Foto Franz Münster, Ohne Titel (Mädchen), n.d.Piktorialistische Genreszenen und idyllische Naturaufnahmen – Arbeiten aus dem Nachlass Franz Münsters (1898-1974) zeigt die Hamburger Flo Peters Gallery:

Pressemitteilung der Flo Peters Gallery:

FRANZ MÜNSTER – PHOTOGRAPHIEN AUS DEM NACHLASS

Im ersten Stock der Galerie
Ausstellung 23. Januar bis 9. März 2013
Eröffnung 22. Januar 2013, 18 – 20 Uhr

Dass er ein herausragender Fotograf war, wurde schon zu seinen Lebzeiten erkannt und gewürdigt: FRANZ MÜNSTER (1898 – 1974) erhielt über Jahrzehnte hindurch Auszeichnungen, Medaillen und Urkunden bei nationalen Fotowettbewerben. Das Werk des Amateurfotografen, der ab 1937 in Hamburg als selbständiger Fotoreporter tätig war, ist beeindruckend und vielfältig: Neben piktorialistischen Genreszenen und idyllischen Naturaufnahmen lassen sich in späteren Arbeiten bereits Einflüsse der Avantgarde- Photographie erkennen.

Die Flo Peters Gallery zeigt erstmals einen einzigartigen Querschnitt seines Schaffens: Rund 40 Vintage-Arbeiten aus seinem Nachlass werden im 1. Stock der Galerie im Chilehaus präsentiert.

Lange Zeit hatten aufgrund des finanziell hohen Aufwands für Ausrüstung und Chemikalien fast ausschließlich Mitglieder des aufstrebenden Bürgertums oder professionelle Fotografen Zugang zu diesem Medium. In der Mehrzahl waren es Kaufleute, die sich als Amateurfotografen dem elitären Hobby der Fotografie mit Geduld und Enthusiasmus widmeten.
 

Foto Franz Münster, Ohne Titel (Mädchen), n.d.

Franz Münster, Ohne Titel (Mädchen), n.d.
Vintage silver bromide print; Technical annotations on verso; 23 x 29 cm
 
 
Foto Franz Münster, Frühling im Herbst, 1929

Franz Münster, Frühling im Herbst, 1929
Vintage silver bromide print; Annotated on verso; 15 x 20 cm
 
 
Foto Franz Münster, Ohne Titel (Mann auf Heuwagen), 1931

Franz Münster, Ohne Titel (Mann auf Heuwagen), 1931
Vintage photogravure; 16 x 21 cm
 
 
Foto Franz Münster, Ohne Titel (Mühle), n.d.

Franz Münster, Ohne Titel (Mühle), n.d.
Vintage silver bromide print; 24 x 29 cm

 
Bereits um 1900, als die Photographie ein noch junges Medium ist, schlossen sich deutschlandweit zahlreiche künstlerisch ambitionierte Amateurfotografen in regionalen Vereinigungen zusammen und wandten sich gemeinsam gegen die stereotypisierten Inszenierungsmethoden der Berufsfotografie.(1) Erklärtes Ziel war es, die Fotografie als eigenständige Kunstgattung zu etablieren und diese gleichzeitig von den „erstarrten Regeln, von dem Atelierplunder und der nivellierenden Retusche“(2) der Berufsfotografie zu befreien. Das Atelier wurde in die freie Natur verlegt und durch den Sucher der Kamera Landschaft, Licht und Leute ins Visier genommen.

Berühmte Vertreter des Piktorialismus sind z.B. Heinrich Kühn, Gertrude Käsebier oder die Gebrüder Hofmeister, die Begründer der piktorialistischen Hamburger Schule der Kunstfotografie.
 
 
1 Puttnies, Hans: Sergeij Lobovikov – ein russischer Meister der Kunstfotografie, Katalog anlässlich der Ausstellung in der documenta-Halle Kassel vom 12.10. – 19.11.1995, Prestel-Verlag, München/ New York 1995, S. 22
2 Aus der Chronik des Verbands Deutscher Amateurfotografen-Vereine (VDAV), S. 8

 
 
Ausstellung:
Franz Münster – Photographien aus dem Nachlass
23. Januar bis 9. März 2013

Flo Peters Gallery
Chilehaus C / Pumpen 8
20095 Hamburg
 

(thoMas)