Das weltweite Liefervolumen von Digitalkameras wird laut Digitimes Research im kommenden Jahr um 7,2 Prozent auf insgesamt 93,8 Mio. Stück sinken, wohingegen Smartphones demzufolge um 30 Prozent zulegen. Kamera-Spitzenreiter ist und bleibt eine japanische Firma:
Hauptausschlaggebend für die sinkenden Kameraverkäufe ist neben der generell schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung vor allem die hohe Nachfrage nach Smartphones, so Digitimes Research. Die vier größten ODMs (Original Design Manufacturers) aus Taiwan werden einen Rückgang von 12,3 Prozent verzeichnen und 2013 nurmehr 36,3 Mio. Digitalkameras liefern. An den Kameralieferungen aus Taiwan hat Ability Enterprise mit 44,78 Prozent den größten Anteil. Altek liefert 34,86 Prozent und der in die Kritik geratene Apple-Partner Foxconn Electronics 16,38 Prozent. Deren gemeinsamer Weltmarktanteil beläuft sich dadurch auf 38,8 Prozent. Gegenüber 2012 bedeutet das ein Minus von 2,3 Prozentpunkten.
Smartphone-Nachfrage geht durch die Decke
Immer mehr Konsumenten benutzen ihr Smartphone als Fotokamera. Durch die jüngsten Entwicklungsschübe in Sachen Bildqualität bei den Mobile Devices verlieren Digitalkameras offensichtlich im Kampf um den Kunden an Boden. Hinzu kommt, dass die Kameras seit einiger Zeit weitgehend ausgereift sind; Neukäufe werden seltener notwendig. Während die Digitalkamera-Verkäufe rückläufig sind, hält der Erfolgslauf von Smartphones weiter an: Geschätzte 865 Mio. Stück werden 2013 ausgeliefert werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von 30 Prozent. Am gesamten Handymarkt beträgt der Smartphone-Anteil dann 43,9 Prozent.
Laut Digitimes Research werden hier insbesondere China, Russland, Indien, Indonesien und Südamerika als Wachstumstreiber fungieren. Von Google wird erwartet, seine Kontrolle über das gesamte Android-Ökosystem und die darin tätigen Produktionsfirmen noch stärker auszuweiten, wodurch andere Betriebssysteme wie jenes von Apple an Einfluss verlieren könnten. Zudem stehen Nokia und RIM (Research in Motion) vor wegweisenden Entscheidungen, während Amazon im kommenden Jahr voraussichtlich in den Smartphone-Markt einsteigen wird.

Canon ist Spitzenreiter
Gemessen an der Liefermenge wird 2013 Canon mit einem Volumenanteil von 18,51 Prozent Spitzenreiter bei den Digitalkameras sein, knapp gefolgt von Nikon mit 18,24 Prozent und Sony mit 14,92 Prozent. Auf den Plätzen vier bis neun rangieren Samsung Electronics (13,64 Prozent), Fujifilm (9,59 Prozent), Panasonic (7,46 Prozent), Olympus (6,39 Prozent), Casio (3,20 Prozent) und Pentax (0,59 Prozent).
Bleibt noch zu ergänzen, dass die Marktanteile etwas anders aussehen, was Systemkameras angeht (etwa 15 % aller verkauften Kameras sind Systemkameras). Für das Jahr 2010 ermittelte IDC: Canon 44,5 %, Nikon 29,8 %, Sony 11,9 %. Damit haben sich die Gewichtungen in den letzten Jahren, glaubt man den Zahlen von IDC und uns, doch wieder deutlich verschoben: konnte Nikon sich in den Jahren 2006 bis 2008 langsam an Canon heranarbeiten – siehe DSLR-Welt im Wandel, so ist Canon laut IDC-Zahlen dann wieder davongezogen.
(pte / Sebastian Köberl)
So lange
nicht-asiatische Firmen ihr Heil im fragwürdigen Luxus und unangemessenem Preisgefüge suchen, wird echte Innovation und preis-werter Praxisnutzen allein eine asiatische Domäne bleiben.
Spaß?
