Das Summilux-M 1,4/24 mm Asph. für die Leica-M-Serie kostet erkleckliche 5000 Euro. Das teuerste Objektiv in unserer Testreihe lichtstarker 24er ist es damit unzweifelhaft. Aber ist es auch das Beste?

Das Summilux-M 1,4/24 mm Asph. samt MTF-Kurven von Leica
Zitat Leica: Die MTF ist jeweils für die volle Öffnung und für die Öffnung 5,6 für große Aufnahmeentfernungen (unendlich) angegeben. Aufgetragen ist der Kontrast in Prozent für 5, 10, 20, 40lp/mm über die Höhe des Kleinbildformats für tangentiale (gestrichelte Linie) und sagittale Strukturen(durchgezogene Linie) bei weißem Licht. Die 5 und 10lp/mm geben einen Eindruck über das Kontrastverhalten für gröbere Objektstrukturen, die 20 und 40lp/mm dokumentieren das Auflösungsvermögen feiner und feinster Objektstrukturen.
Zunächst zur Einordnung: Das Summilux-M 1,4/24 mm Asph. kostet mit 5000 Euro (exakt 4995 Euro; und das kostet es nach unseren Recherchen bei allen Händlern, die Preisempfehlung ist hier auch der „Straßenpreis“) rund drei Mal soviel wie die Pendants von Canon (ca. 1500 Euro) und Nikon (ca. 1800 Euro) und ungefähr das Neunfache des 24er Sigma-Objektivs (ca. 550 Euro) doch ist es auch wirklich um so viel besser?
Es ist jedenfalls markant kleiner als die anderen Objektive, muss es doch keine Retrofokus-Konstruktion sein, da die M-Leicas keinen Spiegelkasten und damit ein vergleichsweise geringes Auflagemaß haben und das Objektiv zudem weit ins Kameragehäuse ragen darf.
Und um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es ist optisch deutlich besser als vergleichbare Objektive anderer Hersteller, und das schon bei Offenlende. Ein Schmankerl für einen kleinen Kreis von Auserwählten, so will ich es kurz charakterisieren.

Ergebnisse für das Summilux-M 1,4/24 mm Asph. bei Blende 1,4, erhalten durch Ausmessen einer Matrix aus 9 Siemenssternen und Auswertung mit dem IE Analyzer. Sehr respektabel!
Den Abfall zum Rand hin führe ich auch auf eine geringe Bildfeldwölbung zurück (das Target ist ja komplett eben). Gegen Abbildungsfehler spricht, dass auch die kleineren „Kreise“ keine ausgesprochene Richtung zeigen, sondern ziemlich rund sind.
Bei Blende 5,6 erreicht das Summilux praktisch überall die theoretische Grenze der perfekten Auflösung.
Hier die Screenshots der einzelnen Sterne Mitte, rechts unten und links oben bei Blende 1,4 und abschließend links oben bei Blende 5,6.

M9 mit Summilux-M 1,4/24 mm Asph. Stern Mitte (Stern 0) bei Blende 1,4
M9 mit Summilux-M 1,4/24 mm Asph. Stern rechts unten (Stern 8) bei Blende 1,4
M9 mit Summilux-M 1,4/24 mm Asph. Stern links oben (Stern 4) bei Blende 1,4
M9 mit Summilux-M 1,4/24 mm Asph. Stern links oben (Stern 4) bei Blende 5,6
Schauen Sie sich doch noch einmal im direkten Vergleich beispielsweise die Sterne von Canons EF 1,4/24 mm L USM II an.
Das ist eine andere Liga von Optikqualität, in der dieses Objektiv angesiedelt ist!
Hier die Ergebnisse für die MTF, also diejenige Funktion, die eine Beziehung zwischen dem Kontrast an einem Bildort in Abhängigkeit der Ortsfrequenz der Feinheit der Details herstellt. Die MTF, so wie sie der DxO Analyzer darstellt, bestätigt die visuellen Ergebnisse. Hier die Auswertung bei Blende 1,4, zuerst für die Bildmitte, dann für die Ecken des Bildfeldes:

MTF für Summilux-M 1,4/24 mm Asph. bei Blende 1,4 Mitte
MTF für Summilux-M 1,4/24 mm Asph. bei Blende 1,4 Ecken
Die Kontrasterhaltung für den Mittenbereich ist bei Offenblende sehr deutlich besser als bei Canon, Nikon, Sigma und Sony, und ist auch in den Ecken besser (zu den jeweiligen Objektiv-Tests siehe die Links am Ende des Artikels). Die Bildfeldebnung, die sphärisch bedingten Fehler und auch die Farbfehler sind besser korrigiert. Auch hieran zeigt sich wieder die optische Überlegenheit sowohl des Konzepts als auch der Umsetzung durch Leica das hat natürlich seinen Preis.
Hinsichtlich der chromatischen Aberration hat das Objektiv eine ganz andere Lösung anzubieten es ist ausgezeichnet farbkorrigiert bis etwa 85 ~ 90 % der Bilddiagonale, dann sackt die Farbkorrektur deutlich ab. Das bedeutet, in den Ecken (und nur in den Ecken) ist die Farbkorrektur nicht mehr berauschend; zumindest nicht bei diesem einen Objektiv. Hier die visuelle Umsetzung der Messergebnisse aus dem DxO Analyzer erst in den Bildecken wird die Farbkorrektur sichtbar schwächer:

Wie sehen Verzeichnung und Vignettierung aus? Zuerst die Verzeichnung. Hier sieht man eine interessante Variante: von der Mitte ausgehend, ist die Verzeichnung zuerst in Richtung Tonne gehend und dreht dann gegen die Bildecken hin zu Kissen das bedeutet, dass das Bildfeld subjektiv relativ gut ausbalanciert erscheint. Genau das gleiche Ergebnis kann man auch in den von Leica publizierten technischen Fakten zu diesem Objektiv finden.
