Ein Prismenwürfel, duale Bedienungslogik, drei Einstellräder, volle Farbinformation: Ein kompromissloses Kamerakonzept für die ambitionierte Fotografie. Dieser Beitrag will, dem Open-Source-Gedanken folgend, ein Kamerakonzept vorstellen, das hinsichtlich Praxisnutzen, Bedienung und Innovation überzeugt:
Natürlich sind die hier eingebrachten Ideen (welche sich aus den Sperrigkeiten des Fotografenalltags speisen) subjektiver Natur; im Gegensatz zum, vor einigen Wochen hier vorgestellten, Konzept der „Dynamischen Belichtungssteuerung“ (das hier natürlich inkludiert ist). Aber ich halte einiges davon für so interessant, dass ich es an dieser Stelle gerne zur Diskussion stellen möchte. Wenn hier auch all die Ideen in einem umfassenden Kamerakonzept vereint sind, spricht nichts dagegen, einzelne Vorschläge, losgelöst davon, in andere Kameraentwürfe zu übernehmen.
Kamerawürfel
Bei der hier angedachten Kamera handelt es sich um einen Kamerawürfel, der die (nötige) Basis für alle weiteren Ideen bildet, und konsequenter Weise auf ein quadratisches Aufnahmeformat setzt. Grundsätzlich wäre die Größe dieses Würfels skalierbar, d. h. es könnten unterschiedliche Sensorgrößen Verwendung finden, um damit unterschiedliche Bedürfnisse und Einsatzzwecke abzudecken. In meinen Überlegungen gehe ich vorerst von einem Gehäuse mit einer Kantenlänge von 72 mm aus – groß genug, um einem 36×36-mm-Sensor Platz zu bieten; klein genug, um möglichst ergonomisch „in die Hand“ gebaut zu sein.
Das eigentlich Besondere verbirgt sich im Inneren der Kamera: Ein würfelförmiges Prisma, das das in die Kamera einfallende Licht in drei senkrecht zueinander stehende Achsen splittet: Was einerseits einen optischen Sucher ermöglicht (dabei staubdicht ist, keinen Spiegelschlag und keine Geräuschentwicklung verursacht); andererseits einen zusätzlichen, geringer auflösenden Mess-Sensor, der vorrangig der Belichtungsmessung gleichwie der Fokussteuerung dient, aber auch einen Live-View bespielt. Damit ist es möglich, einen Aufnahmesensor zu verwenden, dem alleine die Aufgabe zufällt, Bildinformation bestmöglich (frei von anderen Einflüssen) zu verarbeiten – konsequenter Weise in Verbindung mit einem Global Shutter.
Die Grundform des Würfels verlangt für den mobilen Einsatz nach einem Handgriff, der sich hier seitlich an der Kamera befindet, den Auslöser und eine Fokustaste beinhaltet, und für unterschiedliche Kamerapositionen drehbar ist. Mit dem Handgriff sitzt auch der optische Sucher seitlich an der Kamera, und erlaubt auf dieser drehbaren Basis einen variablen, horizontalen bis vertikalen Einblick. Ohne die optische Auslegung grundsätzlich in Frage zu stellen, sollte dieser Sucher (optional) auch die Funktion eines EVF erfüllen können, also als Hybridsucher ausgelegt sein.
Zur Steuerung aller Kamerafunktionen und -parameter dienen im Wesentlichen zwei Einstellräder mit Dreh- und Drückfunktion, die über ein drittes Einstellrad – ein Programm-Wählrad, über das die Kamera auch ein- und ausgeschaltet wird – die Vorgaben erhalten, welche Funktion sie aktuell auszuführen haben. Die Positionen der (hier recht großen) Einstellräder sind so angedacht, dass sich das Programm-Rad auf der gegenüberliegenden Seite der Handgriff-Sucher-Einheit befindet, die beiden eigentlichen Einstellräder ihre Position rund ums Objektiv-Bajonett, bzw. an der Basis der drehbaren Handgriff-Sucher-Kombi finden. Somit sind sie deutlich unterscheidbar, und während des Fotografierens, auch in unterschiedlichen Positionen, gut erreichbar.
Die Funktionen kurz skizziert: In der Grundposition des Programmwählers ist die Kamera ausgeschaltet. In der ersten Position werden Zeit und Blende eingestellt – mit einem Druck aufs jeweilige Rad die manuelle oder automatische Funktion gewählt. In der zweiten Position des Programm-Wählers erfolgt auf gleiche Weise die Einstellung von Empfindlichkeit und Kontrast. In der dritten Position die Wahl der Farbtemperatur bzw. die Umschaltung zwischen Farbe und Schwarzweiß. Weitere Positionen dienen den Grund(vor)einstellungen der verschiedenen Kamerafunktionen – bis hin zu Menüeinstellungen, der Bildbetrachtung oder kamerainternen Bearbeitungsoptionen. Der Funktionsumfang wird dabei allein von der Auslegung der Kamera bestimmt – kann spartanisch oder üppig angelegt, oder auch individuell programmierbar sein – tangiert aber keinesfalls die grundlegende Funktionalität.
Bildsensor
Für die Sensoren ist ein Design angedacht, das im Wesentlichen auf einer wabenförmigen Struktur aufbaut – wo aber jede Einzelwabe wiederum in drei Rauten unterteilt ist, die jeweils den drei Grundfarben zugeordnet sind. Auf dieser Basis kommt in diesem Konzept eine Auflösung von 36 echten MP zustande, die sich aus 108 MP an Information speisen (36 Mio. Waben zu je drei Farbanteilen): Pixelbinning – als die einfachste Methode, der Grundforderung nach voller Farbinformation platzsparend zu entsprechen, und den Informationsgehalt (damit die Bildqualität) spürbar zu steigern. Beim Mess-Sensor halte ich, bei gleichem Design, 4 MP für angemessen ausreichend (entsprechend einer nativen Monitorauflösung).
Bedienlogik
Ein weiteres wesentliches Merkmal meines Kamerakonzeptes ist die Auslegung auf eine duale Bedienungslogik, wie auch die Konzentration sämtlicher Einstellungen auf allein drei Einstellräder. Ersteres bedeutet den Verzicht auf Automatikprogramme und Belichtungsmessarten herkömmlicher Art; letzteres reduziert die Bedienungselemente drastisch, gestaltet die Kamera intuitiv einfach – die Bedienung konsequent logisch und direkt.
