, welche im Gegensatz zum Vivitar nicht einmal eine halb abgeschabte Vergütung hatten. Heute muss man seinem Auftraggeber natürlich 50+ Megapixel bringen, das ist schon klar. Die haben ja jetzt in den Redaktionen auch schon Internetzugang. Ob der Red. allerding in der Lage wäre, zu erkennen ob das aus der Phase One gefallen ist oder ob jemand eine gute D700 Aufnahme hochskaliert hat, das wäre an einer repräsentativen Auswahl an Ledersesselabnutzern zu verifizieren.
Hahaha…
…sehr schön!
Waren derzeit Klasse
Habe mit beiden Linsen so einige Wettbewerbe gewonnen, auch als Amateur in von Profis dominierten.
Letztlich zählte, die Kreaktivität mehr , als die letzte Nuance von Schärfe in den Randbereichen. Erfahre ich auch heute noch, wo ich ab und zu mal was verkaufe.
Zu gut schadet nicht
[quote=Gast]Letztlich zählte, die Kreaktivität mehr , als die letzte Nuance von Schärfe in den Randbereichen. [/quote]
Mag sein, das es auf die technische Qualität oft nicht ankommt. An einer *zu* guten optischen Leistung des Objektivs scheitern Bilder aber selten, wenn der Rest stimmt.
Hurra, RETRO! Mit Vollgas nach Vorgestern!
warum jemand noch heute mit solchen Scherben herumfummeln will, wenn es für wenig Geld exzellente, uneingeschränkt für digitale Bildsensoren geeignete AF-Objektive gibt, wird sich mir nie erschliessen.
JEDES beliebige Kit-Objektiv heute ist besser als die Teile. Und wenn im Vergleich zum Altglas von Anno Tobak geradezu fantastische technische Bildqualität bekommt man ab 160 Euro … AF-S 50/1.8 🙂
Viel Spass mit dem Altglas und immer gut aufpassen, dass sich davon nicht der Glaspilz auf die nagelneue und dennoch so vorgestrige Nikon Df oder aktuelle Objektive überträgt! 🙂
Gast schrieb:
warum jemand
[quote=Gast]warum jemand noch heute mit solchen Scherben herumfummeln will, wenn es für wenig Geld exzellente, uneingeschränkt für digitale Bildsensoren geeignete AF-Objektive gibt, wird sich mir nie erschliessen. [/quote]
Ich versuch’s trotzdem 😉
Die alten Dinger fühlen sich SOLIDE an. Kann man als Neuware natürlich auch haben (Zeiss ZF, dann sogar mit halbwegs moderne Optik). Mein 24-70 wirkt dagegen irgendwie “billig”, obwohl es natürlich auch robust ist und optisch in alle Punkten (Ausnahme: Verzeichnung) weit überlegen.
Man kann bei einem MF-Objektiv die Entfernung an den UNENDLICH-Anschlag drehen und los’s geht’s mit den Nachtaufnahmen. Gerade beim WW: kein AF, der hilflos im Dunkeln nach einem Ziel sucht, weil an dieser Stelle im Bild keine Lampe hängt …
Und die alten Festbrennnweiten und einzelne Zooms wie das 25-50 AiS sind recht unempfindlich gegen Reflexe. Moderne Zooms mit 20+ Linsen zeigen im Gegenlicht eine ganze Perlenkette an Reflexen.
Aber vor allem ist’s für mich Nostalgie, die alten Objektive zu nutzen, wenn ich AF nicht brauche und es nicht auf optische Höchstleistung ankommt. Die Ergebnisse, die mit den alten Objektiven herauskommen, sind durchaus charmant-unperfekt.
Oder mit einzelnen Objektive auch technisch gut: das 105/2.5 AiS ist nach meiner Erfahrung schon bei f/2.5 sichtbar besser als das auf f/2.8 abgeblendete modernere 135/2.0 AF-D
JEDES beliebige Kit-Objektiv besser?
