Fujifilm: Verkauft 5,9 Mio. Digitalkameras im ersten Halbjahr

Die japanische Fujifilm Holdings Corporation verkauft mehr Digitalkameras. Dennoch verliert die Fotosparte an Bedeutung im Konzern. Medizintechnik und Biowissenschaften sollen die Wachstumsgaranten der Zukunft sein:

Fujifilm kann auch im zweiten Geschäftsquartal 2011 (Juli bis September) nicht an das Vorjahresergebnis heranreichen: Earnings of 1H FY2012/3 (PDF-Datei). Der Konzern erreicht mit 553,3 Mrd. Yen (ca. 5,07 Mrd. €) Umsatz nicht ganz das Vorjahresniveau. Der operative Gewinn fällt um 23 % auf 30 Mrd. Yen (ca. 275 Mio. €). Der Quartalsnettogewinn ist mit 400 Mio. Yen (ca. 3,7 Mio. €) noch gerade im positiven Bereich. Fujifilm sieht sich vor allem durch die japanische Naturkatastrophe betroffen, aber auch der starke Yen wird als Erklärung herangezogen.

Der Geschäftsbereich „Imaging Solutions“ erzielt mit 2,4 Mrd. Yen (ca. 22 Mio. €) einen höheren Quartalsverlust als im Vorjahr. Der Spartenumsatz fällt um fast 3 % auf 80,74 Mrd. Yen (ca. 740 Mio. €). Damit sinkt der Umsatzanteil der Fotosparte am Gesamtumsatz auf unter 15 %. Der Umsatz stellt sich auch weiterhin zweigeteilt dar. In der Untersparte „Photo Imaging“ (u.a. Fotopapier, Fotofinishing etc.) sinken die Umsätze um 6 % auf 51,3 Mrd. Yen (ca. 470 Mio. €). Der Bereich „Electronic Imaging“, der die Digitalkameras enthält, kann den Umsatz um 3 % auf 29,4 Mrd. Yen (ca. 269 Mio. €) steigern. Fujifilm hat nach eigenen Angaben 5,9 Mio. Digitalkameras im ersten Halbjahr 2011 verkauft.
 

 
Das Verkaufsziel liegt für dieses Geschäftsjahr bei 13 Mio. Stück, das sind 16 % mehr als im Vorjahr. Dieses Ziel will Fujifilm durch eine Intensivierung der Werbemaßnahmen und aggressive Verkaufsförderung erreichen.

Der Geschäftsbereich „Information Solutions“ (u.a. Medizintechnik, Biowissenschaften) verzeichnet mit 216,9 Mrd. Yen (ca. 2 Mrd. €) um gut 7 % gesunkene Umsätze. Dabei ist die Untersparte „Medizintechnik und Biowissenschaften“ eine löbliche Ausnahme und stellt mittlerweile 33 % des Spartenumsatzes. Der operative Gewinn des gesamten Geschäftsbereichs fällt auf 13,9 Mrd. Yen (ca. 127,4 Mio. €). Der mittelfristige Management-Plan von Fujifilm trägt dieser Entwicklung Rechnung und legt den Fokus zukünftiger Geschäftsaktivitäten auf die Medizin- und Pharmasparte: Forecast For FY2012/3 and Medium-Term Management Plan VISION 80 (FY2013/3-FY2014/3) (PDF-Datei).

Doch Fujifilm will auch die Verkäufe im Fotobereich „substantiell“ steigern, indem man sich einerseits auf digitale High-End-Kompaktkameras wie die X100 und die X10 konzentriert, und andererseits das Angebot besonderer Produkte mit konkurrenloser Technologie ausweitet – Fujifilm nennt hier Bildsensoren, Bildverarbeitungstechnologien und „hochfunktionelle“ Objektive. Auch auf das „erstklassige“, fürs nächste Frühjahr angekündigte spiegellose Kamerasystem weisen die Japaner in dem Zusammenhang nochmals hin.

Einen weiteren Schwerpunkt sieht Fujifilm zukünftig im Druckergeschäft und hier vor allem im Geschäft mit China. Der Geschäftsbereich „Document Solutions“ erzielt im zweiten Geschäftsquartal mit 255,7 Mrd. Yen (ca. 2,3 Mrd. €) ein dickes Umsatzplus von 5,4 %. Der operative Spartengewinn steigt gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 34 % auf 25,7 Mrd. Yen (ca. 235,5 Mio. €) .

Fujifilm senkt die Gewinn- und Umsatzerwartung für das laufende Geschäftsjahr. Der operative Gewinn soll nun 136,5 Mrd. Yen (ca. 1,25 Mrd. €) am Geschäftsjahresende betragen.
 
 

 
Siehe auch: Geschäftsberichte lesen und verstehen

(agün)