… so der Titel einer beeindruckenden Fotoserie der Fotostudentin Ann Sophie Lindström, die für ihre Reportage einer Punk-Kommune mit dem mit 10.000 Euro dotierten VGH-Fotopreis 2011 ausgezeichnet wurde:
Ann Sophie Lindström (Jahrgang 1984) kam auf das Thema, als sie während einer Runde mit ihrem Hund zwei junge Punks kennenlernte, die gleichfalls mit ihren Vierbeinern an der Ihme unterwegs waren. Die beiden gehören zu einer Gruppe von Punks, die am Rande der hannoverschen Nordstadt in alten Wohnwagen hausen – „Scheissegalien 14a“ (siehe auch: Stadt sucht für Punks ein Quartier; Hannoversche Allgemeine). Sie sind zwischen 17 und 24 und haben sich für ein Leben ohne Regeln und Pflichten entschieden. Sie wollen frei sein; und so leben sie. Frei, unbekümmert, und oft auch sehr chaotisch.






Fotos: Ann Sophie Lindström
Lindström (links im Bild; Foto: Patrice Kunte) besuchte die Punks dann über viele Monate hinweg immer wieder, bis schließlich jenes Kennenlernen und Vertrauen da war, das ihr Fotos ermöglichte, die „durch die besondere Sichtweise, die erzählerische Qualität und die spürbare Nähe zu ihren Protagonisten“ (so die Jury) überzeugen.
„Die Reportage ist fantastisch fotografiert. Sie ist gut erzählt und variantenreich in den Bildlösungen. Vor allem erkennt man, dass Lindström ganz dicht dran an den Menschen ist und in die Szenerie eintaucht“, so Prof. Rolf Nobel (Fachhochschule Hannover).
Der von den VGH-Versicherungen gestiftete VGH-Fotopreis wurde damit zum vierten Mal vergeben. Er beinhaltet, neben der Auszeichung, ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro; die Arbeiten werden zudem in der VGH-Galerie ausgestellt. Der Wettbewerb wird seit 2008 unter den Fotografen des Studiengangs „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ an der Fachhochschule Hannover (FHH) ausgelobt. Die VGH will damit gezielt den professionellen Nachwuchs im Bereich der Fotografie fördern (und wir hier staunen nur so, was Prof. Nobel für seine Studenten so alles auf die Beine stellt; geht doch bspw. auch das Lumix-Festival auf seine Initiative zurück).
Ausstellung:
Ann Sophie Lindström
Punk ist kein Kaffeekränzchen
VGH galerie
Schiffgraben 4
30159 Hannover
11. November 2011 bis 31. Januar 2012
Öffnungszeiten: täglich 11:00 bis 17:00 Uhr
(thoMas)
Was so alles möglich ist
[quote=thoMas]wir hier staunen nur so, was Prof. Nobel für seine Studenten so alles auf die Beine stellt[/quote]
Stärker als von der Kamera vor’m Auge hängt das davon ab, was so’n Prof und sein Studies zwischen den Ohren haben.
“Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.”
Die Punks
[quote]…und haben sich für ein Leben ohne Regeln und Pflichten entschieden[/quote] Das ist natürlich völliger Unsinn. Jede Gemeinschaft hat ihre Regeln und Pflichten. Es sind nur ganz andere als die bürgerlichen Regeln.
An den Bildern kann ich nichts besonderes erkennen, was eine Auszeichnung rechtfertigt. Aber der Prof. ist ja nach meiner Definition der Foto-Gott und daher in seiner Beurteilung unantastbar. Mein Urteil in dem Zusammenhang wertlos.
Und nicht nur in diesem Zusammenhang.
[quote]Mein Urteil in dem Zusammenhang wertlos.[/quote]
Die Spielwiese Fotografie ist weitläufig. Wenn Sie mit dieser Art Fotografie und mit der erzählten Geschichte nichts anfangen können, sollten Sie sich vielleicht besser nicht äussern.
My 2c: Hochachtung vor der Fotografin, den Bildern und der Geschichte. Was die meisten der NikonD3SonntagsimZoo-Fraktion nicht kapieren ist, wie viel Vorarbeit, Planung und Hartnäckigkeit in einer solchen Serie liegt. Eine derartige Innenansicht einer Punk-Kommune geht nicht an einem Nachmittag und 99 % hätten nicht den Hauch einer Chance diese Bilder zu machen. Und auch an den Bilder selbst ist qualitativ nix zu meckern.
Foto-Objekte
Ob Frau Lindström von ihrem Preisgeld den “Foto-Objekten” wenigstens eine Kiste leckeres Bier spendiert hat?
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Inkonsistente Aussagen
1. “Punk ist kein Kaffeekränzchen”
2. “Sie sind zwischen 17 und 24 und haben sich für ein Leben ohne Regeln und Pflichten entschieden. Sie wollen frei sein; und so leben sie. Frei, unbekümmert, und oft auch sehr chaotisch.”