[quote=Gast]….JEDES beliebige Kit-Objektiv heute ist besser als die Teile. Und wenn im Vergleich zum Altglas von Anno Tobak geradezu fantastische technische Bildqualität bekommt man ab 160 Euro … AF-S 50/1.8 :-)[/quote]
Na ja, so ganz stimmt das ja nicht 😉
Es gibt bei vielen Herstellern “Perlen”, die auch aktuelle Sensoren ohne Probleme bedienen können, hierfür gibt es z.B. im digicamclub oder in der olypedia umfangreiche Informationen.
Wenn es dann noch Spaß macht – warum nicht?
Variofokus-
Objektiv wäre die korrekte Bezeichnung für’s Vivitar …
Falsche Fragestellung?
Unzweifelhaft kann man mit solchen alten Scherben gute Fotos machen und auch verkaufen.
Unzweifelhaft sieht man aber auch an den Fotos, dass beide Objektive die hohe Pixelzahl nicht ausschöpfen können, insbesondere in den Ecken.
Und genau darum geht es doch: wer sich eine D800 kauft und die 36MP nutzen will, der braucht:
ein gutes Stativ + guten Kopf (Berlebach z.B.)
sehr gut Objektive, die auch teuer und schwer sind.
Sonst kommen halt netto nur 10 – 15 MP raus an Daten. Das stört in 99% der Fälle niemanden, aber dazu brauche ich halt auch keine D800, sondern kann z.B. genauso gut eine ach so schlechte mFT-Kamera nehmen, mit modernen Objektiven. Für ein vergleichbares Ergebnis, aber leichter und billiger.
OhWeh
Richtige Fragestellung
Nö, die Fragestellung passt schon.
WENN man sich für die Verwendung alter Kleinbildobjektive interessiert, dann wird man sie sinnvollerweise an einer Kameras mit vollem Kleinbildformat nutzen, z.B. D600/D800. Und der sinnvollste Vergleich ist dann der Vergleich zu modernen Objektiven an ebendieser Kamera. mFT mit modernen Objektiven ist in diesem Zusammenhang weniger interessant und hat genaugenommen GAR nichts mit dem Thema zu tun.
Zitat: “Der Wechsel vom Film mit seiner chemischen
Bildverarbeitung zu einem digitalen Sensor mit elektronischer Bildverarbeitung bringt deutliche Veränderungen für die Verwendbarkeit der Objektive mit sich. Film zeigt sich als sehr unempfindlich gegen Änderungen der Einfallrichtung der für ihn bestimmten Lichtstrahlen. Er kann sowohl senkrechte als auch geneigte Strahlenbündel gut erfassen.”
Der Nikon D800/E weisen die DxO Labs zwar 95/96 Punkte von 100 Punkten hinsichtlich der Textur zu, was jedoch nur “telezentrische” Objektive auszuschöpfen vermögen. Mit einem traditionellen Bajonettdurchmesser von nur 44 bis 48 mm können die jedoch nicht angesetzt werden. Der FourThirds Standard berücksichtigt dies seit der Einführung von Olympus/Kodak …
Gute Farbbilder lassen sich auch mit meiner 79 DxO Lab Punkte EOS und EF Linsen bis 4″x6″ auf Fujicolor Paper ausbelichten! Nur mit einer standardisierten PS-Aktion (Kompensation der Bayer Interpolationsverluste, Anhebung der Mikrokontraste/Texturen, Lichter & Schatten abwedeln bzw. nachbelichten sowie einer selektiven Farbkorrektur) per F1 Taste …
Meine betagten KB SW-Negative (Minolta, Nikon, Carl Zeiss und Leitz) belichte ich heute noch auf Barytpapier bis 24×30 cm zur Rahmung aus …
stimmt: das Warten hat sich gelohnt!
ich habe seit ein paar Tagen so eine schlechte mFT – Kamera (E-M1). Und zum Glück habe ich das miese 2,8/12 – 40 genommen. Ich kann nur jedem, der sich neu orientiert, empfehlen, sich mal unvoreingenommen eine spiegellose anzuschauen. Mit Hochformatgriff stimmt die Haptik – und das Gewicht ist genau richtig. Und über die Leistung der 2,8er Optik kann man nun gleich gar nicht meckern. Oh Weh hatte Recht – das Warten hat sich in der Tat gelohnt…
Bilder
Die Aufnahmen sind fantastisch, Kompliment !
