Heiß ersehnt und heiß begehrt: Jedes Jahr im November wird der neueste Pirelli-Kalender „The Cal“ vorgestellt, der Anhängern anspruchsvoller erotischer Fotografie als ein Maßstab in diesem Genre gilt. Ausgabe 2012 des berühmten Pirelli-Kalenders, der an Auserwählte verschenkt, aber nicht an jeden verkauft wird, wurde jetzt in New York präsentiert. Der Kalender zeigt schöne Frauen in schöner Landschaft, fotografiert hat Mario Sorrenti:
Seit dem Jahr 1964 gibt es jedes Jahr einen Pirelli-Kalender (mit Unterbrechungen 1967, sowie 1975 – 1983 einschließlich) und seit Anbeginn ist Tradition, dass die Kalender nicht gekauft werden können, sondern ausschließlich an Freunde und Kunden des Hauses verschenkt werden. Die Auflage liegt bei 35.000 Stück. Alle, die nicht zu den Auserwählten gehören, können die Kalenderblätter (auch vergangener Jahre) unter Pirelli Calender Club – nach einer Registrierung – einsehen oder sich überlegen, eins der Exemplare käuflich zu ergattern. Billig wird das nicht: für einen Kalender werden bis zu 6000 Euro geboten.
Mario Sorrenti: Natasha Poly, Russland
Der diesjährige Kalender ist der 39. und der wurde erstmals von einem Italiener fotografiert. Der in Neapel geborene Mario Sorrenti wollte die Modelle im direkten Kontakt mit der Natur zeigen, wollte sie zu einer Erweiterung davon machen. „Swoon“ Überwältigung ist das Motto des Kalenders, und das sind ein paar Ergebnisse:
Mario Sorrenti: Edita Vilkeviciute, Litauen
„Swoon bedeutet: hingerissen zu sein, von Freude überwältigt zu sein, atemlos vor Freude zu sein, ein durchdringendes Gefühl von Liebe und Ruhe zu empfinden.
Das ist der Titel meiner Bilder.“
Mario Sorrenti
Mario Sorrenti: Kate Moss, Großbritannien
Von den insgesamt 25 Aufnahmen des Pirelli-Kalenders 2012 sind 18 schwarzweiß und 7 farbig. Sie wurden in eine aus Leinen gearbeitete Zeichenmappe eingebunden.
Mario Sorrenti: Saskia de Brauw, Holland
(thoMas)
Anhang:
Übersicht der bislang erschienenen Pirelli-Kalender:
1964 Robert Freeman auf Mallorca
1965 Brian Duffy im Süden Frankreichs
1966 Peter Knapp in Al Hoceima, Marokko
1967 nicht veröffentlicht
1968 Harry Peccinotti in Tunesien
1969 Harry Peccinotti in Big Sur, Kalifornien
1970 Francis Giacobetti auf der Paradise Island, Bahamas
1971 Francis Giacobetti in Jamaica
1972 Sarah Moon in der Villa Les Tilleuls, Paris
1973 Allen Jones in London
1974 Hans Feurer auf den Seychellen
1975 – 1983 nicht veröffentlicht
1984 Uwe Ommer auf den Bahamas
1985 Norman Parkinson in Edinburgh, Schottland
1986 Bert Stern in den Cotswolds, England
1987 Terence Donovan in Bath, England
1988 Barry Lategan in London
1989 Boyce Tennyson in den Polaroid Studios, New York
1990 Arthur Elgort in Sevilla, Spanien
1991 Clive Arrowsmith in Frankreich
1992 Clive Arrowsmith in Almeria, Spanien
1993 John Claridge auf den Seychellen
1994 Herb Ritts auf der Paradise Island, Bahamas
1995 Richard Avedon in New York
1996 Peter Lindberg in El Mirage, Kalifornien
1997 Richard Avedon in New York
1998 Bruce Weber in Miami
1999 Herb Ritts in Los Angeles
2000 Annie Leibovitz in Rhinebeck, New York
2001 Mario Testino in Neapel
2002 Peter Lindbergh in Los Angeles
2003 Bruce Weber in Süditalien
2004 Nick Knight in Londra
2005 Patrick Demarchelier in Rio de Janeiro
2006 Mert and Marcus am Cap dAntibes, Frankreich
2007 Inez and Vinoodh in Kalifornien
2008 Patrick Demarchelier in Shanghai, China
2009 Peter Beard in Abu Camp / Jacks Camp, Botswana
2010 Terry Richardson in Brasilien
2011 Karl Lagerfeld in Paris
2012 Mario Sorrenti in Murtoli, Korsika
…???…
Die Aufnahmen hauen mich jetzt nicht wirklich vom Hocker. Weder die Frauen noch die Umsetzung sind das was ich von einem außergewöhnlichen Kalender erwarte.
Wenn das exklusiv ist was ist dann gewöhnlich? Ich würde sagen: Profan!
Hungerhaken
Langsam kommen mir die ewigen Beteuerungen der Mode-Szene, sich von den Magersucht-Models distanzieren zu wollen, immer heuchlerischer bzw. verlogener vor! Überall in der Werbung (vor allem bei H&M) und auch im Pirelli-Kalender wie ich feststelle, nur spindeldürre Models hart am Rande der Anorexie; das ist weder ästhetisch, noch wirklich erotisch…
immer wieder….
immer wieder erstaunlich, wie einfallslos die Fotografen diese durchaus tollen Frauen teilweise in Szene setzen und dies dann auch noch als was für ein tolles Machwerk angepriesen wird
Form follows function!
Nicht vergessen, dass Pirelli lediglich Autoreifen herstellt.
Stimmt
[quote=Gast]immer wieder erstaunlich, wie einfallslos die Fotografen diese durchaus tollen Frauen teilweise in Szene setzen und dies dann auch noch als was für ein tolles Machwerk angepriesen wird[/quote]
Und ebenso einfallslos sind die Medienmacher – egal, ob Print oder Online wie hier – die diese bescheuerten Kalender von Pirelli, Lavazza & Co. alle Jahre wieder zum Kult hochstilisieren, weil es ja sooo praktisch ist, die kostenlosen Bildchen zu zeigen und so für die Unternehmen viel kostenlose Werbung zu machen
Pirelli
scheint wohl auch ein Opfer der verbreiteten Krise geworden zu sein …
Der
[quote=Gast]scheint wohl auch ein Opfer der verbreiteten Krise geworden zu sein …[/quote]
Bodymass-index der Models spricht dafür … 😎
Welche ist jetzt Vivian Maier
?