Nachstehend der Verlauf der Verzeichnung von der Bildmitte bis in die Ecken. Die beiden vertikalen Linien zeigen die Grenzen des vertikalen und des horizontalen Bildformates an und die stark ausgezogene schwarze Kurve stellt den errechneten Mittelwert aus allen Punkten über den Bildfeldverlauf dar:

Verzeichnung des Summilux-M 1,4/24 mm Asph. IE Analyzer
Das stellt sich im Bild dann so dar: erst zu den Bildecken hin werden die Linien wieder gestreckt und zum Rand hin gezogen eine sehr clevere Methode, um eine immanent sichtbar werdende Verzeichnung zu reduzieren.

Verzeichnung, 5x verstärkt zur besseren Erkennung
Was die Vignettierung angeht, so sinkt die Bildhelligkeit laut Leica in den Bildecken um rund 3,3 Blendenstufen (= ca. 90 %) – das ist der schlechteste Wert aller lichtstarken 24er dieses Testparcours. Wir können Ihnen hier leider nur die kameraintern bereits korrigierte Version zeigen, korrigiert die M9 die Vignettierung doch automatisch und auch in der DNG-Datei, wenn die Objektiverkennung eingeschaltet ist – und das war bei der Auswertungsaufnahme (leider) der Fall (siehe auch den Nachtrag unten):

Kameraintern korrigierte Vignettierung in Abhängigkeit vom Bildort:
0 = Mitte, 100 = Ecke, maximaler Wert = 44 % (weniger als 1 Blendenstufe)
Nach jeder technischen Review sollten auch einige Aufnahmen kommen, und das wird ja wohl auch erwartet, die die Qualität der getesteten Objektive zeigen. Bei einem Weitwinkelobjektiv liegt die Qualität aber so, dass durch die Übermittlung in den Cyberspace praktisch alle Qualität „baden“ geht. Es macht daher kaum Sinn, solche Aufnahmen zu präsentieren. Was bei lichtstarken Objektiven allerdings Sinn macht, ist, Aufnahmen zu zeigen, bei denen die Lichtstärke wichtig war. Gleich zeige ich Ihnen eine Aufnahme, die bei Schneefall (im Hintergrund sehen Sie Schneefall, nicht etwa Bildrauschen) und in der Nacht mit ISO 1250 mit der M9 und bei Blende 1,4 aufgenommen (und dann in Photoshop 5 entzerrt) wurde hier habe ich die Bildqualität und die hohe Lichtstärke wirklich geschätzt:
Zum Schluss noch eine andere Aufnahme mit dem Summilux-M 1,4/24 mm Asph. Hier möchte ich die hervorragende Klarheit der Strukturen und die Brillanz der Wiedergabe zeigen soweit es möglich ist, diese über das Web wiederzugeben. Was Sie auf diesen web-optimierten Bildern nicht sehen, glauben Sie mir bitte einfach:
Und um die Eingangsfrage aufzugreifen, ob das Summilux-M 1,4/24 mm Asph. „um so viel besser“ ist, als es mehr kostet: Das kann nicht schlüssig beantwortet werden, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn so gefragt ist das Loch der Lochkamera das beste Objektiv, weil preis-leistungsmäßig unschlagbar.
Wenn, ja „wenn ich einmal reich wär“ dann würde ich mir das Summilux-M 1,4/24 mm Asph. von Leica ganz sicher leisten wollen. Und bis dahin nun, für meine Nikon wird es wahrscheinlich das Sigma 1,8/24 mm EX DG Makro …
(Georg N. Nyman)
Zum Testprozedere:
- EF 1,4/24 mm L USM II an einer Canon EOS 1Ds MkIII
- AF-S Nikkor 1,4/24 mm G ED an einer Nikon D3x
- Sigma 1,8/24 mm EX DG Makro an einer Nikon D3x
- Carl Zeiss Distagon T* 2,0/24 mm SSM an einer Sony alpha 900
- Summilux-M 1,4/24 mm Asph. an einer Leica M9
Da besonders bei Weitwinkelobjektiven eine ganz exakte orthofrontale Ausrichtung der Kamera in Bezug auf die Testtargets von hoher Wichtigkeit ist, habe ich zur Ausrichtung einen Leica-Laserentfernungsmesser verwendet und durch trigonometrische Messung der einzelnen Abstände der Kamera zu den Ecken des jeweiligen Targets die Ausrichtung ermittelt. Dabei bleibt systembedingt ein Restfehler von etwa +/- 2 mm bei einer Entfernung von 1 m übrig. Zusätzlich erlaubt eine Funktion im DXO Analyzer die Berechnung der Orthofrontalität aus der Lage der aufgenommenen Punkteraster der so ermittelte Fehler lag im Mittel bei maximal etwa 0,1-0,2 Grad, was für die Auswertung belanglos ist.
Die Aufnahmen wurden grundsätzlich im Raw-Format gemacht und wo möglich, auch in diesem Format ausgewertet.
Da die Messprogramme nur zum Teil Raw-Dateien verarbeiten können, wurde bei denjenigen Programmschritten, wo kein RawFormat möglich war, ein konvertiertes TIFF verwendet natürlich ohne irgendwelche verändernde Einstellungen bei der Konversion zuzulassen. Zu TIFF wurde in dem Raw-Konverter entwickelt, den der jeweilige Kamerahersteller empfiehlt (also Nikon-NEF in Nikon Capture NX etc.).
Zur Auswertung wurden diese Programme eingesetzt:
- DXO Analyzer (erlaubt in einigen Schritten Raw, und in dem Fall wurden auch Raw-Dateien benutzt, sonst TIFF)
- Image Engineering Analyzer (TIFF, da er keine Nikon-, Canon- oder Sony- Raw-Dateien erlaubt)
- Imatest von Norman Koren (kann praktisch alle Rohdatenformate verarbeiten und verwendet einen eingebauten Konverter dafür)
Zur Fokussierung wurde immer der Autofokus genutzt (Ausnahme: Leica M9), das Fokussierfeld wurde auf eine klare und gut definierte Kante möglichst nahe der Mitte eingestellt. (Manuelles Scharfstellen hatte ich auch probiert, aber angesichts der modernen, leeren Mattscheiben ohne Einstellhilfen waren die Ergebnisse schlechter.) Das von mir auch beobachtete Problem der Differenz von AF-Schärfenlage und exakter Schärfenlage (focus-shift) bei ganz offener Blende lichtstarker Objektiven habe ich versucht, durch eine vorherige Kameraoptimierung des eingebauten AF auf das zu messende Objektiv auszugleichen.