Es ist immer wieder schön zu sehen wie scharf die alten Objektive abbilden, wenn sie abgeblendet werden. Und genauso schön ist es zu sehen wie weich diese Objektive abbilden bei offener Blende.
Man hat quasi zwei Objektive in einem !
Das ist zwar durch die spiegellosen Kameras sehr in Mode gekommen, geht aber schon seit der Einführung der EOS-Kameras von Canon, analog wie digital. Durch das kurze Auflagemaß kann man fast alle alten Objektive von fast allen Herstellern adaptieren, selbst bestimmte Canon FD-Objektive funktionieren mit speziellen Adapter ohne Zwischenlinse ! Mit einem Adapter mit integriertem Chip sind sogar die Autofokuspunkte im Sucher sichtbar.
Objektive von Meyer-Görlitz, wie z.B. das Oreston und das Trioplan, kommen so zu neuen Ehren. Takumare von Pentax sind knackscharf an einer EOS, ebenso MD-Objektive von Olympus, oder Rokkore von Minolta.
Diskutieren?
Über Objektive, deren Brennweiten, Zoom oder Festbrennweite, verwendetet Sensor- und Pixelgröße kann man Stundenlang diskutieren. Das Fazit kann immer nur lauten, versucht es doch einfach. Für meinen Bedarf teile ich die neuen und alten Objektive eher in Kategorien ein. Zum Beispiel „für Portrait interessant, für Nahaufnahmen gut, für Landschaften gut, für technische Aufnahmen geeignet“. Es spielen nämlich neben der Grundschärfe einer Linse auch noch das Kontrastverhalten, die Verzeichnung, und die Farbneutrale Darstellung eine wichtige Rolle. Die Superoptik gibt es leider nicht. Für mich persönlich ist es ohne Belang was auf der Kamera oder dem Objektiv als Firmen Name steht, für mich zählt das Ergebnis und ob ich es verkaufen kann. Und wenn ich das Bild nicht verkaufen kann liegt es eher an meiner eigenen Unzulänglichkeit als an der verwendeten Optik/Technik. Außerdem macht probieren richtig Spaß!
Festbrennweiten aus analoger Zeit
So sehe ich es auch.
Das eine oder andere Objektiv, das mich früher nicht so richtig zufriedengestellt hat (z.B. MD Rokkor 2,8/28 Randlichtabfall gut 2 Blenden) finde ich an MFT-Kameras ziemlich gut und finde nicht, dass das Ergebnis (Blende 5,6-8) gegenüber aktuellen MFT-Objektiven abfällt.
Auch eine ganze Reihe von Carl Zeiss Optiken zur Praktica M42 und B sind auch nach heutigen Maßstäben ziemlich brauchbar und sehr solide gebaut (35/50/85/135/200). Das 20er Flektogon eher nicht so (etwas weich und niedriger Kontrast).
Auch die Pentacon Six-Objektive kann man durchaus noch nutzen. Hier stellt sich nur die Frage, ob es mit dem Gewicht so wirklich Freude macht.
An einer Pentax K-30 macht ein Vivitar Serie 1 70-210 richtig Spass und letztlich ist es auch eine emotionale Angelegenheit die alten Schätzchen aus der Jugendzeit sinnvoll verwenden zu können.
Ich trauere dem Film und den Nächten in der Dunkelkammer nicht nach. Mir fehlt das alles nicht.
Aber mit den alten Objektiven an modernen Kameras ist einfach viel Spass verbunden.
Auch die Objektive der alten Pentax Pocket SLR machen an einer Q richtig Spass.
Für mich sind die alten Objektive nicht unbedingt für alle Tage, aber es macht viel Vergnügen.
Gut Licht!
