Foto vom Marmorpalais in Potsdam, 1787–1792Eine Frankfurter Ausstellung stellt alle 37 deutschen UNESCO-Welterbestätten in einer Auswahl von Fotografien und charakteristischen Exponaten vor:

Presseinformation des Deutschen Architekturmuseums:

UNESCO Welterbe. Eine Deutschlandreise

AUSSTELLUNG BIETET EINBLICK IN ALLE DEUTSCHEN WELTERBESTÄTTEN

Deutschland zählt mit seinen 37 Welterbestätten nach China, Italien, Frankreich und Spanien zu den Staaten mit den meisten Welterbestandorten. Kirchen und Klöster, Schlösser und Burgen, Gärten und Naturlandschaften sind die Aushängeschilder des Landes, ebenso wie die Altstädte und die herausragenden baulichen Zeugnisse der Industrialisierung. Zahlreiche Anstrengungen werden unternommen, Baudenkmäler in ihrem historisch überlieferten Zustand zu erhalten, zu restaurieren und zu konservieren.

 

Foto Stralsund und Wismar, Gorch Fock

Stralsund und Wismar, Gorch Fock
Foto: Christian Rödel, Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH
 
 
Foto vom Marmorpalais in Potsdam, 1787–1792

Marmorpalais in Potsdam, 1787–1792
Foto: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)

 
Es geht aber auch darum, das Welterbe als Teil einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung weiterzudenken. Der Erhalt der Welterbestätten ist zunehmend mit der Frage verbunden, wie sie räumlich eingebunden, genutzt und zugänglich gemacht werden. Mit dem »Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten« unterstützt der Bund die zuständigen Länder, Kommunen und Körperschaften, den Schutz und die Bewahrung der deutschen Welterbestätten sicher zu stellen. An 33 von derzeit insgesamt 37 deutschen Welterbestätten werden Projekte mit Bundesmitteln in Höhe von 220 Millionen Euro (2009-2014) umgesetzt. Städte und Gemeinden, die bisher nicht zum UNESCO-Welterbe gezählt werden, können die Erkenntnisse nutzen, die bei der Umsetzung aktueller Projekte und Maßnahmen gewonnen und kommuniziert werden.
 

Foto Blick auf den Aachener Dom

Blick auf den Aachener Dom
Foto: Peter Braatz, www.360pixel.de
 
 
Foto Altstadt von Bamberg

Altstadt von Bamberg
Foto: Agnes Harnisch

 
Die Ausstellung stellt alle 37 deutschen UNESCO-Standorte in einer Auswahl von Fotografien und charakteristischen Exponaten vor, ergänzt durch Informationen zu den Stätten und den am Ort durchgeführten Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Unter den Exponaten sind einige Preziosen, die ein zweites Hinschauen lohnen: So wird etwa die Hildesheimer Michaeliskirche (um 1050; seit 1985 Welterbe), anhand eines kolorierten Holzmodells von 1650 vorgestellt. Ein Versuchsmodell für Gerhard Richters luminöses Glasfenster für den Kölner Dom (1248/1842; seit 1996 Welterbe) aus den Jahren 2002-07 verzaubert durch seine intensive Farbigkeit. Aber auch ganz profane Ausstellungsstücke wie die „Oberharzer Bodenstampfer”, mit denen die Grassoden der Staudämme des Bergwerkes Rammelsberg verdichtet wurden (19. Jh.; seit 1992 Welterbe, 2010 erweitert) wecken die Geschichte eines Standortes zum Leben.

Souvenirfunde reichern die Präsentation mit einem Augenzwinkern an und lassen über manche Welterbestätte auch schmunzeln. Alles zusammen soll den Besucher dazu einladen, die unterschiedlichen Welterbestandorte zu einer individuellen Deutschlandreise zu kombinieren und dabei zu entdecken, wie Geschichte, Gegenwart und Zukunft miteinander verknüpft sind.
 

Foto Fagus-Werk in Alfeld (Leine)

Fagus-Werk in Alfeld (Leine)
Foto: Fagus-GreCon
 
 
Foto Porta Nigra in Trier

Porta Nigra in Trier
Foto: Stadt Trier

 
DAS INVESTITIONSPROGRAMM NATIONALE UNESCO-WELTERBESTÄTTEN
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat das »Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten« Anfang 2009 und Anfang 2010 in zwei Teilen aufgelegt. In den Jahren 2009 bis 2014 stehen insgesamt 220 Mio. Euro Bundesmittel für die Weiterentwicklung und Pflege der deutschen UNESCO-Welterbestätten zur Verfügung.