Bei der Leica M9 wurde manuell fokussiert; durch den Sucher auf den Schnittbildentfernungsmesser. Kontrolliert wurde die Scharfstellung mit einem 7x-Monokular. Dabei ist mir aufgefallen, dass die optimale Schärfe einer Aufnahme nicht immer ganz exakt mit der so ermittelten Schärfenebene übereingestimmt hat. Da aber die M9 kein Life-View hat, gab es keine andere Möglichkeit zur Scharfstellung.
Für die Auswertung wurde dann jeweils die beste aus mehreren Aufnahmen ausgesucht.
Nachbemerkung zum Testprozedere bzw. zu den hier gezeigten Auswertungen: Getestet und beurteilt wurde jedes Objektiv jeweils umfassend und gründlich. Im Interesse der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit werden nur einzelne Testtafeln gezeigt, die besonders interessante oder signifikante Ergebnisse veranschaulichen. Die Objektiv-Bewertung, wie sie im Text beschrieben ist, fußt natürlich auf einem umfassenden Testlauf des jeweiligen Objektivs.
Wie immer habe ich viel Augenmerk auf die Abbildungseigenschaften gelegt, die sich aus den Aufnahmen verschiedener Testcharts ableiten lassen, und diese technisch ermittelten Ergebnisse dann mit praktischen Aufnahmen verglichen eine Gegenüberstellung, die oft die nicht so berauschenden Auswertungen der Testcharts relativiert hat. Alle Labortests wurden mit den drei führenden Programmen für die technische Analyse von Objektiv-Kamera-Kombinationen, also mit dem DxO Analyzer, dem IE-Analyzer und mit Imatest und den entsprechenden Test- und Auflösungstargets gemacht.
Es erscheint mir wichtig, zu betonen, dass alle Ergebnisse Momentaufnahmen jeweils eines einzigen getesteten Objektivs sind und daher keinen absoluten oder generell gültigen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit stellen können. Wie bereits früher einmal erwähnt, müsste ich für eine umfassende Analyse mindestens ein oder zwei Dutzend gleiche Objektive und Kameras vergleichen und ausmessen, um zu Aussagen zu gelangen, die dann eine breitere und allgemeine Gültigkeit haben sollten.
Artikelserie Lichtstarke 24er im Test:
Einleitung Lichtstarke 24er im Test
Canon EF 1,4/24 mm L USM II
AF-S Nikkor 1,4/24 mm G ED
Sigma 1,8/24 mm EX DG Makro
Sony Carl Zeiss Distagon T* 2,0/24 mm SSM (SAL24F20Z)
Leica Summilux-M 1,4/24 mm Asph. (lesen Sie gerade)
Anmerkung der Redaktion: Es ist weder unsere Art, Seiten zu schinden, noch Klickstrecken zu bauen oder Artikel über mehrere Seiten auszubreiten, auf dass die vermeintliche Zugriffs- und Klickrate steige (Bilderstrecken sind für sowas sehr beliebt das katapultiert die Seitenaufrufe nach oben). In diesem Fall haben wir uns aber entschlossen, die einzelnen Objektivtests auch in einzelne Artikel zu verpacken, weil das a) doch eine ganze Menge Grafiken und Auswertungen sind, und es b) so hoffentlich leichter verdaulich wird und weil c), wer sich nur für ein bestimmtes Objektiv interessiert, das auch schneller in Überschrift und Text und via Suche wiederfindet.
Nachtrag (8.6.2011): Wie in den Kommentaren bereits angemerkt und zu Recht auch angemahnt, sind unsere Vignettierungs-Werte fürs Summilux-M 1,4/24 mm Asph. viel zu optimistisch ausgefallen, weil wir die Objektiverkennung eingeschaltet hatten – in dem Fall korrigiert die M9 die Vignettierung automatisch und unwiderruflich auch in der DNG-Datei. Wir haben daraufhin oben bei der Vignettierungsauswertung den Text entsprechend geändert und der Auswertungs-Grafik einen Hinweis hinzugefügt. Hier zu den Hintergründen:
Die Leica M9 korrigiert die Vignettierung auch in den DNG-Dateien, und zwar abhängig von:
- der verwendeten Blende (mit der Außenmesszelle an der Kameravorderseite wird eine Vergleichsmessung zur TTL Messung und eine Abschätzung der eingestellten Blende vorgenommen)
- der eingestellten ISO-Empfindlichkeit (je höher der ISO Wert, desto geringer werden die Bildecken aufgehellt, um das Bildrauschen in diesen Bildteilen nicht zu stark ansteigen zu lassen)
- der eingestellten Objektiverkennung (falls diese auf „AUS“ steht, wird keinerlei Korrektur vorgenommen)
So mussten wir auf die Vignettierungs-Angaben aus dem Datenblatt zum Summilux-M 1,4/24 mm Asph. zurückgreifen und haben die oben eingefügt.
So ist es
Auch wenn es vielen Spaß macht, über den roten Punkt herzuziehen – Objektive können die Leute in Solms bauen – da nützt Meckern eher wenig.
Gast schrieb:
Auch wenn es
[quote=Gast]Auch wenn es vielen Spaß macht, über den roten Punkt herzuziehen – Objektive können die Leute in Solms bauen – da nützt Meckern eher wenig.[/quote]
Wer so viele für Gründe für Häme liefert, wie die Leicaapologeten und Leica selber mit der Pleiten, Pech und Pannen M8, hat es nicht anders verdient.
Und was nützt schon dieser 5000 € Glasklotz, wenn er nicht an eine Nikon oder Canon paßt?
Der Rolleiflexer
Dann
bin ich halt ein Blödmann…
Das geht hier nicht um ein Haar in der Suppe
[quote=Gast]Genau wie ich es erwartet habe. Das Leica Objektiv spielt einfach in einer anderen Liga – und alle die das nicht einsehen wollen finden auch hier ein Haar in der Suppe.
[/quote]
sondern um einen Fakt allgemein! Bei dem Einen wird es als Innovation gefeiert und bei dem Anderen heißt es „Das geht ja gar nicht!“
Na ich weis schon warum ich keine 1400€ für ein Nikon ausgegeben habe sondern ein mechanisch wesentlich wertigeres manuelles Samyang gekauft habe!