Festhalten kann man aber,
Festhalten kann man aber, dass die “alten Scherben” derzeit mechanisch sehr viel besser und robuster gefertigt wurden, als der heutige windige Plastikschrott! Sonst hätten die “alten Schätzchen” ja nicht so lange überlebt.
Das
[quote=Gast]Festhalten kann man aber, dass die “alten Scherben” derzeit mechanisch sehr viel besser und robuster gefertigt wurden, als der heutige windige Plastikschrott! Sonst hätten die “alten Schätzchen” ja nicht so lange überlebt.[/quote]
ist in der Tat ein stichhaltiges Argument für “alte Scherben” – oder auch für Zeiss … 😎
Frontlinse
Die Frontlinse auf dem Foto des Objetivs sieht doch ganz ok aus. Viel schlimmer ist das Gespinst darunter.
Das sieht ganz nach Glaspilz aus. Habt ihr das mal überprüft ?
Na toll
Jetzt erfahren wir mal wieder, dass man mit alten, verkratzten Mittelmaßlinsen doch noch tatsächlich fotografieren kann und dass sogar irgendwas dabei rauskommt. (Staun!) Ist ja logisch, sich eine moderne Kamera mit tollem, hochauflösendem Sensor zu kaufen, um dann daran ein Uraltobjektiv ohne AF und Springblende anzuschließen. Da macht Fotografie ja auch erst richtig Spaß, oder? Wenn ich mir anschaue, was mein wahrlich nicht teures Olympus Zuiko 1,8/45 mm bereits bei Offenblende leistet, dann wird bei mir kaum der Wunsch wach, mein AF-Nikkor 1,8/50 mm an der GX1 oder GX7 zu adaptieren und mit seinen Unzulänglichkeiten zu leben. Auch mein MF-Nikkor 2,8/135 mm ist an besagten Kameras für sich genommen ganz nett, allerdings kackt es optisch fürchterlich gegen ein System-(Zoom-)Objektiv von heute ab. Da ist mir die stabile Metallfassung des Nikkors herzlich egal. Und wenn man nicht bloß Butterblümchen und Siemenssternchen ab Stativ fotografiert, ist die Anzahl korrekt fokussierter Aufnahmen mit dem AF von Systemkameras auch deutlich höher und erheblich schneller zu erreichen.
Das ist auch nur
die Resteverwertung einer saturierten und auf geilen Geiz gepolten Spaßgesellschaft. Und die sind natürlich allesamt nicht (bl)öd, sondern unheimlich (sch)lau … selbstredend. 😎
springblende ist auch nicht alles…
Auch ohne “Butterblümchen und Siemenssterne”: bei den unumstritten hervorragenden Schneider Kreuznach Gilt-Shift Objektiven muß man mit Arbeitsblenden fotografieren!
Warum nicht doch mit Altglas: Ich habe ein Meyer Görlitz Orestegor300 geerbt und mit dem Umweg über den P6 Adapter an die Nikon D90 geschnallt und: schärfere Bilder als ich mit dem 70-300G Vr2 aufgenommen habe bekommen! Aber: Das Meyer wiegt 2,4kg u d fokussiert manuell und geht nur mit Arbeitsblende im Manuellenmodus der Nikon Digitalkamera, (bei der F100 geht wenigstens die Zeitautomatik). Aber die Haptik des Bokehmonsters gefällt!
Wer nicht nur auf einen kleinen Computerkasten drückt, sondern FOTOGRAFIERT, und weiß, wie das geht, hat viel Freude mit alten Gläsern schöne Aufnahmen zu machen!
Nikkor-Objektive älterer Bauart: Immer noch gut dabei
Die Vorstellung der Nikon Df haben sich die Marktstrategen genau überlegt. Natürlich wissen sie immer noch, dass Nikon als renommiertester Objektivhersteller der Welt in den Sechziger, Siebziger und Achtziger Jahren viele sehr gute Objektive unter die Leute brachte. Mit diesen Top-Nikkoren in Verbindung mit einer Vollformatkamera “nanuell” zu fotografieren, ist nach wie vor ein “besonderes Erlebnis”. Im Lauf der Zeit haben sich die Objektive in jeder Hinsicht verbessert, ein Kitobjektiv aus heutiger Produktion schlägt mit Sicherheit ein Messsucherobjektiv der Sechziger Jahre.
