Mit JPEG 9 wird in der neuen Version der Softwarebibliothek libjpeg ein „Meilenstein in der Bildkomprimierung“ verwirklicht nämlich ein verlustfreies JPEG-Bilddatenformat:
Pressemitteilung des Instituts für Angewandte Informatik e.V.:
Meilenstein in der Bildkomprimierung:
JPEG 9 mit verlustfreier JPEG-Kompression ab sofort verfügbar / Institut für Angewandte Informatik veröffentlicht neueste JPEG-Bibliothek
Leipzig, 14. Januar 2013 – Die Independent JPEG Group (IJG) am Leipziger Institut für Angewandte Informatik (InfAI, http://www.infai.org) hat die neue Version der Softwarebibliothek „libjpeg“ veröffentlicht. Sie ist die Basis zur Verarbeitung von Bildern im JPEG-Format und wird in weltweit unzähligen Anwendungen etwa von Softwareherstellern oder in der Fotoindustrie unter kostenfreier Lizenz verwendet. Das Update auf Version 9 ermöglicht nach 15 Jahren kontinuierlicher Weiterentwicklung erstmals die verlustfreie Komprimierung und bietet damit Endnutzern wie industriellen Anwendern sehr hohen Mehrwert.
Softwareanbieter wie Mozilla Firefox, Irfanview, Picasa, Debian Linux, Steinberg, Kaspersky und viele andere nutzen die von der Independent JPEG Group entwickelte Lösung für die Bildbearbeitung und Datenkomprimierung. Diese ist ebenso in Handy-, Smartphone- und Fotokameras integriert.
Die JPEG Version 9 der Softwarebibliothek „libjpeg“ realisiert erstmals die verlustfreie Bildkomprimierung auf eine Weise, die im Vergleich zu anderen populären Verfahren wie etwa PNG (Portable Network Graphics) nochmals kleinere Fotos liefert. Bei der neuen Version profitieren Hersteller wie Endnutzer von einer höheren Bildqualität. „Mit der Veröffentlichung der Version 9 sind wir bei der verlustfreien Komprimierung im bewährten JPEG-Format einen großen Schritt vorangekommen. Wir schaffen damit die Grundlage für zukünftige Anwendungen im industriellen Software- und Hardwarebereich“, so Roland Fassauer, Geschäftsführer des InfAI.
Die erste Version der Software wurde vor 22 Jahren (1991) zusammen mit der Einführung des JPEG-Standards vorgestellt. Die Softwarebibliothek „libjpeg“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Libjpeg) wird seitdem als Grundlage zur Verarbeitung von Bildern im JPEG-Format in unzähligen Applikationen verwendet. Die neue am InfAI entwickelte Version JPEG/libjpeg 9 rundet eine Gruppe von Format- und Funktions-Erweiterungen ab, die in den Jahren zuvor schrittweise eingeführt wurden. Neu hinzugekommen sind Funktionen zur verbesserten Komprimierung (arithmetische Kodierung), vielfältig nutzbare neue Skalierungsfunktionen („SmartScale“), sowie Optionen zur völlig verlustfreien Komprimierung.
Über das InfAI:
Das Institut für Angewandte Informatik e.V. fördert als An-Institut der Universität Leipzig Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten der Informatik und Wirtschaftsinformatik. Derzeit forschen dort 50 Mitarbeiter. Die Independent JPEG Group (http://infai.org/jpeg) ist am InfAI angesiedelt und profitiert von dessen Know-how. Das InfAI verfügt über ein exzellentes Netzwerk und realisierte seit der Gründung 2006 zahlreiche Forschungs- und Industrieprojekte.
(thoMas)
Da gibts einfach nur ein:
SUPER!
“This page
has some issus” …
Daseinshilfe
[quote=TinCan]Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas Daseinshilfe geben.[/quote]
Leider nicht ganz zielführend!
JPG 9 wird erst dann richtig anwendbar, wenn alle möglichen Anwendungen in Software und beispielsweise Kameras aufgespielt ist. Das wird einige Zeit dauern, bis das gelaufen ist. Also warten, bis das nächste Update der Firmware für die Kamera mit der Änderung der JPG-Parameter zur Verfügung steht. Vermutlich wird die CS-Familie von Adobe das als erstes heraus bringen und alle anderen folgen nach. Aber das ist kein Prozess, den man so direkt mitbekommt. Man merkt es am Ende nur, weil es bei den JPG-Einstellungen eine verlustfreie Option gibt, die vorher nicht da war. Das ist alles.
Nochmals die (entscheidende) Frage:
Bedeutet “verlustfrei” dann auch mehr als 8 Ausgabebits …?
Ob und wo JPEG 9 implementiert wird
hängt wohl in erster Linie davon ab, ob sichergestellt werden kann, dass damit keine Rechte Dritter verletzt werden. Falls doch, kann es durchaus teuer werden, wie man bei JPEG 2000 gesehen hat. Was für den privaten Nutzer kein Problem sein muss, kann bei einer Implementierung in einer Kamera das Ausschlusskriterium sein. Bei einer vergleichsweise kleinen Entwicklergruppe wie in Leipzig ist nicht damit zu rechnen, dass sie weltweit alle potentiell relevanten Patente berücksichtigen können. Wenn die Rechtesituation geklärt erscheint, dürfte lemkesoft der erste Anbieter sein, der dieses Format implementiert.
