Auch in diesem Frühsommer gibt es wieder viel zu entdecken. Wir haben eine Ausstellung von Jürgen Schadeberg für Sie besucht und in einigen Büchern geblättert. Viel Freude damit!

Jürgen Schadeberg, 1931 in Berlin geboren, besuchte ab 1946 die dortige Schule für Optik und Phototechnik. Im Jahr 1950 wanderte er, nur mit einem Koffer und einer Leica bewaffnet, nach Südafrika aus. Vor allem seine Bilder Südafrikas sind bekannt geworden, darunter auch fotografische Ikonen wie seine Porträts von Nelson Mandela: Der Fotograf, der sich um die Welt kümmert.
 

Foto Jürgen Schadeberg, John Lennon und George Harrison

Jürgen Schadeberg, John Lennon und George Harrison, 1968
 
 
Foto Jürgen Schadeberg, London Docks, 1974

Jürgen Schadeberg, London Docks, 1974
 
 
Foto Jürgen Schadeberg, Heathrow Airport, 1965

Jürgen Schadeberg, Heathrow Airport, 1965

 
Weniger populär sind die Bilder, die bis zum 16. Juni in der Leica Galerie Frankfurt unter dem Titel „Great Britain 1964 – 1984“ zu sehen sind. Zumeist richtet der heute in Berlin lebende Schadeberg seinen Blick auf den Alltag jenseits des „Swinging London“, jenseits von Glamour und Pop-Life – auf das Leben der einfachen Menschen. Er machte Bilder, die er zu ihrer Entstehungszeit an kaum eine Zeitung, an keine Zeitschrift verkaufen konnte, denn die „concerned photography“, die Fotografie, die sich um den Menschen kümmert, die hatte es schon immer schwer. Umso schöner ist es, diese Bilder heute sehen zu können.

Zur Ausstellung ist das Buch „Jürgen Schadeberg: Great Britain 1964-1984“ im Mitteldeutschen Verlag erschienen.
 

Titel Romy

 
Vor 30 Jahren, am 29. Mai 1982, starb Romy Schneider. Es war das Ende eines turbulenten, tragischen Lebens. Einige Bildbände erinnern bereits an die Schauspielerin, jetzt ist ein neues Buch erschienen – herausgegeben von der Tochter Romy Schneiders. Der Bildband verbindet das öffentliche Bild der Schauspielerin mit privaten, persönlichen Erinnerungen ihrer Tochter. Vor allem macht dieses Foto-Buch eines sichtbar: die vielen Wandlungen des Menschen – und die Vergänglichkeit des Lebens. Im letzten Lebensjahr jagt ein Unglück das nächste: Ihr Ehemann Daniel Biasini verlässt sie, Sohn David stirbt, Romy Schneider muss eine schwere Operation hinter sich bringen. Dann, mit nur 43 Jahren, stirbt die Schauspielerin in Paris an Herzversagen. „Ich liebe es, bis an die Grenzen zu gehen, im Beruf wie im Gefühlsleben. Ich bedaure nichts!“ Diese verschwenderische Lebensmaxime Romy Schneiders spricht aus fast jeder der gezeigten Fotografien.
 

Titelseite Carl Strüwe

 
Es gibt erstaunlich wenige Fotografen, die auch malten – Doppelbegabungen in diesem Bereich der Kunst sind ziemlich selten. Einer, der beides war – Maler und Fotograf – war der 1898 geborene Bielefelder Carl Strüwe, dessen Nachlass im Carl Strüwe-Archiv verwaltet wird. Kennern der Fotogeschichte ist Strüwe vor allem als Pionier der Mikrofotografie ein Begriff – eine Publikation im Hirmer-Verlag könnte nun vielleicht helfen, Strüwe bekannter zu machen.
 

Foto Lydia Panas, Invincilble

Lydia Panas, Invincilble
 
 
Lydia Panas, Tony and Maddie

Lydia Panas, Tony and Maddie
 
 
Titelseite Lydia Panas, The Mark of Abel

Lydia Panas, The Mark of Abel

 
„The Mark of Abel“ heißt ein im Kehrer Verlag erschienenes Buch von Lydia Panas, das ungewöhnliche Gruppenaufnahmen versammelt – ungewöhnlich in ihrem Detailreichtum, in ihrer hintergründigen Intellektualität.
 

Foto Nobuyoshi Araki, Tokyo Lucky Hole    Titelseite Nobuyoshi Araki, Tokyo Lucky Hole

 
Ganz anders die Neuauflage von Nobuyoshi Arakis Fotobuch-Klassiker „Tokyo Lucky Hole“: Seine frühen Fotografien aus Tokios Amüsierlokalen, entstanden im Goldenen Zeitalter der japanischen Sex-Industrie, machen noch heute staunen: Hier wird wirklich jeder Fetisch bedient.

Am Ende von Foto-Frisch steht wie immer eine Empfehlung, Fotokunst käuflich zu erwerben. Man kann in Onlinegalerien fündig werden, bei Fotokunst-Galerien, auf Kunstmessen, in Auktionshäusern, bei Kunsthändlern – oder auch in den Ateliers der Künstler selbst. Wir möchten Ihnen Arbeiten vorstellen, die wir für sammlungswürdig halten – angeboten von seriösen Galerien, Verlagen oder Händlern.
 

Foto Stéphane Couturier, Brasilia - Superquadras #12

Stéphane Couturier, Brasilia – Superquadras #12, aus der Serie „Melting Point“
C-Print, 50×50 cm, 2007-2010/2012, nummeriert und handsigniert
Auflage: 30

 
Diesmal empfehlen wir eine Edition von Stéphane Couturier, erschienen bei EIKON. „Brasilia – Superquadras #12“ aus der Serie „Melting Point“ ist ein C-Print der Größe 50 x 50 cm, nummeriert und handsigniert, erschienen in einer Auflage von 30 Exemplaren. Der Preis ist mit 946 Euro nicht eben ein Schnäppchen, doch Couturiers Werk ist mittlerweile in den großen Museen und Ausstellungshäusern zu finden. Wir denken: eine gute Investition.

(Marc Peschke)