Der von der DGPh seit 1971 alljährlich für „vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik“ vergebene Dr.-Erich-Salomon-Preis geht in diesem Jahr an Prof. Peter Bialobrzeski, einen „der profiliertesten und engagiertesten deutschen Photographen“:
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh):
Januar 2012
Prof. Peter Bialobrzeski erhält Dr.-Erich-Salomon-Preis 2012 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh)
Der Photograph Prof. Peter Bialobrzeski wird mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Die Preisverleihung wird im September im Umfeld der Photokina in Köln stattfinden.
Der seit 1971 alljährlich für „vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik“ vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus seit der Weimarer Republik starke Anregungen verdankt. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer von der Leica Camera AG gestifteten, hochwertigen Kamera. Zu den bisherigen Preisträgern gehören weltbekannte Photographen wie Anders Petersen (Schweden), Martin Parr (England), René Burri (Schweiz), Barbara Klemm (Deutschland) und Robert Frank (USA).
Mit dem 1961 in Wolfsburg geborenen Peter Bialobrzeski ehrt die DGPh einen der profiliertesten und engagiertesten deutschen Photographen, der seit fast 20 Jahren beharrlich die Welt mit der Kamera beschreibt und interpretiert. Zugleich gilt die Ehrung auch einem einflussreichen Photolehrer und Autor, der stets die theoretische Auseinandersetzung mit dem Medium Photographie gesucht und auch hier wesentliche Akzente gesetzt hat.
Peter Bialobrzeski
Copyright: Dieter Zinn – Courtesy Bildagentur laif
Peter Bialobrzeski begann seine internationale Karriere Ende der 80er Jahre bei renommierten Magazinen wie Stern, Telegraph Magazine, ZEIT Magazin und GEO. In diese Zeit datiert auch seine Faszination für die Mega-Citys Asiens, deren Beobachtung den Kern seines Werkes bildet. Die klassische Auftragsphotographie spielt für ihn allerdings seit rund 10 Jahren keine Rolle mehr. Er initiiert seine Arbeiten, die sich im Grenzbereich von Dokumentarphotographie und künstlerischem Statement bewegen, inzwischen immer selbst. Die komplexen Ergebnisse, wie „Neon Tigers“, Heimat“ oder „Lost in Transition“, gehören schon jetzt zu modernen Klassikern des Mediums.Peter Bialobrzeski lebt in Hamburg und arbeitet rund um die Welt an seinen zahlreichen Projekten, in deren Mittelpunkt die Globalisierung der Urbanisierung steht. Dabei ist ihm gesellschaftliche Relevanz genauso wichtig wie die ästhetische Verführung. Seine überwältigenden Bildfindungen einer sich rasant verändernden Welt faszinieren und verstören zugleich. Dazu schrieb der Essayist Michael Glasmeier: „Bialobrzeski arbeitet der Schnelligkeit entgegen. Seine menschenleeren Photos zeigen uns exakt jenen Zustand einer urbanen Gegenwart zwischen Ruine und Neudefinition, zwischen Nichtvorherbestimmtsein und Baustelle.“ Und die Kritikerin Vicki Goldberg resümierte in der New York Times: „Peter Bialobrzeskis Photographien geben der Globalisierung und dem unsichtbaren, aber mächtigen Geflecht, das unser Umfeld bildet und gewissermaßen unser Leben bestimmt, ein strahlendes, mondänes Gesicht.“
Peter Bialobrzeski, aus der Serie „The Raw and the Cooked“
Auch wenn Menschen auf seinen Bildern nur selten zu sehen sind, so geht es doch immer um sie. Um die Art, wie sie leben und wie sie die Welt verändern oder die Welt sie verändert. Dabei weist der Photograph ein aus seiner Sicht nicht einlösbares missionarisches Versprechen von sich und sieht sich eher als Archivar in einer Ära der ständigen Veränderung. Er ist daran interessiert, wie die Dinge von heute als Vergangenheit aussehen, will sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst ein Bild machen, die Deutung jedoch dem Betrachter überlassen. Hier steht er in der Tradition eines Walker Evans, zu dem er Bezüge sieht oder Bernd und Hilla Becher, von denen er sich aber in seiner photographischen Pracht und künstlerischen Intendierung deutlich abgrenzt. Zu Recht verweist Bialobrzeski darauf, dass Authentizität von Photographie immer nur bildimmanent sein kann.