Nebenbei habe ich bis jetzt nicht ein Objektiv gefunden welches Farb- und Kontrastmäßig an das Samyang heranreicht, soviel zu gutem Glas und perfekter Beschichtung!
Nein, ich habe keine Leica
Nein, ich habe keine Leica mehr und werde auch vorerst keine kaufen, da Leica bei digitalen Fotoapparaten noch in den Kinderschuhen steckt. Zum Schwelgen in nostalgischen Gefühlen mag ich die Rolleiflex lieber als eine Leica.
Der Rolleiflexer
Das ist schon ok.
[quote=Plaubel] Aber 5000,- für ein Objektiv sind obszön.[/quote]
Daran stoße ich mich gar nicht. Zu dem Spiel gehören zwei: Einer der verlangt und einer der zahlt. Wer da der Schlauere ist, sei mal dahingestellt. Aber warum auch nicht – wem es passt, der soll es sich holen.
Leica Objektiv
[quote=Plaubel]Ich benutze selber Leicas. Aber 5000,- für ein Objektiv sind obszön.[/quote]
Ich kenne keine „Monstranz“ die nicht sehr teuer ist!
Die fotografische
Qualität der „beruflichen Praxis“ ist auch in 99% der Fälle fürn Arsch. Für die künstlerische Fotografie und Reportageprojekte ist eine Leica genausogut oder besser geeignet wie jede andere Kamera. Peterle, siehs ein, deine Gurkenbilder von der BVB-Meisterfeier sind kein Maßstab…
SCHIEFES „Bild“ ;-)) … nack-nack … LOL …
Das Bild ist jetzt ein bisschen schief. Ein Monstranz wird getragen, um auf die Kostbarkeit von etwas anderem zu verweisen.
Beispiel Vignettierung
Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme!
[quote=gnnyman]Im Prinzip haben Sie Recht, dass die Werte des Datenblatts des Objektivs und diese Messungen ziemlich weit auseinandergehen. Dafür gibt es eine Reihe guter Erklärungen – erstens ist das Datenblatt für das Objektiv allein, also ohne irgendwelchem Sensor (Film oder CCD) erstellt worden. Das impliziert die Tatsache, dass ein Sensor, sei es Film oder auch die CCD, diese Eigenschaften verändern kann – und das geschieht auch tatsächlich. [/quote]
Das ist nun allerdings sehr vage. Als Meßtechnik-Ingenieur würde ich gerne eine technisch begründete Erklärung lesen. Wie macht der Sensor aus einer optisch vorhandenen Vignettierung von 3 Blenden diesen Meßwert von 1 Blende? Das geht nicht.
Die geshifteten Mikrolinsen können es nicht sein, denn die verhindern lediglich eine weitere, zusätzliche Vignettierung. Bleibt die interne Softwarekorrektur in der Kamera. Um was wetten wir, daß Sie die nicht ausgeschaltet hatten bei Ihrem Test?
[quote=gnnyman]Zweitens wird bei einem Objektiv allein der Abstand zwischen der Objektivansitzfläche und dem Normabstand genommen, also die „unendlich“ Einstellung an einer Kamera, was für die Darstellung der Vignettierung des Objektivs allein korrekt ist. [/quote]
Genau. Das sind die ~3 Blenden, die Leica spezifiziert.
[quote=gnnyman]Nun ist es aber leider nicht möglich, diese Unendlicheinstellung mit einem Programm wie etwa DXO zu verwenden, da DXO die Vignettierung aus einer Aufnahme eines Punkterasters ableitet und den Helligkeitsabfall aus der Dichteveränderung der aufgenommenen Punkte und deren Umgebung rechnet – dazu muss aber dieser Punkteraster scharf aufgenommen werden. Bei 24mm Brennweite und einer vorgeschriebenen Targetdimension von ca 1m x 1,5m (Target ist von DXO vorgegeben), bedeutet das eine Entfernung von unter 90 cm vertikal auf die Rasterebene. Dies wiederum bedeutet eine deutliche Vergrößerung des Bildkreises – auch besonders bei ganz offener Blende – und daher eine deutliche Abnahme der Vignettierung des Objektivs an der Kamera (das Bildfeld bleibt ja unverändert 23,9×35,9mm). [/quote]
Qualitativ einverstanden, aber quantitativ passt das hinten und vorne nicht. Bitte rechnen Sie mal aus, um WIEVIEL (oder besser gesagt: wie wenig) sich der Bildkreis bei dieser Entfernung (Abbildungsmaßstab 1:40) vergrößert. Das ist vernachlässigbar.
Randbemerkung: Die Größe des DXO Test-Targets wurde doch extra so groß bemessen, daß man mit Abbildungsmaßstab 1:40 schon quasi die Fernfeld-Bedingungen erreicht.
[quote=gnnyman]Weiters, und das ist eine positive Eigenschaft der M9, besitzt diese einen CCD Sensor und nicht einen CMOS Sensor, was bedeutet, dass das Licht nicht in die „tiefen Gruben“ des CMOS Sensors hineinfallen muss, sondern weil der Sensor viel flacher aufgebaut ist, leichter unter den üblicherweise bei Weitwinkel grossen Winkeln auftreffen kann. Zur weiteren Verringerung der Vignettierung hat der CCD Sensor noch eine Mikrolinsenanordnung bekommen, die so ausgelegt ist, dass die einzelnen Mikrolinsen in den Bildecken gegen die Mitte hin exzentrisch gesetzt werden, damit noch mehr Licht eingefangen werden kann – und diese Mikrolinsen sind auf die M-Objektive und deren Strahlengang abgestimmt. In der Summe ergibt sich daraus eine sichtbare und deutliche Verringerung der Vignettierung des Objektivs. [/quote]
Nein. Wie oben bereits erklärt: die Offset-Mikrolinsen verhindern lediglich eine zusätzliche sensorbedingte Vignettierung.
