Dieser Frage, die von Künstlern, Kamerherstellern, Knipsern, usw. jeweils anders beantwortet werden wird, widmet sich ein Symposium der DGPh, das allen Interessenten offensteht. Die Teilnahme ist kostenlos; die verbindliche Anmeldung Voraussetzung:
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Photographie:
März 2013
Symposium der DGPh zum Thema: „Was ist ein gutes Bild“
Die Sektion Wissenschaft & Technik der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) veranstaltet zusammen mit dem Studiengang „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ der Hochschule Hannover am 14. Juni 2013 ein Symposium zum Thema „Was ist ein gutes Bild?“. Die Antwort auf diese Frage hängt sehr stark von der „Perspektive“ ab aus der man ein Bild betrachtet.
Für den Künstler ist ein gutes Bild eines, das gut komponiert ist. Es muss eine Bildaussage transportieren und/oder eine Emotion beim Betrachter hervorrufen.
Für den Bildjournalisten gilt das natürlich auch, aber hier ist evtl. der Zeitpunkt entscheidend. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf den Auslöser gedrückt zu haben entscheidet, ob sich ein Bild verkaufen lässt.
Für den Kamerahersteller muss ein Bild technisch hochwertig sein. Es muss Details zeigen, Farben korrekt oder besser optimiert wiedergeben und das möglichst vollautomatisch.
Für den Fotohobbyisten ist die Wiedergabe von Emotionen und Erinnerungen ein Gradmesser für ein gutes Bild.
Für den Hersteller von Druckerzeugnissen ist das gedruckte Bild entscheidend. Das Material auf dem es ausgegeben wird, die Korrektheit der Farben und Verläufe, die Lichter und Schattenzeichnung.
Der Galerist bezieht die Form der Präsentation noch mit ein und berücksichtigt den möglichen Verkaufserlös.
Alle aufgeführten Sichtweisen und Perspektiven sind wichtig, richtig und kommen ohne einander nicht aus. „Erst wenn Technik und Kunst zusammenwirken, erwächst aus der Sachkenntnis praktischer Erfolg“ stellte bereits Andreas Feininger fest. „Ein eindrucksvolles Foto ist fast immer das Ergebnis von technischem Können und schöpferischem Einfühlungsvermögen“. Die Veranstaltung versucht diesen Bogen zu schlagen. Es werden sowohl Kriterien für das „gute Bild“ als auch Werkzeuge und Verfahren behandelt, die für alle Anforderungen die besten Resultate liefern.
Freuen Sie sich schon heute unter der Leitung von Dr. Reiner Fageth, Vorsitzender der Sektion Wissenschaft & Technik der DGPh und Vorstandsmitglied der CEWE COLOR AG & Co. OHG auf interessante Vorträge.
Das Programm sieht u. a. folgende Vorträge vor:
- Elger Esser, Fotograf
„Vergangene oder verlorene Zeit. Metaphern in der Fotografie.“ - Prof. Karen Fromm, Hochschule Hannover
„Gerade – scharf – zentral. Der Mythos vom guten Bild.“ - Dietmar Wüller, Image Engineering GmbH & Co. KG und stellvertretender Vorsitzender der Sektion Wissenschaft & Technik der DGP
„Das Test Dilemma: Fotozeitschriften und Bildqualität“ - Dr. Volker Zimmer und Wanja Szypura, Leica Camera AG
„Von den Rohdaten bis zum fertigen Bild Unterschiede in der Verarbeitung und Einflüsse auf die Bildqualität“ - Sabine Thieme, CEWE COLOR AG & Co. OHG
„Bewertungsmöglichkeiten für die persönliche Relevanz eines Photos“ - Dr. Philipp Sandhaus, CEWE COLOR AG & Co. OHG
„Warum gefällt uns ein Foto? Möglichkeiten und Grenzen der automatischen Bewertung von Ästhetik“ - Heinz-Jürgen Groß, DeltaE Image Consulting
„Wenn Pixel auf Profile treffen – Digitale Bildausgabe und ICC-konformer Workflow: Selbstverständlichkeit, Wunschdenken oder gar Utopie?“ - Herr Dr. Lehmann, IS Imaging Solutions GmbH
„Einblicke in die Entwicklung einer automatischen Bildverbesserung“ - Andreas Stephan, Epson Deutschland GmbH
„Bildqualität im Inkjetdruck“
Zusammen mit seinen Vorstandskollegen in der DGPh Dietmar Wüller, Hans Brümmer und Dr. Hella Hahm hat Herr Dr. Fageth ein sehr umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Die Teilnahme an dem Symposium ist dank der freundlichen Unterstützung von HP, Imaging Solutions und CEWE COLOR sowie der Zusammenarbeit mit der Hochschule Hannover kostenfrei.
