Die vom Impossible Projekt in der ehemaligen Polaroid-Fabrik in Enschede produzierten Sofortbildfilme lösen bei Nutzern offensichtlich ein ganz unterschiedliches Echo aus. photoscala hat sich im Handel und bei Anwendern umgehört und auch Impossible selbst um eine Stellungnahme gebeten:
Nach dem Auslaufen der Integralfilmfertigung im Polaroid-Werk in Enschede kamen im vergangenem Frühjahr die ersten Sofortbildfilme aus dem Impossible Project auf den Markt, zu Anfang in schwarzweiß, später dann auch in Farbe. In mehreren Kommentaren zu den letzten Berichten zu Impossible wurde die Qualität der neuen Filme kritisiert, ohne jedoch auf die jeweiligen Rahmenbedingungen bei der Aufnahme einzugehen. Ein Aufruf im photoscala-Forum, die Erfahrungen mit den aktuellen Impossible-Filmen zu schildern, blieb bedauerlicherweise bis heute ohne jede inhaltliche Resonanz.
Bei den Käufern der Impossible-Filme kann man grundsätzlich zwei Gruppen von Anwendern unterscheiden: Da sind die älteren Semester, die noch das ursprüngliche SX-70-Material kennen und auf der anderen Seite eine eher jüngere Klientel, die sich bewusst von der digitalen Fotografie und ihrer zunehmenden Perfektion distanzieren will und tendenziell eher im Umfeld der Lomographie zu verorten ist.
So schreibt Ronald Puhle aus Berlin: „Ich nutze ausschließlich das PX600-Material und experimentiere damit, mal mit und mal ohne Kamerablitz. Gerne suche ich die Grenzen des Films. Sprich: Ich nutze möglichst viel normales Sonnenlicht und provoziere sogar Bewegungsunschärfen während der Aufnahme. Das Impossible-Material ist ein kreativer Film, der für mich mit dem alten Polaroid-Film nicht vergleichbar ist. Dazu kommen die Temperaturabhängigkeit und der Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Tonung. Ob eine Aufnahme gelingt oder nicht, hat viel mit Glück zu tun und ist immer eine Überraschung für mich und macht mir genau deshalb Spaß.“
Auch Monika Andrae aus Hannover betont den experimentellen Charakter des Filmmaterials: „ Ja die Materialien sind zunächst nur bedingt berechenbar. Und ja, es geht ihnen die sonst besonders im Zeitalter der Digitalfotografie so hochgehaltene Perfektion ab. Aber eben darum birgt die Beschäftigung mit den neuen alten Filmen ein extremes Lern- und Spaßpotential. Wer damit arbeitet, lernt flexibel mit dem Material und seiner eigenen Ausdrucksweise umzugehen. Wer sich wirklich für das Medium interessiert, kann viel über Sofortbildfotografie und die dazugehörige Filmtechnologie lernen. Wer Impossible-Filme nutzt, muss mit Einschränkungen umgehen können. Andererseits sind es nicht gerade Einschränkungen, die der Kreativität in der Regel am Besten auf die Sprünge helfen? Meiner Meinung nach ist die Art und Weise, wie die Impossible-Leute, Ihre Kunden an der Entwicklung neuer Materialien teilhaben lassen, beispiellos.“
Michael K. Trout schreibt: „Warum ich die Filme von Impossible nutze? Dafür gibt es mehrere Gründe, die in sich vielleicht widersprüchlich erscheinen mögen, für mich jedoch insgesamt wieder schlüssig sind: Der Fotograf wird vom Anspruch des Perfekten bereits durch das Filmmaterial befreit. Es gibt kein anderes Material, das sich alleine durch manuelle (analoge) Arbeit zum Unikat verwandeln lässt. Hier steht in erster Linie der Emulsionslift. Die Ergebnisse sind nur in einem gewissen Maß planbar nicht selten aber auchn Produkte des Zufalls. Impossible-Filme sind ein bewusst gesetzter Kontrapunkt zu einer Fotografie, die seit über 150 Jahren von einem Drang zur Perfektion beherrscht wird. Dabei muss man jedoch feststellen, dass wirklich perfekte Aufnahmen nur einem geringen Teil der Fotografen gelingt. Mich fasziniert das Unvorhersehbare der Filme.“
