Kameras können Radioaktivität fotografieren und mit dem Programm BQScan (29,80 Euro, Windows) lässt sich grob die Stärke von Radioaktivität bestimmen. Das funktioniert derzeit nur mit bestimmten Canon-Kameras, da die spezifischen Eigenschaften des Sensors bekannt sein müssen:
Pressemitteilung der Datinf GmbH:
BQScan erkennt in digitalen Aufnahmen radioaktive Strahlung
Tübingen, den 03.05.2011 — Die Bildanalyse-Spezialisten der Datinf GmbH haben die neue Software BQScan zur Feststellung von Radioaktivität unter Verwendung einer handelsüblichen Digitalkamera entwickelt.
Die Idee für das Verfahren entstand aus Erfahrungen mit der Astrofotografie. Bei Langzeitbelichtungen traten immer wieder Bildstörungen auf. Diverse Experimente und ausführliche Recherchen führten letztendlich zu dem Ergebnis, dass die natürliche Radioaktivität eine Ursache für diese unerwünschten Effekte sein könnte. Mittels radioaktiver Proben zur Kalibrierung von Messgeräten wurden die Eigenschaften des Kamerachips genauer untersucht und damit die Grundlagen für das Messverfahren geschaffen.
Zur Messung wird die Kamera ohne Objektiv verwendet. Die vom Kamerahersteller gelieferte Schutzkappe dient zur Abdunklung und zum Schutz des Bildsensors. Für die Aufnahme wird die Kamera auf sehr hohe Empfindlichkeit und eine Belichtungszeit von 30 s eingestellt.
Mittels der neu entwickelten Software BQScan werden die aufgenommenen Bilder analysiert und die Spuren der Radioaktivität vom normalen Rauschen des Chips unterschieden. Bereits niedrige Radioaktivität, wie z.B. im Flugzeug bei 10.000 m Flughöhe, kann festgestellt werden. Die Messung erreicht zwar nicht die Genauigkeit professioneller Geiger-Zähler, genügt aber, um relevante Beta- oder Gamma-Strahlung festzustellen.
Die BQScan-Software ist intuitiv zu bedienen und innerhalb weniger Sekunden steht das Messergebnis zur Verfügung. Die jetzt verfügbare Version der Software läuft unter Windows und unterstützt diverse digitale Spiegelreflex-Kameras der Marke Canon. Kameramodelle anderer Hersteller werden derzeit geprüft und in zukünftigen Programmversionen unterstützt. Ausführliche Informationen zu BQScan gibt es im Internet unter bqscan.de.
Spezifikationen BQScan | |
Messung | Feststellung von Beta- und Gammastrahlung. Alphastrahlung wird durch die Kunststoffabdeckung der Kamera abgeschirmt. |
Messgenauigkeit | Die Nachweisgrenze liegt etwa im Bereich von 2 µSv/h (die leicht erhöhte Strahlung, die im Flugzeug bei einer Flughöhe von 10.000 m auftritt, ist gerade noch zu erkennen) |
Unterstützte Kameras | EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 600D, EOS 550D, EOS 500D, EOS 450D, EOS 400D |
In abgedunkelten Räumen |
EOS 60D, EOS 50D, EOS 40D, EOS-1D Mark III, EOS-1Ds Mark III, EOS 5D Mark II, EOS 7D, EOS-1D Mark IV (das Kameragehäuse ist vermutlich durch das LCD-Display auf der Oberseite durchlässig, deshalb nur in abgedunkelten Räumen verwendbar) |
Betriebssystem | Windows XP x32, Windows XP x64, Windows Vista x32, Windows Vista x64, Windows 7, Windows 7 x32, Windows 7 x64 |
Preis | 29,80 Euro |
(thoMas)
Die strahlene Fotokunst der Zukunft!
Wir werden uns auf allerlei Neues einstellen müssen:
Unfruchtbarkeit
Verkürzte Lebenszeit
Kreative neue Krebsarten
Kunstvolle Wucherungen an allen möglichen Körpereilen
Stinkend reiche Atombosse in strahlensicheren Raumstationen
und eine ganz neue zeitgenössische Kunst 😉
Fukushima
[quote=der Profi]Wir werden uns auf allerlei Neues einstellen müssen:
Unfruchtbarkeit
Verkürzte Lebenszeit
Kreative neue Krebsarten
Kunstvolle Wucherungen an allen möglichen Körpereilen
Stinkend reiche Atombosse in strahlensicheren Raumstationen
und eine ganz neue zeitgenössische Kunst ;-)[/quote]
Pixel Art … 😎
Es ist
eine Möglichkeit, Radioaktivität sicht- und damit begreifbar zu machen. Und das doch für einen recht volkstümlichen Preis.