[quote=Gast][quote=Gast]Es wird schliesslich auch immer schwerer, Smartphone-Fotografen zum Umstieg auf DSLR-/Systemkameras zu bewegen. Da bedarf es herkulensischer Anstrengungen an Zeit und Geld, dies auf Dauer zu bewerkstelligen.[/quote]Das ist schlicht unmöglich. Die Wünsche und Vorstellungen der Handy-Nutzer sind völlig andere als die der meisten Forenten hier.
Diese, meist jungen Leute, wollen nicht das perfekte Foto Übermorgen sondern ein Bild jetzt und sofort. Es ist für sie ein Ausdruck ihres Lebensgefühls. Das Bild wird dann auf Facebook oder Flickr hoch geladen um es allen Freunden und Bekannten zu zeigen. Und alle sind happy.
Diese Fotos auf FB oder Flickr als Schrott oder ähnliches zu bezeichnen zeigt nur das der Schreiber nichts verstanden hat. Die Handyfotografen haben Spaß an ihren Bildern und das ist das Einzige was zählt.[/quote]
Das Einzige was zählt, ist bekanntlich der Profit. Wer DEN hat, der hat wirklich Spaß.
„Perfekter“ gehts nicht
[quote=Plaubel]’oversexed but underfucked‘[/quote]Superspruch.
Passt auf den Viva wie Arsch auf Eimer.
Spanien: Pleite!
Deswegen sind die Spanier auch finanziell am Ende! Mit Worten und großen Gesten sind die schnell dabei…. [quote=Der Spaniel][quote=Der Spanier. Viva.][quote]Wen es wohl betreffen wird?[/quote]
Viele. Alle die Unternehmen, die dem Grössenwahn nicht abschwören können, und die es schaffen, den Aktionären Märchen zu erzählen.
Jetzt fehlt nur noch, dass die fernöstlichen Kamerahersteller nach einem Rettungsschirm schreien…[/quote]
…großes (spanisches) Kino.
Kennt Ihr den schon: Erklärt ein Spanier Wirtschaft.
Der Spaniel. Wau![/quote]
Dass Smartphone durch die Decke geht, macht diese auch in Masse
zur digitalen Kamera. Wohlgemerkt: Die Immer-dabei-Kamera in grossem Stil wird durch Smartphones realisiert, weil diese eine Zugabe zum Handy ist – nicht umgekehrt.
Die DSLR- und Systemkameras befinden sich in einer Nische und dies immer mehr. Die Fotoindustrie liefert in erster Linie nicht das, was die Kunden wollen, die High-End-Kameras dieser Gattung sind viel zu teuer, ein exzellentes Superweitwinkel ist weit und breit nicht in Sicht, die Ausrüstungen sind für die ‚betuchten‘ Alten inzwischen zu klobig und zu schwer.
Nachdem anno dunnemals Nikon Canon die digitale DSLR-Durchstartbahn vollkommen frei überliess, konnte Canon zum Marktführer aufsteigen (unterwürfig begleitet von der Fotopresse; so kam CoFo schnell zu dem Prädikat, ‚Hauszeitschrift‘ von Canon zu sein). Wer jetzt in Canon mehr oder weniger, vor allem aber viel mehr investierte, wird so leicht nicht wechseln können, selbst wenn er denn wollte.
Und einen vorlaufenden Marktführer, auch wenn ich Canon für überbewertet halte, ein zu holen bzw. an zu greifen, bedarf es einfach viel mehr, als Nikon zum Beispiel heute in Sachen Marketing bietet, obwohl ich eine Nikon einer Canon vorziehe. Und Pentax dümpelt so vor sich hin, was die DSLR-Modelle allesamt keineswegs verdient haben. Alles andere läuft oder auch nicht mit diesen drei Marken mit.
Bei den Systemkameras (ohne Spiegel) steht Panasonic mit G5 und GH-2 immer noch in der Pole-Position gefolgt von Fujifilm, deren digitalen Systemkameras und auch hochwertigen Kompaktkameras ein Blick gegönnt werden darf.
Es wird schliesslich auch immer schwerer, Smartphone-Fotografen zum Umstieg auf DSLR-/Systemkameras zu bewegen. Da bedarf es herkulensischer Anstrengungen an Zeit und Geld, dies auf Dauer zu bewerkstelligen.
Richtige Kameras
sind nicht in einer Nische, sondern nehmen, ohnehin überproportional, jenen Platz ein, den sie immer schon eingenommen haben.