Chris Marquardt aus Tübingen hebt die Besonderheiten des neuen Filmmaterials hervor: „Was Impossible da auf die Beine gestellt hat, ist aus meiner Sicht einmalig. Wer den Mut hat, sich auf solch eine ungewisse Reise zu begeben, die letzte Polaroid-Fabrik zu kaufen und mit neuen Rezepturen die gar nicht mal so alte Sofortbildfotografie auf ein neues Level zu heben, der verdient Respekt. Die neuen Filme sind durchaus eine Herausforderung, die man erst mal meistern muss. Wie auch bei anderen Medien sind hundertprozentige Erfolge auf den ersten Schuss bei weitem nicht garantiert. Wer sich aber auf die Abenteuerreise einlässt, der wird am Ende mit kreativen Möglichkeiten belohnt, die er so an anderer Stelle nicht findet.“
Rommel Pecson aus den USA sagt, dass ihn der PX70-Push-Film an den alten SX70-Film erinnere, während der PX600-UV-Film aus seiner Sicht hinsichtlich Kontrast und Tonwerten phänomenal sei. Beide Filme seien jedoch empfindlich hinsichtlich Temperaturwechsel und Licht. Wer diese Einflussfaktoren kontrollieren könne, habe die Chance auf ein außergewöhnliches Bildergebnis. Man müsse zugestehen, dass die Filme manche Einschränkungen hätten, was auch damit zusammenhänge, dass die Entwicklung der Impossible-Filme von Grund auf vollständig neu erfolgt sei. Er glaubt, dass Impossible auf dem richtigen Weg ist, in Zukunft Filme zu produzieren, welche die Kunden von Polaroid gewohnt gewesen seien.
In diesem Zusammenhang scheint erwähnenswert, dass es auch in der Vergangenheit bei der Integralfilmfertigung von Polaroid eine beachtliche Ausschussquote gegeben hat. Da wurden ganze Chargen von fertig konfektionierten Filmpacks aus dem Verkehr gezogen und mitunter teilweise wiederverwertet, vielfach aber wohl auch entsorgt. Man muss sich die Fertigung in Enschede wie eine große „Black Box“ vorstellen, bei der eine Kontrolle der Produktionsergebnisse erst nach dem vollständigen Abschluss des Produktionsvorgangs möglich ist.
Das Impossible Project, das ja auf die Unverkäuflich GmbH zurückgeht, deren Anliegen und Geschäftszweck es war, spezielle Chargen der Integralfilmproduktion für den künstlerischen Einsatz zu vermarkten, verkauft nun auch die Ergebnisse einzelner Stufen der neuen filmtechnologischen Entwicklung. Nicht jeder Käufer ist damit einverstanden. Gerade die früheren Polaroid-Nutzer sind von dem heute verfügbaren Filmmaterial oftmals enttäuscht. Dies bestätigten auch stationäre Fotohändler wie Foto Hund im badischen Offenburg, wo man jedoch ein deutlich steigendes Interesse bei jugendlichen Käufern feststellte, die Impossible-Filme gerade wegen ihrer nicht vorhandenen Perfektion nutzen: Lomo-Instant, gewissermaßen.
Dass die Filme des Impossible Projects weder gut noch schlecht sind, meint Michel Jones. Es sei ein experimentelles Medium, mit dem man auf neue Weise spielen müsse. Die Farben und Tonwerte könnten durch die Umgebungstemperatur gesteuert werden, bei kälteren Temperaturen werde das Bild heller, bei höheren Temperaturen dunkler. Habe der Film den gewünschten Farbton erreicht, könne man die Entwicklung stoppen, indem man die Filmchemie durch Öffnen des mehrschichtigen Filmmaterials der Luft aussetze, wie hier beschrieben. Die meisten Nutzer, die Probleme mit dem Film hätten, würden nicht so recht wissen, wie sie mit dem Film „spielen“ müssten. Es sei schon ein gewissermaßen erzieherischer Prozess, durch Versuch und Irrtum die Filmchemie verstehen zu lernen. Für die Zukunft erwartet er, dass die Filme zunehmend stabiler würden und die Farben schöner. Beim folgenden Beispiel linker Hand sei die Temperatur ein wenig zu hoch gewesen, wohingegen die Ergebnisse bei optimaler Umgebungstemperatur so aussähen wie im Beispiel rechts:

© Michel Jones
Vom Impossible Project in Wien schließlich erhielten wir die folgende Stellungnahme:
„1. Impossible-Filme sind keine Polaroidfilme! Polaroidfilm war hochstandardisierter Film, den die Anwender seit Jahrzehnten gewohnt sind. Impossible Filme hingegen sind etwas völlig Neues, ein sich nach wie vor in Entwicklung befindliches, experimentelles und künstlerisches Material mit dementsprechenden Einschränkungen, aber auch ganz eigenen Charakteristika und Qualitäten.