Ein Beispiel: Heute hatte ich endlich `mal wieder einen “ruhigen Termin”, eine Theateraufführung im Auftrag des Sponsors (eine Bank). Das Nikkor 2/135 mm brachte trotz spärlicher Beleuchtung knackscharfe Bildergebnisse bis in die Bildecken, auch das betagte (und etwas unhandliche) Nikkor 2/200 IF-ED zeigte sich immer noch von seiner besten Seite.Geht doch!
Ein Tipp dazu: Wer auf Autofokus-Makro verzichten kann (bei Nahaufnahmen durchaus entbehrlich) sollte sich das altbewährte Micro-Nikkor 4/105 mm genauer ansehen: Immer noch erstaunlich, was dieses Objektiv leistet, dazu ist es leicht, verwöhnt durch einen präzisen Schneckengang und besitzt ein 52-mm-Filtergewinde. Es wird mittlerweile preisgünstig angeboten, weil der Trend zu lichtstärkeren Micros geht.
Wenn die alten Linsen so schlecht wären – dann …..
Wenn die alten Linsen so schlecht wären, wie viele es behaupten, dann wundert es mich doch manchmal, was für überzogenen Preise für alte Objektive auf dem Gebrauchtmarkt verlangt werden (z.B. Minolta MD 58mm F1.2 oder Minolta Af F1.4 in der Bucht von 350 bis 400 Euro!!! – dafür bekommt man ja schon fast eine neues aktuelles Objektiv)
Selbst für die damals recht billigen M42 “Scherben” werden manchmal preis verlangt, da kann ich nur den Kopf schüttlen.
Also wenn jemand in der Bucht für ein altes Minolta MD 58mm F1.2 oder ein Minolta AF 50mm F1.4 in der Bucht von 300 euro bis zu fast 400 Euro zahlt – dann muss er das Objektiv für sehr gut halten, obwohl es für z.B Sony oder andere Kameras das neuste Sigma AF 50mm F1.4 o.ä gebraucht schon manchmal ab 300 Euro gibt.
Gute, aktuelle und relativ neue Objektive für z.B. Canon gibt es gebraucht auch oft sehr günstig, weil so viele auf dem Markt sind – so dass ich mich manchmal selbst frage: Warum hast du dir damals bloß keine Canon gekauft – da findest du alles gebraucht gut und günstig. während ich für meine Digitalkamera (kein so großer Player am Markt und bis jetzt eher ein Nischenprodukt) oft kaum was gebrauchtes zu akzeptablen Preis finde.
Bei den manchmal stark überzogenen Preisen für lichtstarke gebrauchte Objektive frage ich mich – entweder sind die wirklich so gut oder zahlen die Leute aus reiner Nostalgie so hohe Preise?
Festbrennweiten-JPGs genügt
Es geht doch eher um einen objektivergleich als um feststellung wie gut eine optik sein könnte.
bin zzt am testen der eos 1000d mit alten festbrennweiten. 1. objektive kann man ganz vergessen wenn hinterlinsen sehr klein sind. 2. lichtstarke linsen-zumindest WW max. 3x abblenden. 3. gleiches motivteil in der mitte und am rand. 4. präzise scharfeinstellung, stativ nötig.
Da haben Sie sich
aber auch das Highlight unter den Canons vorgenommen … 😎
Imagon.
[quote=photoscala]Das Vivitar 2,8/35-85 mm produziert bei Blende 2,8 eine Weichheit, die dem legendären Rodenstock Imagon zur Ehre gereichte.[/quote]
Als einer jener Fotografen, sie noch eine Sinar haben und die bei “Rodenstock” nicht an die Brille von Sofia Loren denken, lege ich Wert auf die Feststellung, dass das Rodenstock Imagon nicht einfach irgendeine unscharfe Scherbe ist. Unscharfe Scherben kann man billiger haben. Die bringen aber nicht den typischen Imagon Effekt.
