Arbeit von Barbara Kruger: not angry enough, 1997Die Ausstellung „American Dream“ erzählt fotografische Geschichten von Glanz und Niedergang des amerikanischen Traums, der etwas Kollektives meint, stets aber vom Einzelnen geträumt wird:

 
 
 
 
 
 
 

Foto Matthew Barney: CREMASTER 2: The Executioner's Song, 1998

Matthew Barney: CREMASTER 2: The Executioner’s Song, 1998

 
Presseinformation der DZ Bank:

„American Dream“

Fotografische Geschichten aus Amerika

im ART FOYER der DZ BANK

Wer heute den amerikanischen Traum träumt, bekommt in jeder Buchhandlung eine Gebrauchsanleitung dafür, diesen wahr zu machen, auf Deutsch geschrieben und 500 Seiten dick. Kundig und behördlich anerkannt assistiert im Internet die Organisation „American Dream“ dabei, die Verwirklichung in der Green-Card-Lotterie zu gewinnen. Wem das zu lange dauert, kann der Freiheit und dem Luxus auf dem Landweg entgegenfahren, dank der Autovermietung „American Dreams“ in Straßenkreuzern der Sixties vom Cadillac in pink bis zum Thunderbird von Ford.

 

Foto Robert Rauschenberg: 10-80-C-17 (NYC), 1980

Robert Rauschenberg: 10-80-C-17 (NYC), 1980. Aus der Serie: In and Out of City Limits: New York/Boston
 
 
Foto ewis Koch: 9199.13, Newport, Kentucky, USA (looking for love), 1995

Lewis Koch: 9199.13, Newport, Kentucky, USA (looking for love), 1995

 
Auch historisch gesehen waren es die Einwanderer, denen die damals Neue Welt als Land der unbegrenzten Möglichkeiten galt. Die Unabhängigkeitserklärung von 1776 gebar die Tellerwäscherstory, die bekanntlich mit harter Arbeit beginnt und das glückliche Ende als Millionär bis in die Gegenwart keineswegs garantiert.

Der Traumfabrik USA ist die nächste Ausstellung im ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung in Frankfurt am Main vom 26. Januar bis 2. April 2011 gewidmet. Unter dem Titel „American Dream“ erzählen rund 80 Fotografien von 22 international bekannten Künstlerinnen und Künstlern Geschichten vom Glanz und Niedergang des amerikanischen Traums, der etwas Kollektives meint, stets aber vom Einzelnen geträumt wird.

Vertreten sind u.a. die Amerikaner Dennis Adams, Barbara Kruger, Robert Mapplethorpe, Robert Rauschenberg, Taryn Simon, Adrian Williams sowie die Europäer Anton Corbijn, Wouter Deruytter und Beat Streuli.

„Was liegt näher, als den Menschen zum Hauptmotiv dieser Ausstellung zu machen? Ihm das erste und letzte Bild zu widmen und ihn in allen seinen Stärken und Schwächen, Sehnsüchten und Träumen als Subjekt und Objekt der Geschichte darzustellen?“, erläutert Luminita Sabau, Leiterin der DZ BANK Kunstsammlung das Konzept.

So finden sich die Reichen, Schönen und Prominenten in vielen Bildern dieser thematischen Auswahl, wie etwa in der medialen Lebensgeschichte der Patricia Hearst, die Dennis Adams von A bis Z durchdekliniert. Eine warme Nostalgie geht von den Set-Bildern von Dennis Stock aus, der James Dean auf dem Times Square verewigte.

Richard Prince kommt mit seinem Tableau „Upstate“ den Ambivalenzen des American Dream nahe, indem er die Metaphern amerikanischer Alltagsmythen subjektiv neu ordnet. "The show must go on“ scheinen die fantastischen Szenen aus Matthew Barneys „Cremaster“ zu rufen, während Robert Mapplethorpe im Angesicht des Todes eindringlich zu fragen scheint: Ist die Fotografie der letzter Zeuge?
 

Foto William Eggleston: Ohne Titel, 1981

William Eggleston: Ohne Titel, 1981. Aus der Serie: Southern Suite
 
 
Foto Andrew Moore: Model T Headquarters, Highland Park, Detroit, 2009

Andrew Moore: Model T Headquarters, Highland Park, Detroit, 2009

 
Die Landschaften von William Eggleston und Stephen Shore zeigen mit dem damals neuen Mittel der Farbfotografie und einer Poetik des Lichts die regionale Seite des amerikanischen Kontinents, während in den unterschiedlichen Stadtlandschaften von Robert Rauschenberg die Metropole New York als genius loci der Vereinigten Staaten erscheint. Beide Seiten haben neben dem Hollywood-Film das visuelle Amerikabild geprägt. Dagegen entdeckt Andrew Moore im industriellen Erosionsprozess von Detroit seine Motive surrealer Ruinen.

Der Belgier Wouter Deruytter macht sich mit seiner Serie „Cowboy Code“ auf die Suche nach dem Western-Mythos als Refugium einer Macho-Welt. Der Schweizer Beat Streuli fotografiert mit dem Weitwinkelobjektiv die urbane Menschenmenge in „New York Astor Place 2000“.

Dass Demokratie und Freiheit eine prekäre Beziehung unterhalten, thematisieren die Bilder von Taryn Simon. Ihre „Innocents“ haben bis zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme manchmal jahrzehntelang zu Unrecht in Gefängnissen gesessen. Barbara Kruger unterläuft mit ihrer verstörenden, großformatigen Wort-Bild-Kombination „Not angry enough“ Klischees der werblichen Verführung.

Mit den Werken der Ausstellung „American Dream“, die seit den 1970er Jahren entstanden sind, spüren die Künstler Befindlichkeiten nach, die nicht allein diejenigen Amerikas sind: Erfolg und Niederlage, Traum und Depression.

Im ART FOYER der DZ BANK veranstaltet die Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank in Frankfurt am Main regelmäßig Ausstellungen. Die Bank verfügt über eine weltweit anerkannte Sammlung zeitgenössischer Fotografie und visueller Medien mit mehr als 6000 Werken von über 600 Künstlern.

American Dream

Dennis Adams, John Baldessari, Matthew Barney, Anton Corbijn, Gregory Crewdson, Wouter Deruytter, William Eggleston, Lewis Koch, Barbara Kruger, Robert Mapplethorpe, Andrew Moore, Paul Pfeiffer, Richard Prince, Robert Rauschenberg, Victoria Sambunaris, Andres Serrano, Stephen Shore, Taryn Simon, Dennis Stock, Beat Streuli, Mickalene Thomas, Adrian Williams.

 
 
„American Dream“ – Fotografische Geschichten aus Amerika
DZ Bank Kunstsammlung Art Foyer
Platz der Republik
60265 Frankfurt/Main

Öffentlicher Zugang: Friedrich-Ebert-Anlage / Cityhaus I
Öffentliches Parkhaus „Westend“
Öffnungszeiten: 26.01.2011 – 02.04.2011; Di. – Sa. 11 bis 19 Uhr

Öffentliche Führungen: Jeden letzten Freitag im Monat um 17:30 Uhr. Um Voranmeldung wird gebeten. Telefon: +49 69 7447-2386 oder E.Mail: kunst@dzbank.de
 

(thoMas)
 

Arbeit von Barbara Kruger: not angry enough, 1997

Barbara Kruger: not angry enough, 1997