2. Letztere kommen nur zum Vorschein, wenn man die Regeln beachtet, wie Impossible Filme zu verwenden sind. Werden diese nicht angewandt, sind die Ergebnisse frustrierend. Wendet man sie jedoch konsequent an, erhalten nicht nur wir, sondern auch viele unserer Kunden großartige Resultate.
3. Neben diesen eigentümlichen und künstlerischen Filmen, die das Resultat unserer inzwischen zweijährigen, extrem herausfordernden (und ursprünglich unmöglich impossible erscheinenden) Pionierarbeit darstellen, ist es natürlich unser Bestreben, mittelfristig Filme zu produzieren, die den zuletzt von Polaroid produzierten Filmen in Handhabung und Resultaten ähnlich sind.“
(CJ)
Ok
ich zahle dann halt zunächst nur bedingt berechenbar.
Respekt! Es ist ziemlich
Respekt! Es ist ziemlich schlau, Schrott infolge technischen Unvermögens in der Kunstszene und zu vermarkten.
Der Rolleiflexer
Wenn
Ihr Händler damit einverstanden ist, spricht ja nichts dagegen.
TinCan schrieb:
Ihr
[quote=TinCan]Ihr Händler damit einverstanden ist, spricht ja nichts dagegen.[/quote]
Isch abe ga geine Ändler. Isch gaufe ier un isch gaufe da. Mais c’est pas la mer à boire.
Bla
[quote=Gast]Das Einzige, was hier völlig absurd ist, ist Ihr Kommentar! Wenn Sie Fotografie in dem von Ihnen kommentierten, furchtbaren engen Denkschema verstehen, haben Sie recht. „Auseinandersetzung“ ist etwas anderes als Abbildung, doch möglicherweise verstehen Sie nicht mal den Unterschied…[/quote]
Bla? Ich glaube sie haben noch nicht mal den Kommentar vom Vorkommentator verstanden, aber dass war ja natürlich klar bei den intoleranten Menschen, die nur denken digital sei das Beste und die analoge Fotografie sei total überflüssig. Aber man belasse solchen Leuten ihre eingeschränkte Sichtweise.
Beschissene Qualitaet
Es war schon immer so, dass Qualitaetsversager ihre Resultate in das Reich des Kuenstlerischen und Ganzganzbesonderen verschoben haben. Dankenswerterweise kennen wir aber den Unterschied zwischen Kunst und Kuenstlerischem.
BitteBitte die Ehefrau!!
[quote=Gast]Dankenswerterweise kennen wir aber den Unterschied zwischen Kunst und Kuenstlerischem.[/quote]
Wenn ich drüber nachdenke, wen Sie mit „wir“ meinen, dann wäre das am wenigsten unschmeichelhafte was mir einfällt die Ehefrau. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie ein älterer verheirateter Herr sind, der es gewohnt ist, dass sich seine treusorgende Gattin seiner Meinung immer anschließt und Sie für diese mitgesprochen haben.
Denn wenn Sie nicht Ihre Frau gemeint haben, dann sind Sie sicherlich die Pressesprecher der dumpfen Vorurteiler.
für mich völlig absurd … und reiner hype
wozu das Ganze?
Ich bisher habe ich noch kein „Impossible“-Foto gesehen, das man digital nicht genau so erstellen könnte. Und zwar mit unendlich vielen Möglichkeiten, die noch dazu alle vollständig reversibel sind, wenn das Resultat den eigenen Erwartungen nicht entspricht.
Nur umgekehrt herum gilt das nicht.
Wer anno 2010 chemische Experimente machen möchte, kann sich die Materialien in der Drogerie kaufen, es braucht dazu kein Foto-Geschäft.
Jeder, wie er will … ich für mein teil werde nie wieder im Leben chemisch-lichtempfindliches Material kaufen und belichten. Es lebe das digitale Lichtbild. Ausbelichtungen und Ausdrucke brauche ich auch nicht. Ich schaue mir das lieber selbstleuchtend auf Monitoren an. 🙂
Als wäre es der Weisheit letzter Schluss?