Gast schrieb:
photoscala
[quote=Gast][quote=photoscala]Das Vivitar 2,8/35-85 mm produziert bei Blende 2,8 eine Weichheit, die dem legendären Rodenstock Imagon zur Ehre gereichte.[/quote]
Als einer jener Fotografen, sie noch eine Sinar haben und die bei “Rodenstock” nicht an die Brille von Sofia Loren denken, lege ich Wert auf die Feststellung, dass das Rodenstock Imagon nicht einfach irgendeine unscharfe Scherbe ist. Unscharfe Scherben kann man billiger haben. Die bringen aber nicht den typischen Imagon Effekt.[/quote]
Ferner gibt es da noch die Carl Zeiss SOFTARE, die eine wunderbar zarten Schmelz erzeugen und von der Bildschärfe nur wenig wegnehmen!
Das Imagon
ist ein Objektiv, bei dem die sphärische Aberration bewusst nicht korrigiert wurde. Bei dem besagten Vivitar-Objektiv ist die Ursache für die sphärische Aberration bei Offenblende wohl eher im damaligen Unvermögen bzw. den Herstellungskosten zu suchen. Im Bildergebnis sind sie sich sehr ähnlich. Der Unterschied ist, dass das Vivitar beim Abblenden diesen Effekt verliert, während die Siebblende im Imagon diesen auch beim Abblenden erhält.
ROG
Scharfunscharfunscharfunscharf.
Als Besitzer einer Nikon D700 (12 Megapixel) und einer Nikon D800 (36 Megapixel), sowie einer zweistelligen Anzahl von Objektiven aus den letzten 4 Jahrzehnten, ist mir bis heute kein Objektiv bekannt geworden, welches an der D700 gut und an der D800 schlecht ist. Und ich befrage da meine Fotos und nicht irgendwelche Internetforen.
Es mag unter Smartauswischern mit einer Überdosis DxO in der Nase politisch korrekt sein, zu behaupten, dass ein Objektiv eine bestimmte Pixelanzahl perfekt bedient und bei zehn Prozent mehr Auflösung nur mehr ein unscharfes hellgraues “Leider NEIN!” auf dunkelgrauem Grund bringt. Dem ist aber nicht so. Das ist vielleicht so bei analogem Video, wo über Schaltungstricks und ekeltronische Filter in einem ursprünglich reinen Schwarzweissignal Platz für den Farbhilfsträger geschaffen werden musste. Da schneidet der Rekorder bei einer bestimmten Frequenz (und damit Auflösung) hart ab, obwohl die Kamera noch mehr zu bieten hätte.
Im Fotobereich ist es so, dass die D700 grundsätzlich ausreicht für Drucke im Quadratmeterbereich. Objektive, die an der D700 gut abschneiden, schneiden auch an der D800 gut ab, denn “genau so scharf wie auf der D700” ist immer noch sehr scharf. Echte Hochleistungsobjektive, bei denen an der D700 die Sensorauflösung das Ergebnis begrenzt, werden an der D800 noch mehr leisten. Dieses Mehr wird der Pixelspalter in der 1:1 Darstellung mit der (hoffentlich schneefreien) Nase am Monitor im direkten Vergleich feststellen, ebenso wie der Vergleich zwischen einer D800 und einem digitalen Mittelformatrückteil in dieser Weise feststellbar ist. Wobei hier “Bildqualität” und “Dateigröße” nicht das Selbe sind, aber das würde jetzt zu weit führen.
Im Übrigen behaupte ich, dass die beiden Wracks auch an einer D70 nicht wirklich besser abgeschnitten hätten. Objektive, die schon auf Agfachrome CT18 (für Spätgeborene: ISO 50 und ein Rauschen wie heute bei ISO 6400) zu Dialogen wie “Ist das Hannas neuer Hund?” – “Nein, das bin ich.” geführt hatten, werden heute weder anal noch digital überzeugen können.