Und wo ist da der Zusammenhang?
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
nanu?
[quote=Artikel]und wir hier staunen nur so, was Prof. Nobel für seine Studenten so alles auf die Beine stellt[/quote]
Sehe ich das richtig, dass dieser Preis also nur an Studenten der FH in Hannover verliehen wird? Das in der Tat lässt mich dann auch erstaunen, weniger allerdings dann über die gezeigten Bilder. Die Konkurrenz dürfte dann ja gering sein, was die Qualität der Arbeiten am Ende natürlich nicht steigern muss.
tolles Konzept
Mich haut das fotografisch nicht um.Man nehme eine Randgruppe,halte die Kamera etwas schräg,etwas subtile 😉 Schärfentiefe
und dann hat man schon ein Fotoprojekt mit Konzept.
Ja und dann hängt das ganze ausgerechnet bei einer Versicherung. Vielleicht sind die Punks ja dann in 10 jahren mal dort versichert.
Das passt alles irgendwie so schön.
Die üblichen Verdächtigen
[quote=Gast]Mich haut das fotografisch nicht um.Man nehme eine Randgruppe,halte die Kamera etwas schräg,etwas subtile 😉 Schärfentiefe
und dann hat man schon ein Fotoprojekt mit Konzept.
Ja und dann hängt das ganze ausgerechnet bei einer Versicherung. Vielleicht sind die Punks ja dann in 10 jahren mal dort versichert.
Das passt alles irgendwie so schön.[/quote]
Apropos “passt”: Randgruppen und Versicherung – diese Assoziation lockt eine große Zielgruppe: die Randgruppe fühlt sich irgendwo doch von der Gesellschaft verstanden und die anderen finden es gut, dass sich gerade eine Versicherung für eine Randgruppe interessiert… Schlichtweg marktpolitisch clever.
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Das Mädchen weis was die Herrn sehen wollen 🙂
Ich find es immer wieder lustig mit welch einfachen mitteln man beim “Kleinbürger” landen und Punkten kann. Die einen fahren nach Indien, oder was weis ich wohin, und fotografieren da “Unbekanntes”, die anderen trauen sich einfach “nur” in die Vorstädte. Ich seh in den Bildern zwar nur “handelsüblicher”, aber handwerklich ordentlich umgesetzter Ethnokitsch, und die Punkte hat sie bekommen, weil sich jeder von der Jury gedacht hat “was ein Glück ist meine Brut nicht dabei”.
Ach ja, die schiefen Bilder sind notwendig um den vojoristischen Blickwinkel zu unterstreichen. Nicht das wir uns am Ende als Betrachter auch noch dazugehörig fühlen….
Gruß
Michael Hulsch
Mich interessiert bloß
ob die Bilder gut sind. Meiner Meinung sind sie solides Mittelmaß. Keine neuen Wege oder Inhalte. Das ist Ok aber kein Grund zu jubeln.
Was erwartest Du?
„Der Wettbewerb wird seit 2008 unter den Fotografen des Studiengangs ‚Fotojournalismus und Dokumentarfotografie‘ an der Fachhochschule Hannover (FHH) ausgelobt.“
Wieviele Studenten mögen diesen Studiengang belegen, der gerade frisch seinen Namen erhalten hat*? Die Fakultät hat „mit dem beschlossenen Ausbau des Lehrkörpers auf drei, evtl. vier Professoren“* folglich zwei. Nicht gerade viel. Man versteht, dass diese Behörde eine weitere ist, die ggf. um ihr Überleben fürchtet. Dafür legt sie sich ins Zeug und das, wie man sieht (am Lumix-Festival, an diesem Preis) mit Erfolg. Den Studenten winken Bekanntheit und Preisgeld, damit steigt sicher die Zahl der Bewerber … und ganz am Ende vielleicht auch die Qualität der Arbeiten. Da sind wir aber noch nicht, und so lange stimme ich Dir (leider) zu!
Oder sehe ich das falsch?
Gruß
Grüßender
*http://www.fakultaet3.fh-hannover.de/startseite/presse/presseinformationen/sys/2010/studiengang-fotojournalismus-und-dokumentarfotografie-akkreditiert/index.html
Immerhin sind das **Fotos**,
Immerhin sind das **Fotos**, die Frau Lindström geliefert hat. Wenn ich ihre Fotos mit denen des Preisträgers des Otto-Steinert-Preises der DGPh vergleiche, dann sind ihre Fotos eine tolle Arbeit.
Aber ok, den Juroren der DGPh scheint bereits der Kalk aus der Nase zu rieseln, die Blutzufuhr zum Hirn verstopft. Oder sie haben ihre Entscheidung nach einem ausgedehnten Juroren-Ausflug im stockbesoffenen Zustand getroffen. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Also weiter so Frau Lindström, ich weiss nicht, ob die Leser hier den Mut gehabt hätten, sich in die Höhle des Löwen zu wagen.
Klassische Reportage.
Handwerklich sauber fotografiert.