Das was boomt ist ein Markt, den es in dieser Form früher nicht gegeben hat – und der mit gestaltender Fotografie auch nicht viel am Hut hat.
Unmöglich
[quote=Gast]Es wird schliesslich auch immer schwerer, Smartphone-Fotografen zum Umstieg auf DSLR-/Systemkameras zu bewegen. Da bedarf es herkulensischer Anstrengungen an Zeit und Geld, dies auf Dauer zu bewerkstelligen.[/quote]Das ist schlicht unmöglich. Die Wünsche und Vorstellungen der Handy-Nutzer sind völlig andere als die der meisten Forenten hier.
Diese, meist jungen Leute, wollen nicht das perfekte Foto Übermorgen sondern ein Bild jetzt und sofort. Es ist für sie ein Ausdruck ihres Lebensgefühls. Das Bild wird dann auf Facebook oder Flickr hoch geladen um es allen Freunden und Bekannten zu zeigen. Und alle sind happy.
Diese Fotos auf FB oder Flickr als Schrott oder ähnliches zu bezeichnen zeigt nur das der Schreiber nichts verstanden hat. Die Handyfotografen haben Spaß an ihren Bildern und das ist das Einzige was zählt.
Äpfel und Birnen
„Kameramarkt 2013: Weniger Kameras, mehr Smartphones“
Aha.
Okay:
„TV-Markt 2013: Weniger TV, mehr Smartphones.“
oder
„Internetmarkt 2013: Weniger Internet, mehr Mobilfunk.“
Sie wissen aber schon, dass
Sie wissen aber schon, dass Smartphones auch eine Kamera eingebaut haben und dass die Kameratechnik immer besser wird? Es stellt sich also durchaus die Frage, ob ich neben dem Smartphone überhaupt noch eine Digicam brauche.
So ähnlich …
Weniger TV – mehr Internet.
Weniger Desktops und Laptops – mehr Tablets und Smartphones.
SO stimmt’s wohl.
Schön, dass wir das jetzt wissen:
das ist wie bei den meisten amerikanischen Webseiten mit dem Button „am meisten geklickt“. Offensichtlich gibt es jede Menge Leute, die für ihre persönlichen Entscheidungen als Leitlinie die Sicht auf eine Mehrzahl von Mitentscheidern brauchen. Immer schön bei großen Haufen bleiben.
Was interessiert mich ein Hersteller, der die meisten Kameras von irgendwas herstellt, wenn die Kamera, die ich mir vorstelle, nicht dabei ist?
Das ist ja vollkommen richtig, Wenn das Produkt vom Massen-
[quote=Gast]das ist wie bei den meisten amerikanischen Webseiten mit dem Button „am meisten geklickt“. Offensichtlich gibt es jede Menge Leute, die für ihre persönlichen Entscheidungen als Leitlinie die Sicht auf eine Mehrzahl von Mitentscheidern brauchen. Immer schön bei großen Haufen bleiben.
Was interessiert mich ein Hersteller, der die meisten Kameras von irgendwas herstellt, wenn die Kamera, die ich mir vorstelle, nicht dabei ist?[/quote]
Hersteller nicht gewünscht wird, muss man zu einem entsprechend anderen wechseln. Aber darum geht es hier nicht:
Aufgezeigt wurde, dass Smartphone angesagt ist und nebenbei die ‚Kameras‘ integriert hat, mit denen die Masse offensichtlich zu frieden ist.
Von Herstellerseite bedient man am liebsten den Massenmarkt: Die Produkte sind in der Regel preiswert herstellbar, sind schnell an den Kunden gebracht und es ist – meist für den Hersteller – mehr daran verdient. Der Handel brauchbt nicht intensiv zu beraten, was bei einer DSLR-/Systemkamera unabwendbar ist.
Bei DSLR-/Systemkameras muss ein Objektivprogramm zusätzlich bereit gehalten werden, nebst solchem für Zubehör u.a.m.
In einer vergreisenden Gesellschaft und einer hippeligen, nachwachsenden Jugend, die gerade mal ein Smartphone bedienen kann, ist DSLR ein niedergehendes Geschäft (zumal vom Gesamtangebot nur wenige DSLR-Modelle von Herzen empfohlen werden können; das gerade mal von noch fünf Herstellern: Nikon, Pentax, Canon, Sony, Sigma).