Wie sonst soll man etwas begreifen, das sich den normalen menschlichen Empfinden und Begreifen vollständig entzieht. Rein theoretische Beschreibungen verlieren da schnell die Aufmerksamkeit.
Das funktioniert sehr gut mit Film
an da nicht nur bei Canon.
Filmdosimeter
http://de.wikipedia.org/wiki/Filmdosimeter
Wenn er tatsächlich
gut überlegt hätte, dann wär’ seine Wahl wohl auf die FM-2 gefallen … 😎
Super! Herzlichen Glückwunsch!
War einfach zu naheliegend um selber drauf zu kommen… 🙂
“Diverse Experimente und ausführliche Recherchen” … “leicht erhöhte Strahlung, die im Flugzeug bei einer Flughöhe von 10.000 m auftritt”… Jungs, Ihr habt mir den Tag gerettet… :-))
Viel Erfolg beim Geldeinsammeln!
PS: Den Satz “nicht die Genauigkeit professioneller Geiger-Zähler, genügt aber, um relevante Beta- oder Gamma-Strahlung festzustellen.” müsst Ihr streichen. Der ist ein Dealkiller. Bei Onkel Conrad steht, wie der gemeine Geigerzählerkäufer tickt:
[quote]
Ich finde das Gerät Gamma Scout für Forscher gut, welchen ein Dosimeter zu ungenau und zu wenig aussagekräftig ist.
Gamma Scout liegt aber infolge nicht wechselbarer Zählrohre unter den Geräteen, die sich durch wechselbare Zählrohre , wie Tauchzählrohre auszeichnen.
Somit sind Strahlungen in Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Kakao usw meines Wissens durch Gamma Scout nicht feststellbar Diese Strahlung ist, durch K-40 oft bei Überdüngung verursacht, interessant, da sie von uns als Nahrung aufgenommmen wird
[/quote]
http://www.conrad.de/ce/de/product/120818/Gamma-Scout-GEIGERZAeHLER-MIT-ALARM/SHOP_AREA_17636&promotionareaSearchDetail=005
Gast schrieb: War einfach
[quote=Gast]War einfach zu naheliegend um selber drauf zu kommen… 🙂
“Diverse Experimente und ausführliche Recherchen” … “leicht erhöhte Strahlung, die im Flugzeug bei einer Flughöhe von 10.000 m auftritt”… Jungs, Ihr habt mir den Tag gerettet… :-))
[/quote]
Es ist in der Tat so, das die Strahlung mit zunehmender Höhe durch die kosmische Höhenstrahlung in dem Maß zunimmt, wie die abschirmende Wirkung der Atmosphäre wegfällt.
Deshalb wird bei fliegendem Personal der Airlines auch die Strahlenbelastung ermittelt und die Leute gegebenenfalls nicht mehr über die Polarruten geschickt, da dort die Strahlenbelastung besonders hoch ist.
Dementsprechen ist es auch wenig sinnvol vor der Strahlung in den Weltram zu flüchten…
[quote=Gast]
Somit sind Strahlungen in Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Kakao usw meines Wissens durch Gamma Scout nicht feststellbar Diese Strahlung ist, durch K-40 oft bei Überdüngung verursacht, interessant, da sie von uns als Nahrung aufgenommmen wird
[/quote]
Da kennt sich aber einer richtig gut aus..
Kalium ist ein absolut lebensnotwendiges Element, dessen Mangel zum Herzstillstand führt.
Aber das nimmt mann aus Angst vor Strahlung schon mal in Kauf…..
Das angegebene Gerät wird übrigens vom Landesamt für Strahlenschutz für Bertriebe, die mit radioaktiven Quellen umgehen, empfohlen und und liegt auf meinen Schreibtisch.
Mit solch einem Gerät kommt dann manches Aha- Erlebnis zu Stande:
Bei uns in der Firma ist die Strahlenbelastung im Cheffklo doppelt so hoch wie in der Umgebung- Italienische Designerfliesen sei Dank….