Alles nicht so einfach:
http://www.filmscanner.info/Farbtiefe.html
Ich hoffe, dass die Kollegen/Kolleginnen von ScanDig nichts dagegen haben, dass ich hier die Webadresse so verbreite, ist aber fürs Grundsätzliche schon sehr interessant. Das was für den Scanner gilt, gilt auch für Digitalkameras. Am Ende bleibt bisher immer die Ausgabe über ein 8bit-Medium, egal ob das ein CMYK- oder Digitaldruckverfahren ist.
Ja, so simpel
ist das.
Da darf man jetzt u. U. hoffen,
dass dieser Wirrwarr an proprietären Formaten weitgehend verschwindet. Das bedeutet aber für die Hersteller, dass die nun auch ein JPEG out-of-cam anbieten müssen, das verlustfreie Bilder abspeichert. Da wird es vermutlich wegen der höheren Hardwareanforderungen einige Zeit dauern, bis das allgemein üblich ist.
Aber vermutlich werden uns die Kamerahersteller immer noch ihren RAW-Quark um die Ohren hauen, damit man etwas länger an der Sache dran sitzt.
Ja, ja
die Hoffnung stirbt zuletzt … 😎
Aus RAW kann man fast
Aus RAW kann man fast verlustfrei ein 48bit TIFF machen, aus JPEG nicht, auch nicht mit dem verlustfreien JPEG 2000, das es bereits seit vielen Jahren gibt.
So einfach ist es nicht
JPEG hat immer 8 bit Farbtiefe – eine DSLR ab 12 bit. Da stehen 256 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal den möglichen mindestens 65536 Helligkeitsabstufungen der Kamera gegenüber.
Das ist der Grund warum es RAW gibt, nicht Bosheit der Kamerahersteller.
Sklaven…
Schön das es Knipser gibt die mit NICHTS etwas am Hut haben, da freut sich die Industrie besonders. Muss wohl so sein sonst gäbe es keine Handy Sklaven die rund um die Uhr erreichbar sind und keine Bildchenmacher die ihre Werke im Netz verschenken.
Irrtum.
JPG2000 unterstützt auch 16 bit/Kanal sowohl RGB als auch CMYK.
Der Grund für die geringe Verbreitung dürfte eher an der erforderlichen Rechenleistung und an den ungeklärten Lizenzrechten der verwendeten Kompressionsalgorithmen liegen.
Immer noch
nur die mageren 8 Bit – das wär’ die eigentlich entscheidende Frage für mich …!?
Was es bringt
Die Freude ist verhalten.
Prinzipiell war eine Entwicklung naturgemäß. Wir entwickeln uns ja nicht zurück.
Schön also, dass die Komprimierung sich verbessert hat, was allen, die nicht nach einem Höchstmaß an Qualität streben und allen, die ahnungslos in JPGs herumpieken, in die Hände spielt. Glück also für Pfuscher wie für bewusste Anwender.
Am Ende des Tages will ich ggf. ausdifferenzierte Tonwerte und Datenmaterial, das sich bei auch starken Änderungen nicht sogleich in seichte Tonwertgewässer verabschiedet.
Ich denke, sehr viele Halb- oder Nichtwissende werden diese JPG-Neuerung missverstehen und ich sehe schon, wie sich die Tausenden üblichen Verdächtigen dann wieder die Köppe in Foren einschlagen, wenn sie sich gegenseitig mit nichtwissendem Klugscheissern überziehen.
Und ich glaube, hier hat auch einer immer noch nicht begriffen, was RAW und was JPG bedeutet…
Na fein
klingt gut – aber wie kommt der Leser von Photoscala nun in den Genuß der besseren Komprimierung ?
Also : gibts da irgendwas zum downloaden, damit nicht nur Steinberg(Audio) oder Kaspersky(virus) damit funktionieren ?
Wie speicher ich meine Bilder als neue, tolle JPGs ab ?
Außer Meldung nichts gewesen, etwas Daseinshilfe tut not.
Grüsse
An Wischiwaschi
wirklich kaum zu unterbieten, diese Pressemeldung …
Daseinshilfe
Institut für Angewandte Informatik e. V. an der Universität Leipzig ist wie aus dem Namen hervorgeht ein als eingetragener Verein organisiertes An-Institut, also kein Institut der Universität. Als eingetragener Verein darf es zwar keine Gewinne ausschütten, hat jedoch Steuervorteile. Es kann jedoch ein von der Universität unabhängiges Budget haben und muss nicht den Veröffentlichungspflichten und sonstigen Regularien unterliegen, wie dies die Universität muss. An-Institute profitieren vom Image der Universität und nutzen vielfach auch Räume der Universität zur Miete.
Was Sie mit JPEG 9 anfangen können finden Sie hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Libjpeg
Wenn Sie mit Linux vertraut sind, finden Sie beispielsweise hier Anwendungsmöglichkeiten: http://linuxcommand.org/man_pages/cjpeg1.html
Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas Daseinshilfe geben.
Ganz einfach
[quote=Gast]klingt gut – aber wie kommt der Leser von Photoscala nun in den Genuß der besseren Komprimierung ?[/quote]
Einfach die neueste Version Deiner Software (z.B. Firefox) installieren, die libjpeg verwendet und du hast es.