Der Verzicht auf Automatikprogramme bedeutet keineswegs den Verzicht auf automatische Funktionen, sondern geht vorrangig von einer manuellen ODER automatischen Funktion der Kamera aus. Schon heute oft praktiziert wird die Verwendung des AF über eine eigene Aktivierung (grundsätzlich manueller Betrieb, AF bei Druck auf eine Taste – oder auch umgekehrt), losgelöst vom Auslöser. Das ist auch hier so angelegt. Dieses Konzept wird aber auch auf die Steuerung der Belichtungsparameter übertragen; wo die fünf wesentlichen Einstellungen – Zeit, Blende, Empfindlichkeit, Kontrast und Weißabgleich – grundsätzlich manuell oder automatisch gesteuert werden – und bei Druck auf die Steuerräder direkt umgeschaltet wird. Dies dient dazu, die jeweiligen Stärken manueller bzw. automatischer Steuerung wechselseitig zu nutzen (intuitiv zu wählen), wobei die manuelle Position die Werte der Automatik speichert und individuell anpassbar macht, die Automatik wiederum den manuellen Abgleich beschleunigend unterstützt.
Voraussetzung dafür ist ein ganzheitlicher Zugang zur Belichtungsmessung. Nicht unterschiedliche Messmethoden erfassen definierte Bildbereiche in unterschiedlicher Wertigkeit, sondern eine permanente Auswertung der Helligkeits-, Kontrast- und Farbwerte des Motivs liefert eine umfassende Information, die manuell bewertbar oder automatisch abrufbar ist. Zur Detailanalyse sollte ein weitflächig variables und sensorbasiertes AF-Messsystem auch dazu genutzt werden, eine selektive Belichtungsinformation zu erschließen. Die Belichtungsinformation erfolgt über eine zweigeteilte Zonenanzeige (von 0 bis 100 %), wo der Kontrastumfang des Motivs über den Minimal- und Maximalwert vermittelt wird. Ein dritter Anzeigenwert (dazwischen) ist einem, vom AF-Messfeld konkret erfassten Zonenwert zugeordnet. Aufgesplittet in RGB-Farbwerte wird dieser Wert zur Farbton-Kontrolle und (damit) einem schnellen Weißabgleich genutzt.
Bildkontrolle
Die Kontrolle sämtlicher Einstellungen erfolgt über einen 4"-OLED-Monitor, der hier die gesamte Oberseite des Kamerawürfels einnimmt. Im Live-View-Modus ermöglicht diese Positionierung auch eine sehr bequeme Kamerahaltung, sowie einen optimalen Überblick über das dann elektronische Sucherbild. Ansonsten dient er als Status-Display. Eine (zusätzliche) Auslegung des Monitors als Touchscreen erscheint sinnvoll und wünschenswert.
Im optischen 100%-Sucher hingegen werden vorrangig die Belichtungsparameter angezeigt, um ein kontrolliertes Verstellen während des Fotografierens zu ermöglichen. Die Sucheranzeigen sind (komplementär) zweifarbig ausgeführt, um eindeutig über eine manuelle oder automatische Steuerung zu informieren. Die jeweils aktiven Parameter werden auch optisch hervorgehoben. Dazu kommt die schon vorgestellte Zonenanzeige für Helligkeit, Kontrast und Farbe. Ergänzend sieht das Konzept auch eine Fokus- und Schärfentiefen-Information am oberen Sucherrand vor.
(Christian Herzenberger)
Warum quadratisches Aufnahmeformat
[quote](…) konsequenter Weise auf ein quadratisches Aufnahmeformat setzt [/quote]
Hallo Christian,
warum quadratisch? Das passt nur zu ganz wenigen Ausgabemedien.
Einen Fotofreund, der viele Reisereportagen veröffentlicht hat, fragte ich einmal, warum er so wenig im Hochformat fotografiert. Antwort: Querformat ist für ihn lohnender, weil die besten Bilder einer Reportage dann als finanziell lukrative Doppelseite gedruckt werden und nicht nur als eine einzelne Hochformatseite. Diese banale Antwort hat mich überrascht, aber aus Sicht des Fotoreportes war’s vernünftig.
In diesem Sinne: Bei einem quadratischen Sensor wird man für die meisten Ausgabemedien beschneiden müssen. Das Verschwinden der quadratischen Formate hat vielleicht auch damit zu tun.
[quote]Für die Sensoren ist ein Design angedacht, das im Wesentlichen auf einer wabenförmigen Struktur aufbaut – wo aber jede Einzelwabe wiederum in drei Rauten unterteilt ist, die jeweils den drei Grundfarben zugeordnet sind. Auf dieser Basis kommt in diesem Konzept eine Auflösung von 36 echten MP zustande, die sich aus 108 MP an Information speisen (36 Mio. Waben zu je drei Farbanteilen): [/quote]
Hmmm … vom Konzept SEHR dicht dran an heutigen Bayer-Sensoren. Die versprochenen Vorteile hat dein Sensorlayout keineswegs, denn die “volle Farbinformation” hat man bei beiden nur dann, wenn man das Triple aus 3 Grundfarben als EIN Bildelement betrachtet. Das könnte man beim Bayer-sensor natürlich auch so deklarieren.
Quadrat
Bilder werden in den meisten Fällen beschnitten, ganz besonders
seit es dieses extreme Format 16:x gibt!! Und da man aus einem
Quadrat eigentlich alles formatieren kann…?! Selbst wenn ich
vom 4:3 Format ausgehe, ist es mir manchmal zu lang, und manchmal
zu schmal.
Das verschwinden des “Quadrats” ist wohl eher der digitalen
Fotografie geschuldet und den damit verbundenen überaus hochpreisigen
Mittelformat Rückteilen, als dem “Quadrat” ansich!
h
Ich betrachte
das Quadrat auch keineswegs (vorzugsweise) als AUSGABEformat, sondern einfach als universelles AUFNAHMEformat. Ich kenne die vorgebrachten Argumente – allein, sie stimmen nur für einen Bruchteil aller (Profi)Fotografen. Und selbst im angesprochenen Aufnahmebereich sollte man das Quadrat schon aus dem Grunde schätzen, als sich damit für viele Motive die Verwendung von Shiftobjektiven erübrigen kann …
In erster Linie entspringt das Quadrat im hier zu Grunde liegenden Beitrag natürlich der Würfelform der Kamera – und wenn man die Darstellung des Monitors von oben betrachtet, kann man auch den praktischen Sinn des Quadrats gut erkennen: Die Kamera ist, egal für welche Aufgabenstellung, in ihrer Position fixiert, und erlaubt für die unterschiedlichsten Gestaltungsanforderungen die volle Konzentration auf’s Motiv.