Bei der alternative Systemkamera ist man vom Wunschdenken wieder auf dem Boden der Realität gelandet: An die Masse ist auch dieses System nicht absetzbar; andere warten noch auf ein entsprechend exzellentes Objektivprogramm zum Systemhobel, andere darauf, dass der Preis fällt. Pnansonic und Fujifilm sind hier in der Tat Vorreiter und stehen fast unangegriffen dar.
Rot für Pentax oder Canon _
Pentax und Canon sind bei der Farbwahl nicht zu unterscheiden. Aber ich denke mal wenn Canon einen Markanteil von 1% hätte, wurde man das schon bald überall lesen können 🙂
Na endlich!
Unbestätigten Gerüchten zufolge arbeitet ein namhafter japanischer Kamerahersteller an einem Spiegelraflex-Smartphone (Wünscht sich doch jeder Profi!).
Erklärung
das erklärt dann auch warum sich Marktführer mit weitem Abstand (Canon) so gemütlich ausruht, keine Innovationen bringt und immer erst 2 Jahre wartet und sich die anderen blutige Nasen holen lässt (u.a. Nikon 1) – schade – daher wäre neuer Druck von Nikon oder Sony willkommen.
Was Samsung hier verloren hat ist kaum zu begreifen, anscheinend werden in Asien gerne deren für mich unausgereifte Produkte gekauft.
Und daß sich Panasonic nicht absetzen kann und Sony so beliebt ist – scheint mir auch unerklärlich.
Was hier nicht klar genug getrennt ist – sind DSLR- und Systemkameras von allen anderen Kompaktkameras.
Paradigmenwechsel
Ob man es nun wahrhaben will oder nicht, in der Fototechnik findet zur Zeit ein Paradigmenwechsel statt:
– Smartphone statt Digitalkamera
– elektronischer Sucher statt Spiegelreflex
sogar bei der Leica M findet man einen elektronischen Sucher.
Nur eine Illusion
[quote=Gast]Ob man es nun wahrhaben will oder nicht, in der Fototechnik findet zur Zeit ein Paradigmenwechsel statt:
– Smartphone statt Digitalkamera
– elektronischer Sucher statt Spiegelreflex
sogar bei der Leica M findet man einen elektronischen Sucher.[/quote]
Eine SLR kann keine Konkurrenz von einem Smartphone bekommen. Diese These ist so absurd wie auch kein Ferrari eine Konkurrenz von einem kleinen Opel bekommen kann.
Die Wahrheit an der Geschichte ist eine andere: So wie früher Fotografen SLRs kauften, tun sie das auch heute, und so wie früher Laien eine Kompaktknipse kauften, so tun sie das auch heute – nur dass die Kompaktknipse heute „Smartphone“ heisst.
„Paradigmenwechsel“? Die Welt ist noch ganz die alte. Hier hat nichts gewechselt – höchstens hat die Erkenntnis wieder zugenommen, dass eine SLR nun mal nichts ist, das jeder gern kaufen will. Das war nämlich schon immer so.
Das Marketing versucht der Welt jeden Tag etwas vorzumachen – und das scheint ja auch im Fall von „Smarthone vs. SLR“ so zu sein. Und es geht ja auch nicht um diesen schwachsinnigen Vergleich. Es geht darum, Gerüchte zu verbreiten, Informationen im indirekten Kontext zu transportieren. „Leute, kauft Smartphones – hier liegt die fotografische Zukunft für Euch.“ Also kaufen die Leute Smartphones, weil sie glauben, das wäre die Zukunft. So einfach generiert man Märkte und lenkt Verbraucher.
Die bittere Wahrheit.
Wetten, dass jetzt immer mehr ‚Features, die die Welt nicht braucht‘ eingebaut werden? Wir werden noch eine recht grosse Verzweiflung der grossen Unternehmen erleben, die es jedoch nicht verhindern können, dass die Fotografie ebenso uninteressant wird wie damals ‚professionelles Video‘.
Irgendwann lagen in jedem Haushalt mindestens 2 Videokameras rum, und niemand hatte Lust, den Krempel zu bearbeiten.
Der Absturz grosser und teurer Systeme wird gnadenlos kommen, die Massenprodukte im Mobiltelefon sind für 99,8% der Knipser ausreichend, denn sie liefern inzwischen eine recht gute Bildqualität für den persönlichen Bedarf.