Parallel zu seinem photographischen Werk profilierte er sich auch als Hochschullehrer. Nach einer Vertretungsprofessur „Bildjournalismus“ an der Universität Essen von 1998 bis 1999 und einem weiteren Lehrauftrag ebenda wurde er 2002 zum Professor für Photographie an der Hochschule für Künste Bremen berufen. Darüber hinaus ergänzt er seine Lehrtätigkeit immer wieder mit Workshops im In- und Ausland.
Peter Bialobrzeski, aus der Serie „!Nail Houses?“
Neben zahlreichen anderen Preisen wurden Photo-Serien von Peter Bialobrzeski 2003 und 2010 mit dem begehrten World-Press-Photo Award ausgezeichnet. Auch seine Publikationen wurden mehrfach preisgekrönt, so 2004 mit dem Deutschen Fotobuchpreis für „Neon Tigers“ und 2006 für „Heimat“.
Siehe auch:
Deutsche Gesellschaft für Photographie
Peter Bialobrzeski
Aktuelle Ausstellung:
Peter Bialobrzeski
„Habitat“
14.01.2012 bis 11.03.2012
Forum für Fotografie
Schönhauser Str. 8
50968 Köln
(thoMas)
Gratuliere Ihnen!
Bitte
Gratuliere Ihnen!
Bitte lassen sie die Leica-Knipse im Schrank liegen und greifen weiterhin zur GF-Kamera, ja?
Die majestätische Erhabenheit der sauber ausgerichteten Fotos ist Balsam für die Augen.
Der Spanier. Viva. schrieb:
[quote=Der Spanier. Viva.]Gratuliere Ihnen!
Bitte lassen sie die Leica-Knipse im Schrank liegen und greifen weiterhin zur GF-Kamera, ja?
Die majestätische Erhabenheit der sauber ausgerichteten Fotos ist Balsam für die Augen.[/quote]
Hm, der macht eher langweilige Klischees. Hochhaus und Hütte und so.
Totaler Quark
[quote=Torfkopp]Die majestätische Erhabenheit der sauber ausgerichteten Fotos ist Balsam für die Augen.[/quote]Hast du heute einen Furz gefrüstückt oder nur deine Pillen vergessen?
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Statler schrieb: Torfkopp
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Statler, nur weil Deine
Statler, nur weil Deine Vorhaut eingetrocknet ist und juckt, brauchst Du nicht gleich unfreundlich zu werden.
nicht wirklich
nicht wirklich inspirierende. sorry, aber auch bei mir macht sich da langeweile breit
hier macht sich eher das bla
hier macht sich eher das bla bla breit
Der Spanier. Viva. schrieb:
[quote=Der Spanier. Viva.]Statler, nur weil Deine Vorhaut eingetrocknet ist und juckt, brauchst Du nicht gleich unfreundlich zu werden.[/quote]
Ah, lieber Spanier, da ist es also, Dein Niveau! Hut ab!
Der Spaniel. Wau!
Schön…
Finde die Bilder nicht schlecht. Sehr aufgeräumt, ruhig und erhaben. Selten bei Bildern aus dem asiatischen Raum – üblicherweise versucht man da immer andere Attribute zu betonen.
Er hat den Preis verdient!
Das ist einer der wirklich bedeutenden Fotografen der Gegenwart.
Ein absoluter Meister seines Genres.
Seine Bilder muß man einfach “in ganz groß” gesehen haben – die Bildchen hier geben nicht annähernd den Eindruck der Originale wieder.
Ich bewundere seine Art der Fotografie.
Das ist
der gewöhnliche wenn-nicht-viel-damit-los-ist-mach-ich-es-halt-gross denn gross-wird-schon-irgendwen-der-sowas-noch-nicht-gesehen-hat-beeindrucken Quatsch der letzten Jahre. Nö, das überzeugt nicht mehr. Zielony z.B. macht auch nix gross und ist dennoch spannend.
Klasse Fotos
Viel Aussage in diesen scheinbar statischen Darstellungen.