„Diese Bilder besitzen eine unglaubliche Intensität. Entweder man ist von ihnen begeistert oder man verweigert sich ihrer existenziellen Wucht. Sie sind Himmel oder Hölle, Schwarz oder Weiß aber niemals etwas dazwischen.“
… so Ausstellungskurator Thomas Schirmböck zu den Fotos aus der forensischen Psychiatrie von Robert Mack und Grace Zaccardi.
Robert Mack (geb. 1947) begann sein fotografisches Projekt „not guilty by reason of insanity“ Anfang 1981. Zwei Jahre lang besuchte er, später gemeinsam mit seiner Projektpartnerin Grace Zaccardi (geb. 1954), in regelmäßigen Abständen eine psychiatrische Klinik für straffällige, psychisch kranke Patienten, um dort zu fotografieren. Die Fotografien gewähren einen exklusiven Einblick in das meist unbekannte Terrain einer forensischen Psychiatrie, die sich am ehesten mit dem Maßregelvollzug in Deutschland vergleichen lässt, und zeichnen ein gleichermaßen einfühlsames wie irritierendes Bild der Institution und ihrer Insassen. Neben eindringlichen Porträts zeigen die Arbeiten von Mack und Zaccardi auch die tägliche Routine der Klinik, die Struktur und Architektur der Institution.
Grace Zaccardi, Ohne Titel, 1981
© Grace Zaccardi
Robert Mack, Ohne Titel, 1981
© Robert Mack
Grace Zaccardi, Ohne Titel, 1981
© Grace Zaccardi
Nur ein einziges Mal wurde ein Teil des Projektes vor fast 30 Jahren im Baltimore Museum of Art ausgestellt. Danach erschienen die Fotografien als nicht mehr präsentabel und gerieten in Vergessenheit. Mitarbeiter der Reiss-Engelhorn-Museen stießen bei Recherchen zu einer anderen Ausstellung zufällig auf diese spannende Werkgruppe, die jetzt erstmals nach vielen Jahren wieder gezeigt wird.
Ausstellung:
Robert Mack / Grace Zaccardi
nicht zurechnungsfähig, not guilty by reason of insanity
16.6.2013 25.8.2013
ZEPHYR Raum für Fotografie
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Bassermannhaus C4,9
68159 Mannheim
Robert Mack, Ohne Titel, 1981
© Robert Mack
(thoMas)
die “Recht-am-Bild”-Plärrer würden aufheulen
wenn man heute die gleiche Bilderserie machen wollte …
Wobei ich es – im Gegensatz zur streetfotografie – ebenfalls grenzwertig finde, wenn phychisch kranke Personen in staatlicher Verwahrung von Fotografen abgelichtet und dann in Coffe Table Books zur Schau gestellt werden.
Denn eines ist klar: Bild #2 von einem “normalen” oder “normal dreinschauenden” Menschen würde allenfalls als “handwerklich gelungenes Portrait” bewertet. Bild # 3 dagegen ist nur schwach. Bild #1 finde ich ok, aber es rechtfertigt in keiner Weise den Kurator Hype. Und wenn man nicht dazusagen würde, wo es aufgenommen ist und dass da an der Glastüre wohl “ein psychisch abnormer Straftäter rein will”, wäre es auch nur ein wegen des schwarz-weiß Kontrasts halbwegs gelungener, aber recht banaler Schnappschuss. Dasselbe gilt für #4 – ohne zu wissen, wo das aufgenommen wurde, ist es nur ein matter Scherz. Aber sicher kein Bild von “unglaublicher Intensität” und “Himmel und Hölle” etc. etc. etc …. doofes Kuratoren-Geschwurbel!
Gast schrieb: wenn man
[quote=Gast]wenn man … machen wollte …
Wobei …, wenn… und dann …werden. .. Und wenn man nicht …, wo … und dass… wäre es auch nur … Dasselbe gilt…, wo das [/quote]
jaja. heute schon was gefühlt? ob, wie, wer wo würde. das ist brainfuck.
Interessant
Zuerst schaute ich mir die Bilder einfach nur an – dabei ertappte ich mich allerdings als “Voyeur”. Daraus resultierte meine Frage an mich selbst: “Würde ich solche Fotos machen, wenn man diese Gelegenheit MIR antrüge?” – Ich weiss es nicht. Es ist zwar “spannend”, aber ist das nicht auch eine der vielen Freakshows, an denen sich andere erregen?
Darf oder muss oder sollte man solche Fotos machen? Warum?
Wer gibt die Antwort darauf?
Sehenswert
Sicherlich eine wichtige Arbeit, jedoch haben auch schon andere Fotografen zu diesem Thema gute Arbeiten erstellt z.B. Richard Avedon
geile Bilder. Im Netz gibts
geile Bilder. Im Netz gibts noch ein paar. Mannheim ist ja nicht weit. Da muss ich hin.
Plaubel schrieb:
geile
[quote=Plaubel]geile Bilder. Im Netz gibts noch ein paar. Mannheim ist ja nicht weit. Da muss ich hin.[/quote]
Vielleicht sieht man sich ja mal vorort – hängen sie sich doch einfach mal eine Plaubel um den Hals 😉 damit ich Sie erkenne – MA ist von mir nur einen Katzensprung entfernt – bei starkem Westwind könnte ich sogar hinspucken.
Gruß p-o
Heute dürfte es sehr
Heute dürfte es sehr schwierig sein, auf offiziellem Weg derartige Aufnahmen anzufertigen. In der Süddeutschen Zeitung waren Bilder zu sehen, die haarsträubende Zustände in einer psychiatrischen Einrichtung zeigten. Allerdings wurden diese mit einem Mitinsassen Gustl Mollaths heimlich aufgenommen.
noch ein Bild. In Bunt.
hier noch ein Bild aus der Serie “nicht zurechnungsfähig”: sogar in bunt.
http://journalistenwatch.com/cms/wp-content/uploads/2013/06/img_0057.jpg
Claudia Roth?
Claudia Roth?