Trotz des gewaltigen Marketing-Hypes ist es der japanischen Kamera-Industrie nicht gelungen, die ‚alten‘ Systeme (filmbasierte Fotografie) vom Markt zu fegen. Im Gegenteil: die Nische ist sehr stark geworden und wurde nach einem langen Schrumpfungsprozess bereits wieder grösser, genauso, wie der Unterschied zwischen Amateurknipsern und professionellen Fotografen grösser geworden ist.
Die Erfindung der Digitalfotografie war ein Segen für die Fernost-Produzenten. Aber auch hier gilt: Der Markt ist nicht unendlich. Das haben die Japaner in den Lehrbüchern der allwissenden Amerikaner nie hinterfragt und auch nicht sehen wollen.
Diejenigen, die die Marktentwicklung geahnt hatten, versuchten mit 3D-Fotografie neue Märkte zu erschliessen. Das war (wieder einmal) ein Flop.
Was bleibt? Schlicht und ergreifend: Nichts. Keine neue Technologie, keine neuen Ideen. Mehr als ein Foto geht nicht. Wer sich die letzten 12 Monate eine Kamera gekauft hat, ist quasi auf dem gleichen Stand wie ein Film-Fotograf, der die letzte analoge Kamera gekauft hat. Der einzige Unterschied: Ersatzteile wird es für die Digitalen nicht mehr lange geben, für die mechanischen Kameras gibt es immer noch Feinmechaniker, die die eigentlichen Gewinner der für tot erklärten Technik sind.
Was kommt nach der 24 oder 36 Megapixel-Kamera? Eben. Nichts. Wenn es für die Käufer gut läuft, halten die Kameras 5 bis 10 Jahre. Sie sind ausreichend dimensioniert, um viele Aufgaben zu erledigen, und die Auflösungen lassen inzwischen auch relativ grosse Prints zu.
Das digitale Mittelformat stürzt ebenfalls ab. Die Angebote für Super-Rabatte auf Hasselblad-Kameras, die meine InBox füllen, nerven gewaltig. Niemand, der wirtschaftlich denken und **handeln** muss, kauft noch eine, und die meisten Fotografen, die eine haben, würden sie liebend gern verkaufen, weil das Einkommen gen Null tendiert.
Der Hype ist zu Ende. Ein kluges Management der japanischen Hersteller würde jetzt eine Konsolidierung einleiten. Die meisten Hersteller werden jedoch noch lange zappeln und uns die absurdesten Extras präsentieren.
Die einzige Technologie, die neu wäre, ist die Holografie. Aber die ist nun mal nicht für kleine Knipskisten geeignet. Noch lange nicht.
Also, CaSoFuSaPeNikon, bereitet Euch auf das Sterben vor, oder schrumpft Euch so gesund, dass es noch einigermassen wirtschaftlich vertretbar ist. Stellt Euch auf einen Markt der Ersatzbeschaffungen ein, dann liegt Ihr richtig. Alles andere wäre ein unrealistischer Traum, der bereits jetzt geplatzt ist.
Die bittere Wahrheit
Man kann ja zum Spanier stehen wie man will…
Ich sehe es nicht ganz so schwarz. Aber seine Aussage: „Irgendwann lagen in jedem Haushalt mindestens 2 Videokameras rum, und niemand hatte Lust, den Krempel zu bearbeiten.“, kann man 1:1 (?) auf die vielfach zur Wegwerffotografie verkommenen Lichtbildnerei übertragen.
Unzählige Leute kommen trotz Megaprofiüberequipment und „Ich arbeite nur in RAW“ nicht über gruselige Bonbonfarben-HDRs und monitorfüllende allenfalls 2 MP große Internetbildchen hinaus. Oder gibt es Erhebungen wie viel fotofähige UND bezahlbare Drucker in ansehnlichen A3+ nicht nur rumstehen, sondern auch benutzt (!) werden. Oder alternativ, wie viele vom Dienstleister belichtete Vergrößerungen an der Wand hängen…
Und das Megaprofiüberequipment und die Denkweise angereichert mit blöden Sprüchen, wenn einer mit dem Smart-/iPhone absolut sehenswerte Bilder produziert oder den (Teil) „Rücksturz“ in die als kurzfristige Hype verspottete Analogfotografie betreibt.
