Unter dem Namen „Rencay“ sollen in Kürze neue hochauflösende Scanbacks für Fachkameras auf den Markt kommen, die in Deutschland entwickelt und produziert werden. Die Preisspanne der Rückteile reicht von etwa 20.000 bis ca. 40.000 Euro (inkl. MwSt.); die Auflösung liegt bei min. 320 Megapixeln und erreicht beim Spitzenmodell knapp 1,28 Gigapixel:
Rencay wurde 2011 von Dipl. Ing. Martin Langfeld gegründet. Langfeld hatte schon 1992 die Anagramm Gesellschaft für elektronische Systeme mbH gegründet und war dort bis im vergangenen Jahr geschäftsführender Gesellschafter und Entwickler. Nach dem Verkauf seiner Unternehmensanteile will er mit dem neuen Unternehmen wiederum Scanbacks entwickeln, die sich einfacher handhaben lassen und eine noch höhere Bildqualität bieten sollen.
Zu der neuen Scanback-Familie soll auch eine Version mit patentierter TDIC-Technologie*) gehören, die eine höhere Scangeschwindigkeit ermöglichen soll. Mit Aufnahmezeiten von 29 Sekunden oder länger zählen in erster Line statische Motive zu den denkbaren Objekten, die mit einem Scanback aufgenommen werden können. Im Gegensatz zur Flächensensoren, bei welchen Pixel- und Spaltendefekte interpoliert werden müssen, sind Zeilensensoren ohne Pixelfehler verfügbar. Die Pixelgröße von 9×9 µm2 verspricht zudem eine bessere Detailwiedergabe. Und die lineare Verschiebung der Scanzeile in den Rencay-Scanbacks ermöglicht eine Aufnahme von 72×118 mm2. Bei einer Ausgabe im 48-Bit-TIFF- Format verspricht Rencay für seine Rückteile einen Dynamikumfang von 14 Bit oder 14 Blenden.
Neben den klassischen Bereichen der Reproanwendungen in Museen, Bibliotheken und Archiven sowie wissenschaftlichen Materialuntersuchung, sollen sich die neu entwickelten Rückteile auch in der Architektur- und Landschaftsfotografie sowie in der Produktfotografie einsetzen lassen.
Technische Daten der Rencay-Scanbacks | ||||||
Scanback | Auflösung | Auflösung in MegaPixel | Kürzeste Scanzeit für max. Auflösung | Scanzeit für DIN A4 Vorlage bei 600 dpi | Besondere Features | Preis (unverbindlich) jeweils zzgl. MWST. |
Rencay super fine art | 16000 x 26600 x RGB | 1277 | 2 min | 11 s | integrierter LED- Projektor **) | 32.900 € |
Rencay repro | 8000 x 13300 x RGB | 319 | 29 s | 11 s | integrierter LED- Projektor | 20.900 € |
Rencay archive | 8000 x 13300 x RGB | 319 | 29 s | 11 s | integrierter LED- Projektor | 20.900 € |
Rencay – foto | 8000 x 13300 x RGB | 319 | 29 s | 11 s | Bildverarbeitungsfunktionen für Foto- Anwendungen | 16.900 € |
Die Versionen „super fine art“, „repro“ und „archive“ werden mit Software-Features für Reproanwendungen und Serienscans, sowie zusätzlichen Software-Funktionen für die Weiterverarbeitung in Archiven geliefert. Die Scansoftware läuft auf Microsoft Windows (XP bis Windows 7, 32-Bit- und 64-Bit-Versionen); staatliche Einrichtungen wie Bibliotheken und Archive in Deutschland bevorzugen meist Windows-basierte Systeme. Ab Herbst 2012 soll es auch eine Version für Mac OS X (ab 10.5) geben. Mit der Mac-Version will man Kunden im Bereich der Fotografie, jenseits der reinen Reprografie, ansprechen.
Die Scanbacks sind direkt verwendbar mit allen 4×5“-Fachkameras (z.B. Linhof Master Technika) und sind adaptierbar an die Linhof M679 und Techno sowie die Linhof Technorama 612. Alle Rückteile verfügen über ein USB-2.0-Interface und können an Tablet- und Notebookcomputern sowie an Workstations betrieben werden. Für komplett mobile Anwendungen werden Akkupacks angeboten, welche die Laufzeit eines Scanbacks auf 5 Stunden verlängern. Daneben sind auch Akkupacks erhältlich, welche die Laufzeit der mobilen Computer verlängern.
(*) Bei dem Patent handelt es sich um das 2009 erteilte Patent DE102006013810B4 „Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Farbinformationen eines Objektabbildes mit Hilfe eines CCD-Bildsensors im TDI-Betriebsmodus“ (TDI = Time Delayed Integration)
(**) Der integrierte LED-Projektor dient zum einfachen Finden des Bildausschnitts und der Schärfe.
(CJ)
ich hätt gern 10 mb für 4*5
um 299 €
Das ist doch genau das richtige…
…für unsere Pixelfans. Eine Spiegelreflex mit 1,28 Gigapixel. So was fehlt noch, kommt aber mit Sicherheit bald!
selber mal nachgesehen
Betterlight ist seit über zwei Jahren nicht mehr am Markt. Gehandelt werden nur noch Restposten und Rückkäufe…
Interessanter Link. Danke!
Interessanter Link. Danke!
noch fine arter
Fine Art war gestern – heute gibt’s die Super Fine Art. Für super Landschaften… Wenig Betuchte müssen leider mit normalen Landschaften auskommen.
MfG
Wissen ist Macht.
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[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Schön, dass sich jemand mit
Schön, dass sich jemand mit der Technologie beschäftig. Ob sie sinnvoll ist, wird sich erst in der Zukunft herausstellen.
