Der Fotofachhändler in der Münchner Landwehrstraße blickt in diesem Jahr auf 100 Jahre alte Wurzeln zurück. Das Unternehmen zählt damit zu den ältesten noch aktiven Fotofachgeschäften in Deutschland:
Firmengründer Dominik Dinkel (2. v.r.) im Kreis seiner Angehörigen
Die Ursprünge des Münchner Fotohändlers gehen zurück auf die seit 1912 in der Kaufingerstraße 6 angesiedelten Fotogroßhandlung Carl Willemer. Erna Höflinger, seine Angestellte und rechte Hand, heiratete später den Drogeriebesitzer Dominik Dinkel.
Im Jahre 1935 übernahmen beide die Großhandlung und betrieben das Geschäft in der Kaufingerstraße, bis dieser Standort 1942 ausgebombt wurde. Als Dominik Dinkel danach in den Krieg ziehen musste, betrieb seine Frau Erna den Fotogroßhandel aus Ihrer Wohnung in der Erhardtstraße, bis auch dieser Standort schließlich 1944 von Bomben getroffen wurde. Nach dem Krieg bezogen die beiden Geschäftsräume in der Schützenstrasse 8 und blieben dort, bis sie 1954 das ausgebombte Gebäude in der Landwehrstraße 6 erwerben konnten. Dieses wurde daraufhin abgetragen und neu errichtet. 1955 konnten die neuen Geschäftsräume bezogen werden; bei diesem Standort blieb es bis heute.
Nach dem Tod des Firmengründers Dominik Dinkel 1974 übernahmen seine Kinder Eva Gegerle-Lenze und Peter Dinkel den Großhandel. 2011 übernahmen dann Peter Dinkels Kinder Christian Dinkel und Alexandra Gardey, geb. Dinkel, die Geschäftsführung. Der somit heute in der 3. Generation inhabergeführte Familienbetrieb beschäftigt 33 Mitarbeiter und bildet Groß- und Außenhandelskaufleute aus. In der hauseigenen Akademie werden regelmäßig Workshops für interessierte Fotografen durchgeführt. Aus der früher reinen Großhandlung hat sich im Laufe der vergangenen Jahre ein Fotofachhandelsbetrieb entwickelt, der direkt den Endkunden bedient.
Das Thema Profi-Service mit eigenem Verleih-Service wurde 2011 mit dem NPS- und dem CPS-Store (Nikon / Canon Professional Service) deutlich erweitert. Als Mitglied der PCP-Gruppe ist das Unternehmen auch Gastgeber (zusammen mit Isarphoto Bothe) der jährlichen PCP-Tour. Der Münchner Termin dieser auch in diesem Jahr wieder viel besuchten Veranstaltungsreihe findet am 7. Mai 2012 in der Postgarage (Deroystr. 3-5, Öffnungszeiten 10 – 18 Uhr) statt.
Aus Anlass des hundertjährigen Bestehens gibt es 2012 zahlreiche Sonderaktionen bei Dinkel Foto.
(CJ)
Gegen den Trend…
Als Fotograf und langjähriger Kunde bei Dinkel sage ich anlässlich des Firmenjubiläums ein Dankeschön für die gute Beratung. Dort versteht das Personal die Nöte der Kreativen. Was mir besonders gefällt ist die Geschäftspolitik mit ihrer Lagerhaltung von professionellen Dingen. Selbst ausgefallene Objektive fürs Mittelformat sind vorrätig. Für den schnellsten Gebrauch von seltener benötigten Ausrüstungsgegenständen betreibt Dinkel einen Rent Service.
Es ist sehr beruhigend wenn man einen solchen Geschäftspartner in seiner Nähe hat. Dieses ist mir im Gegensatz zum anonymen Internetkauf schon einige Euro mehr wert.
Gast schrieb:
Dieses ist
[quote=Gast]Dieses ist mir im Gegensatz zum anonymen Internetkauf schon einige Euro mehr wert.[/quote]
Mir nicht. Bei Amazon kann ich bei Bedarf auch overnight bestellen. Und habe 30 Tage Rückgaberecht ohne Wenn und Aber …
Unterstellung unnötig!
[quote=Gast]Ja Sie sind dann wohl einer von denen die sich im Fachgeschäft eine dreistündige Beratung holen um hinterher im Netz zu kaufen…Daumen hoch.[/quote]
ich finde diese ständig in den Raum gestellte Unterstellung völlig daneben. Ich selbst und praktisch alle meine Foto-Bekannten brauchen schon lange keinen Fachhandel mehr. Weder für Kauf noch für “Beratung”. Heutzutage kann man sich doch offline und online viel schneller, umfassender, direkter und bequemer über jedes beliebige Produkt informieren, als zu einem Fachhändler zu gehen.
Mit dem Internet und globalen Einkaufsmöglichkeiten ist der ganze überkommene, mehrstufige Vertriebskanal [Hersteller-Landesgesellschaft-Großhändler-Fachhändler] schlichtweg obsolet und wird über kurz oder lang untergehen.