Die DGPh bittet Sie bei Interesse, sich verbindlich bis zum 31. Mai 2013 in der Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) unter dgph@dgph.de, Tel. 0221/ 92 32 069 oder Fax. 0221/ 92 32 070
anzumelden.
(thoMas)
ah ja
Dann sind die meisten Leute Kamerahersteller… 😉
Nee,
die meisten übernehmen nur die jeweiligen Argumentationslinien der Hersteller als ihre eigenen. Die meisten Leute brauchen Vorbilder, damit sie sich zurechtfinden. Und da ist die Industrie findig, um den Leuten zu helfen 🙂
Und das ist der Unterschied zu richtigen Künstlern: die müssen ihr eigenes Thema finden, Ausdruck und Sprache. Und dann noch einige Leute, die das genauso lustig finden und dafür im Idealfall noch Geld ausgeben, wenn möglich, viel Geld. Fotografieren ist eine teuere Angelegenheit.
Man kann
allein durch Vorlage von Bildern bei Fotoklubs in der Regel nicht durchfallen … schwierig wird’s nur, wenn sich die fotografischen Ergebnisse dauerhaft und wesentlich von denen der ansäßigen Platzhirschen unterscheiden. 😉
Ach Peter,
sei doch nicht so eingeschnappt. Stimmt – aber bei Euch hätt ich schon mitmachen können – Motocross und Tore alter Scheunen sind quasi mein Spezialgebiet.
ja, das mit dem guten Bild …
… ist so ein Sache – eines zur Illustration ihrer Pressemeldung hat die DGPh mal wieder nicht. Wäre ja auch ein Wunder bei einer Deutschen Gesellschaft für Photographie
thoMas veröffentlicht
das Ergebnis – und dieses Forum wird’s denen dann sagen, ob sie richtig liegen … :-)))
thoMas veröffentlicht
das Ergebnis – und dieses Forum wird’s denen dann sagen, ob sie richtig liegen … :-)))
Ein Bild ist dann gut,
wenn es vom freiberuflichen Teilzeit-Pressefotografen vom Onlineportal einer kleinen unbedeutenden Lokalzeitung mit einer Nikon aufgenommen wurde. Das habe ich so in meinem Fotoclub für die Aufnahmeprüfung gelernt.
Das
wär’ eigentlich ein Intelligenztest gewesen … den Gewinnern wird die Mitgliedschaft erspart. 😎
Ah,
eine neue Form der Werbung!
Empfehle den Besuch des VHS-Kurses: „Wie erkenne ich die getarnte Bedarfslenkung in inszenatorischen Authentifizierungs-Strategien des Handels?“.
Da 99% der heutigen Bilder
Da 99% der heutigen Bilder eh mit Photoshop & Co. aufgehübscht wurden, ist die ganze Veranstaltung für die Tonne. Wundert mich jetzt wirklich, dass da niemand von Adobe zu Vorträgen verpflichtet wurde.
Nichts gegen HP, aber die Kasper sind nicht einmal in der Lage, mir Ersatzteile für meinen Grossformatdrucker (erst 4 Jahre alt) zu liefern oder ein Problem mit dem Treiber zu lösen.
Das wird enden wie in der Politik: ein paar Leute lassen heisse Luft ab, die Welt dreht sich weiter und der Anwender wird weiterhin mit seinen real existierenden Problemen allein gelassen.
