Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) hat unter den ihren den Naturfotografen des Jahres 2013 gewählt und Preistäger in diversen Kategorien auserkoren. Die Arbeiten sind wie immer sehenswert:
Die GDT teilt mit:
GDT Naturfotograf des Jahres 2013
Hermann Hirsch gewann als jüngster Naturfotograf in der Geschichte des Wettbewerbs
Am vergangenen Wochenende wählte die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung den Naturfotografen des Jahres 2013. Hermann Hirsch, Mitglied der GDT-Jugendgruppe, ist mit 18 Jahren der bisher jüngste Sieger in der Geschichte des Wettbewerbs.
Der Wettbewerb „GDT Naturfotograf des Jahres“ wird in jedem Jahr ausschließlich für Mitglieder der Gesellschaft ausgeschrieben (im Gegensatz zum Wettbewerb „GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres, der offen ist für alle Fotografen mit Wohnsitz in Europa).
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, Gesamtsieger Hermann Hirsch, Abendidylle
„Mitten in einer so vom Menschen geprägten Stadt wie Dortmund eine Fähe bei der Aufzucht ihrer Jungen zu beobachten, war bis jetzt eines der schönsten Erlebnisse, welche ich in der Natur hatte. Insgesamt acht kleine Füchse tummelten sich vor dem Bau, der keine zwei Minuten von mir entfernt lag. So kam es, dass ich jeden Tag für mehrere Stunden vor Ort war, um das Geschehen zu beobachten und natürlich auch, um Fotos zu machen. Der größte der jungen Füchse ist auf der auf dem Foto. Er war es, der als letzter aus dem Bau kam und auch mir gegenüber das größte Misstrauen hegte. Während sich eines Abends direkt vor meinen Füßen die kleineren und vorlauteren Füchse zankten und balgten, guckte “der Große” bloß der untergehenden Junisonne zu. Eine Naturidylle mitten im Ruhrgebiet!“
Hermann Hirsch setzte sich mit seinem Bild „Abendidylle“ gegen 226 GDT-Mitglieder aus neun Ländern durch. Insgesamt wurden 3.577 Bilder eingereicht. Nach der Vorauswahl durch eine Jury, standen den Mitgliedern am Wochenende je zehn Bilder in sieben Kategorien zur Wahl: Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen & Pilze, Landschaften, Atelier Natur und als Sonderkategorie „Tierportraits“.
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, 3. Platz Kategorie Landschaften, Heinz Buls, Piano Grande
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, 2. Platz Kategorie Landschaften, Sandra Bartocha, Blühende Landschaften
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, 2. Platz Kategorie Säugetiere, Klaus Echle, Fuchs im Nebelwald
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, Siegerin Kategorie Pflanzen und Tiere, Ariane Müller, Frauenschuh
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, Sieger Kategorie Andere Tiere, Klaus Tamm, Im Spotlight
GDT Naturfotograf des Jahres 2013, Sieger Kategorie Vögel, Bernd Nill, Eisiger Rastplatz
Die Ausstellung zum Wettbewerb wird vom 23. Mai bis Ende September im Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn zu sehen sein. Am 22. Mai um 18:00 wird die Ausstellung mit einer Vernissage eröffnet.
Eine Auswahl der Bilder wird wie immer auf dem Internationalen Naturfoto-Festival der GDT vom 25. bis zum 27. Oktober präsentiert. Alle Platzierungen können Sie unter www.gdtfoto.de einsehen.
(thoMas)
bella natura
sehr schöne bilder und der kleine fuchs hat platz 1 verdient.
Ein Missverständnis
mag Deiner Argumentation zu Grunde legen: Auch im Bewußtsein der Missstände auf unserer Welt, erwarte ich mir von Naturfotografen das Einfangen von (möglichst unverfälschter) Natur – durchaus auch in ihrer vollen Pracht, ihrer fragilen Schönheit bis hin zur monströsen Erhabenheit.
Was allenfalls an obigen Bildern kritisierbar ist: Der Einsatz eines halbzahmen Fuchses als Fotomodel …
Nö und nö. Vermeide das
Nö und nö. Vermeide das Klischee und du findest interessierte Augen.
Plastik-Müll-Küken
[quote=Plaubel][quote=Gast]der kritische “Greenpeace-Blick” wäre doch – in sher vielen Fällen – auch nur ein Gestus, eine vorgebliche Pflichterfüllung – Kritik um des Kritik übens willen.
Ich kann es genau so interpretieren dass durch die Darstellung der Schönheit auch erst das Bedürfnis nach deren Erhaltung geweckt wird.[/quote]
Es geht hier um das Maß der Idealisierung und die dahinter sichtbar werdende Ideologie. [Ich glaube übrigens nicht, dass die Zunahme beschönigender Naturbilder in den letzten Jahrzehnten zu einem besseren Schutz beigetragen hätte. Denn diese Bilder wollen ja den Eindruck vermitteln es sei noch alles in Ordnung.]
