Grafik thoMasDas weltweite Liefervolumen von Digitalkameras wird laut Digitimes Research im kommenden Jahr um 7,2 Prozent auf insgesamt 93,8 Mio. Stück sinken, wohingegen Smartphones demzufolge um 30 Prozent zulegen. Kamera-Spitzenreiter ist und bleibt eine japanische Firma:

Hauptausschlaggebend für die sinkenden Kameraverkäufe ist neben der generell schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung vor allem die hohe Nachfrage nach Smartphones, so Digitimes Research. Die vier größten ODMs (Original Design Manufacturers) aus Taiwan werden einen Rückgang von 12,3 Prozent verzeichnen und 2013 nurmehr 36,3 Mio. Digitalkameras liefern. An den Kameralieferungen aus Taiwan hat Ability Enterprise mit 44,78 Prozent den größten Anteil. Altek liefert 34,86 Prozent und der in die Kritik geratene Apple-Partner Foxconn Electronics 16,38 Prozent. Deren gemeinsamer Weltmarktanteil beläuft sich dadurch auf 38,8 Prozent. Gegenüber 2012 bedeutet das ein Minus von 2,3 Prozentpunkten.

Smartphone-Nachfrage geht durch die Decke

Immer mehr Konsumenten benutzen ihr Smartphone als Fotokamera. Durch die jüngsten Entwicklungsschübe in Sachen Bildqualität bei den Mobile Devices verlieren Digitalkameras offensichtlich im Kampf um den Kunden an Boden. Hinzu kommt, dass die Kameras seit einiger Zeit weitgehend ausgereift sind; Neukäufe werden seltener notwendig. Während die Digitalkamera-Verkäufe rückläufig sind, hält der Erfolgslauf von Smartphones weiter an: Geschätzte 865 Mio. Stück werden 2013 ausgeliefert werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von 30 Prozent. Am gesamten Handymarkt beträgt der Smartphone-Anteil dann 43,9 Prozent.

Laut Digitimes Research werden hier insbesondere China, Russland, Indien, Indonesien und Südamerika als Wachstumstreiber fungieren. Von Google wird erwartet, seine Kontrolle über das gesamte Android-Ökosystem und die darin tätigen Produktionsfirmen noch stärker auszuweiten, wodurch andere Betriebssysteme wie jenes von Apple an Einfluss verlieren könnten. Zudem stehen Nokia und RIM (Research in Motion) vor wegweisenden Entscheidungen, während Amazon im kommenden Jahr voraussichtlich in den Smartphone-Markt einsteigen wird.
 

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Canon ist Spitzenreiter

Gemessen an der Liefermenge wird 2013 Canon mit einem Volumenanteil von 18,51 Prozent Spitzenreiter bei den Digitalkameras sein, knapp gefolgt von Nikon mit 18,24 Prozent und Sony mit 14,92 Prozent. Auf den Plätzen vier bis neun rangieren Samsung Electronics (13,64 Prozent), Fujifilm (9,59 Prozent), Panasonic (7,46 Prozent), Olympus (6,39 Prozent), Casio (3,20 Prozent) und Pentax (0,59 Prozent).

Bleibt noch zu ergänzen, dass die Marktanteile etwas anders aussehen, was Systemkameras angeht (etwa 15 % aller verkauften Kameras sind Systemkameras). Für das Jahr 2010 ermittelte IDC: Canon 44,5 %, Nikon 29,8 %, Sony 11,9 %. Damit haben sich die Gewichtungen in den letzten Jahren, glaubt man den Zahlen von IDC und uns, doch wieder deutlich verschoben: konnte Nikon sich in den Jahren 2006 bis 2008 langsam an Canon heranarbeiten – siehe DSLR-Welt im Wandel, so ist Canon laut IDC-Zahlen dann wieder davongezogen.

(pte / Sebastian Köberl)