Gestehen möchte ich aber auch, dass mir in der Summe aller Vorschläge das Quadratformat nicht der Wichtigste ist – sondern die hier vorgestellten Überlegungen einfach die Summe unterschiedlicher Überlegungen, verpackt in einem ganzheitlichen Kamerakonzept sind.
Noch zum Sensor: Ich habe bewußt die Wabenstruktur betont – somit die Grundfarben NUR ganzheitlich erfasst sein sollen. Die Abweichung vom Bayer-Konzept resultiert aus der Überlegung, dass a) alle drei Grundfarben gleich erfasst sein sollen, und b) dass die Anordnung innerhalb des Einzelpixel möglichst radial erfolgen sollte. Natürlich ist auch der Bayer-Sensor vom Prinzip her SO verwendbar – und wird auch von Canons Cine-Cams schon in diesem Sinne genutzt (reduziert natürlich auf die in diesem Bereich obligate HD- bis 4K-Auflösung – was auch den hauptsächlichen Unterschied zu meinem Vorschlag ausmacht).
Sony A1S quadratisch!
http://www.sonyalpharumors.com/sr3-hot-new-sony-a1s-with-full-frame-square-sensor/
Qudratformat und Sensorlayout
[quote=chris h]Und selbst im angesprochenen Aufnahmebereich sollte man das Quadrat schon aus dem Grunde schätzen, als sich damit für viele Motive die Verwendung von Shiftobjektiven erübrigen kann …[/quote]
Das stimmt nicht und lässt vermuten, daß du Shiftobjektive eher selten benutzt hast? Mehr als bisher das Hochformat bringt dein quadratischer Sensor nicht an Bildinhalt. Das ersetzt in keiner Weise ein Shiftobjektiv.
[quote=chris h]In erster Linie entspringt das Quadrat im hier zu Grunde liegenden Beitrag natürlich der Würfelform der Kamera [/quote]
Das hatte ich vermutet. Die Idee mit dem quadratischen 36×36 Sensor wird immer wieder mal genannt, scheitert aber ebeneso regelmässig daran, daß die Objektive die Bildecken eines solchen Formates gar nicht ausleuchten. Das wird schnell deutlich, wenn man sich einmal das 24×36 Format und das 36×36 Format zusammen mit dem jeweils nötigen Objektiv-Bildkreis aufzeichnet. Der Bildkreis müsste größer sein, um 36×36 bis in die Ecken richtig auszuleuchten.
[quote=chris h]Noch zum Sensor: Ich habe bewußt die Wabenstruktur betont – somit die Grundfarben NUR ganzheitlich erfasst sein sollen. Die Abweichung vom Bayer-Konzept resultiert aus der Überlegung, dass a) alle drei Grundfarben gleich erfasst sein sollen[/quote]
Was meinst du mit dem Satz (a)? Ich verstehe das “gleich erfasst” noch nicht.
Interessanter Ansatz…
…in einer Zeit mangelnder neuer Innovationen. Eine solche Kamera wird sich aber nur dann am Markt platzieren lassen, wenn sie technisch nicht hinter die aktuellen Spitzenmodelle zurückfällt. Insofern ist die Idee des Purismus gut und richtig, aber ich ahne mal, das die meisten Nutzer dies eher als Rückschritt empfinden würden. Die Kamera ist vordergründig auf Bildqualität getrimmt und mal ehrlich, die aktuellen Generationen im Spitzenbereich sind auch nicht ohne! Auch glaube ich nicht, das sich mit dem Würfeldesign ausreichende Käufer ansprechen lassen. Es ist sicherlich für große Sensoren eine gute Lösung, doch das unhandliche Studioformat erinnert doch sehr an alte MF-Zeiten. Das Grundproblem liegt meines Erachtens im Sensorenbereich. Hier scheint die Entwicklung der Hardware ausgereizt. Vielleicht gibt es irgendwann einen völlig neuen und technisch anderen Sensor als die bisher bekannten Varianten, der mehr MPX hat und noch dazu mit einer Empfindlichkeit aufwartet, dass man auch Nachts aus der Hand fotografieren kann. Dieser ließe sich dann sicherlich ohne größere Probleme in kleinere Gehäuse verbauen, so das man auf solche Monsterwürfel verzichten könnte. Die Technik darf einfach nicht mehr größer und schwerer werden, sondern es sollte immer ein guter Kompromiss zwischen Handhabbarkeit und Bildqualität im Vordergrund stehen. Trotzdem finde ich das Projekt interessant. Mal schauen was uns die Photoindustrie in den nächsten Jahren präsentiert….
Sudel Eddi.
Wissen ist wie eine Laterne. Die Bekloppten halten sich an ihr fest, den Klugen leuchtet sie den Weg.
Touch-Displays
sind schon gut … mich stört dabei nur die zwanghafte Koppelung an die Paralellwelten sozialer Netzwerke. 😎
Im Leica-Forum
gibt es dafür immer noch einen vollkommen durchgeknallten Administrator, den ich mir gern in lebenslänglicher Erinnerung behalte … Sperren in diesem Umfeld sind übrigens Adelsprädikate! Immer getreu meinem Motto: Lieber besser wissen, als dumm sterben. 😉
Vielleicht
verfüg’ ich einfach über zu viel Realitätssinn – oder einfach auch nur zu viel Feedback aus dem Amateurlager. Und bei meinem Händler treib’ ich mich wahrscheinlich auch zu viel rum. Und: Redewendungen werden sicher nicht sinnvoller, wenn man sie mehrmals hin- und herwendet. Ich pflege auch in der Schreibe die Umgangssprache – was Germanisten vor den Kopf stoßen mag. Aber wie schon mein Kunstlehrer in Fällen höherer Aussichtslosigkeit achselzuckend meinte: What shalls … 😉
Es gibt zweifellos
auch Amateure, die über ein tiefes fotografisches Verständnis verfügen, und auch bei der Ausrüstung keineswegs sparen. Repräsentativ für den Querschnitt sind sie nicht. Und hochnäsig wäre allenfalls, diese Realitäten nicht zur Kenntnis zu nebmen (jene Amateure, die sich teure Kameras zwar leisten können, von Fotografie aber denkbar wenig Ahnung haben, sind in dieser Betrachtung nicht inkludiert).
Ich möcht’ schon bitten
1. meine Aussagen im richtigen Kontext zu lesen – und da war von Landschaften und nicht explizit von Architektur die Rede. Und, richtig, ein Shift-Objektiv kann durch ein Quadrat nicht vollständig ersetzt werden, es aber fallweise überflüssig machen.
