Sony hat jetzt das „Application Program Interface“ (API) veröffentlicht; so können Entwickler Apps für iOS und / oder Android entwickeln, mit denen sich bestimme Sony-Modelle von WiFi-fähigen Smartphones und Tablets aus fernsteuern lassen:
Entwicklern stehen Spezifikationen, Beispielcodes und zugehörige Dokumente zur Verfügung – laut Sony alles, was nötig ist, um neue Fernsteuerungsfunktionen für Kameras von Sony zu implementieren. Entwickler können die Spezifikationen der Programmierschnittstelle und die zugehörige Dokumentation gemäß den Richtlinien zur Anwendungsentwicklung nutzen, die auf der Entwickler-Website „Camera Remote Apps Developer Program“ aufgeführt sind. Die API für App Entwickler für mobile Geräte steht im „Camera Remote Apps Developer Program“ zur Verfügung; eine Registrierung ist notwendig. Auf dieser Entwickler-Website können auch entwicklungsbezogene Themen diskutiert werden.
Die entwickelten Apps können bei Google Play (für Android) oder im App Store (für Mac iOS) veröffentlicht und vertrieben werden.
Folgende Kameras sind mit der „Camera Remote API beta“ kompatibel:
• Action Cam HDR-AS30, HDR-AS15
• Musik-Video-Rekorder HDR-MV1
• Digitalkameras Cyber-shot DSC-QX100 und DSC-QX10
• Systemkameras NEX-6, NEX-5R, NEX-5T, kompatibel mit PlayMemories Camera Apps
Laut Sony werden in Zukunft weitere Modelle hinzukommen; auch will das Unternehmen nach und nach weitere Funktionen von Kameras und Mobilgeräten ins API integrieren. Mit die ersten Modelle, die hinzukommen, dürften die Cyber-shot RX100 II und die Cyber-shot DSC-WX200 sein, steckt doch jeweils deren Kameratechnik in den Kameramodulen QX100 respektive QX10 (siehe auch: Ersteindruck: Sony SmartShot).
(thoMas)
Nein, genau das tut Sony eben nicht…
Sony legt keine Kamera-Programmierschnittstelle offen, wie die Überschrift suggeriert, sondern veröffentlicht eine Smartphone/Tablet-Programmierschnittstelle, mit der sich auf ein winzigkleines Katzentürchen seiner Kamerasoftware zugreifen lässt, um mit dem Smartphone/Tablet eine gewisse Fernsteuer-Funktionalität der Kamera ansteuern zu können. Insbesondere dass man mit dem API jetzt plötzlich selber Kamera-“Apps” entwickeln könnte, ist nicht der Fall…
Die Apps
werde ja nicht auf den Kameras abgelegt, sondern auf den Smartphones. Aber mit Zugriff auf Funktionen der Kamerasoftware über WiFi/NFC. Und die ist nicht “offen”, sondern nach wie vor proprietär, auch wenn man vermuten darf, dass das im Wesentlichen Android ist.
Doch, genau das tut Sony.
Erklären Sie dochmal, was eine API ist oder was Sie darunter verstehen.
“An application programming interface (API) specifies how some software components should interact with each other” (Wikipedia). Genau das hat Sony veröffentlicht: Die Schnittstelle, mit der Software – egal, ob die nun unter Java, Windows, Unix, FirefoxOS, Jolla, OSX, Android oder iOS läuft – auf Funktionen der Kamera zugreifen kann.
Sony hat keine Smartphone-Programmierschnittstelle veröffentlicht.
rschr schrieb: um mit dem
[quote=rschr]um mit dem Smartphone/Tablet eine gewisse Fernsteuer-Funktionalität der Kamera ansteuern zu können. [/quote]
Gerade das ist doch auch ein spanndendes und zugleich beherrschbares Thema, für das ein API lohnt: Kamerafunktionen fernzusteuern (“programmieren”). So wie man eben mit einem Excel-API die Excel-Software fernsteuert.
Nochmal
Sie haben meinen Einwand nicht begriffen. Nochmal, Sony hat eine API veröffentlicht, die von Mobil-Betriebssystemen aus den Zugriff auf einen Bruchteil der Kamerafunktionalität, nämlich im Bereich der Fernsteuerungsmöglichkeiten ermöglicht. Man kann damit nicht, was der Fall wäre, wenn Sony wirklich DIE “Kamera-Programmierschnittstelle” offengelegt hätte, wie der Nachrichtentitel behauptet, Apps entwickeln, die auf der Kamera laufen. Und selbstverständlich ist deswegen auch egal, ob die damit entwickelte Software “unter Java, Windows, Unix, FirefoxOS, Jolla, OSX, Android oder iOS” läuft, und insbesondere für meinen Einwand unerheblich, solange sie nämlich nicht auf der Kamera läuft. Und das alles ist vor allem insofern interessant, als Samsung hinsichtlich der Offenheit der Kamerasoftware ja anscheinend doch eine ganz andere Politik verfolgt.