Auch wenn es darum geht, ein Gerät selbst in die Hand zu nehmen und durchzuschauen, dann mache ich das nicht beim Fachhandel – der das neue Ding entweder gar nicht da hat oder Interessenten nur mit ständigem Beratungs-Gelabere in die Hand geben will – und wenn ich nicht kaufe, “Beratungsraub” plärrt! Nein, das erledige ich viel lieber und effizienter bei Messen, Hersteller-Veranstaltungen (aber nicht bei einem Händler, sondern “direkt” – z.B. CPS/NPS-Events), oder eher selten (!) beim geiz-ist-geil, weil man dort anonym und unbehelligt von “Verkäufern” Dinge in Augenschein nehmen kann.
Service? Gibt es beim Fachhändler auch nicht. Wenn überhaupt, dann nur vom Hersteller. “Gerät einsenden” kann ich selbst, das geht direkt schneller, als über einen Händler.
Ich banke bei einer Direktbank, habe meine Versicherungen schon vor 30 Jahren immer als “Schalterpolizze” gekauft, ich kaufe Autos, Fahrräder, Ski, Kameras und vieles andere online. Und zwar stets nach intensiver Recherche, bestens informiert, aber ohne “Beratung” von einem Fachhändler. Nur bei Arzneimitteln werde ich noch zum überteuerten Fachhandel (Apotheke) gezwungen, ohne dass ich dort jemals Beratung gebraucht hätte. Und Lebensmittel kaufe ich freiwillig nicht online, sondern lokal am Markt – wenn möglich “direkt vom Hersteller”. 🙂
Gast schrieb:
Ja Sie sind
[quote=Gast]Ja Sie sind dann wohl einer von denen die sich im Fachgeschäft eine dreistündige Beratung holen um hinterher im Netz zu kaufen…Daumen hoch.[/quote]
Nein, Schlaumeier. Ich kaufe online, prüfe und was mir nicht gefällt, sende ich zurück.
“Beratung” im Fachgeschäft ist sowieso der Brüller. Beraten kann ich mich am besten selbst und unter zuhilfenahme aller Infos, die man im Netz bekommt- Und zwar reichlich.
Voll daneben….
Ich denke da mischen wieder mal jede Menge Leute mit die denken der Besitz einer Kamera sei gleichbedeutend mit dem Erwerb des Fotografentitels. Mit dem üblichen Fotogeschäft hat Dinkel nichts gemeinsam.
Dinkel verkauft an Selbstständige und nicht an den Endverbraucher. Den Amateur möchte ich sehen der eine Studio Blitzanlage mit Deckenschienen System bei Amazon im Internet bestellt. Und wo er sich für seine Spezialanwendung im Netz informieren kann. Bei Dinkel können die das! Und das sogar für verschieden Hersteller. Da kommt auch jemand wenn es sein muss vor Ort um die Gegebenheiten zu besichtigen.
Übrigens bin ich kein Dinkel Mitarbeiter, sondern zufriedener Kunde.
Gast schrieb:
Ich denke da
[quote=Gast]Ich denke da mischen wieder mal jede Menge Leute mit die denken der Besitz einer Kamera sei gleichbedeutend mit dem Erwerb des Fotografentitels. Mit dem üblichen Fotogeschäft hat Dinkel nichts gemeinsam.
Dinkel verkauft an Selbstständige und nicht an den Endverbraucher. Den Amateur möchte ich sehen der eine Studio Blitzanlage mit Deckenschienen System bei Amazon im Internet bestellt. Und wo er sich für seine Spezialanwendung im Netz informieren kann. Bei Dinkel können die das! Und das sogar für verschieden Hersteller. Da kommt auch jemand wenn es sein muss vor Ort um die Gegebenheiten zu besichtigen.
Übrigens bin ich kein Dinkel Mitarbeiter, sondern zufriedener Kunde.[/quote]
Geht mir genauso. Ich bin auch zufriedener Kunde bei Dinkel. Schön, dass es den Laden gibt.
Der pöhse pöhse Kunde.
Nicht dass es die Typen nicht gäbe, die dem Fachhändler drei Stunden am Sack hängen und dann beim Kistenschieber bestellen, aber:
Ich habe einmal einen Nachmittag bei einem Fotohändler meines Vertrauens verbracht, geplaudert und Kaffee getrunken. Dazwischen hat er im Halbstundentakt bei (bekannter Hersteller mit 5 Buchstaben) angerufen, um zu erfahren, ob die von mir gewünschte Kamera lagernd sei. Immer Tonband, immer Verweis auf die Webseite, Sektion für Händler. Dort steht natürlich alles, nur nicht der Lagerstand. In der Zwischenzeit hat er mir geschätzte 50 Fallbeispiele aller namhaften Hersteller erzählt, die für den Fachhändler nur ein mildes “Leck uns doch am Arsch mit deinen Apothekermengen. Bestelle eine Palette oder lass es bleiben. Für eine einzelne Kamera lohnt doch das Druckerpapier für den Lieferschein nicht”. Sinngemäß wieder gegeben. In mehreren Fällen hatte er Kameras geordert und ein paar Tage später kam das neueste Mediamarkt Flugblatt raus, wo genau diese Kamera unter seinem Einkaufspreis angeboten wurde. Mit genau diesem Flugblatt standen dann die Kunden auf der Fußmatte und fragten an, ob man da “beim Preis noch was machen” könnte. Sie würden ja sonst zum Media Markt gehen, aber man will ja auch den lokalen Fachhandel ein wenig unterstützen, vorausgesetzt es springt auch ein wenig dabei raus. Die haben’s ja auch nicht leicht, die Händler. Na da wollen wir mal nicht so sein.