2. Wenn man eine Aussage (mutwillig?) in ihr Gegenteil verkehrt, dann eckt’s natürlich …
3. Die Leica-S-Objektive (welche sonst?) erfüllen das Kriterium perfekt (nur hat Leica halt lieber das Kleinbild-Format aufgeblasen, als sich am Ur-Konzept der S zu orientieren).
4. Die Anordnung der Farbpixel folgt tatsächlich pragmatischen Gründen – was dann auch für die Auswertung der Farbinformation entsprechend genutzt wird – korrekt im Sinne einer Perfektionierung der Farbaufzeichnung ist aber was anderes …
?
“Na klar, ich kann für ein Querformatmotiv die Kamera im Hochformat nutzen und dann die untere Bildhäfte wegwerfen. Das geht immer, hat aber mit “Ersatz für Shift” wenig bis gar nichts zu tun.”
Das hat der Chris wohl überlesen – oder einfach höflich geschwiegen: Aber natürlich war ganz offensichtlich der Beschnitt des Quadrats gemeint, und nicht der Zuschnitt eines Hochformats zum Quadrat. Das wär’ ja auch dämlich zum Quadrat … 😎
Äh, ja
ich hatte es überlesen – inzwischen aber ergänzt … 😉
Oh ja
Inzwischen wurde die Schafherde auf Melkkühe umgepolt … 😎
Gast schrieb:
Das hat der
[quote=Gast]Das hat der Chris wohl überlesen – oder einfach höflich geschwiegen: Aber natürlich war ganz offensichtlich der Beschnitt des Quadrats gemeint, und nicht der Zuschnitt eines Hochformats zum Quadrat. [/quote]
Das war schon klar – aber das ist ein mühsam “konstruierter” Vorteil, der eigentlich keiner ist. Ich kann bei jedem Format die Kamera waagrecht ausrichten, den unteren Teil der Bildddaten wegwerfen und das dann als Shift-Ersatz deklarieren.
O. K. noch eine Runde:
1) Pixel binning ist vor allem dazu da, die Empfindlichkeit eines Sensors zu erhöhen. Das war vor allem bei den Vor-BSA-Sensoren ein echtes Thema, da diese Biester einfach bei geringer Empfindlichkeit schnell zu Rauschen anfingen und auf hohe Korrektur bei der Berechnung angewiesen waren (definitiv Vergangenheit).
Das ist ein ausschließliches Sensor-Thema, das zu bestimmten Problemstellungen eine möglichst hohe Sensibilität des Sensors sicher stellen soll. Bei Videokameras mit hoher Ausleserate und in bestimmten Situationen mit wenig Licht können z. B. Super 35 Sensoren mit Pixel binning gering rauschende Bilder produzieren, ohne große Nachbearteitung. Die Video-Auflösung 2k bis 4k “unterfordert” ohnehin die nominelle Auflösung der Sensoren.
2) Die Bayer-Doktrien gibt es nicht. Es gibt eine Berechnungsmethode, benannt nach ihrem Erfinder Bryce E. Bayer, der die Anteile des Lichts in eine für die nachgelagerte Berechnung so genannte Bayer-Matrix mit den Farbanteilen zu 50 % aus Grün und je 25 % aus Rot und Blau definiert hat. Das ist erst einmal alles. Inzwischen gib es noch veränderte Matrixen, aber das Prinzip ist das gleiche.
Die Berechnungsmethode interpoliert die jeweils benachbarten Pixelhelligkeiten zu den ensprechenden fehlenden Farbwerten/Farbanteil. Und das funktioniert nach wie vor so hervorragend, dass man inzwischen von einer nahezu perfekten Methode sprechen kann.
Das war vor noch ein bis zwei Kameragenerationen nicht so. Auch RGB-Sensoren wie der Foveon liest das Licht nicht 1:1 nach den Helligkeitswerten und “gleichwertig” aus, sondern in 3 Schichten, die unterschiedlich belichtet werden, entsprechend der jeweiligen “Dominanz” des ausgelesenen Farbspektrums, bzw. der Wellenlänge. Das wird auch bei einem wie auch immer gearteten, flächigen RGB-Sensor kaum anders sein, weil es nur so Sinn macht.
3) Kontrastumfang: die derzeit besten Digitalkameras schaffen einen Kontrastumfang von 14,4 Blendenstufen, der avisierte Kontrastumfang des zukünftigen Fuji/Pana-Sensors soll 29,2 Blendenstufen bei nochmals sehr viel weiter gesteigerter Empfindlichkeit schaffen. Wenn ich auf das Thema historisches “Dia” schaue, beinahe das Paradies 🙂
4)die derzeit üblichen Rückteile mit CCD-Sensoren schaffen zwar eine hohe Dynamik, werden aber bei der Empfindlichkeit deutlich beschnitten. Wobei man sagen muss, dass nach wie vor für halbwegs hohe Bildqualität eine Empfindlichkeit über 3.400 ISO keinen Sinn macht. Man muss allerdings kein großer Prophet sein, um zu erkennen, dass die DigiBacks in ihrer jetzigen Form und vor allem mit dieser Sensortechnik nur noch ein kurzes Leben haben und ich glaube auch nicht, dass ihnen jemand heftig nachweinen wird, wenn was besseres und vor allem deutlich günstigeres nachfolgt.
Ich fürchte, dass all die schönen Fragestellungen einfach schon an der Zeit vorbei sind. 🙁
Das
[quote=Gast]Ist aber kein Vollfarbsensor, sondern nur eine schlechtere Vorstufe bisheriger Sensoren. Quasi alle Nachteile des Bayer-Sensors ohne die damit verbundenen Vorteile.[/quote]
sollten Sie (mir) erklären. Vor allem wußte ich bislang nicht, dass der Bayer-Sensor (technische) Vorteile hätte (außer dass er halt massenhaft gefertigt, und deshalb wohl billig ist – was natürlich heute ein wesentliches Kriterium ist). Wenn man übrigens Pixelbinning beim Bayer-Sensor betreibt, dann ist sogar der ein Vollfarb-Sensor (was, der geringeren Auflösung wegen, aber bislang nur im Cine-Bereich gemacht wird).
Nur
beim Quadrat ist es tatsächlich so, weil hier Hoch- und Querformat aufgehoben sind.