[quote=gnnyman]Wie Sie sehen, ist es kaum möglich, Messdaten und Auswertungen direkt zu vergleichen, ausser man verwendet immer die gleiche Anordnung und die gleichen Auswertungsalgorithmen, was ich bei meinen Messungen mache. [/quote]
Im Prinzip ja. Die besondere Tücke der M9, bei eingeschalteter Objektiverkennung die DNG-daten zu manipulieren und dort die Vignettierung weitgehend herauszurechnen, haben sie offensichtlich übersehen. Die ist zwar in der Praxis nützlich, sorgt aber bei diesen Test für irreführende Werte, weil das nicht die „echten“ Objektivdaten sind.
Genau
an den optischen Gesetzen beißt sich sogar Solms die Zähne aus … 😎
Eine
[quote=Gast]… was man um (zu) viel Geld tatsächlich kriegt.[/quote]
fast perfekte Illusion. Aber Menschen zahlen gern dafür, dass man ihnen die Realität fern hält.
Was den Deutschen so treibt: der pure Neid….
[quote=Gast]dass die (durchaus naturgemäßen) Daten der M-Objektive schön gerechnet werden (müssen), um den Leica-Nimbus zu wahren … …..[/quote]
Leica korrigiert über die Objektivkennung ausschließlich die Vignetierung heraus, bei DNG Dateien. Ab Firmware 1.116 wird eine ISO-abhängige Vignettierungskorrektur eingeführt. Sie greift am stärksten bei ISO 160 und vermutlich gar nicht bei ISO 2.500. Weitere Korrekturen, wie bei anderen Herstellern, werden nicht vorgenommen. Hat Leica nicht nötig.
Das ist übrigens nachzulesen unter: http://photoscala.de/Artikel/Firmware-v1116-fuer-Leica-M9
Leica sagt:
[quote=Gast][quote=Redaktion photoscala]Aber wie gesagt: wir fragen bei Leica nach …[/quote]
Und was sagt Leica?[/quote]
Leica sagt:
Die Leica M9 korrigiert die Vignettierung auch in den DNG-Dateien, und zwar abhängig von:
– der verwendeten Blende (mit der Außenmesszelle an der Kameravorderseite wird eine Vergleichsmessung zur TTL Messung und eine Abschätzung der eingestellten Blende vorgenommen)
– der eingestellten ISO-Empfindlichkeit (je höher der ISO Wert, desto geringer werden die Bildecken aufgehellt, um das Bildrauschen in diesen Bildteilen nicht zu stark ansteigen zu lassen)
– der eingestellten Objektiverkennung (falls diese auf „AUS“ steht, wird keinerlei Korrektur vorgenommen).
Was nun bedeutet, dass wir erstmal versuchen, rauszubekommen, wer evtl. noch Rohdaten korrigiert und dann hier jeweils bei den jeweiligen 24ern nachtragen, so es etwas nachzutragen gibt. Beim Leica 24er Summilux wird das auf jeden Fall der Fall sein, wie wir ja jetzt wissen. Wir werden hier die Ergebnisse mit und ohne Vignettierungskorrektur nachtragen.
Unterdessen sei angemerkt, dass die Vignettierungs-Frage die anderen Teile des Testergebnisses nicht beeinflusst – Auflösung, Verzeichnung usw.
(thoMas)
Gast schrieb:
Nachdem Ihr
[quote=Gast]
Nachdem Ihr Objektivtest so viele fachliche Schwachstellen hat, hier noch eins drauf! Sie schrieben: Bei der Leica M9 wurde manuell fokussiert; durch den Sucher auf den „Schnittbildentfernungsmesser“! Da haben Sie sich als „Experte“ aber ein großes Eigentor geschossen![/quote]
Just diesen Begriff haben wir hier auch diskutiert, und uns dann doch dafür entschieden: Schnittbildentfernungsmesser. Wie würden Sie den Enfernungsmesser denn benennen?
(thoMas)
Leica Objektive aus Solms!
[quote=Gast][quote=messucher forever]Woran liegt das?[/quote]
Das liegt daran, daß es von Leica ausführliche technische Daten gibt, mit denen man die Unstimmigkeiten der hier gezeigten Ergebnisse belegen kann.[/quote]
Leica publiziert da auch nur die theoretischen MTF-Werte (the good looking!)und nicht die aus der Praxis! Das macht sich natürlich besser und die meisten anderen Kamera/Objektiv-Hersteller machen das natürlich auch so! Papier ist ja so geduldig!
Danke, ein interessanter Vergleich
Wie schätzen Sie denn das 24er Sigma im Vergleich zum Nikon Weitwinkelzoom 14-24 ein? Das Sigma ist schon mal keiner und leichter und deshalb nicht uninteressant… Foter
Nikon 14-24…..
[quote=Gast]Wie schätzen Sie denn das 24er Sigma im Vergleich zum Nikon Weitwinkelzoom 14-24 ein? Das Sigma ist schon mal keiner und leichter und deshalb nicht uninteressant… Foter[/quote]
Die Frage kann ich noch nicht beantworten, ich hatte noch keines zum Testen. Ich habe es ein paar Male zum Fotografieren und da waren die Ergebnisse ziemlich beeindruckend und gut. Dem Ruf nach, soll es ja sehr gut sein…..wäre sicher ein interessanter Test!
Korrekturen
[quote=Gast Weitere Korrekturen, wie bei anderen Herstellern, werden nicht vorgenommen. [/quote]
Bei anderen Hersteller werden nach meinem Kenntnisstand nicht die Rohdaten in der Kamera manipuliert, sondern es werden Zusatzinfos in der RAW-Datei eingefügt, mit deren Hilfe dann NACHTRÄGLICH IM RAW-KONVERTER eine Korrektur vorgenommen wird. Die kann man in der Regel dann aber ausschalten, weil die ursprünglichen, unveränderten Rohdaten vorhanden sind. Darin unterscheidet sich das vom Leica-Konzept.
Leica ist nicht umsonst
noch am Markt und inzwischen interessieren sich für Leica Objektive längst nicht mehr nur sammelnde Foto-Fans
sondern auch wieder täglich mehr Berufsfotografen die einfach die Schnautze vol haben von Vollformat-Experimenten und der endlosen suche nach einem brauchbaren Objektiv.
