Thomas Hoepkers „DDR Ansichten“ zeigen Impressionen eines vergangenen Regimes stolze FDJ-Paraden, organisiertes Volksgetümmel und stramme Soldaten, aber auch Alltagsszenen aus der „DDR“:

Thomas Hoepker: „Bruderkuss“ an der Berliner Mauer, East Side Gallery, Berlin (Ost), 1990
© Thomas Hoepker / Magnum
Pressemitteilung der Galerie Hiltawsky:
Thomas Hoepker: „DDR Ansichten“
Vernissage: Freitag, 26.05.2011, ab 19.00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 27.05. – 09.07.2011
Galerie Hiltawsky, Tucholskystraße 41, 10117 Berlin
Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Claus Richter, Redakteur des ZDF.
Parallel zur Ausstellung im Deutschen Historischen Museum präsentiert die Galerie Hiltawsky ab dem 27.05. die Ausstellung ‚DDR Ansichten‘ des deutschen Fotografen Thomas Hoepker.
Hoepker, 1936 in München geboren, begann bereits mit 14 Jahren die ersten Versuche mit einer Plattenkamera. Nach einem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie in München und Göttingen intensivierte er seine Aktivitäten als Fotograf, um ab 1959 regelmäßig für Zeitschriften und Jahrbücher zu arbeiten. Sein festes Engagement bei der Illustrierten stern führte ihn in alle Kontinente; immer wieder war er in Elendsgebieten der Welt im Einsatz und arbeite über die Jahre seine subtile, humanistisch gefärbte Bildsprache heraus, die später unter dem Begriff „concerned photography“ etabliert wurde.
Trotz künstlerischer Qualität und einer unverkennbaren Narration innerhalb seiner Serien blieb Hoepker jedoch all die Jahrzehnte hindurch dem klassischen Fotojournalismus treu. 1964 gipfelte dies in seiner Ernennung als erstes deutsches Mitglied der berühmten Foto-Agentur Magnum, dessen Vizepräsident und Präsident er in den darauffolgenden Jahren werden sollte.

Thomas Hoepker: Altstoffsammlung im Prenzlauer Berg, Berlin (Ost), 1975
© Thomas Hoepker / Magnum
Thomas Hoepker: Russische Veteranen bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der DDR, Berlin (Ost), 7. Oktober 1974
© Thomas Hoepker / Magnum
Thomas Hoepker: Straße mit einer alten Bäckerei, Halle, 1991
© Thomas Hoepker / Magnum
In der Ausstellung „DDR Ansichten“ begegnen wir bislang schon vergessenen Impressionen eines vergangenen Regimes. Stolze Paraden der FDJ, organisiertes Volksgetümmel und stramme Soldaten formen ein „lebendiges Sittenbild der DDR“. Als Gegenpol findet und setzt Hoepker scheinbar alltägliche Szenen des Alltags ins Bild: Kinder, die zwischen verrotteten Häuserfluchten mit Gewehren spielen; ein ehemaliger Funktionär inmitten eines Panzerfriedhofs und desolat-wirkende Menschen, die ihren neuen Platz zwischen dem Gestern und der neugewonnenen Freiheit im gewohntem Umfeld zu suchen scheinen.
Auch werden immer wieder typische Markenzeichen der DDR, wie der Trabant, die Fahne mit Hammer & Sichel oder das Bildnis Honekers aufgegriffen und mit der unverkennbaren Stil- und Treffsicherheit Hoepkers fotografisch in Szene gesetzt.
So teilt der Fotograf Thomas Hoepker in seiner Ausstellung „DDR Ansichten“ in Wahrheit ganz persönliche Momente, Draufsichten, Beobachtungen und Situationen mit dem Betrachter.
Thomas Hoepker lebt und arbeitet in New York.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum, welches ab dem 12.05. bis 03.10.2011 Arbeiten von Thomas Hoepker und Daniel Biskup präsentiert.
Zur Ausstellung „DDR Ansichten“ erscheint im Mai eine gleichnamige Publikation mit einem Text von Wolf Biermann bei Hatje Cantz. Hardcover, Preis: 35,00 EUR, ISBN: 978-3-7757-28-13-3
Ausstellung:
Thomas Hoepker – „DDR Ansichten“
27.05. – 09.07.2011
Galerie Hiltawsky
Tucholskystraße 41
10117 Berlin
Buch:
Thomas Hoepker
DDR Ansichten (bei amazon.de)
Mit einem Text von Wolf Biermann
Hatje Cantz
Hardcover
ISBN: 978-3-7757-28-13-3
35,00 Euro
* Anmerkung zur Einleitung, für die Jüngeren: Die „DDR“ in Anführungszeichen war eine beliebte Schreibweise u.a. der Springer-Presse, als die DDR noch existierte ( dies wurde oben ironisch aufgegriffen). Damit sollte damals meist verdeutlicht werden, dass man an die Existenz der „DDR“ (Sowjetzone, Zone) so recht gar nicht glauben mochte. Siehe auch Vom Sogenannten und Als aus der „DDR“ die DDR wurde.
(thoMas)

Thomas Hoepker: Junge mit Spielzeuggewehr, Görlitz, 1976
© Thomas Hoepker / Magnum
ein untergegangenes Land
schöne Bilder
irgendwie haben die etwas – etwas Verträumtes, Melancholisches
auch wenn man mit dieser Anschauungsweise die Wirklichkeit und die Restriktionen verklärt sieht
wenn ich in meinen alten Kisten mal grabe würde, fände ich ähnliche Motive
Für die Älteren:
Wenn er „DDR“ schreibt, meint er die SBZ.
😉
Max Rheub schrieb:
Wenn er
[quote=Max Rheub]Wenn er „DDR“ schreibt, meint er die SBZ.
;)[/quote]
Wie auch die ABZ, die EBZ und die FBZ…
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
ABZ
…und wir wohnten in der A-, B- und FBZ (Amerikanische, Britische und Französische Besatzungszone). [quote=Max Rheub]Wenn er „DDR“ schreibt, meint er die SBZ.
;)[/quote]
Bedrückend…
Man kann den typischen Gestank des früheren Ostblocks in den Bildern förmlich riechen. Was war ich froh wenn ich wieder einige hundert Kilometer Luft dazu hatte.
Diesen Gestank
gab es und gibt es in Ost und West.