Sorry, analog hat bis heute noch seinen Reiz, es ist einfach eine andere Form als ,,digitale Sofortbildbildfotografie“ (wo jeder fast, ja wirklich fast jeder mit läppischen Automatikfunktionen technisch großartige Bilder hinbekommt, sähe man von der Bildkomposition und EBV Know-How etc. mal ab), das Warten auf die Dias oder Negative, der ungewisse Ausgang der Belichtung, die Gedankenspiele mit einer analogen SLR, die Belichtungszeit einzustellen usw., sorry das ist selbst für mich der relativ noch jung ist (ich bin unter 30) einfach ein Erlebnis, es ist einfach nicht dasselbe wie mit einer APS-C D-SLR, alleine der Blick durch den Sucher ist ein Genuss, andererseits ich fotografiere zugegebenermaßen lieber selber mit meiner Vollformat-Kleinbild D-SLR mit größerem Sucher, aber das hat wohl eher praktische Gründe, wäre der analoge Film einfach handzuhaben und kostengünstiger und hätte man einen teuren Scanner, sorry dann würde ich ehrlich gesagt viel lieber Dutzende analoge Kleinbildpatronen verschießen wollen und einscannen und später noch bearbeiten wollen. 😉 Aber die digitale Technik hat mit den High-MP und High-ISO Sensoren längst die analoge Technik teilweise aufgeholt, sähe man von den feinkörnigen Diafilmen oder S/W Filmen mal ab. Und Fujichrome Velvia 50 ist einfach ein Genuss mit einen gescheiten Leica-Diaprojektor und aufgenommen mit beispielsweise Zeiss-Objektiven sowie einer gescheiten analogen Kamera. 😉
Ansonsten analog zu Fotografieren macht beispielsweise beim Großformat durchaus noch Sinn! Und wenn Impossible einen Markt für neuartige erstmal experimentelle Sofortbild bzw. ,,Polaroidfilme“ gefunden hat, so hoffe ich, dass der Polaroidfilm eine regelrechte Wiedergeburt finden wird oder wenigsten Impossible da Verbesserungen zeigen wird, denn ich denke es dürfte genug Fans noch geben, dieser analogen Filmmaterialien. 😉
[quote=Gast]wozu das Ganze?
Ich bisher habe ich noch kein „Impossible“-Foto gesehen, das man digital nicht genau so erstellen könnte. Und zwar mit unendlich vielen Möglichkeiten, die noch dazu alle vollständig reversibel sind, wenn das Resultat den eigenen Erwartungen nicht entspricht.
Nur umgekehrt herum gilt das nicht.
Wer anno 2010 chemische Experimente machen möchte, kann sich die Materialien in der Drogerie kaufen, es braucht dazu kein Foto-Geschäft.
Jeder, wie er will … ich für mein teil werde nie wieder im Leben chemisch-lichtempfindliches Material kaufen und belichten. Es lebe das digitale Lichtbild. Ausbelichtungen und Ausdrucke brauche ich auch nicht. Ich schaue mir das lieber selbstleuchtend auf Monitoren an. :-)[/quote]
völlig absurd?
Das Einzige, was hier völlig absurd ist, ist Ihr Kommentar! Wenn Sie Fotografie in dem von Ihnen kommentierten, furchtbaren engen Denkschema verstehen, haben Sie recht. „Auseinandersetzung“ ist etwas anderes als Abbildung, doch möglicherweise verstehen Sie nicht mal den Unterschied…
Zitat:
Ein Aufruf im
[quote]Ein Aufruf im photoscala-Forum, die Erfahrungen mit den aktuellen Impossible-Filmen zu schildern, blieb bedauerlicherweise bis heute ohne jede INHALTLICHE Resonanz.[/quote]
Könnte gut sein, dass ich das weder überraschend noch bedauerlich finde.
Die Stellungnahme ist
Die Stellungnahme ist erfrischend Konkret, nicht die sonst so oft übliche nichtssagende Papst-Sprache.
He he. sehr armseelige
He he. sehr armseelige Beiträge.
Danke …
… für den hervorragenden Bericht!
Ich denke es ist wirklich an der Zeit, auch einmal auf die „anderen Seite des Mondes“ zu schauen. Besonders schön fand ich das Teilzitat „… seit über 150 Jahren von einem Drang zur Perfektion beherrscht wird. Dabei muss man jedoch feststellen, dass wirklich perfekte Aufnahmen nur einem geringen Teil der Fotografen gelingt.“
Man darf gespannt sein, was sich daraus entwickelt. Und es ist angenehm, Alternatives nicht nur in der Lomografie-Ecke zu finden.
Toleranz und Vielfältigkeit
wäre mal angesagt bei den meisten Kommentatoren hier.
Schon lange nicht mehr soviel super spiessigen Schmarrn gelesen.
Schreiben macht frei – Impossible fotografieren auch!
Es lebe Retro, das Neue und das NICHT Normale.