Denn nur weil Canon und Nikon hier noch ganz brauchbar abgeschnitten haben, heißt das noch lange nicht das Ihre Kamera zuhause damit auch vergleichbar gute Aufnahmen liefert und die nächste neue Kamerageneration vielleicht schon gar nicht mehr – justieren ohne Ende.
Es sind letztlich hauptsächlich Pressekameras fürs schnelle Bild und für extreme Situationen.
Wenn ich hohe Ansprüche habe, brauche ich Leica, Pentax 645D oder gleich eine Fachkamera und so ist es eigentlich schon seit langer Zeit!
Supergute Objektive von Zeiss, Voigtländer, Sigma, Tamron, Tokina, Canon, Nikon, Sony und Pentax sind eine Ausnahme und kommen natürlich vor.
Und von Objektiven unter 1000 Euro sollte man außer bei f:8 ohnehin nicht zu viel erwarten.
Gast schrieb:
Supergute
[quote=Gast]
Supergute Objektive von Zeiss, Voigtländer, Sigma, Tamron, Tokina, Canon, Nikon, Sony und Pentax sind eine Ausnahme und kommen natürlich vor.
Und von Objektiven unter 1000 Euro sollte man außer bei f:8 ohnehin nicht zu viel erwarten.[/quote]
Kennst du schon VC 3,5/50?
Messsucher forever!
Wär‘ ja noch schöner
wenn’s Leica umsonst am Markt gäbe … 😎
Sauteuer aber es wirkt!
Die Ergebnisse kann ich alle nachvollziehen!
Das Leica ist eine Perle, die ich schon selbst testen konnte, das Zeiss für Sony ist keine. Selbst das 16-35/2,8 und das 24-70/2,8 Zeiss sind bei 24mm bei jeder Blende besser. Auch wenn es manche hier nicht glauben können, das 24mm Zeiss ist eine Schande für seien Namen. Sony sollte es schleunigst überarbeiten oder ganz aus dem Programm nehmen.
Wirklich?
Auf den Testbildern dieser Seite sieht es anders aus.
http://www.artaphot.ch/lens-comparisons/305-a900-zeiss-za-224mm-16-35mm-24-70mm-minaf-2824mm-3517-35mm-g
Schnarch
…für diese langweiligen Fotos reicht eine Panasonic-V-Lux.
Deswegen
[quote=Gast]…für diese langweiligen Fotos reicht eine Panasonic-V-Lux.[/quote]
gibt es sie ja … und dann kann man guten Gewissens behaupten: Das hab‘ ich mit ’ner Leica gemacht!
Nachdem …
Nachdem man gegen… [hier Marke einsetzen (in diesem Fall eben Leica)] nicht mehr wettern kann, geht es gegen den Tester?
Wusste gar nicht
[quote](im Hintergrund sehen Sie Schneefall, nicht etwa Bildrauschen)
[/quote]
dass Schnee so bunt ist…
Messmethodik – Zentrierung
Auch hier wieder starke Dezentrierung, wenn man den Ergebnissen in Bild2 glauben möchte. Stern 2,4,6, und 8 sollten gleich sein, ansonsten wäre es dezentriert. Da Leica dies aber sehr gründlich testet halte ich es für eine Fehlmessung seitens des Autors.
Irgendwas ist bei diesen Tests gründlich schief gelaufen.
Dezentrierung?
[quote=Gast]Auch hier wieder starke Dezentrierung, wenn man den Ergebnissen in Bild2 glauben möchte. Stern 2,4,6, und 8 sollten gleich sein, ansonsten wäre es dezentriert. Da Leica dies aber sehr gründlich testet halte ich es für eine Fehlmessung seitens des Autors.
Irgendwas ist bei diesen Tests gründlich schief gelaufen.[/quote]
Sie unterliegen einem Irrtum – wenn die Sterne 2,4,6 und 8 nicht gleich gross wie Stern 0 sind, so kann das ein Indiz für Bildfeldwölbung sein, was mich bei Blende 1,4 und einem Abstand unter 1m (vertikal zum Testchart) oder von etwa 1m nicht wundert.
Dezentrierung sieht man an der Darstellung des Farbrestfehlers – ein dezentriertes Objektiv (bei offener Blende die Linsen, bei etwas geschlossener Blende die Blende und/oder Linsen in Relation zu der Blende) zeigt einen dezentrierten Restfarbfehler – der ist aber bei diesem Objektiv perfekt zentrisch.
Bei der „Verzerrung“
des Samyang 14mm haben manche geschimpft wie die Rohrspatzen aber bei einem Leica Objektiv ist dies „eine sehr clevere Methode, um eine immanent sichtbar werdende Verzeichnung zu reduzieren“!
Muss man das verstehen?
Sagte ich doch:
Wenn nicht Leica drauf stehen würde, würd’s keiner kaufen — schon gar nicht zu dem Preis.
Gutes Glas hat eben seinen Preis
Genau wie ich es erwartet habe. Das Leica Objektiv spielt einfach in einer anderen Liga – und alle die das nicht einsehen wollen finden auch hier ein Haar in der Suppe. Ein gutes Objektiv ist eine Investition fürs Leben. Das trifft für Leica-Objektive einfach zu. Alle die sich nach kurzer Zeit schon wieder ein neues Objektiv kaufen wollen sollten das tun – aber nicht im gleichen Atemzug über die Preise der Leica-Objektive schimpfen. Keiner wird gezwungen sich die teuren Objektive zu kaufen. Keiner behauptet, dass man damit auf jeden Fall bessere Fotos macht. Aber Fakt bleibt – dass diese Objektive einfach Sahnestückchen sind. Nur Blödmänner werden das bestreiten!!!
Ein Objektiv für wen?
Ich habe lange mit M-Kameras gearbeitet. Sie sind eine Perle: ästhetisch, optisch hervorragend, reduziert aufs Wesentliche. – Es ist wahrlich ein Genuss mit ihnen zu arbeiten für konzeptionelle und künstlerische Fotografie.
Aber kein Gerät für Profis. Da muss es schnell gehen, der AF sitzen, die Belichtung passen. – Wenig Zeit, um sich um die Bedienung zu kümmern. Da nimmt der Profi schon einmal den Tick Unschärfe in Kauf zu Gunsten des entscheidenden Augenblicks.