Es geht also nicht darum so etwas zu machen http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-01/fs-growth-chris-jordan
sondern darum: http://photo.net/mjohnston/column15/
http://photo.net/columns/mjohnston/column16/[/quote]
Danke für den Link zu den “Plastik-Müll-Küken”.
Das sind wirklich erschütternd erschreckende Bilder, sie haben eine viel stärkere Wirkung als diese schon 1000x gesehenen “Ölpestvögel-Bilder”, da sie die Pervesität und Rücksichtslosigkeit zeigen, wie eine ganze Nahrungskette verseucht wird.
Die Bilder der Albatrosse sind im Rahmen eines Dokumentarfilmes entstanden, hier der Link dazu:
http://www.midwayfilm.com/
Die Leute wachen aber erst auf, wenn sie in ihren Fischstäbchen auf Plastikflaschendeckel oder Elektroschrottteile beissen.
sehen aus wie die Bilder von
sehen aus wie die Bilder von letztem Jahr und wie die Bilder des nächsten Jahres, Jahrzehnts, Jahrhunderts…
Bilder des ewigen Paradieses mit dieser angestaubten Ausstrahlung von Makramee – womit ich Makramee sehr unrecht tue, ist vermutlich innovativer.
Vor allem der Fuchs
– die Füchse? – scheinen mir ausgefuchste Bekannte zu sein … 😎
innovativ / Metamorphose
[quote=Plaubel]sehen aus wie die Bilder von letztem Jahr und wie die Bilder des nächsten Jahres, Jahrzehnts, Jahrhunderts…
Bilder des ewigen Paradieses mit dieser angestaubten Ausstrahlung von Makramee – womit ich Makramee sehr unrecht tue, ist vermutlich innovativer.[/quote]
für die Natur gelten andere “Innovationsbegriffe”
Große Töne spucken…
[quote=Plaubel]sehen aus wie die Bilder von letztem Jahr und wie die Bilder des nächsten Jahres, Jahrzehnts, Jahrhunderts…
Bilder des ewigen Paradieses mit dieser angestaubten Ausstrahlung von Makramee – womit ich Makramee sehr unrecht tue, ist vermutlich innovativer.[/quote]
Machen Sie’s besser!
Welcher Schwachsinn!
Die hervorragenden, gezeigten Bilder sollten nicht solchem Schwachsinn ausgesetzt werden!
Diese unreifen Jünglinge hier stehen warscheinlich auch vor einem Gemälde von Caspar Davis Friedrich und halten es für die Ausrucksweise des Mittelalters.
Witzig ist nur, daß Dummheit offensichtlich den ständigen Drang zum Mitteilen hat…
Eigentlich erschreckend !
Ich teile Plaubels Meinung. Doch ich will einen Schritt weiter gehen: Die Bildästhetik und -wirkung, die die prämierten Bilder besitzen, sind m.E. das Produkt einer unkritischen Sichtweise auf das, was die Naturfotografinnen und -fotografen ablichten. Die prämierten Bilder beweisen mir auf erschreckend deutlicher Weise das bewusste oder auch vielleicht nur unbewusste Unvermögen der Fotografen/innen, sich mit der Realität der Natur, also auch und gerade ihrer Umweltzerstörung, dem Verschwinden von Arten und auch den dafür verantwortlichen Ursachen auseinanderzusetzen.
Statt einem kritischen Blick wird so nur einer Ästhetik gehuldigt, die eher an den röhrenden Hirschen der 50er Jahre erinnert als an einer Bildersprache, die kritisches Betrachten ermöglicht. Natürlich gibt es auch diese Bilder. Doch in einschlägigen Vereinen und Verbänden sind diese Fotografen nicht anzutreffen.
Wie wäre es einmal, liebe Naturschützer, mit einem Fotopreis, der die kritische Betrachtung in den Fokus stellt? Von Vereinsfunktionären und Amateurverbänden könnt ihr das natürlich nicht erwarten. Und erst recht nicht von Juroren von Amateurfotowettbewerben, die sich in aller Öffentlichkeit damit brüsten, dass sie “zum jurieren von Bildern maximal drei Sekunden” benötigen.
