Fast unglaublich scheint, in wie kurzer Zeit dem Impossible Project die Wiederbelebung der Sofortbildfertigung im niederländischen Enschede gelang. Gewissermaßen aus dem Stand, mit neuer Chemie auf alten Maschinen, wurden in diesem Jahr schon über eine halbe Million Filmkassetten nicht nur produziert, sondern auch verkauft. „Die Wiederauferstehung der analogen Sofortbildfotografie“ ist noch nicht am Ziel, jedoch offensichtlich gut unterwegs, wie Impossible jetzt in einer Jahresbilanz skizziert:
Nachfolgend die Pressemitteilung von Impossible vom 13.12.2010:
Die Wiederauferstehung
der analogen Sofortbildfotografie
EINE IMPOSSIBLE JAHRESBILANZ
2010 wird in die Fotografiegeschichte eingehen als jenes Jahr, in dem die analoge Sofortbildfotografie vorm Aussterben und Millionen alter Polaroidkameras vor der Müllhalde gerettet wurden.
Im März 2010 verkündete Impossible, das Unmögliche möglich gemacht zu haben: die Entwicklung und Produktion neuer Sofortbildfilme für alte Polaroid-Kameras. Im Laufe des Jahres kamen 4 unterschiedliche Filmmaterialen für Polaroid-SX-70, 600- und Image/Spectra-Kameras auf den Markt. Zur Zeit versorgt Impossible die analogen FotografInnen mit der zweiten Generation der monochromen Silver-Shade-Filme sowie einer ersten, experimentellen Edition der farbigen Color-Shade-Filme.
Diese Filme bestehen aus 31 neuen Komponenten, und wurden in Zusammenarbeit mit Partnern wie Ilford Photo und InovisCoat hergestellt. 2010 verkaufte Impossible mehr als 500.000 Filmpackungen weltweit, hergestellt von einem Team ehemaliger Polaroidmitarbeiter, welches von einer anfänglichen Größe von 10 auf mittlerweile 30 angewachsen ist.
Für 2011 plant Impossible die Produktion der neuen Sofortbildfilme auf mehr als 2 Millionen Filmpackungen zu erhöhen. Dabei ist auch ein Nachfolger des populären Polaroid-600-Farbfilmmaterials geplant: der PX 680 Color Shade. Zum Jahresende plant Impossible außerdem die Neuproduktion des legendären, großformatigen 8×10-Film-Formats.
Die analogen Ambitionen von Impossible gehen jedoch weit über die reine Filmproduktion hinaus. Um einige von zahlreichen Projekten im Jahr 2010 zu nennen: eine Film-Sonderedition in Kooperation mit dem japanischen HUGE-Magazin, Impossibles Teilnahme an der photokina 2010 mit dem ersten 20×24-Kamera-Shooting mit Impossible-Film, eine Impossible-Ausstellung während dem Fotografiefestival in Arles sowie „Polaroid Magische Momente“: eine Dokumentation von Viktor Stauder, in welcher sich alles um ein tot geglaubtes Medium dreht, dessen Geschichte in Wahrheit noch lange nicht zu Ende ist. Die Dokumentation wird erstmals am 23. Dezember um 23.15 auf ARTE ausgestrahlt.
Basierend auf dem großen Erfolg der Impossible Project Spaces in Wien und New York City, welche im Laufe des Jahres von tausenden BesucherInnen und KundInnen gestürmt wurden, eröffnete Impossible Anfang Dezember einen weiteren Project Space in Tokyo. Die Impossible Project Spaces dienen als lebendige Zentren für die analoge Sofortbildfotografie. Nicht nur finden sich dort sämtliche verfügbare analoge Filme und Kameras, sondern es beleben auch Ausstellungen und Projekte die Project Spaces.
Noch bis zum 25. Dezember ist im Project Space Tokyo die “Exhibition : Impossible zu sehen. Einige der größten japanischen Fotografen wie Araki Nobuyoshi oder Daido Moriyama haben dafür auf PX 600 Silver Shade UV+ gearbeitet, gepaart mit der Pflanzenkunst des japanischen Künstlers Azuma Makato werden BesucherInnen in eine beeindruckende, monochrome Welt entführt.
Ein Jahresrückblick der künstlerischen Art wird am 15. Dezember im Impossible Project Space New York eröffnet. “Facing the Impossible ist eine Portraitreihe, fotografiert auf neuem Impossible Filmmaterial von internationalen KünstlerInnen, welche die bisherigen Errungenschaften von Impossible reflektiert und die Basis für zukünftige Entwicklungen verdeutlicht.
Exhibition : Impossible
feat. Araki Nobuyoshi, Daido Moriyama, Jin Ohashi, Masafumi Sanai, Yurie Nagashima and Azuma Makoto
Impossible Project Space Tokyo, 2F Oak Bld, 1-20-5 Aobadai Meguro, Tokyo 1530042
4. – 25. Dezember, Dienstag bis Sonntag von 12 – 18 Uhr
Facing the Impossible
feat. Adam Goldberg, Adarsha Benjamin, Chloe Aftel, Irène Nam, Jen Altman, Lou O’Bedlam, Mikael Kennedy, Patrick Winfield, Rommel Pecson, The Gentlemen Amateur, Thibault Tourmente and Tim Mantoani
Impossible Project Space NYC
425 Broadway, 5th floor, NY 10013
Vernissage: 15. Dezember, 18 Uhr
16. Dezember – 28. Februar 2011. Montag bis Freitag: 11 – 19 Uhr, Samstag: 12 – 17 Uhr
(CJ)
Wir hatten das Thema schon
und es wird durch einen Werbetext nicht besser. Bei dem gegenwärtigen Preis (a la Polaroid) und der derzeitigen Qualität werden viele einmal probieren und dann die Finger davon lassen.
und werden wiederkommen …
…, wenn es besser ist! Und günstiger?!