Schneide ich aus dem Quadrat ein 2:3-Rechteck mittig heraus, bleibt insgesamt ein Drittel der Fläche übrig, also jeweils ein Sechstel der Formathöhe nach oben und nach unten. Motive, die nur einen leichten Shiftversatz verlangen, werden dadurch vom Quadrat in diesem Ausmaß miterfasst, und können durch einen entsprechend versetzten Beschnitt perspektivisch korrekt dargestellt werden. Gleiches ginge theoretisch auch beim Filmen – wobei hier das schmälere Aufnahmeformat noch deutlich ausgeprägtere Shiftoptionen innerhalb des Aufnahmequadrats zuließe.
Monitore
auf dieser Basis kann es schon aus diesem Grund nicht geben, weil wir es hier mit einer Größenordnungsdifferenz grob gesagt von Stecknadelkopf zu Sonne geht. Das kann man schlicht nicht vergleichen. Das eine kann man nur unterm Elektronenmikroskop sehen, das andere mit dem blosen Augen bzw. näher mit einem Fadenzähler.
Und rechnen muss man auch in jedem Fall. Es geht nicht ohne, weil die rein elektronischen Werte so nicht verwertbar sind. Die müssen immer interpretiert werden, schon allein um die richtige Farbbalance zu halten. Es ist nicht so, dass man einfach alle Farbwerte 1:1 ausliest und dann hat man einen stimmigen Bildeindruck. Die Welt der Bits und Bites ist eben etwas komplizierter und auf keinen Fall wie früher mit Film.
Ist wohl wirklich wichtig
für Leute, die keine Ahnung vom Erzeugen mikroskopischer Strukturen haben … 😎
Wenn die Bildwechselfrequenz
doch nur das einzige Problem wäre … dabei noch Farben hintereinander zu projezieren – na ja, wenigstens die Physik ist eh recht geduldig (beim Auge bin ich mir da nicht so sicher).
Und im Übrigen seh’ ich wirklich keinen stichhaltigen Einwand dagegen, Sensoren jede beliebige Form zu geben – und auch das Auslesen ist mehr eine Frage der Zugänge (von denen es recht unterschiedliche gibt), als eine, denen sich die Physik prinzipiell versagt. Dass es natürlich auf “bewährte” Art einfacher, billiger und anspruchsloser geht – no na.
Der Würfel ergibt Nachteile bei der Konstruktion von WW
Objektiven weil diese nicht so Nahe an den Sensor gebaut werden können.
Wenn ich mir
eine Pentax 645D oder Kameras mit wechselbaren Digitalrückteilen anschaue, deren hochqualitativen Optiken betrachte, kann ich derlei Einschränkungen nicht erkennen. Und im Gegensatz zu den genannten Kameras ist mein Entwurf auch nicht darauf angelegt, besonders tief zu bauen, sondern der Sensor ist integraler Bestandteil der Kamera, des Würfels – und somit das Auflagemaß eher geringer, als bei den genannten DSLRs.
Das
kannte ich noch nicht. Aber ich glaube, das Thema spukt in mehr Köpfen herum, als allein in meinem. Und ich meine, dass dem/den Hersteller/n die Zukunft gehört, die Hirn UND Herz der User ansprechen können, und nicht allein dem shareholder value huldigen (müssen). 😉
Die haben ja
[quote]Indes haben sich die Qualitäten elektronischer Sucher schon disqualifiziert. Hier sind die Verheißungen der Zukunft ein erwartbar dürftiges Versprechen.[/quote]
noch gar nicht richtig angefangen!?
Zuerst die gute Nachricht:
es gibt rein prinzipiell keinen Grund, eine würfelförmiges Gehäuse einzusetzen. Und interessant wäre in meinen Augen ein eher modularer Aufbau, zumindest was Systemkameras anbetrifft. Der Würfel hätte vor allem den Charme, dass man viele SLR-Objektive fraglos weiter verwenden kann und es eigentlich keinen wirklich interessanten, kontruktiven Ansatz gibt, diesen Kameratyp mit einem kurzen Auflagemaß auszustatten.
Aber dann: ein 36×36 mm Sensor würde eine andere Bilddiagonale als bei KB bedeuten, also neue Objektive, die weder in Richtung KB noch MF liegen (?). Um KB-Objektive zu nutzen, müsste der Sensor als kleiner sein und dem Bildkreis von KB entsprechen, was auch vollkommen ausreicht.
Dieser Prismenwürfel ist im Prinzip nichts anderes als das Teilerprisma, das Olympus schon mal bei früheren Kameras eingesetzt hat und bei SONY in der SLT-Technik resultiert. Bei einem zweiten Teilerprisma als Sucherprisma nimmt das Licht schon merklich ab. Da denke ich, sind wir wieder bei den ersten SLRs, die auch noch reichlich dunkle Funzelsucher hatten. Mal abgesehen davon, dass das reichlich Gewicht produziert.
Die Idee, den Würfel mit einem TFT/OLED-Display entsprechender Größe auszustatten und wechselweise einen Lichtschacht oder ein Prisma drüber zu stecken, ist auch nicht neu, wird aber bisher kaum diskutiert.
Wenn man unterstellt, dass es einen Markt für eine so aufwändige Lösung wie einen Hybridsucher mit zwei Prismen gäbe, glaube ich trotzdem nicht, dass das als Allroundkamera außerhalb des Studios recht viel Sinn macht. Allein das Gewicht der beiden Prismen ist schon enorm und es stellt sich die Frage, wozu es einen Hybridsucher benötigt, wenn die Displays schon seit geraumer Zeit in entsprechender Höhe eigentlich ein besseres Bild zur Verfügung stellen, als jeder über zwei Achsen umgelenkte optische Sucher? Von der daraus resultierenden Verringerung der Lichtleistung durch die Glaskörper/Umlenkungen/Strahlenteilung will ich gar nicht reden. Olympus ist nicht umsonst von diesem Konzept wieder weg gegangen. Auf solche Lösungen mussten früher Kontrukteure zugreifen, wenn sie eine SLR-Konzept entwickeln wollten, heute ist das einfach nicht mehr nötig.
Zum Bedienkonzept kann man eigentlich nur sagen, dass es eine Reihe von Fotografen gibt, die liebend gerne auf jeden elektronischen Schnickschnack verzichten würden. Also letztendlich wieder zur Lichtwaage, also dem Abgleich von Zeit/Blende/Fokus zurückkehren würden. Einstellbar über je ein Bedienrad. Das altgewohnte analoge Bedienkonzept, nur dass es dann eben einen digitalen Output gibt. Da fürchte ich nur, dass, wenn einer der Hersteller so eine Kamera heraus gibt, keiner auf diese Kamera zugreift, weil das auf eine massive digitale Amputation der “natürlichen” Möglichkeiten, die digitale Kameras einfach haben, hinaus läuft.