Jetzt erhebt sich die Frage, wer dieses Objektiv kaufen wird. Ohne Zweifel gibt es Liebhaber – aber die große Stückzahl wird es wohl nicht werden. Das Objektiv wird also der großen (Leica-)Allgemeinheit vorenthalten werden, schade eigentlich.
Das Objektiv ist natürlich, wie im Artikel auch erwähnt, leichter zu konstruieren. Es braucht ja nicht einmal eine Springblende. Auch deshalb hinkt der Vergleich.
Gibt’s doch gar nicht!
Was soll denn das für eine professionelle Fotografie sein, die bei 24mm einen blitzschnellen Autofokus benötigt? Ich kann mir kaum eine Situation vorstellen, die mich zuerst zur 24mm Festbrennweite greifen läßt und dann plötzlich Zeitdruck erzeugt.
Und warum kann konzeptionelle und künstlerische Fotografie nicht auch professionell sein?
Tests anderer Objektive
Herr Nyman,
würden Sie auch andere Objektive so testen wie diese hier, wenn Sie sie geliehen/zugeschickt bekämen? Es gibt ja das eine oder andere alte Objektiv, das als Sammlerstück geschätzt wird. Es wäre ganz interessant zu sehen, wie gut diese Objektive tatsächlich sind.
Andere Objektive – ja
[quote=Gast]Herr Nyman,
würden Sie auch andere Objektive so testen wie diese hier, wenn Sie sie geliehen/zugeschickt bekämen? Es gibt ja das eine oder andere alte Objektiv, das als Sammlerstück geschätzt wird. Es wäre ganz interessant zu sehen, wie gut diese Objektive tatsächlich sind.[/quote]
Ja, mit Vergnügen, wenn ich genügend Zeit habe (ein paar Wochen), da ich nicht immer Zeit für solche Arbeiten finden kann. Das mache ich auch immer wieder – ich habe selbst einige alte Objektive getestet und es gab zum Teil überraschende Ergebnisse, in beiden Richtungen. Nur müssten diese digital an eine Nikon oder an eine Canon passen, denn ein Test mit Film und dann Scannen hinkt doch ziemlich stark, geht aber auch.
Für den noch wahrscheinlich kommenden Vergleich der 85/90mm Brennweiten habe ich auch ein altes 1,4/85mm Nikon MF Objektiv gehabt – war recht spannend.
1,4/24
Ich habe die von Canon und Leica.
Gemerkt habe ich es schon lange, jetzt weiss ich es endlich-:)
Franz
Jedem das seine….
Leider besitze ich schon ein seltenes System in der Preisklasse. Ist aber um die Schulter zum Transport zu nutzen zu groß und zu schwer.
Einer meiner Kunden hat sich aus Familientradition die M-9 mit vier Objektiven geleistet. Was das System an sauberen Daten bringt ist erstaunlich. Dabei ist die komplette Ausrüstung nicht so groß und schwer wie meine Kamera mit Objektiv und Rückteil.
Wer es eilig hat ist mit keinem unserer Kamera Systeme richtig ausgerüstet. Ich möchte gerne wissen wie viele Nutzer die Serienbildfunktion ihrer Superboliden wirklich gebraucht haben. Außer im selbst erzeugten Dynamik Stress. Ein Fotograf fühlt „DEN“ richtigen Moment. Da reichen dann ein Bild in der Sekunde allemal. Eine gute Landschaftsaufnahme entsteht morgens um 5 und nicht mit 5 Bildern in der Sekunde und blitzschnellem Autofokus.
Für die 1500 Sportfotografen die am Wochenende für die drei wichtigen Zeitungen Bilder liefern müssen mögen die schnellen Apparate wichtig sein, noch wichtiger ist denen jedoch die schnelle Bildübertragung zu ihren Kunden.
Diesen Stress hat der M-Fotograf sicher nicht, fehlt in seinem System doch die wichtige „Wundertüte“ zum mitnehmen und zeigen.
Wenn ich mir nun das Ergebnis des Objektiv Tests in seiner Gesamtheit etwas aus der Ferne betrachte komme ich zum Schluss das es sich lohnt für sein Werkzeug etwas mehr auszugeben. Wer schnell etwas buntes braucht soll schnell mit seinen Zoom Dingern knipsen, wer es mit Genuss und Zeit in Spitzenqualität möchte der verwendet ausgesuchtes Material.
Das gilt aber System-, und Format-übergreifend!
[quote=Gast] wer es mit Genuss und Zeit in Spitzenqualität möchte der verwendet ausgesuchtes Material.[/quote]
Und beinhaltet auch über den Tellerrand zu schauen, sowie zu akzeptieren das es nebenher andere Meinungen, Erfahrungen gibt und KEIN non plus ultra existiert!
Was ich nur mal eben sagen
Was ich nur mal eben sagen möchte, weil es mir hier immer wieder auffällt: Die Fähigkeit zum reflektierten Schreiben besitzen hier viele beim Thema „Leica“ schlicht nicht. Warum wird nicht leben gelassen? Jeder der damit fotografieren möchte, tut niemandem mit Canon oder Nikon (oder Sony oder Oly oderoderoder) weh. Die Objektive sind ziemlich gut, daran führt kein Weg vorbei. Ja, sie sind teuer. Wo genau liegt jetzt das Problem? Ich kann verstehen, wenn man Leica nicht kauft, aber auch, wenn man Leica kauft. Warum fällt das manchen Leuten so unfassbar schwer?
So kann nur
ein Nicht-Leica-Knipser schreiben… Diejenigen, die hier scheinbar „nicht die Fähigkeit zum refelktierten Schreiben besitzen“, sind die gebrannten Kinder: Die mal viel Geld für Leica bezahlt haben und dann unsanft aufgeweckt wurden und feststellen mussten, dass Leica nur untere Mittelklasse ist und alles andere nur Marketing: Siehe Vergleich Sigma/Leica: Die wellenförmige Verzeichnung beim Sigma wird ausgebuht, bei Leica wird sie als Erleuchtung gefeiert…
Quark
Ich benutze selber Leicas. Aber 5000,- für ein Objektiv sind obszön.
Nicht nachvollziehbare Ergebnisse
Die Ergebnisse sind auch hier nicht nachvollziehbar.