Die Strahlenbelastung hat seit Fukushima übrigens nicht zugenommen
Grüße
Michael
Oberhalb der roten Linie
ist die als Dosimeter entfremdete Kamera dann wohl wegen übermäßiger Verstrahlung einer geeigneten Endlagerung zuzuführen ?!
Nicht nötig
Das Material
Nicht nötig
Das Material kann von Strahlung aus radioaktiven Zerfall nicht aktiviert werden.
Es sind Staub- und Rauchpartikel, welche die radioaktiven Isotope enthalten.
Einmal Spülmaschine bei 60 Grad und der radioaktive Dreck ist weg…
Würde mich aber dort nich länger aufhalten wollen.
Grüße
Michael
Nachweisschwelle relativ hoch
Das Verfahren ist durchaus interessant, nur liegt die Meßschwelle mit 2 Microsievert/Stunde recht hoch – die Grundstrahlung liegt in D je nach geografischer Lage bei 0.1-0.2 Microsievert/Stunde, also 1/20-1/10 dessen, was diese Meßmethode erfassen kann.
Leica
Da hat der allgemeine Leica-Vitrinist nun ein super gutes Alibi!
Da seine Kamera nun durch die Radioaktivitätstests verstrahlt ist, kann er sie jetzt auch nicht mehr aus seiner Vitrine (die aus super dichten Panzerglas besteht) entnehmen, um damit zu fotografieren.
HaHaHa !!!
Er lacht über seine eigenen
Witze wie der Hund das eigene Erbrochene frißt.
Riskante Aktion
Leica-Besitzer! Der fotografiert mit seiner Kamera? Wirklich ungewöhnlich. [quote=Gast]Da hat der allgemeine Leica-Vitrinist nun ein super gutes Alibi!
Da seine Kamera nun durch die Radioaktivitätstests verstrahlt ist, kann er sie jetzt auch nicht mehr aus seiner Vitrine (die aus super dichten Panzerglas besteht) entnehmen, um damit zu fotografieren.
HaHaHa !!![/quote]
Radioaktive Objektive als strahlende Altlast
Die thoriumhaltigen Glassorten der 1960er und 1970er Jahre fanden Anwendung in zahlreichen lichtstarken Standard- und Weitwinkelobjektiven (z. B. Minolta 58 mm f/1,2, Pentax SMC-Takumar 50 mm f/1,4, Vivitar 35 mm f/1,9 oder Series 1 28 mm f/1,9), wo die Tochterprodukte des radioaktiven Zerfalls inzwischen eine deutliche Aktivität entwickelt haben. An der komplexen Elektronik der Digitalkameras können diese Strahlungsquellen wohl mehr Schaden anrichten als an den rein mechanischen Veteranen ihrer Zeit.
Über Tschernobyl fielen Igor Kostin am 26. April 1986 drei elektronische Nikon-Gehäuse aus…
Das Thorium
hat diese Objektive wohl erst so richtig lichtstark gemacht … 😎
Allein Thorium
macht wohl aus einem lichtstarken ein super-lichtstarkes Objektiv … 😎
Keine Ahnung
[quote=Gast]wo die Tochterprodukte des radioaktiven Zerfalls inzwischen eine deutliche Aktivität entwickelt haben.[/quote]
Schwachsinn. Die Halbwertzeit von Thorium beträgt 14 Milliarden Jahre. Und Sie reden nach lächerlichen (!!!) rd. 50 Jahren von “deutlich aktiven” Zerfallsprodukten.
Harter Job
….vorher hat er aber damit noch sehr gute Bilder belichtet, außerdem überlegte er sich gründlich, welche Ausrüstung diesen “GAU” eine Zeitlang überstehen könnte. Da war Nikon schon eine sehr gute Wahl. [quote=Gast]Die thoriumhaltigen Glassorten der 1960er und 1970er Jahre fanden Anwendung in zahlreichen lichtstarken Standard- und Weitwinkelobjektiven (z. B. Minolta 58 mm f/1,2, Pentax SMC-Takumar 50 mm f/1,4, Vivitar 35 mm f/1,9 oder Series 1 28 mm f/1,9), wo die Tochterprodukte des radioaktiven Zerfalls inzwischen eine deutliche Aktivität entwickelt haben. An der komplexen Elektronik der Digitalkameras können diese Strahlungsquellen wohl mehr Schaden anrichten als an den rein mechanischen Veteranen ihrer Zeit.
Über Tschernobyl fielen Igor Kostin am 26. April 1986 drei elektronische Nikon-Gehäuse aus…[/quote]