Nur weil einige wenige Puristen so etwas gerne haben wollen, wird sich kein Hersteller auf so ein Abenteuer einlassen, es sei denn, es ist eine extrem teuere Miniserie, die diese Bedürfnisse befriedigt. Auch die Hersteller von Digibacks statten inzwischen ihre Geräte mit allen “Features” aus, die die digitale Technik hergibt, inkl. diverser Automatiken, Videoschnittstelle (für weitere Displays), WiFi/NFC usw. weil es dafür gute Gründe gibt.
Zu dem Sensoraufbau kann man eigentlich nur sagen, dass die sehr bald auftauchenden organischen Sensoren ohnehin eine andere Ausleselogik aufgrund eines sehr unterschiedlichen pysikalischen Aufbaus benötigen. Der Bayersensor und diverse andere Ansätze in der Richtung sind eigentlich schon ein Thema der Vergangenheit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Technik sich noch mal rasant in einer andere Richtung bewegen wird und nicht jedem wird gefallen, dass er seine alte Ausrüstung praktisch wieder mal beerdigen darf 🙂
Wenn ich darüber nachdenke, wie eine Kamera der Zukunft (für den professionellen Bereich) aussieht, dann sehe ich eher ein (dünnes) Brückenmodul, ähnlich dem Body einer ALPA, an den jede Menge unterschiedlicher Satelliten dran geflanscht werden können. Flach und leicht, je nach Gusto mit einem Display oder einem EVF ausgerüstet, flexibel einstell- und abnehmbar, einem Sensormodul, das je nach Aufgaben- und Kostenhorizont mit unterschiedlichen Sensoren und der dafür exakt zugeschnittenen Elektronik ausgestattet ist und diversen Handgriffen, sowie allen nötigen Schnittstellen für weiteres Zubehör. Und vornedran diverse Optikmodule, an die man vorhandene oder neuere Optiken anflanscht.
Im privaten Bereich spielt das alles eher keine Rolle. Da wird es eher in Richtung Brikett mit Objektiv gehen, so in etwa wie die kleine Blackmagic Pocket. Hochwertig, klein, leicht, multifunktional und selbstverständlich hochauflösend. Ein Display, das wie bei einigen Smartphones bereits mehr auflöst, als so mancher Desktopmonitor, lässt da einfach keine andere denkbare Lösung mehr zu, die vom Ergebnis her eher schlechtere Sicht und dafür extremen Aufwand bei der Realisierung verspricht.
Von Olympus
kommt auch fraglos die Grundinspiration zum Prisma … und die Bedienung nimmt letztlich Maß an der guten alten FM-2 … Dass es nicht “nur” Zeit und Blende sein kann, war und ist mir klar – und diesem natürlichen Anliegen wird eben mit dem dritten Einstellrad Rechnung getragen. Ich hab’ wirklich sehr viel Zeit investiert, (für mich) sicherzustellen, dass bei der hier gezeigten Konfiguration kaum ein Aspekt aktueller Digitaltechnik vernachläßigt wird (obwohl ich das für durchaus gesund hielte – ganz nach dem Motto, weniger ist mehr). Und wesentlich betonen möchte ich auch, dass alle Einzelideen, die in diesen Beitrag eingeflossen sind, keineswegs den Anspruch erheben, NUR in dieser Konfiguration zur Anwendung zu kommen. Eigentlich empfinde ich den integrativen Ansatz bzgl. Belichtung und deren Steuerung, sowie das reduzierte Bedienkonzept, als den Kern meiner “Botschaft” – ergänzt durch persönliche, aus der Praxis inspirierte Vorlieben, und (hoffentlich) mehr denn weniger überzeugende Argumenten pro deren Realisierung.
Monsterwürfel
So “monströs” wär’ er eigentlich gar nicht (etwa 1 cm tiefer als meine 5D, weniger hoch und selbst mit Handgriff weniger breit – durch die nicht gerundeten Kanten wirkt er klobiger); und auch beim Sensor bin ich der Meinung, dass jede andere als eine vollfarb-taugliche Lösung eine schlechte wäre … aber es stimmt wohl sicher auch, dass ohne einen entsprechenden industriellen Hintergrund, eine solche Kamera wenig Chancen hätte. Weswege ich auch empfehlen möchte, jenen Details mehr Beachtung zu schenken, die ganz unabhängig vom speziellen Kameradesign jederzeit und ohne Weiteres Anwendung finden könnten … 😉
Hasselblad
So etwas gab es schon mal analog, und nannte sich Hasselblad !
Die Hasselblad ist auch
durchaus mein erklärtes Vorbild (abweichend von den unvollkommenen Skizzen oben, müssen Sie sich meinen Entwurf als Kreuzung einer Hasselblad mit einem iPhone vorstellen ;-)), wenngleich sich das Konzept dadurch unterscheidet, als hier der Würfel keine modulare Funktion erfüllt, und auch der Sensor nicht hinten angeflanscht wird, sondern integraler Teil des Würfels ist.
Es gibt meiner Meinung nach zwei “ewige” Kamerakonzepte: Das eine war eben der Hasselblad-Würfel, und das ander ist die M-Leica. Vor allem auch, weil mein Konzept einen quadratischen Sensor vorsieht, habe ich hier am Würfel angeknüpft. Hinzufügen möchte ich noch, dass bei mir auch ein (mehr) Leica-like-Entwurf existiert, der sich mit dem hier vorgestellten Konzept nahezu alle Deteils teilt, aber sich vorzugsweise am M-Design anlehnt (eine “M” halt mit drehbarem Griff-Sucher, reduzierten Bedienungselementen, Vollfarbsensor usw.) …
leerer Strahlengang
jedes Medium im Strahlengang des Lichts beeinflußt die mögliche Abbildungsleistung ganz erheblich.
Das Quadrat ist den Gesetzen der Logik folgend, dass einzige Aufnahmeformat das Zukunft hat.
Wie es beschnitten wird, bleibt jedem Künstler und jedem Verwendungszweck überlassen.
Weder Spiegel noch SLT-Folien machen in modernen Kameras einen Sinn, zwischen Licht und Sensor sollte sich nichts befinden, sonst braucht man über Abbildungsleistung und Auflösung gar nicht weiter zu diskutieren.