Schön, dass Sie’s erwähnen
Die Chipkarten für die Dynax waren der Anfang vom Ende Minoltas (als ernstzunehmender Kamerahersteller) – die heutigen Apps (für Kameras – sic!) stehen da in einer durchaus “würdigen” Nachfolge.
Android
Die Samsung-Galaxy-Kamera basiert auf Android, und auch Sonys E-Book-Reader basieren auf Android, obwohl man davon an Oberfläche nicht viel sieht. Unmöglich wäre es also nicht, aber als Außenstehender kann man es auch nicht mit Gewissheit sagen. Selbst bei Samsung setzt man derweil auch teilweise auf das hauseigene Tizen-Betriebssystem.
Zuvor eingebaut
war beispielsweise die “Multiframe RM”-Funktionalität, in der NEX-5N oder der NEX-C3. Jetzt kostet die als “App” für aktuelle Modelle 4,99 €.
genau so ist es!
[quote=rschr]Sony legt keine Kamera-Programmierschnittstelle offen, wie die Überschrift suggeriert, sondern veröffentlicht eine Smartphone/Tablet-Programmierschnittstelle, mit der sich auf ein winzigkleines Katzentürchen seiner Kamerasoftware zugreifen lässt, um mit dem Smartphone/Tablet eine gewisse Fernsteuer-Funktionalität der Kamera ansteuern zu können. Insbesondere dass man mit dem API jetzt plötzlich selber Kamera-“Apps” entwickeln könnte, ist nicht der Fall…[/quote]
* einerseits stört mich der Etikettenschwindel ebenfalls wenn suggeriert wird dass ein Kamerahersteller “offene” Produkte anbiete, während in Wahrheit weiterhin alles Relevante komplett proprietär ist …
* andrerseits finde ich es durchaus positiv, wenn es Dritten wenigstens ermöglicht wird, Fernsteuerungs-Apps für Kameras zu entwickeln. Die können das im Normalfall nämlich besser als die Kamerahersteller selbst, denen beim Thema Software und “user Interface” regelmässig eher groteske Lösungen einfallen ..
* nochmals andrerseits, wenn das dafür missbraucht wird, um die Kunden zum Kauf von Apps zu nötigen, damit sie erst eine brauchbare Kamerasteuerung bzw. die Funktionalität bekommen, welche bis dato in den Kameras selbst war … dann ist es kontraproduktiv. Zum Glück wird eine solche Politik vom Markt auch prompt mit Kauf-Verweigerung abgestraft. Lehrbeispiel dazu sind ja gerade für Sony die damals sündteuren Programm-Chipkarten für die Minolta xi SLRs, welche wegen der überzogenen Preise von 99,9% der Kunden einfach ignoriert wurden. Wenn es diese “Apps” damals auch für 1,99 [DM, nicht Euro :-)] gegeben hätte, dann hätten sie vermutlich welche verkauft. 🙂
Nein.
[quote=rschr]Zuvor eingebaut war beispielsweise die “Multiframe RM”-Funktionalität, in der NEX-5N oder der NEX-C3.[/quote]Äh, nö.
Sehr witzig
Nur als Vergleich leider schwerst gehbehindert, da es sich nicht um Mäuse, sondern um Kameras handelt, und Kameras mit Android bekanntlich existieren.
Embedded Linux bei Sony
Nach diesem Link
http://photo.stackexchange.com/questions/35185/what-operating-systems-run-on-todays-dslrs
laufen diverse Sony Kameras tatsächlich unter einem Embedded Linux (BusyBox)
Gast schrieb: Nach diesem
[quote=Gast]Nach diesem Link
http://photo.stackexchange.com/questions/35185/what-operating-systems-run-on-todays-dslrs
laufen diverse Sony Kameras tatsächlich unter einem Embedded Linux (BusyBox)[/quote]
siehe auch 3. Absatz hier: www.photoscala.de/Artikel/Eine-Ente-Samsungs-Kamera-Firmware-sei-Open-Source