Beispiel Vignettierung:
Zitat aus dem Testbericht: Vignettierung maximaler Wert = 44 % (weniger als 1 Blendenstufe)
Im Datenblatt bei Leica sind es allerdings ca. 13%
Offensichtlich wurde hier vergessen, die interne Korrektur der M9 auszuschalten. Die verändert die DNG Rohdaten bereits in der Kamera.
Ein Beispiel von vielen, die zeigen, daß hier sehr oberflächlich „getestet“ wurde.
Die interne Korrektur der M9
ist kein Befähigungsnachweis für das Objektiv … 😎
Unterschiedliche Vignettierung?
…..
Beispiel Vignettierung:
Zitat aus dem Testbericht: Vignettierung maximaler Wert = 44 % (weniger als 1 Blendenstufe)
Im Datenblatt bei Leica sind es allerdings ca. 13%
….
Im Prinzip haben Sie Recht, dass die Werte des Datenblatts des Objektivs und diese Messungen ziemlich weit auseinandergehen. Dafür gibt es eine Reihe guter Erklärungen – erstens ist das Datenblatt für das Objektiv allein, also ohne irgendwelchem Sensor (Film oder CCD) erstellt worden. Das impliziert die Tatsache, dass ein Sensor, sei es Film oder auch die CCD, diese Eigenschaften verändern kann – und das geschieht auch tatsächlich. Zweitens wird bei einem Objektiv allein der Abstand zwischen der Objektivansitzfläche und dem Normabstand genommen, also die „unendlich“ Einstellung an einer Kamera, was für die Darstellung der Vignettierung des Objektivs allein korrekt ist.
Nun ist es aber leider nicht möglich, diese Unendlicheinstellung mit einem Programm wie etwa DXO zu verwenden, da DXO die Vignettierung aus einer Aufnahme eines Punkterasters ableitet und den Helligkeitsabfall aus der Dichteveränderung der aufgenommenen Punkte und deren Umgebung rechnet – dazu muss aber dieser Punkteraster scharf aufgenommen werden. Bei 24mm Brennweite und einer vorgeschriebenen Targetdimension von ca 1m x 1,5m (Target ist von DXO vorgegeben), bedeutet das eine Entfernung von unter 90 cm vertikal auf die Rasterebene. Dies wiederum bedeutet eine deutliche Vergrößerung des Bildkreises – auch besonders bei ganz offener Blende – und daher eine deutliche Abnahme der Vignettierung des Objektivs an der Kamera (das Bildfeld bleibt ja unverändert 23,9×35,9mm). Das bedeutet wiederum, dass die angegebene und am Objektiv eingestellte Blendenzahl – 1,4 – bei dieser Entfernung lichttechnisch nicht mehr stimmt, sondern in der aktuellen Entfernung des Sensors auf etwa 1,7 bis 1,9 verringert ist, was zusätzlich zu allen anderen Effekten noch die Vignettierung verringert.
Weiters, und das ist eine positive Eigenschaft der M9, besitzt diese einen CCD Sensor und nicht einen CMOS Sensor, was bedeutet, dass das Licht nicht in die „tiefen Gruben“ des CMOS Sensors hineinfallen muss, sondern weil der Sensor viel flacher aufgebaut ist, leichter unter den üblicherweise bei Weitwinkel grossen Winkeln auftreffen kann. Zur weiteren Verringerung der Vignettierung hat der CCD Sensor noch eine Mikrolinsenanordnung bekommen, die so ausgelegt ist, dass die einzelnen Mikrolinsen in den Bildecken gegen die Mitte hin exzentrisch gesetzt werden, damit noch mehr Licht eingefangen werden kann – und diese Mikrolinsen sind auf die M-Objektive und deren Strahlengang abgestimmt. In der Summe ergibt sich daraus eine sichtbare und deutliche Verringerung der Vignettierung des Objektivs.
Zu dem gezeigten Wert von etwa 1 Blendenstufe kann ich nicht mehr viel sagen, da ich zur Zeit weder eine M9 noch ein 1,4/24mm Objektiv habe – leider, sonst hätte ich diese Messung gerne nochmals gemacht, da ich zwar dieses Ergebniss habe aber es gerne verifiziert hätte um es zu bestätigen. Es war offenbar nicht optimal, das DXO Programm zu verwenden, aber es wurde zumindest bei allen Objektiven in gleicher Weise verwendet. Der IE Analyzer, der eine Unendlicheinstellung für die Vignettierung ermöglicht, sollte hier Daten liefern, die wesentlich näher an die von Leica für das Objektiv publizierten Daten herankommt – auch wieder etwas gelernt…
Wie Sie sehen, ist es kaum möglich, Messdaten und Auswertungen direkt zu vergleichen, ausser man verwendet immer die gleiche Anordnung und die gleichen Auswertungsalgorithmen, was ich bei meinen Messungen mache. Die Bewertungen anderer Messungen in anderen Anordnungen sind daher nicht direkt vergleichbar – das bedeutet nicht, dass die eine Messung richtig und die andere falsch ist, sie sind unterschiedlich durchgeführt und liefern daher auch unterschiedliche Ergebnisse.
Nachtrag: Ich habe diejenige Aufnahme, die ich für die Auswertung in DXO verwendet hatte, nochmals auswerten lassen, mit PS5 von DNG auf TIF konvertiert und habe wieder einen ähnlichen Wert erhalten – diesmal waren es 51% Vignettierung, also etwas mehr als vorher, aber nach wie vor, viel weniger als Sie im Datenblatt lesen können….
Von allen Artikeln
über lichtstarke 24mm Objektiven hat der vom Summilux die meisten Kommentare.
Woran liegt das?
Messsucher forever!
Ganz einfach
Es IST das beste unter den getesteten Objektiven. Nur nicht ganz so gut, wie es halt für die M schön gerechnet wird – werden muss (wobei das wiederum ein typisches Leica-Kommunikationsproblem ist) … 😎
Woran liegt das?
[quote=messucher forever]Woran liegt das?[/quote]
Das liegt daran, daß es von Leica ausführliche technische Daten gibt, mit denen man die Unstimmigkeiten der hier gezeigten Ergebnisse belegen kann.