Wenn ich
das Thema Prisma nicht ganz falsch verstanden habe, dann hat es tatsächlich Auswirkungen auf die den Strahlengang und die Lichtführung – aber nicht zwangsweise negative …
Bewußt ist mir aber auch, dass es sich um ein recht anspruchsvolles Bauteil handeln müßte (das hier besteht aus zwei Pyramiden und zwei Tetraedern …). Aber das steht ja auch schon im Titel: “kompromisslos”. 😉
Ich glaube Victor
lächelt. Und Heidecke hat auch nichts dagegen
http://theonlinephotographer.typepad.com/.a/6a00df351e888f88340120a5fed838970c-800wi
(Das Quadrat ist das schönste Format)
Samsung hat..
.. doch letztes? Jahr eine Konzeptkamera vorgestellt mit bildern. Die sieht nach quadratisch/Hasselblad-like aus.
Klobiger Anachronismus?
Ziemlich klobig.
Im Westen nichts Neues.
Gut Licht!
Zeichne Dir
das Ding mal im 1:1-Maßstab auf … in meinen Überlegungen hatte ich sogar Bedenken, dass es im Verhältnis zu angeschlossenen Optiken eher filigran ausfallen würde … 😉
Auch gut Licht (von einem 5D-Fotografen)
Viel Glück…
Der Gedanke der dahinter steckt hat schon seine Berechtigung. Jedes mechanische Teil weniger bedeutet erst mal das es nicht defekt wird weil es nicht vorhanden ist. Leider wir der dadurch entstandene Gewichtsvorteil vom Prisma wieder wettgemacht. Andererseits ist Masse auch ein beruhigender Faktor. Das Auflagemaß ist eher zweitrangig weil der Grundkörper skalierbar konstruiert ist. Es ist daher eine Kamera mit einem 16×16, 24×24, 36×36 oder auch einem 60x60mm Sensor möglich.
Die Sensor Bauart mit gedrittelten Pixeln unter einem Miniprisma hat den Vorteil das jedes Pixel alle Farbinformationen enthält. Interpolieren entfällt somit. Das ist ein echter Qualitätsgewinn. Im Prinzip ist es aber egal was verbaut wird. Wichtig ist jedoch das im Sucher mit einer elektronischen Maske zwischen hoch und Querformat umgeschaltet werden kann damit jeder SEIN Lieblingsformat findet wenn er keine quadratischen Bilder mag. Oder es wird ein rechteckiger, aber dafür drehbarer Sensor verwendet (Wie im Mittelformat üblich).
Für die Bedienung sehe ich die größten Probleme. Junge Fotografen wollen mit den Fingern über das Display wischen und ihre Bildchen im sozialen Netzwerk teilen (aber wozu sind dann eigentlich die Smartphones gut?) und handwerkliche Benutzer möchten lieber mit Einstellrädern oder Bedienungsknöpfen hantieren.
Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Foto begeisterte Smartphone Besitzer, Kompaktkamera Benutzer wohl eher nicht. Fotografen mit MFT oder APSC Kameras die außerdem noch gerne Filmen sind auch nicht unbedingt die zukünftigen Kunden für so ein neues System. Wer ist also der Kunde der ein solches Gerät und für welchen Preis kaufen soll?
Ansprechen
möchte ich Diejenigen, für die eine Kamera in erster Linie Werkzeug und weniger Spielzeug ist. Das höhere Gewicht durch ein Prisma ist da genauso einkalkuliert, wie die Bedienung, die sich vorrangig auf drei Einstellräder konzentriert (aber auch offen sein soll für eine Touch-Bedienung – nicht allein der Jungen wegen, sondern weil’s wirklich überzeugt, wie ich inzwischen auch erfahren habe).
Junge “Fotografen”
[quote=Gast]Der Gedanke der dahinter steckt hat schon seine Berechtigung. Jedes mechanische Teil weniger bedeutet erst mal das es nicht defekt wird weil es nicht vorhanden ist. Leider wir der dadurch entstandene Gewichtsvorteil vom Prisma wieder wettgemacht. Andererseits ist Masse auch ein beruhigender Faktor. Das Auflagemaß ist eher zweitrangig weil der Grundkörper skalierbar konstruiert ist. Es ist daher eine Kamera mit einem 16×16, 24×24, 36×36 oder auch einem 60x60mm Sensor möglich.
Die Sensor Bauart mit gedrittelten Pixeln unter einem Miniprisma hat den Vorteil das jedes Pixel alle Farbinformationen enthält. Interpolieren entfällt somit. Das ist ein echter Qualitätsgewinn. Im Prinzip ist es aber egal was verbaut wird. Wichtig ist jedoch das im Sucher mit einer elektronischen Maske zwischen hoch und Querformat umgeschaltet werden kann damit jeder SEIN Lieblingsformat findet wenn er keine quadratischen Bilder mag. Oder es wird ein rechteckiger, aber dafür drehbarer Sensor verwendet (Wie im Mittelformat üblich).
Für die Bedienung sehe ich die größten Probleme. Junge Fotografen wollen mit den Fingern über das Display wischen und ihre Bildchen im sozialen Netzwerk teilen (aber wozu sind dann eigentlich die Smartphones gut?) und handwerkliche Benutzer möchten lieber mit Einstellrädern oder Bedienungsknöpfen hantieren.
Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Foto begeisterte Smartphone Besitzer, Kompaktkamera Benutzer wohl eher nicht. Fotografen mit MFT oder APSC Kameras die außerdem noch gerne Filmen sind auch nicht unbedingt die zukünftigen Kunden für so ein neues System. Wer ist also der Kunde der ein solches Gerät und für welchen Preis kaufen soll?[/quote]
“Junge Fotografen wollen mit den Fingern über das Display wischen und ihre Bildchen im sozialen Netzwerk teilen.”
Sie beschreiben da etwas indirekt, das ganz genau zu trennen ist: Sind wir bei FOTOGRAFEN oder bei Benutzern fotografischer Aufnahmegeräte beliebiger Art?
Es wird auch zukünftig “User” geben und Fotografen. Wenn wir also diskutieren, müssen wir die Aspekte trennscharf auseinderhalten. Sonst macht keine Diskussion einen Sinn.
Gut Licht!
Ohne Frage ein interessantes Konzept.
Ob so etwas von den Herstellern aufgegriffen wird?
In Zeiten, in denen Hersteller modernster Kameras, den Retrolook ohne Rücksicht auf Ergonomie durchziehen (warum wohl haben alle DSLRs im Gegensatz zu SLRs einen Handgriff?), ist das eher nicht zu erwarten. Zu Futuristisch. Im Mittelformat-Sektor könnte ich mir das schon eher vorstellen.
Einen großen Vorbehalt habe ich aber schon.