Ein sonniges Wochenende mit einem angenehmen Ausflug ins Grüne wünscht
Beko
Darstellung der Schönheit weckt Bedürfnis nach deren Erhaltung
[quote=Gast]Ich teile Plaubels Meinung. Doch ich will einen Schritt weiter gehen: Die Bildästhetik und -wirkung, die die prämierten Bilder besitzen, sind m.E. das Produkt einer unkritischen Sichtweise auf das, was die Naturfotografinnen und -fotografen ablichten. Die prämierten Bilder beweisen mir auf erschreckend deutlicher Weise das bewusste oder auch vielleicht nur unbewusste Unvermögen der Fotografen/innen, sich mit der Realität der Natur, also auch und gerade ihrer Umweltzerstörung, dem Verschwinden von Arten und auch den dafür verantwortlichen Ursachen auseinanderzusetzen.
Statt einem kritischen Blick wird so nur einer Ästhetik gehuldigt, die eher an den röhrenden Hirschen der 50er Jahre erinnert als an einer Bildersprache, die kritisches Betrachten ermöglicht. Natürlich gibt es auch diese Bilder. Doch in einschlägigen Vereinen und Verbänden sind diese Fotografen nicht anzutreffen.
Wie wäre es einmal, liebe Naturschützer, mit einem Fotopreis, der die kritische Betrachtung in den Fokus stellt? Von Vereinsfunktionären und Amateurverbänden könnt ihr das natürlich nicht erwarten. Und erst recht nicht von Juroren von Amateurfotowettbewerben, die sich in aller Öffentlichkeit damit brüsten, dass sie “zum jurieren von Bildern maximal drei Sekunden” benötigen.
Ein sonniges Wochenende mit einem angenehmen Ausflug ins Grüne wünscht
Beko[/quote]
der kritische “Greenpeace-Blick” wäre doch – in sher vielen Fällen – auch nur ein Gestus, eine vorgebliche Pflichterfüllung – Kritik um des Kritik übens willen.
Ich kann es genau so interpretieren dass durch die Darstellung der Schönheit auch erst das Bedürfnis nach deren Erhaltung geweckt wird.
Der Maßstab für Naturfotografie
[quote=Gast]Ich
Statt einem kritischen Blick wird so nur einer Ästhetik gehuldigt, die eher an den röhrenden Hirschen der 50er Jahre erinnert als an einer Bildersprache, die kritisches Betrachten ermöglicht. Natürlich gibt es auch diese Bilder. Doch in einschlägigen Vereinen und Verbänden sind diese Fotografen nicht anzutreffen.
Beko[/quote]
sind seit Jahrzehnten BBC Wildlife und National Geographic sowie insbesondere Art Wolfe – und hier geht es nicht um den hässlichen Blick auf Zerstörung und voyeuristischen Photojournalismus… sondern um Sensibilität für die Wunder der Natur zu wecken!
In dem Sinne sind die Fotos weitgehend sehr gelungen.
Und ich möchte nichts mit dieser Vereinsmeierei von GDT und Festivals zu tun haben.
Natur?
Ich kann als Naturfotograf und GDT-Mitglied sehr wohl den Unwillen hier über die „hübschen“ und Preisgekrönten Fotos nachvollziehen! Sie gaukeln eine heile und friedliche Natur vor!
In Deutschland gibt es praktisch keine Ursprüngliche Natur mehr, die unglaubliche Geschwindigkeit mit der in Deutschland Flächen zubetoniert oder asphaltiert werden, ist unfassbar!
Dazu kommt noch der Anbau der für z.B. E10 notwendigen Pflanzen auf Feldern die Überdüngt werden und, da nicht zu Ernährungszwecken genutzt, mit Giften überhäuft werden.
Die Natur wird Weltweit mit Füßen getreten, die Naturfotografie sollte sich sehr wohl damit auseinandersetzen!
Aber, wer will solche Fotos sehen?
Gast schrieb:
Dazu kommt
[quote=Gast]
Dazu kommt noch der Anbau der für z.B. E10 notwendigen Pflanzen auf Feldern die Überdüngt werden und, da nicht zu Ernährungszwecken genutzt, mit Giften überhäuft werden.
[/quote]
E10 rettet doch unser KLIIEEMAHH.
Die E10 Richtline ist übrigens EU-Vorschrift, aus der Nummer kommt man so leicht nicht raus…
Biokraftstoff-Monokulturen sind indirekt auch für die jüngsten sog. “Futtermittelskandale” verantwortlich.
Män erntet was man sät…
Wer will solche Fotos sehen …
Eigentlich wäre diese Thematik längst schon Thema der Reportagefotografie – und dort auch bestens beheimatet.
Trotzdem wissen wir nur zu gut, dass dies auf die Bewußtseinsbildung keine oder nur geringe Auswirkungen zeitigt.
Dafür – siehe world press ff – geraten besonders solche Bilder, oder halt auch jene vom Krieg, in unserer übermedialisierten Gesellschaft zu Botschaftern einer platt ausgewalzten Betroffenheitsrethorik.