Dabei ist neben großen Bildern auch die Erstellung von Überblenddiaschauen gemischt mit Video in Full-HD für die heimische Glotze ein lohnenswertes Feld für die Riesenzahl an Bildern… Was aber neben bezahlbarer Software vor allem eins benötigt: Phantasie! KEIN Megaprofiüberequipment! Dazu ständige Lernbereitschaft, den zumindest trainierbaren Blick fürs Motiv, das „Drehbuch“ (für die Dia-/Videoschau) im Kopf. Und es muss nicht die gekl…. – äh – „Sicherheitskopie“ der 1000 Euro-Variante fürs Dia-/Videoschnittprogramm sein! Bereits mit der Schmalspurversion für Größenordnung < 99 Euro lässt es sich kreativ austoben... Ich möchte jedenfalls keine unbezahlbare Multivision mit 20 Diaprojektoren betreiben... Was die virtuelle Dia-/Videoschau angeht, habe ich zumindest für mich keine Sorgen. Aber der Spanier hat auch Recht, wenn er fragt, was nach 24/36 MP im Vollformat noch kommen soll? Die von 24 MP auf dem 15x23 mm leinen APS-C/DX-Sensor auf Vollformat hochgerechneten 55 MP?? JJ
…
‚oversexed but underfucked‘
GENAU! 😀
[quote=Der Spanier. Viva.]Wetten, dass jetzt immer mehr ‚Features, die die Welt nicht braucht‘ eingebaut werden? Wir werden noch eine recht grosse Verzweiflung der grossen Unternehmen erleben, die es jedoch nicht verhindern können, dass die Fotografie ebenso uninteressant wird wie damals ‚professionelles Video‘.
Irgendwann lagen in jedem Haushalt mindestens 2 Videokameras rum, und niemand hatte Lust, den Krempel zu bearbeiten.
Der Absturz grosser und teurer Systeme wird gnadenlos kommen, die Massenprodukte im Mobiltelefon sind für 99,8% der Knipser ausreichend, denn sie liefern inzwischen eine recht gute Bildqualität für den persönlichen Bedarf.
Trotz des gewaltigen Marketing-Hypes ist es der japanischen Kamera-Industrie nicht gelungen, die ‚alten‘ Systeme (filmbasierte Fotografie) vom Markt zu fegen. Im Gegenteil: die Nische ist sehr stark geworden und wurde nach einem langen Schrumpfungsprozess bereits wieder grösser, genauso, wie der Unterschied zwischen Amateurknipsern und professionellen Fotografen grösser geworden ist.
Die Erfindung der Digitalfotografie war ein Segen für die Fernost-Produzenten. Aber auch hier gilt: Der Markt ist nicht unendlich. Das haben die Japaner in den Lehrbüchern der allwissenden Amerikaner nie hinterfragt und auch nicht sehen wollen.
Diejenigen, die die Marktentwicklung geahnt hatten, versuchten mit 3D-Fotografie neue Märkte zu erschliessen. Das war (wieder einmal) ein Flop.
Was bleibt? Schlicht und ergreifend: Nichts. Keine neue Technologie, keine neuen Ideen. Mehr als ein Foto geht nicht. Wer sich die letzten 12 Monate eine Kamera gekauft hat, ist quasi auf dem gleichen Stand wie ein Film-Fotograf, der die letzte analoge Kamera gekauft hat. Der einzige Unterschied: Ersatzteile wird es für die Digitalen nicht mehr lange geben, für die mechanischen Kameras gibt es immer noch Feinmechaniker, die die eigentlichen Gewinner der für tot erklärten Technik sind.
Was kommt nach der 24 oder 36 Megapixel-Kamera? Eben. Nichts. Wenn es für die Käufer gut läuft, halten die Kameras 5 bis 10 Jahre. Sie sind ausreichend dimensioniert, um viele Aufgaben zu erledigen, und die Auflösungen lassen inzwischen auch relativ grosse Prints zu.
Das digitale Mittelformat stürzt ebenfalls ab. Die Angebote für Super-Rabatte auf Hasselblad-Kameras, die meine InBox füllen, nerven gewaltig. Niemand, der wirtschaftlich denken und **handeln** muss, kauft noch eine, und die meisten Fotografen, die eine haben, würden sie liebend gern verkaufen, weil das Einkommen gen Null tendiert.