Gefördert werden investive und konzeptionelle Maßnahmen, die der Erhaltung, Sanierung oder Weiterentwicklung der Welterbestätten dienen und die Modellcharakter für ihre städtebauliche Entwicklung besitzen. Dazu gehören die Sanierung von Baudenkmälern und Landschaftsparks ebenso wie die Durchführung städtebaulicher Maßnahmen. Die Auswahl der Förderprojekte erfolgte auf Empfehlung einer unabhängigen Expertenkommission anhand folgender Kriterien:

• Städtebau (stadtentwicklungspolitische Bedeutung, stadtbildprägende Wirkung, architektonische Qualität)
• Denkmalpflege (konservatorisch-restauratorische Maßnahmen, Reversibilität von Einbauten, Verträglichkeit der Einbauten)
• Weitere Aspekte (Dringlichkeit, Machbarkeit, Nachhaltigkeit von Nutzungen, Vorbildwirkung, Innovationscharakter, energetische Aspekte, konjunkturelle Wirkung)
Auf Grundlage der Empfehlung der Expertenkommission hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über 200 Projekte in die Förderung aufgenommen.

 

Foto Oberes Mittelrheintal, Blick auf die Loreley

Oberes Mittelrheintal, Blick auf die Loreley
Foto: Zweckverband Oberes Mittelrheintal
 
 
Foto Gartenreich Dessau-Wörlitz

Gartenreich Dessau-Wörlitz, Wörlitzer Park mit Schloss Wörlitz, 1769-1973
Foto: Kulturstiftung Dessau Wörlit

 
ÜBER DIE PUBLIKATION
Anlässlich der Ausstellung „UNESCO Welterbe. Eine Deutschlandreise“ erscheint eine ergänzende Publikation unter gleichem Titel. Neben drei einleitenden Essays zum UNESCO-Welterbe und dem Investitionsprogramm versammelt sie 37 Kurzporträts der Welterbestätten, verfasst von 37 renommierten Journalisten und Autoren, in der Mehrzahl Architekturjournalisten und -kritikern. Auf Schritt und Tritt haben sie die Welterbestätten besucht und schildern die Auffälligkeiten, Stimmigkeiten und Unstimmigkeiten, die sich beim Besuch vor Ort offenbaren, in ihren atmosphärischen Beiträgen. Persönliche fotografische Eindrücke unterstreichen und pointieren die Beschreibungen.

Paul Andreas, Karen Jung, Peter Cachola Schmal (Hg.):
UNESCO Welterbe. Eine Deutschlandreise
Erschienen im Kehrer Verlag Heidelberg 2013; 264 Seiten, mit 216 Abbildungen; Format 17cm x 24 cm, Klappenbroschur
Das Buch ist in der deutschen ODER als englische Ausgabe erhältlich.
Mit Beiträgen von Birgitta Ringbeck, Hanno Rauterberg, Hubertus Adam, Wolfgang Bachmann, Ira Mazoni, Wolfgang Pehnt u.a.
ISBN: 978-3-86828-329-7 (englische Ausgabe: 978-3-86828-379-2)
Im Buchhandel: 34,80 EUR
Im Museumsshop: 29,90 EUR

 
 
Ausstellung:
UNESCO Welterbe. Eine Deutschlandreise
6. Februar – 26. Mai 2013

Deutsches Architekturmuseum (DAM), 1. OG
Schaumainkai 43
60596 Frankfurt am Main
 
 
Die deutschen Welterbestätten (chronologisch nach Aufnahmejahr)
Aachener Dom (1978)
Speyerer Dom (1981)
Würzburger Residenz und Hofgarten (1981)
Wallfahrtskirche „Die Wies“ (1983)
Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl (1984)
Dom und Michaeliskirche in Hildesheim (1985)
Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche von Trier (1986)
Hansestadt Lübeck (1987)
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin (1990)
Kloster Lorsch (1991)
Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft (1992)
Altstadt von Bamberg (1993)
Klosteranlage Maulbronn (1993)
Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg (1994)
Völklinger Hütte (1994)
Grube Messel (1995)
Kölner Dom (1996)
Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau (1996)
Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg (1996)
Klassisches Weimar (1998)
Wartburg (1999)
Museumsinsel Berlin (1999)
Gartenreich Dessau-Wörlitz (2000)
Klosterinsel Reichenau (2000)
Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen (2001)
Altstädte von Stralsund und Wismar (2002)
Oberes Mittelrheintal (2002)
Rathaus und Roland in Bremen (2004)
Muskauer Park (2004)
Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-raetischer Limes (2005)
Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof (2006)
Siedlungen der Berliner Moderne (2008)
Wattenmeer (2009)
Alte Buchenwälder Deutschlands (2011)
Fagus-Werk in Alfeld (2011)
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (2011)
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth (2012)
 

(thoMas)