Harry Callahan (1912-1999), der zu den innovativsten und einflussreichsten amerikanischen Fotografen des 20. Jahrhunderts zählt, ist eine Retrospektive im Münchner Stadtmuseum gewidmet, die den Stellenwert Callahans in der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts aufzeigt. Zu sehen sind rund 220 Aufnahmen, entstanden während einer Schaffensperiode von fast 60 Jahren:

Harry Callahan: Chicago, c. 1951
© The Estate of Harry Callahan. Courtesy Pace/ MacGill Gallery, New York
Pressemitteilung des Münchner Stadtmuseums:
Harry Callahan Retrospektive
19. Juli . 27. Oktober 2013
Ausstellung im Münchner Stadtmuseum
Harry Callahan (1912-1999) gilt als einer der innovativsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Indem er die abstrakten Tendenzen der „New Vision“ in lyrischer Weise erweiterte, überwand er die vorherrschende Ästhetik des Reportage-Realismus. Allein das New Yorker Museum of Modern Art würdigte Callahans fotografisches Oeuvre zwischen 1946 und 1997 in insgesamt 38 Ausstellungen. Gemeinsam mit dem Maler Richard Diebenkorn repräsentierte Callahan 1978 die USA auf der Biennale in Venedig als erster Fotograf überhaupt. Trotzdem wird Callahans facettenreiches fotografisches Werk in Europa noch immer als fotohistorische Rarität gehandelt. Um den Stellenwert Callahans im Kontext der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts zu untermauern, werden in der Retrospektive ca. 220 Aufnahmen gezeigt, die in einer Periode von fast 60 Jahren entstanden sind.

Harry Callahan: Detroit, c. 1943
© The Estate of Harry Callahan. Courtesy Pace/ MacGill Gallery, New York
Harry Callahan: Providence, 1978
© The Estate of Harry Callahan. Courtesy Pace/ MacGill Gallery, New York
Zu den Motiven, die Callahan im Alltagsleben fand, zählen neben Natur- und Landschaftsdarstellungen, Ansichten von Schaufenstern, Straßenzügen und Gebäuden oder Aufnahmen vorübergehender Passanten. Sehr früh begriff er die Fotografie als ein rein künstlerisches Medium, betrachtete sich als Künstler und nicht als Vertreter der angewandten Fotografie.
Außerdem werden die Porträtserien von Mitgliedern der Familie, allen voran seiner Frau Eleanor, und Motive von den Reisen aus Europa, Nordafrika und Südamerika zu sehen sein. Seine Arbeiten dokumentieren eine sich abzeichnende Moderne, die das alltägliche Leben immer umfassender überformt. Im Sinne seiner drei Hauptthemen die Natur, die vertraute Figur Eleanor, die Stadt spiegeln seine Bilder in immer wieder neuen, rückläufig miteinander verflochtenen Bezügen Callahans Leben. Zugleich zeichnen sie den sozialen und kulturellen Wandel in den USA nach: dezent, elegant, mit einem Hang zur Abstraktion, äußere Veränderungen seismografisch erfassend. Beständig reflektiert Callahan in seinen Bildern das eigene wie das fotografische Sehen.
Die Ausstellung basiert auf den Leihgaben zweier großzügiger Leihgeber: zum einen auf dem Estate of Harry Callahan gemeinsam mit der Pace/MacGill Gallery in New York, zum anderen auf dem umfassenden Konvolut von Bildern Callahans aus der fotografischen Sammlung F.C. Gundlachs sowohl als Dauerleihgabe der Deichtorhallen als auch aus den Beständen der Stiftung F.C. Gundlach.
Eine Ausstellung des Hauses der Photographie / Deichtorhallen Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum / Sammlung Fotografie, Kuratorin: Dr. Sabine Schnakenberg.
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog im Kehrer Verlag, Heidelberg, der im Museum für 49,90 € erhältlich ist

Harry Callahan: Eleanor, Chicago, 1951
© The Estate of Harry Callahan. Courtesy Pace/ MacGill Gallery, New York
Harry Callahan: Eleanor, Chicago, 1948
© The Estate of Harry Callahan. Courtesy Pace/ MacGill Gallery, New York
Ausstellung:
Harry Callahan Retrospektive
19. Juli bis 27. Oktober 2013
Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
D-80331 München
Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 18 Uhr

Harry Callahan: Chicago, 1949
© The Estate of Harry Callahan. Courtesy Pace/ MacGill Gallery, New York
Stephan Brigidi: Harry Callahan, Bristol 1993
© Stephan Brigidi 1993
(thoMas)
Muss man…
wohl irgendwie toll finden um nicht als Kunstbanause dazustehen. Bis auf das Porträt aber meiner Meinung nach für die Tonne (und bessere Porträts habe ich auch schon gesehen – viel bessere). Könnt jetzt auf mich eindreschen.
Kunst oder nicht Kunst?!?!?!?!?!
Fototechnisch würde keines seiner Fotos in einem Lehrbuch für Fotografie landen, weil er gegen jede regal verstößt und seine Fotos wirken als hätte sie ein 5 jähriger gemacht dem Papa geholfen hat die Kamera zu halten ohne durch den Sucher zu schauen.
Aber die angewante Technik oder fehlende Präzision sind in der Kunst bzw. bei den Sachkundigen schon lange kein Kritärium mehr.
Inhalte, Aussagekraft, eigener Still, und nicht zuletzt das Potential zur Vermarktung sind entscheidend.
Für mich gibt es deshalb Kunst die mir gefällt oder sie gefällt mir nicht, und ich will mich nicht an Kunst gewöhnen, um später sagen zu können das sie mir gefällt.
In diesem Fall gefällt sie mir nicht…….., so einfach kann das Leben sein!
Lehrbuch für Fotografie
in meinem Lehrbuch für Klarinette finden sich Tonleitern, Etüden und leichte Stücke. Aus Meisterwerken finden sich dort bestenfalls ein paar Takte als Beispiel.
Toll!
Schön, dass mein Urlaub in die Zeit dieser Ausstellung fällt. Da gehe ich als Münchner garantiert hin.
BTW, es interessiert mich, wie viel Fotografie von Dummschwätzern, die von „Bildern für die Tonne“ sprechen, bereits weit vor deren Tod in den Museen und Galerien der Welt hängt.
Keine? Das überrascht mich aber! Tja, dann muss ich als Museumsbesucher wohl weiterhin mit Nichtskönnern wie Harry Callahan vorlieb nehmen.
Ja, so isses
weil sonst wären Sie ja auch kein Museumsbesucher, sondern würden die Welt selbst bereichern …