Dies betrifft den optischen Sucher. Bei dieser Art Kamera ist er ein hoher Kostenfaktor, der dazu erheblich zum Gewicht beiträgt. Ein Lichtverlust wird ebenfalls auftreten.
Ich will hier keine Debatten pro und kontra Optischem zu Elektronischem Sucher lostreten. Die hatten wir schon zu genüge.
Es scheint mir aber offensichtlich, dass bei optischen Suchern die Entwicklung weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Das muss nichts schlechtes bedeuten, er ist eben über die Jahrzehnte optimiert worden.
Der Elektronische Sucher hat dagegen noch ein sehr grosses Entwicklungspotential. Jedes Jahr wird sich die Auflösung, die Wiedergabefrequenz und der Kontrastumfang erhöhen. So wie es die letzten 3, 4 Jahre der Fall war.
In den nächsten Jahren werden höherpreisige DSLRs wahrscheinlich einen dualen Sucher bekommen. Ob so etwas auf Dauer Bestand hat, kann man schon jetzt aktuell bei Fuji verfolgen.
Die Situation scheint mir ein bisschen so wie zur Jahrtausendwende, als analog und digital miteinander konkurrierten. Analog war zu der Zeit noch der King. Und heute?
ROG
P.S. Ein quadratischer Sensor würde mir auch gefallen.
Die Sache mit dem Sucher
In der Tat ist der hier angedachte Sucher jener Teil, von dem ich die größte negative Resonanz erwartet habe – obgleich ich versucht habe, das Thema mit einem Hybridsucher zu entschärfen … 😉
Ich bin kein Ideologe – reagiere auf Ideologien überhaupt notorisch allergisch. Für mich ist der optische Sucher immer noch (!) das überzeugendere Sucherkonzept – aber ich bin keineswegs einer Hybridlösung abgeneigt; allein schon, um die Überlagerung beider Funktionen für eine optimierte Sucheranzeige zu nutzen. Und, ja, wenn es einmal voll überzeugende elektronische Lösungen gibt (zu deren Umsetzung ich nochmals meinen Beitrag zur dynamischen Belichtungssteuerung empfehlen möchte …), dann soll mir das auch Recht sein. Allein mit einem elektronischen Sucher ist das hier vorgestellte Konzept natürlich ungleich einfacher, auch kostengünstiger zu realisieren, keine Frage.
Zum aktuellen Entwurf vielleicht auch noch folgende Anmerkung: Als ich eingangs davon geschrieben habe, dass das Konzept skalierbar wäre, hatte ich tatsächlich ein weites Spektrum an unterschiedlichen Konfigurationen im Kopf, als sich allein aus den hier gezeigten Skizzen schließen läßt. Hier spielen durchaus Überlegungen eine Rolle, nicht nur unterschiedliche Formate zu realisieren, sondern es wären auch Lösungen denkbar, wo der Würfel ganz allein für sich (ohne Handgriff und Sucher) stehen könnte. Hierfür steht auch die Modifikation meines Sensorentwurfs (auf den bisher noch kein Kommentator eingegangen ist) – als HDR-Sensor: Hier soll das Sensordesign monochrom dazu genutzt werden, jeden Pixel in drei unterschiedlichen Empfindlichkeiten auszulesen – als Basis einer 3-Sensor-Lösung, wo, mithilfe des oben dargestellten Prismas, jeder Grundfarbe ein solcher HDR-Sensor zugewiesen sein soll. In diesem Fall wäre dann der Monitor oben auf der Kamera auch der einzige Sucher, während die Sensoren selbst auch die Mess- und Steuerfunktionen erfüllen: Eine Kameralösung für’s Studio, und auch eine Alternative zu Digitalbacks an Fachkameras (als vollwertige Kamera, wohlgemerkt).
Alter Hut
[quote=ROG]Ob so etwas von den Herstellern aufgegriffen wird?
In Zeiten, in denen Hersteller modernster Kameras, den Retrolook ohne Rücksicht auf Ergonomie durchziehen (warum wohl haben alle DSLRs im Gegensatz zu SLRs einen Handgriff?), ist das eher nicht zu erwarten. Zu Futuristisch. Im Mittelformat-Sektor könnte ich mir das schon eher vorstellen.
Einen großen Vorbehalt habe ich aber schon.
Dies betrifft den optischen Sucher. Bei dieser Art Kamera ist er ein hoher Kostenfaktor, der dazu erheblich zum Gewicht beiträgt. Ein Lichtverlust wird ebenfalls auftreten.
Ich will hier keine Debatten pro und kontra Optischem zu Elektronischem Sucher lostreten. Die hatten wir schon zu genüge.
Es scheint mir aber offensichtlich, dass bei optischen Suchern die Entwicklung weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Das muss nichts schlechtes bedeuten, er ist eben über die Jahrzehnte optimiert worden.
Der Elektronische Sucher hat dagegen noch ein sehr grosses Entwicklungspotential. Jedes Jahr wird sich die Auflösung, die Wiedergabefrequenz und der Kontrastumfang erhöhen. So wie es die letzten 3, 4 Jahre der Fall war.
In den nächsten Jahren werden höherpreisige DSLRs wahrscheinlich einen dualen Sucher bekommen. Ob so etwas auf Dauer Bestand hat, kann man schon jetzt aktuell bei Fuji verfolgen.
Die Situation scheint mir ein bisschen so wie zur Jahrtausendwende, als analog und digital miteinander konkurrierten. Analog war zu der Zeit noch der King. Und heute?
ROG
P.S. Ein quadratischer Sensor würde mir auch gefallen.[/quote]
“warum wohl haben alle DSLRs im Gegensatz zu SLRs einen Handgriff?”
Bitte? Was ist das denn für eine Frage? Also ich kenne keine SLR ohne Handgriff.
Und falls Sie auf den Vertikalgriff/Batteriegriff/Hochformatgriff anspielen: Sie hatten wohl noch keine SLR in der Hand, oder?
Gut Licht!
Lobenswert, die GNU-Kamera
Ein lobenswerter Gedanke, eine hochwertige Open-Source-Kamera zu entwerfen. Bis sie gebaut werden kann, ist noch eine Menge Detailplanung erforerlich. Nicht zuletzt müssen alle verwendetetn optischen, elektronischen und mechanischen Komponenten mit dem Open-Source-Lizenzmodell verträglich sein. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht. Ich wünsche dem Projekt rege Unterstützung durch die Community und viel Erfolg!
So
als Block aus einem Guss, erinnert mich der Entwurf ein wenig an die große Blackmagic: Klares, schnörkelloses Design, und eine drastisch reduzierte Bedienung.