Noch nicht ganz verkrusteter toleranter Digital Fan (kann halt nicht besser)
Seppm
Nörgler olé
Ist das wieder so eine typisch deutsche Neid Debatte? Jemand findet für sein Produkt, über das man natürlich geteilter Meinung sein darf einen Markt und schon rufts die notorischen Nörgler auf den Plan. Hey, jeder kann – keiner muss!
Und die Sache mit Geschmack und darüber streiten… wissen wir doch, dass das zu keinem Ergebnis führt.
Es gibt nach wie vor hochwertige Instant-Materialien.
Von Fuji. Die Erzeugung photographischer Farbmaterialien hat sich nicht ohne Grund auf wenige Hersteller beschränkt, und auch dort wandert wohl ein in Summe ansehnlicher Anteil der Produktion in die Silberrückgewinnung (Ostzonen-Orwo ist Geschichte). Abgelaufene und frei nutzbare Patente nützen bei aller Offenlegung ohne praktische Erfahrung wenig, wie man sieht.
Kodak hätte wohl den längeren Atem gehabt. Polaroid hat wohl noch einige Zeit vom Kodak-Schadenersatz nach dem Patentstreit zehren können. Im Amateurbereich war die Sofortbildfotografie jedoch immer nur eine Spielerei.
… und
die Fuji-Materialien waren schon zu Polaroid-Zeiten diesen überlegen.
Hätte, könnte, müsste
Sofortbild von Fujfilm ist hinsichtlich der Wiedergabe anderen Materialien schon lange überlegen, keine Frage. Die Zahl der Farbfilmhersteller nimmt ab. Dieses Jahr stieg DNP (ehemals Sakura) und wohl auch Ferrania aus. Ob die Charge gelungen ist, sieht man häufig wohl erst nach der Produktion. Je geringer die Stückzahlen, desto höher das Risiko, wenn sie auf Maschinen produzieren müssen, die auf große Stückzahlen ausgelegt sind.
Orwo ist übrigens im Gegensatz zur Ostzone nicht wirklich Geschichte. Es ist die Farbfilmproduktion, die eingestellt wurde. S/W-Filme werden in Wolfen noch immer produziert.
Impossible setzt wohl nicht auf abgelaufenen Patenten auf, da diese in Europa aufgrund geänderter Umweltgesetze gar nicht mehr nutzbar sind. Die Chemie aus den 1970er Jahren ist in Europa heute nicht mehr zugelassen.
Instant Film
So geil ich die SX 70 fand und finde, so schade ist es, dass es die Originalfilme dazu nicht mehr gibt. Diese neuen Impossible-Filme sind Gewurschtel, leider. Aber vielleicht bekommen die Jungs das noch in den Griff.
Ansonsten gibt es von Fuji diverse, richtig gute Instantfilme. Es ist sehr interessant, einem Kunden vor Ort ein ‚Pola‘ in die Hand drücken zu können. Abgesehen von der haptischen Erfahrung kann er mit einem Filzer darauf malen und kennzeichnen, was er noch anders haben möchte. Auf der Rückseite mit Datum unterschrieben ist es zudem die beste Freigabe-Bestätigung, die es gibt.
Der Spanier. Viva!
Vergleich Apfel und Birne
Um es einmal eindeutig zu sagen, Filme von Fuji und Impossible hier zu vergleichen ist das Ding mit Apel und Birne.
Von Fuji gibt es Trennbild-Filme, die passen aber nicht in die Kameras mit Instant-Film. Dann gibt es die Instax-Linie, die aber wiederum nicht in die SX-70- und 600er-Linie der Polaroid-Kameras passen. Zudem sind die Materialien mit vollkommen unterschiedlichen Ansätzen konzipiert und diesen letztendlich auch anderen Anwendungen. Wer z.B. mal in die Kamera Image resp. Spectra einen Original-Polaroid-Film und einen PZ600 eingelegt hat, sieht direkt den Unterschied und erlebt auch die Anwedungsmöglichkeiten.
Aus dieser Sicht finde ich diese Vergleichswut ähnlich der, die bei orthochomatischen Schwarzweiß-Filmen die Grauwiedergabe der Farbe Rot suchen und wenn alles geklärt ist die Welt erneut in Frage stellen, wenn sie einen orthopanchomatischen Film in die Kamera bekommen.
Ich habe die beiden neue
Ich habe die beiden neue Filme getestet und enttäuscht meine SX-70 und 600 wieder weggelegt.
Macht aber nichts, da ich mit Trennbildfilmen und der 101 mit alten Filmen noch meiner Meinung nach wundervolle Bilder machen kann.
Vielleicht in einem Jahr mal wieder das unmögliche testen.