Für gerade Mal 30 Leute ist das, was hier bisher geleistet wurde, mehr als beachtlich! Da wünsche ich doch viel Erfolg mit dem weiteren Verkauf der „Film-Prototypen“ an die ersten, ungeduldigen Kunden.
Widerkäuen von PR-Texten …
… scheint zur großen Mode zu werden. Derletzt gab es auf photoscala die unkritische Veröffentlichung einer Experten-Gang, die eine Studie über Kameraindustrie sinnentleert umschwafelte. Jetzt schlägt man bei der Betrachtung von Impossible in die gleiche Kerbe. Sauber gelöst und sinnfrei veröffentlicht!
Wenigstens ist die Bekanntgabe der Impossible-Exhibition ein Lichtblick, die ich leider aus verschiedenen Gründen zurzeit nicht besuchen kann.
Es wäre besser, hier einmal echte Journalistenarbeit zu betreiben und zufriedene resp. ambitionierte Impossible-Fotografen aus Deutschland/Österreich/Schweiz zu Worte zu rufen. Eine halbe Million Einmalversucher wird es wohl nicht geben – dieser Eindruck entsteht aber, wenn man die bisherigen Kommentare zu den photoscala-Artikeln über Impossible liest.
Bitte wieder etwas mehr Engagement, wenn ich bitten darf.
Wir sind dabei
und werden in den nächsten Tagen ambitionierte Impossible-Fotografen aus Deutschland, den USA und Japan nicht nur zu Worte kommen lassen, sondern auch Bildbeispiele aus deren Arbeiten präsentieren.
(CJ)
Echte Journalistenarbeit
das bedeutet hierzulande allzu oft, die Pressetexte mehr oder weniger unverändert zu übernehmen, dies aber als “Redaktion” auszugeben bzw. nicht als Pressematerial zu kennzeichnen. Machen Sie sich einmal den Spaß: Werfen Sie eine Suchmaschine Ihrer Wahl an, und suchen Sie nach Text-Teilen aus den Pressetexten, wie sie hier bei uns immer als Pressetext ausgewiesen und zudem kursiv formatiert sind. In vielen, den allermeisten, Fällen werden Sie wohl feststellen, dass andere Redaktionen so tun, als sei das ureigenste Leistung.
Wir legen unsere Quellen da lieber offen und nennen Ross und Reiter. Und bringen auch gerne mal Pressetexte – als solche (kursiv) gekennzeichnet – wenn wir sie für interessant halten. Das hat den Vorteil, dass die Quelle eindeutig ersichtlich ist, und es hat den weiteren Vorzug, dass der Leser weiß, wer den Text (ursprünglich) verfasst hat und welche Interessen möglicherweise dahinterstehen.
(thoMas)
produziert und verkauft an…
….den Handel der da erst einmal seine Lager (wieder) auffüllen muss !
ob und wie der Handel das dann an den Konsumenten bekommt ist dessen Problem
ich tippe da kommen bald die Abverkauf-Schnäppchen und wenn der Mini Hype wieder vorbei ist, alle super hippen Spielkinder ein neues Mega-in Spielzeug gefunden haben, dann geht das auch wieder den Bach runter
Gast schrieb:
….den
[quote=Gast]….den Handel der da erst einmal seine Lager (wieder) auffüllen muss !
ob und wie der Handel das dann an den Konsumenten bekommt ist dessen Problem
ich tippe da kommen bald die Abverkauf-Schnäppchen und wenn der Mini Hype wieder vorbei ist, alle super hippen Spielkinder ein neues Mega-in Spielzeug gefunden haben, dann geht das auch wieder den Bach runter[/quote]
Naja… das behaupten Sie. Aber wie viele “Spielkinder” kaufen sich eine Digitale genau aus dem selben Grund?
Die Kunst ist es, …
… zum rechten Zeitpunkt Totgeglaubte aus ihren Gräbern auferstehen zu lassen. 😉
Warum nicht… Das Leben an sich ist ein ewiges Wiederkehren, Tag für Tag, Jahr für Jahr.
Das gibt uns die Chance nachzuschauen, wo wir neue Märkte bevölkern können, mit neueren Ideen.
Denn das ist ja gerade der Witz, der auch die Zombies belebt: Ist eins zu langweilig, muss das Andere her… u.s.w. So what? 😀
Also, gut aufgepasst und den Trend beobachtet!
MfG
PS:
Irgendwann wird es bestimmt eine Kunstaktion geben, in der eine Künstlerin kreisst und eine Fotografie gebiert. Das ist dann der Gipfel der analogen Fotografie. *g*