Ganz einfach
Wenn das Bild Geld einbringt, dann ist es gut. Und sei es nur von der Versicherung.[Zynismus aus]
Genau
Da streiten sich die Leut’ herum, und dabei gilt doch ohnehin der einzig verbindliche Maßstab: Geld.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…!
Bei einem guten Bild wird sich kaum je einer fragen, ob dies mit einer Kamera der Marke XY oder gar einer YZ gemacht wurde. (…ausser den Fotoapparat-Fetischisten…)
Oder vollautomatisch bildoptimiert mit korrekten Farben(…kennt jemand die Originalfarben? WAS, DIE waren NICHT NORMGERECHT?)gedruckt, oder manuell handgearbeitet wurde (den finalen Bildträger kann man später immer noch wechseln).
Ich denke, daß die Aussage des “Künstlers” ein gutes Bild am besten beschreibt:
“Für den Künstler ist ein gutes Bild eines, das gut komponiert ist. Es muss eine Bildaussage transportieren und/oder eine Emotion beim Betrachter hervorrufen.”
Stichwort: Blickfang/Eyecatcher
Bildjournalisten benötigen meist den aktuellsten Zeitpunkt, Historiker den geschichtlichen Bezugszeitpunkt eines Bildes. Fotohobbyisten nehmen alles 😉
Toll, wie “Fotohobbyisten” auf ein absolut niedriges Maß der Anforderungen für ein gutes Bild reduziert werden:
“Für den Fotohobbyisten ist die Wiedergabe von Emotionen und Erinnerungen ein Gradmesser für ein gutes Bild.”(NA KLAR! Hauptsache irgendetwas auf einem Foto mit ein bißchen Wiedererkennungswert…)
Dabei können gerade die “Fotohobbyisten” aus der größten Bandbreite schöpfen! Sie können ALLES machen!
(Von Astro- bis Makrofotografie). Da gibt es keine Bildmotiv-Vorgabe. Und das ohne Erfolgsstress – wenn nicht Heute, dann eben Morgen.
Es bleibt jedem überlassen, wie tief er/sie sich in die Sache hineinkniet, oder in welchem Gebiet man sich mehr spezialisiert. Die einen knipsen nur, die anderen fotografieren sogar. Aber was auf dem Bild schlußendlich zu sehen ist, liegt nicht an der “schlechten” Knipse oder an der “tollen” Profikamera, sondern an der Fähigkeit zu “sehen” und an der Entscheidung im richtigen Moment abzudrücken.
Fazit: Auch der Fotograf ist ein Betrachter, der einen Moment für andere Betrachter festhält.
Aber da Wahrnehmung subjektiv ist, kann kein Bild jemals allen Menschen gleich gut gefallen.
Feininger und das gute Bild
“„Erst wenn Technik und Kunst zusammenwirken, erwächst aus der Sachkenntnis praktischer Erfolg“
Wunderbar immer wieder gern gelesen.
Dieser Satz ist für gefühlte 95% der Knipser ein Affront.
Alles ist relativ …
… so auch die Beantwortung der Frage “Was ist ein gutes Bild?”. Letztendlich hängt es vom Maßstab ab, der zur Beurteilung herangezogen wird, aber auch vom Kenntnisstand und den persönlichen Ansprüchen des Urteilenden. Und genau das finde ich persönlich so interessant, denn ein und dieselbe Sache kann, je nach Standpunkt und Perspektive der Betrachtung, völlig unterschiedlich gesehen und beurteilt werden, eben abhängig davon, in welchem Licht etwas erscheint. Ein gutes Bild ist für mich eines, das mir etwas sichtbar macht, was mir sonst vielleicht verborgen bliebe, und dabei Emotionen in mir erweckt, die mich nachvollziehen lassen, warum ein Bild genau so und nicht anders präsentiert wird. In dieser Betrachtungsweise wird klar, daß ein Bild alleine nicht funktioniert, sondern auch immer den “passenden” Betrachter braucht. Von daher gibt es für mich keine “guten Bilder”, sondern bestenfalls Bilder, die ich für mich selbst als “gut” befinden kann …