Der Hype ist zu Ende. Ein kluges Management der japanischen Hersteller würde jetzt eine Konsolidierung einleiten. Die meisten Hersteller werden jedoch noch lange zappeln und uns die absurdesten Extras präsentieren.
Die einzige Technologie, die neu wäre, ist die Holografie. Aber die ist nun mal nicht für kleine Knipskisten geeignet. Noch lange nicht.
Also, CaSoFuSaPeNikon, bereitet Euch auf das Sterben vor, oder schrumpft Euch so gesund, dass es noch einigermassen wirtschaftlich vertretbar ist. Stellt Euch auf einen Markt der Ersatzbeschaffungen ein, dann liegt Ihr richtig. Alles andere wäre ein unrealistischer Traum, der bereits jetzt geplatzt ist.[/quote]
„Was bleibt? Schlicht und ergreifend: Nichts. Keine neue Technologie, keine neuen Ideen. Mehr als ein Foto geht nicht. Wer sich die letzten 12 Monate eine Kamera gekauft hat, ist quasi auf dem gleichen Stand wie ein Film-Fotograf, der die letzte analoge Kamera gekauft hat.“
Auf den Punkt gebracht! 😀
Passiert immer öfter
das ein Bekannter sagt: Ich zeige Dir mal ein paar Bilder und schaltet dann sein Smartphone ein.
Früher sind die Leute gerne mit ihren schweren Fototaschen am Wochenende durch die Gegend marschiert, heute jammern viele:
Mir ist meine DSLR zu schwer… „The times they are-changin“
Nichts neues…….
Wer wie ich jeden Tag mit der Bilderbelichtung beruflich zu tun hat der sieht das es egal ist ob digital oder analog gefertigt wird, die Bildaussagen sind immer gleich schlecht (gut) geblieben. Es hat sich nur der Anteil in der Fertigung verschoben. Insgesamt ist die Bildermenge geringer geworden weil der Anwender nicht jedes Foto ausbelichten lässt.
Für mich ist logisch das der Smartphone Besitzer seine eingebaute Kamera benützt und nicht noch ein Teil zusätzlich mitschleppen möchte. Für den Hausgebrauch und um Erinnerungen festzuhalten ist das in Ordnung. Wer die Fotografie als Hobby sieht verwendet je nach Geldbeutel ein aufwändigeres System. Berufliche Anwender werden weniger, betreiben jedoch einen größeren Aufwand für ihre Arbeit. Das sich diese Tatsachen im Verkauf von digitalen Fotogräten widerspiegeln ist auch klar.
Für die Hersteller heißt es jetzt die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen um den Anschluss nicht zu verpassen. Das wird wohl wieder mal Verlierer bei den Herstellern bringen. Wen es wohl betreffen wird?
Viele.
[quote]Wen es wohl betreffen wird?[/quote]
Viele. Alle die Unternehmen, die dem Grössenwahn nicht abschwören können, und die es schaffen, den Aktionären Märchen zu erzählen.
Die anderen werden auf kleine Einheiten zurechtgestutzt werden, etwas grösser als die Hersteller grosser analoger (und teilweise digitaler) Systeme wie Arca Swiss, Alpa, Linhof, Sinar, Plaubel, Cambo, Ebony, Shen Hao, Chamonix, etc. Die haben schon seit Jahren eine gute Auslastung mit Lieferzeiten von bis zu 8 Monaten. Sie fertigen auf Wunsch individuelle Systeme direkt an die Hände des Fotografen angepasst.
Dass sie damit weit oberhalb der Preiskategorien der Massenhersteller liegen, hat sie noch nie gestört. Die Kunden aber auch nicht 🙂
Die Gewinner werden die Smartphone-Hersteller sein, allen voran Apple und Samsung, die beide sehr aggressiv neue Geschäftsfelder besetzen. Für das iPhone gibt es sogar schon einen kleinen Dolly, mit dem man erstklassige Kamerafahrten machen kann – da kommt keine noch so ‚professionelle‘ (Konsumer-) Kamera mit. Und da die meisten Menschen die Fotos und Videos eh nur noch auf dem Rechner anschauen, ist die Qualität absolut ausreichend. Selbst ein 13×18 Abzug ist noch respektabel für den persönlichen Bereich.