Für eine realistische Fotografie ausserhalb eines Studios sind die Bilderfassungszeiten nicht geeignet. Selbst bei einem Preis von nur 2.000 Euro wäre das Back nichts für meine Arbeit – viel zu langsam. Da ist ja eine Field-Camera im Format 8×10 und ein vernünftiger Trommelscanner irre schnell, sowohl ‘outdoor’ als auch auf einem Trommelscanner, bei Auflösungen, die nicht einmal Rencay ‘Fine Art’ bieten kann.
Der Name
sagte es: Scanback.
Das ist kein Teil für “normale” Fotografie, sondern für Reprografien im herkömmlichen Sinne. Damit nimmt man statische Objekte auf, also alles, was mit höchster Präzision und höchster Schärfe bis in die letzten Details aufgenommen werden muss. Man kann dafür die opische Bank benützen oder die Standarten einer Reprokamera. Die Optik muss entsprechenden Qualitätsmerkmalen entsprechen. 2.000 EUR? Putzig!
Der Spanier. Viva. schrieb:
[quote=Der Spanier. Viva.]Da ist ja eine Field-Camera im Format 8×10 und ein vernünftiger Trommelscanner irre schnell, sowohl ‘outdoor’ als auch auf einem Trommelscanner, bei Auflösungen, die nicht einmal Rencay ‘Fine Art’ bieten kann.[/quote]
Geht es nur um Auflösung, hat Film – auch 8×10 Inch – längst verloren. Siehe beispielsweise den Beitrag “IQ180 Vs. 8×10” bei www.luminous-landscape.com.
Für Film sprechen IMO heute noch zwei Gründe:
1. Die im Vergleich zu Digital völlig andere Ästhetik des fertigen Prints.
2. Der vergleichsweise günstige Preis des Bildaufzeichnungsmediums.
Gerade in Amateurkreisen, aber auch in professionellen Fineart-Krewisen, wo Geschwindigkeit und das letzte Quentchen an Auflösung nun wirklich keine Rolle spielen, bietet Planfilm – egal,ob 4×5 Inch oder 8×10 Inch – auch heute noch geradezu einen Overkill an Auflösungsreserve. Das wird von Pixelfetischisten gern vergessen, für die die Detailwiedergabe das Evangelium der Fotografie ist. NATÜRLICH bieten digitale Spitzensysteme ein Mehr an Auflösung, aber wozu und zu welchem Preis?
Mir jedenfalls reichen die auf Film gespeicherten Informationen völlig, die meine 4×5-Technika und Techorama 612 einfangen. Die lästige Scannerei und das digitale Ausflecken nehme ich gern in Kauf.
alter Hut
diese Scanrückteile hat es schon von diversen Herstellen gegeben,
sicherlich ist immer noch BetterLight aus den USA immer noch Marktführer
und hat dazu eine super Software. http://www.betterlight.com/
Also auch Scanbacks können Outdoor eingesetzt werden. Am besten mal die Bilder
ansehen !
Witzig…
…die Kommentare zu diesem Artikel!
Technischem Fortschritt sind in der deutschen Einfaltsrepublik nur noch starke Charaktere gewachsen!
Ob diese Auflösung jemals gebraucht wird, ist so absurd nebensächlich, wie die kinderhafte Kommentierung dazu.
photoscala sollte mit seinen Artkeln schon ihr eingefleischtes Leserklischee bedienen wollen, sonst kommen die kleinen Gehirnsubstanzen durcheinander…
Toll, …
[quote=Gast]…die Kommentare zu diesem Artikel!
Technischem Fortschritt sind in der deutschen Einfaltsrepublik nur noch starke Charaktere gewachsen!
Ob diese Auflösung jemals gebraucht wird, ist so absurd nebensächlich, wie die kinderhafte Kommentierung dazu.
photoscala sollte mit seinen Artkeln schon ihr eingefleischtes Leserklischee bedienen wollen, sonst kommen die kleinen Gehirnsubstanzen durcheinander…[/quote]
… dass es auf photoscala auch so geistige Überflieger und Ober-Checker wie Sie gibt, der zu diesem Thread nun wirklich dermaßen viel Substanz beigetragen hat. Dank, danke, danke!
Lohnt die Vorstellung bei Photoscala?
Es ist wie alles im Leben eine Frage des Bedarfes. Wer außerhalb des Winters Eis benötigt braucht eine Kühlung, wer es im Winter warm haben möchte eine Heizung. Wer sich einmal die Mühe gemacht hat eine Deckenmalerei in einer Kirche (auf dem Gerüst) näher zu betrachten der ist über die Ungenauigkeit der Ausführung erstaunt, sieht doch das Gemälde vom Boden aus betrachtet sehr scharf aus.
Mehr Pixel ist nicht automatisch mehr Auflösung. Und Schärfe hat nichts mit Auflösung zu tun. Bei diesem Thema wird leider immer wieder zu viel „Wissen“ falsch interpretiert. Ich glaube eher bräuchte es eine prinzipielle „Schulung“ was die einzelnen Begriffe bedeuten und für was sie stehen, beziehungsweise in welchen Bereichen der Fotografie sie relevant sind.
Ein Scanback hat mit einem herkömmlichen digitalem Rückteil nur eines gemein, eine kleine Käuferschicht. Sonst sind sie nicht vergleichbar. Nur eines ist sicher, die Bildergebnisse eines Scanback sind außergewöhnlich gut. Wer sie wann und für was benötigt ist eher die Frage.
Insofern wundert mich höchstens das das Gerät bei Photoscala erwähnt wird.
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