Wesentlich stärkeren Einfluss hat hier das Endformat. Internetbildchen im 800×600 Format kann man ohne weiters in guter Qualität aus einem HD Video schneiden. Eine moderne Kamera ist da selbst mit 80er Jahre Kuriosa mit weitgehend abgerubbelter Vergütung ziemlicher Overkill. Ebenso wie ein teures iPhone schon fast zu schade für solche Fotos ist.
Womit wir die Fragestellung geschickt von “braucht eine höchstauflösende Kamera wirklich extrem teure Hochleistungsobjektive” zu “brachen solche Fotos wirklich eine so teure Kamera” umgebogen hätten.
Es gibt einen guten Grund
warum hier eine D7100 als DX Kamera gewählt wurde.
[quote=Gast]Im Übrigen behaupte ich, dass die beiden Wracks auch an einer D70 nicht wirklich besser abgeschnitten hätten.[/quote]
Mit einer D70 oder auch einer aktuellen D3200 / D5300 würden diese Objektive nur Frust bedeuten. Das Bajonett passt zwar, die Belichtungsmessung spielt aber bei diesen Kameras nicht mit. An einer beliebigen Canon via Adapter ist das dagegen kein Problem.
ROG
Ich will keine Quadratmeter…
[quote=Gast]Als Besitzer einer Nikon D700 (12 Megapixel) und einer Nikon D800 (36 Megapixel), sowie einer zweistelligen Anzahl von Objektiven aus den letzten 4 Jahrzehnten, ist mir bis heute kein Objektiv bekannt geworden, welches an der D700 gut und an der D800 schlecht ist. Und ich befrage da meine Fotos und nicht irgendwelche Internetforen.
Es mag unter Smartauswischern mit einer Überdosis DxO in der Nase politisch korrekt sein, zu behaupten, dass ein Objektiv eine bestimmte Pixelanzahl perfekt bedient und bei zehn Prozent mehr Auflösung nur mehr ein unscharfes hellgraues “Leider NEIN!” auf dunkelgrauem Grund bringt. Dem ist aber nicht so. Das ist vielleicht so bei analogem Video, wo über Schaltungstricks und ekeltronische Filter in einem ursprünglich reinen Schwarzweissignal Platz für den Farbhilfsträger geschaffen werden musste. Da schneidet der Rekorder bei einer bestimmten Frequenz (und damit Auflösung) hart ab, obwohl die Kamera noch mehr zu bieten hätte.
Im Fotobereich ist es so, dass die D700 grundsätzlich ausreicht für Drucke im Quadratmeterbereich. Objektive, die an der D700 gut abschneiden, schneiden auch an der D800 gut ab, denn “genau so scharf wie auf der D700” ist immer noch sehr scharf. Echte Hochleistungsobjektive, bei denen an der D700 die Sensorauflösung das Ergebnis begrenzt, werden an der D800 noch mehr leisten. Dieses Mehr wird der Pixelspalter in der 1:1 Darstellung mit der (hoffentlich schneefreien) Nase am Monitor im direkten Vergleich feststellen, ebenso wie der Vergleich zwischen einer D800 und einem digitalen Mittelformatrückteil in dieser Weise feststellbar ist. Wobei hier “Bildqualität” und “Dateigröße” nicht das Selbe sind, aber das würde jetzt zu weit führen.
Im Übrigen behaupte ich, dass die beiden Wracks auch an einer D70 nicht wirklich besser abgeschnitten hätten. Objektive, die schon auf Agfachrome CT18 (für Spätgeborene: ISO 50 und ein Rauschen wie heute bei ISO 6400) zu Dialogen wie “Ist das Hannas neuer Hund?” – “Nein, das bin ich.” geführt hatten, werden heute weder anal noch digital überzeugen können.
Wesentlich stärkeren Einfluss hat hier das Endformat. Internetbildchen im 800×600 Format kann man ohne weiters in guter Qualität aus einem HD Video schneiden. Eine moderne Kamera ist da selbst mit 80er Jahre Kuriosa mit weitgehend abgerubbelter Vergütung ziemlicher Overkill. Ebenso wie ein teures iPhone schon fast zu schade für solche Fotos ist.
