Männer glauben, dass rot gekleidete Frauen am schnellen Sex interessiert sind:

Rote Kleidung macht Frauen nicht nur attraktiv, sondern signalisiert auch sexuelle Absichten. Experimente von Forschern der Université de Bretagne-Sud zeigen, dass bereits die Farbe der Kleidung wesentliche sinnliche Botschaften verschlüsselt. „Männer glauben, dass rot gekleidete Frauen am schnellen Sex interessiert sind“, berichten die Wissenschaftler im „Journal of Social Psychology“.

Konkret zeigte man 120 männlichen Studenten 30 Sekunden lang Portraits einer 20-jährigen Frau, deren T-Shirt jeweils anders eingefärbt war. Auf einer Skala galt es zu bewerten, wie attraktiv die Frau auf sie wirkte und ob sie sexuelle Absichten zu erkennen glaubten. Das Ergebnis: Als attraktivste Farbe zeigte sich Rot, gefolgt von Weiß, Blau und Grün. Bei der Sex-Frage führte Rot abermals, weit abgeschlagen lagen Blau, Grün und am Schluss Weiß.

„Rot ist ein evolutionäres Ursignal, das sich nicht nur in der Balzfarbe vieler Affen, sondern auch im Lippenstift oder eben in der Kleidung wiederfindet“, so der Wiesbadener Farbforscher Harald Braem. Jegliche Mode, die sich über dieses Grundsignal hinwegzusetzen versuche, sei im Vornhinein zum Scheitern verurteilt.

Die Rot-Forschung offenbarte schon bisher Kurioses über die Kommunikation zwischen den Geschlechtern: Männer rücken näher an eine Frau, wenn sie Rot trägt, sind ihr gegenüber spendabler und nehmen sie öfter mit, wenn sie Auto stoppt. Frauen fahren hingegen eher weiter. Für die Bewertung von Intelligenz, Liebenswürdigkeit oder Freundlichkeit ist Rot allerdings kontraproduktiv, gilt sie doch auch als stärkste Warn- und Verbotsfarbe. „Mit einer nur in Rot gekleideten Frau ist keine Kommunikation möglich. Das Date mit ihr wird nicht klappen, denn sie wirkt auf Männer wie eine rote Ampel“, glaubt Braem. Wirksamer sei die Tango-Variation mit Schwarz – oder das behutsame Signal der roten Rose.

(pte / Johannes Pernsteiner)