Irgendwann haben wir die Telefonversuche abgebrochen. Einen real exisiterenden Menschen hat er dann am nächsten Tag erreicht. Nein, Kamera nicht lagernd. Irrtümlich haben sie ihn dann zum Verleih verbunden. Der Mitarbeiter dort war der letzte der alten Garde, die man nicht zwangsentsorgt und durch BWL Abgänger ersetzt hatte. Der hatte noch eine neue Kamera in der Vitrine. Da ließ sich dann was machen, man kannte sich ja noch von früher. Für die habe ich dann 100 Euro mehr bezahlt als beim Internet Diskonter. War ja die letzte Kamera für Film, da kann man noch einmal konventionelle Versorgungswege beschreiten. Amazon verdient auch so genug mit CDs und Druckerpatronen an mir.
Der besagte Händler hatte übrigens nach dieser Aktion die Geschäftsbeziehung mit dem ehemaligen Profilieferanten nach über 3 Jahrzehnten einvernehmlich gelöst. In der Zwischenzeit hat er ganz geschlossen. An den Kunden wird es wohl nicht gelegen haben. Da war eigentlich immer etwas los im Laden. Es sind die Herstellervertriebe, welche die Palettenschieber einseitig bevorzugen und am qualifizierten Fachhandel kein Interesse mehr haben. Ist ja im Computerhandel seit Jahrzehnten so. Wobei die neuerdings auftauchenden “Flagship Stores” ja durchaus ein Zeichen für aufkeimende Panik sind. Dass es die einzig verfügbare Beratung beim pickeligen Mediamarkt Blödel oder beim Internet Fanboy gibt, ist vielleicht doch kein so verlockendes Zukunftsszenario.
“Mediamarkt Blödel”
[quote=Gast]Dass es die einzig verfügbare Beratung beim pickeligen Mediamarkt Blödel …, ist vielleicht doch kein so verlockendes Zukunftsszenario.[/quote]
Nun beleidige mal die Ex-Angestellten Deines Händlers nicht. Die müssen auch irgendwovon leben. Wenn der Händler zu macht, wohin wendet sich der Fotofachverkäufer dann? Richtig, er heuert beim Blöd- und Geizmarkt (ist eh die selbe Firma) oder beim “Kistenschieber” an. Und da kriegt man dann auch weiterhin seine Fachberatung. Ist zumindest in meiner Heimatstadt so: Da haben sich mittlerweile alle Fotofachverkäufer aus meinen Kindheitstagen eingefunden. Nur leider können sie mir nichts mehr verkaufen, weil das “Fach”-Publikum die Blödmärkte halt meidet und somit die Blödmärkte auch keine “Fach”-Produkte führen.
Und auch als ich letztes mal von einer Frau beim Shoppen in einem Blödmarkt “geparkt” wurde das selbe Szenario: Dachte mir, dann nutzt du die Zeit halt, um dein Zubehör aufzurüsten (Speicherkarten, Filter, Stativ etc): Der Verkäufer konnte mir genau sagen, welchen Filter, welche Speicherkarte, welches Stativ, etc passend zu Kamera und Objektiv ich haben wollte. Hatte er nur leider nicht da. Stattdessen schickt er mich zu seinem Kollegen vom Geizmarkt. Der wusste auch sehr genau, was ich wollte. Zuckt dann aber auch nur hilflos mit der Schultern: Sowas verkauft sich hier halt nicht.
Bin dann über einen Fachhändler zwischen Blöd- und Geizmarkt gestolpert. Der hatte den Filter zwar für einen Premiumpreis noch da (aber was zahlt man nicht alles, um diesem Fossil das Überleben zu ermöglichen), aber beim Stativ ging das Aufschwätzen dann los: Kramt ein dick eingestaubtes Stativ aus der Ecke, pustet den Staub runter (sic! kam mir vor wie im Comic-Strip…) und erklärt dann, dass das das stabilste Stativ auf dem Markt sei. Zum Beweis klemmt er meine Knipse drauf, die fällt fast runter, er meint nur könne nicht sein, das sie runterfällt und fummelt und fummelt und fummelt an dem Teil rum. Aber egal wieviel er fummelt, die Knipse wackelt. Dann meint er, dann müsse er mir eben ein besseres Stativ verkaufen. Müsse er aber erst bestellen, und ich müsse es dann für 600 € auch nehmen. “Und wenn’s auch nichts taugt?” Nee, das könne nicht sein…
Hallo?! Sind wir hier im Casio mit Mindesteinsatz von 600 € oder wie?