Womit wir die Fragestellung geschickt von “braucht eine höchstauflösende Kamera wirklich extrem teure Hochleistungsobjektive” zu “brachen solche Fotos wirklich eine so teure Kamera” umgebogen hätten.[/quote]
…Drucke sonder Fotoposter in dieser Grösse. Da reichen die sehr guten sicher nicht mehr.
Eiajei…
…angesichts dieser Altglasscherben vom “einzig richtigen” Hersteller gerät die erlauchte, altehrwürdige und vermutlich in Ehren ergraute gelb-schwarze Fanboy-Truppe (nix BVB, nix CDU/FDP) mal wieder ordentlich ans Sabbern – äh, sorry, ich meine natürlich: ins Schwärmen. Selbstverständlich geht dies nicht ohne m4/3-Bashing ab. Sie (die Truppe) vergisst dabei nur, dass die hier präsentierten “Kamera-Sets” gleich dreifach technisch veraltet und überholt sind. Und zwar in puncto Kamerasystem (Spiegelreflex), Kameramarke (die gelb-schwarze) und Linsen (die Schrotthändler in der Bucht reiben sich die Hände, wenn sie wieder mal eine Uraltscherbe überteuert an den Fanboy gebracht haben). So weit, so schlecht. Die Zukunft sieht anders aus.
Vivitar?
[quote=Gast]…angesichts dieser Altglasscherben vom “einzig richtigen” Hersteller [/quote]
Meinst du Vivitar?
Ergraut.
[quote=Gast]Selbstverständlich geht dies nicht ohne m4/3-Bashing ab.[/quote]
So viel Zeit muss immer sein.
Im Übrigen macht es keinen Sinn, heute noch an Nikon herum zu nörgeln. Nikon ist schon 1980 zugrunde gegangen, nach der Abkündigung der vollmechanischen Nikon F2. Das wurde nur damals nicht so wahrgenommen, weil es noch kein Internet gab und sich das Drame mehr auf den Leserbriefseiten der Fotozeitschriften abgespielt hat. Kein ernst zu nehmender Fotograf hätte jemals eine Kamera wie die F3, vollgestopft mit unausgereifter Ekeltronik und auf Gedeih und Verderb abhängig von unzuverlässigen Batterien, mit etwas anderem angefasst als mit der Brikettzange. Klarerweise war auch die Zeitautomatik ein Affront gegen uns Richtige[tm] Fotografen. Als wären wir zu blöd, richtig zu belichten. Automatik. Sonst noch was. Und als Feigenblatt eine lächerliche 1/90 Sekunde, wenn dann der unvermeidliche Batterien-GAU eintritt. Da lobe ich mir die spiegellose Voigtländer Vitorex mit dem zuverlässigen und batterieunabhängigen Selenbelichtungsmesser. Sooo! muss Kamera.
Ah ja, das heutige Nikon Zeugs? Keine Anhnung wo das herkommt. Vermutlich bauen das die Aliens in B*e*e*e*d. Das erklärt wohl auch, warum da immer noch Spiegel drin sind. Vermutlich auf den Andromedanebel ausgerichtet, damit SIE uns von dort abhören können. Vermutlich planen SIE ohnehin schon lange eine Großinvasion. Die letzte Hoffnung wäre, dass SIE hier mitlesen. Dann würden SIE einsehen, dass auf diesem Planeten kein intelligentes Leben möglich ist.
“mit Hilfe der tschechischen
“mit Hilfe der tschechischen Seite photosynthesis” — Tschechisch, wirklich? Ich glaube .nz bedeutet New Zealand…
Sie haben Recht!!
[quote=Gast]”mit Hilfe der tschechischen Seite photosynthesis” — Tschechisch, wirklich? Ich glaube .nz bedeutet New Zealand…[/quote]
DANKE! Seit ewigen Zeiten irritieren lassen und aus xx.co.nz immer “.cz” gelesen. Natürlich! NEUSEELAND!
RJ
Danke fürs Aufpassen. Wurde
Danke fürs Aufpassen. Wurde stillschweigend korrigiert.
(thoMas)