Der ehemalige gelbe Riese aus Rochester hat am 7. November bekannt gegeben, dass er seine Sparte Image Sensor Solutions für einen unbekannten Preis an Platinum Equity verkauft hat:

Kodak hatte sich in der jüngsten Vergangenheit erfolglos darum bemüht, ein Paket mit Lizenzen im Bereich der digitalen Fotografie zu verkaufen, um seine aktuelle finanzielle Situation zu verbessern. Man konnte mit der kürzlich erfolgreich abgeschlossenen zehnjährigen Lizenzierung seiner Laser-Projektionstechnik an die Imax-Kinos zwar wieder etwas Geld in die leeren Kassen bekommen, aus welchen der einstmals führende Analogfilmproduzent seine Umwandlung in einen Druckerhersteller finanzieren möchte. Dies war jedoch offensichtlich bei Weitem nicht ausreichend. Es wird geschätzt, dass auch der jetzt vollzogene Verkauf eines operativen Bereichs von Kodak, der auch die Übernahme eines mehr als 24.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes im Eastman Business Park in Rochester umfasst, lediglich einen Betrag von 100-200 Millionen US$ eingebracht habe und das Überleben nur für das vierte Quartal sichern kann. Kodaks Sensoren wurden in der Vergangenheit von Canon, Hasselblad, Nikon und Phase One eingesetzt und finden sich aktuell in den Modellen von Leica Camera und der Mittelformatkamera von Pentax. Die Kodak-Kompaktkameras sind von dem Verkauf der Sensorsparte nicht betroffen, die diese von externen Auftragsfertigern produzierten Modelle Sensoren einsetzen, die billiger sind, als die von Kodak produzierten Exemplare.

Die 1995 gegründete Platinum Equity mit Hauptsitz in Beverly Hills soll seit ihrer Gründung über 100 Unternehmen oder Unternehmensteile in Nordamerika und Europa gekauft und mit den branchenüblichen Mitteln wieder wirtschaftlich erfolgreich gemacht haben. Ob die aktuelle Entwicklung im Kodak-Sensor-Bereich zu einem Personalabbau führen wird, ist derzeit noch offen, dürfte aber zu erwarten sein. Die Übernahme des Sensorbereichs, der auch die Nasa und das US-amerikanische Militär beliefert, durch einen US-amerikanischen Investor könnte das restliche Unternehmen Eastman Kodak jetzt auch für einen ausländischen Investor interessant machen, der die Sensorfertigung nicht hätte übernehmen dürfen.

(CJ)