Das erste bekannte Foto der Welt, im Jahr 1826 von Joseph Nicéphore Niépce gemacht das ist nur einer der Höhepunkte, die derzeit in der Ausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie“ in Mannheim zu sehen sind:
Joseph Nicéphore Niépce, 1826, Blick aus dem Fenster in Les Gras (Reproduktion Helmut Gernsheim)
Historische Gernsheim-Collection / Harry Ransom Center, The University of Texas at Austin
Die Reiss-Engelhorn-Museen informieren:
Die Geburtsstunde der Fotografie
Meilensteine der Gernsheim-Collection
Mit der Sonderausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie. Meilensteine der Gernsheim-Collection“ präsentiert das Forum Internationale Photographie (FIP) der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim Höhepunkte aus zwei Jahrhunderten Fotografiegeschichte. Hauptsponsor der Schau ist die BASF SE. In Hommage an den Foto- Pionier Helmut Gernsheim (1913-1995) vereint die Ausstellung anlässlich seines 100. Geburtstages erstmals nach einem halben Jahrhundert die beiden Teile seiner einzigartigen Fotosammlung. Unter den zahlreichen fotohistorischen Meilensteinen ist ein ganz besonderes Glanzstück zu sehen: die „erste Fotografie der Welt“, eine Landschaftsaufnahme aufgenommen von Joseph Nicéphore Niépce im Jahr 1826.
Eadweard J. Muybridge, ca. 1885, Mann beim Schlag
Historische Gernsheim-Collection / Harry Ransom Center The University of Texas at Austin
Mit insgesamt 250 Exponaten gewährt die Ausstellung vom 9. September 2012 bis zum 6. Januar 2013 einen bisher nie dagewesen Einblick in die Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts mit ihren unterschiedlichen Positionen der Besucher verfolgt die Entwicklung der Bilder von den ersten Daguerreotypien über die Viktorianische Epoche bis hin zu den Meisterwerken zeitgenössischer Fotografen, die das kollektive Bildgedächtnis heute prägen. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die Zusammenarbeit der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und dem Harry Ransom Center der Universität Texas in Austin, das den historischen Teil der Gernsheim-Sammlung bewahrt.
Dank dieser Kooperation ist die Geburtsstunde der Fotografie nun erstmalig und exklusiv nach einem halben Jahrhundert wieder auf europäischem Boden zu sehen: die erste fotografische Außenaufnahme der Welt, die Heliographie „Blick aus dem Fenster in Le Gras“ des Franzosen Joseph Nicéphore Niépce aus dem Jahr 1826. Nach ihrer letzten Präsentation anlässlich einer Ausstellung im Crystal Palace in Sydenham 1898 galt das Werk über fünf Jahrzehnte als verschollen. Erst nach langjähriger detektivischer Suche spürte Helmut Gernsheim das Bild 1952 in einem eingelagerten Überseekoffer in London wieder auf. Mit dieser sensationellen Entdeckung datierte Gernsheim die Geburtsstunde der Fotografie um dreizehn Jahre vor, galt doch bis zu diesem Zeitpunkt das Jahr 1839 als deren offizielles Erfindungsjahr.
Walde Huth, Paris 1955, Model Patricia führt Mode von Jacques Fath vor
© Walde Huth / Archiv Horst Gläser / www.waldehuth.de
Zeitgenössische Gernsheim-Collection / Forum Internationale Photographie / Reiss- Engelhorn-Museen
Robert Lebeck, Belgrad 26. Mai 1955, Flughafen Belgrad, Roter Teppich für die Kreml-Herren
© Robert Lebeck
Zeitgenössische Gernsheim-Collection / Forum Internationale Photographie / Reiss- Engelhorn-Museen
Die Ausstellung präsentiert weitere bedeutende Werke aus dem historischen Teil der Gernsheim-Sammlung. Darunter sind die ersten Daguerreotypien, wie etwa Louis Jacques Mandé Daguerres Aufnahme „Notre-Dame und die Île de la Cité, Paris“, entstanden um das Jahr 1838. Den Besucher erwartet eine Reise durch die fotografischen Strömungen des 19. Jahrhunderts: vom künstlerisch orientierten Piktorialismus über die frühe Kriegsreportage bis hin zu der in dieser Zeit aufkommenden Reisefotografie.