Jetzt fehlt nur noch, dass die fernöstlichen Kamerahersteller nach einem Rettungsschirm schreien…
Minolta, Sigma, Polaroid, Nokia…
Ich hab ’ne Minolta Dimage S304 (3,1 CFA-MP, Minolta G-Zoom, konstruiert im Jahre 2000…), ’ne Sigma DP2s (Foveon-Sensor, 4,6 RGB-MP, 35mm-equivalente 41mm F2.8-Sigma-Festbrennweite, Jahrgang 2010), ’ne Polaroid X530 (Foveon-Sensor, 1,5 RGB-MP, Ricoh-Zoom mit Makro-Modus, Jahrgang 2003) und ein Nokia 808 (41 MP Sensor mit 26mm F2.4 Zeiss Tessar, Jahrgang 2012).
Alles non-Mainstream DigiCam-Technologie fernab der Statistik, mit einigen Spezial-Features und Handicaps – und trotzdem echt toll 😉
Gelassenheit
Wachsender Einsatz von Smartphone-„Kameras“ statt Kompaktkameras? Ja, schon, aber wen juckt das? Ich möchte das Smartphone sehen, das das kann, was meine Lumix LX7 (beispielsweise) bietet – bei Ausstattung und Qualität. Ich weiß, Kameras wie diese zählen zur Spitzenklasse der Kompakten, aber sehen wir es doch mal realistisch. Mit welcher Kompaktkameraklasse konkurrieren denn die Handycams? Um eine Handycam zu schlagen, muss ich keine 400 Euro ausgeben, das geht auch deutlich billiger. Dennoch scheint sehr vielen Knipseren die Abbildungsqualität und das Ausstattungsangebot von Handycams zu genügen. Kein Problem, wenn die Ansprüche nur niedrig genug sind.
Es wird auch weiterhin ein Riesenangebot an Kompaktkameras in allen Preisklassen geben, auch wenn noch so viele der ach so praktischen Trottel-Cams mit Telefonanbindung genutzt werden. Die Masse der Deutschen säuft schließlich auch „Wein“, der nicht teurer als 2,30 Euro ist. Ja und? Hat sich deshalb das Angebot in allen Preisklassen verringert, und hier vor allem in den höheren, wo es mehr Qualität fürs Geld gibt?
Billig will(ich)ig
[quote=Gast]… Die Masse der Deutschen säuft schließlich auch „Wein“, der nicht teurer als 2,30 Euro ist. Ja und? Hat sich deshalb das Angebot in allen Preisklassen verringert, und hier vor allem in den höheren, wo es mehr Qualität fürs Geld gibt?[/quote]
😀 Auch richtig. – Das Gute ist denen vorbehalten, die damit umgehen können. … So nimmt das Naturgesetz seinen Lauf.
Die Digitalisierung des Bildes
ändert auch den Umgang mit Bildern. Wollte man in der Vergangenheit mit einem Bild etwas für die Zukunft aufzeichnen als Erinnerung, geht es heute eher um die aktuelle Demonstartion da(bei) gewesen zu sein. Wie die Zeitung von gestern nur noch Altpapier ist, hat das Bild nur noch die Gegenwart als zeitliche Dimension. Und da bietet ein Smartphone die besten Voraussetzungen.
Profitstreben als böser Geist
[quote=Shitop]ändert auch den Umgang mit Bildern. Wollte man in der Vergangenheit mit einem Bild etwas für die Zukunft aufzeichnen als Erinnerung, geht es heute eher um die aktuelle Demonstartion da(bei) gewesen zu sein. Wie die Zeitung von gestern nur noch Altpapier ist, hat das Bild nur noch die Gegenwart als zeitliche Dimension. Und da bietet ein Smartphone die besten Voraussetzungen.[/quote]
Da steckt eine wunderbare Metapher in Ihren Worten: „… hat das Bild nur noch die Gegenwart als zeitliche Dimension.“
Diese Situation bezeichnet die weltweite Krise der Gesellschaften: Der Billig-Mensch produziert Billig-Waren für einen Billig-Markt kurzlebigster Art. Dabei werden für diesen Haufen Müll unglaubliche Ressourcen vernichtet.
Und wer gewinnt? Man kann es nicht übersehen.