Neben Bildern aus der Anfangszeit der Fotografie zeigt die Präsentation thematisch gegliedert zahlreiche Ikonen der zeitgenössischen Fotografie: Zu sehen sind Werke aus den Bereichen der Akt-, Architektur-, Reise-, Stadt-, Landschafts- und Porträtfotografie ebenso wie experimentelle und journalistische Bilder weltbekannter Fotografen. Die einmalige Zusammenführung der Werke aus dem historischen sowie dem zeitgenössischen Teil der Gernsheim-Sammlung in einer umfassenden Gesamtschau ermöglicht dem Ausstellungsbesucher faszinierende Einblicke in die fast zweihundertjährige Historie der Fotografie.
Fritz [Fried Maximilian] Kempe, 1964, Max Ernst
© Fritz Kempe
Zeitgenössische Gernsheim-Collection / Forum Internationale Photographie / Reiss- Engelhorn-Museen
Barbara Klemm, 1973, SPD-Parteitag
© Barbara Klemm
Zeitgenössische Gernsheim-Collection / Forum Internationale Photographie / Reiss- Engelhorn-Museen
Organisiert wurde die Ausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie. Meilensteine der Gernsheim-Collection“ durch die Reiss-Engelhorn- Museen Mannheim und das Harry Ransom Center der Universität Texas in Austin. Begleitend zur Schau erscheint im Kehrer Verlag ein umfassend bebilderter Katalog.
Ausstellung:
Die Geburtsstunde der Fotografie
Meilensteine der Gernsheim-Collection
9.9.2012 24.2.2013
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Zeughaus C5, 4. OG
68159 Mannheim
Dieter Blum, 1981, Ein Moment der Stille
Herbert von Karajan und sein früherer Meisterschüler Seiji Ozawa im Dirigentenraum der Pariser Oper
© Dieter Blum
Zeitgenössische Gernsheim-Collection / Forum Internationale Photographie / Reiss- Engelhorn-Museen
Dean Chamberlain, 1991, Königs-Protea, Lichtmalerei
© Dean Chamberlain
Zeitgenössische Gernsheim-Collection / Forum Internationale Photographie / Reiss- Engelhorn-Museen
(thoMas)
Nachtrag (19.12.2012): Wie die Reiss-Engelhorn-Museen heute mitteilten, wird die Ausstellung bis zum 24.2.2013 verlängert (Laufzeit ursprünglich bis 6.1.2013). Die Angabe oben unter „Ausstellung:“ wurde entsprechend angepasst.
waum Mannheim?
Ich will diese Ausstellung in Berlin sehen! Oder sollen wir für Niépce’ Bild nach Mannheim fahren? Allerdings wäre es das wert. Aber unsere Herrschaften haben ja mit’m BBI schon genug zu tun… .
darum Mannheim !
Die Gernsheim Sammlung[en] sind in zwei Teile gespalten worden. Ein Teil (der historische) ist an die Uni Texas , Austin gegangen, der zweite Teil ( “Morderne”) an die Reiss-Engelhorn Museen, Mannheim*. (Der Grund liegt t.w. in der “Familiengeschichte” von Herrn Gernsheim**, t.w. anders begründet).
Fahren sie einfach nach Mannheim – es geht stündlich ein ICE von Berlin (und natürlich auch zurück) 😀 .
Austin wird die Sammlung nicht ein zweites Mal verleihen.
(und schon gar nicht die Heliographie von Nièpce !)
Auf dieser Seite des grossen Teichs ist die Gelegenheit einmalig.
* man sieht es in der Ausstellung an den Rahmen von wo die Bilder stammen 😉
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http://www.morgenweb.de/freizeit/veranstaltungen/sammeln-ist-wie-ein-virus-1.710604
waum Berlin?
[quote=Gast]Ich will diese Ausstellung in Berlin sehen! Oder sollen wir für Niépce’ Bild nach Mannheim fahren? Allerdings wäre es das wert. Aber unsere Herrschaften haben ja mit’m BBI schon genug zu tun… .[/quote]
typisch fotografischer Egoismus.
ich möchte noch anmerken
hätte Herr Niépce nicht das erste Foto gemacht, wäre ich es gewesen!
So..nun seid ihr platt waa?
Auf’s Letzte
gäb’s noch eine historische Chance … vielleicht. 😎