Ausgabe 2011 des berühmten Pirelli-Kalenders, der an Auserwählte verschenkt, aber nicht an jeden verkauft wird, wurde heute in Moskau präsentiert. Der Kalender greift Figuren und Themen der griechisch-römischen Mythologie auf, zeigt schöne Frauen und Männer, und fotografiert hat Karl Lagerfeld:
Seit dem Jahr 1964 gibt es jedes Jahr einen Pirelli-Kalender (mit einer Pause in den Siebzigern) und seit Anbeginn ist Tradition, dass die Kalender nicht gekauft werden können, sondern ausschließlich an Freunde und Kunden des Hauses verschenkt werden. Die Auflage wird nicht genannt, Schätzungen gehen von um die 35.000 Stück aus. Alle, die nicht zu den Auserwählten gehören, können die Kalenderblätter (auch vergangener Jahre) unter Pirelli Calender Club einsehen oder sich überlegen, eins der Exemplare käuflich zu ergattern. Billig wird das nicht: für einen Kalender werden bis zu 6000 Euro geboten.
Apropos: Bis zu 2,5 Millionen Euro soll sich Pirelli die Produktion des Kalenders jedes Jahr kosten lassen und zahlt dabei üppige Fotografenhonorare: Eine Million Dollar habe er dafür bekommen, hat Peter Beard, der den Pirelli-Kalender 2009 fotografierte, dem Focus verraten.

Erin Wasson als Ajax
© Pirelli Kalender 2011, Karl Lagerfeld
Zurück zur Mythologie. Karl Lagerfeld hat sich in einem Interview mit Frédéric Beigbeder zu seinen Kalenderfotos wie folgt geäußert: „… ein Gott für jede Gelegenheit. Ich bin Polythgeist, alle aktuellen Religionen sind jünger, ich bevorzuge diese Mythologie ohne Hölle, ohne Sünde (sie hemmt das Glück), ohne Vergebung. Wir müssen zu der in gewissem Maße disziplinierten Schönheit der Antike zurückkehren. … Ich verehre die weiblichen Gottheiten, da sie die ersten wirklich freien Frauen waren, denen alles gewährt wurde. Die Göttinnen und die Musen sind Feministinnen!“

Elisa Sednaoui als Flora
© Pirelli Kalender 2011, Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld weiter: „Ich habe nur gute Bekannte ausgewählt, weil ich Personen wollte, die bei mir keinerlei Befangenheit empfinden. Ich habe eine Liste der Modelle erstellt, die ich zeigen konnte. Ich lehne es ab, jemanden gegen seinen Willen auszuziehen. Und es sind keine minderjährigen Models dabei!!“

Julianne Moore als Hera
© Pirelli Kalender 2011, Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld auf die Frage, warum er schwarzweiß fotografierte: „Ein wenig black and white war eine Abwechslung, um im Vergleich zu meinen namhaften Vorgängern etwas Neues hineinzubringen; und im Übrigen sehe ich auch im Leben alles in Schwarz und Weiß.“
Die Pirelli Tyre (Europe) SA zu ihrem Kalender 2011:
Pirelli: Präsentation in Moskau von “MYTHOLOGY”, dem Kalender des Jahres 2011 verwirklicht von Karl Lagerfeld
Moskau, 30. November 2010 – Der Kalender Pirelli 2011, der bereits zum achtunddreißigsten Mal herausgegeben wird, wurde heute der Presse, den anwesenden Gästen und Sammlern aus aller Welt in Moskau offiziell vorgestellt. Ort der Veranstaltung war das Theater „Stanislavsky and Nemirovich-Danchenko“, die bekannte russische Bühne, auf der in ihrem neunzigjährigen Bestehen Opern und Ballette aufgeführt wurden, die zum Kulturgut des Landes gehören.
Nach dem China von Patrick Demarchelier in der Ausgabe 2008, dem Botswana von Peter Beard im Jahr 2009 und dem Brasilien von Terry Richardson 2010, trägt „The Cal“ 2011 die Unterschrift von Karl Lagerfeld, dem kreativen Genie, vielseitigen Künstler und in der ganzen Welt gefeierten Ästheten.
In seinem Pariser Atelier hat Lagerfeld „Mythology“ geschaffen, einen Kalender, der einer seiner tiefsten Leidenschaften gewidmet ist, nämlich den Legenden und Mythen der griechisch-römischen Mythologie, der Erzählung des Ursprungs von Mensch und Welt durch die Abenteuer von Göttern und Göttinnen, von Helden und Heldinnen. Auf einer Reise in längst vergangene Zeiten bringt uns „Mythology“ durch die Universalsprache der Fotografie zu den Wurzeln der klassischen Kultur zurück und den Pirelli-Kalender dem Alten Kontinent näher, wo vor knapp 140 Jahren die Firma gegründet wurde, die heute als multinationales Unternehmen in mehr als 160 Ländern der Welt vertreten ist.

Baptiste Giabiconi als Apollo
© Pirelli Kalender 2011, Karl Lagerfeld
Auf den 36 Aufnahmen, die im Kalender 2011 zu sehen sind, sind 24 Gottheiten, Helden und Mythen abgebildet. Das Objektiv von Lagerfeld zeigt uns „bildhauerisch gestaltete“ Fotos, sowohl durch ihre ästhetische Strenge als auch aufgrund der unzähligen Anspielungen auf die Kunst der Bildhauerei und ihre klassischen Maßstäbe. Die Fotos sind schwarzweiß. Dadurch erhalten die Aufnahmen Charakter. Die Schönheit der Körper wird durch den starken Farbkontrast betont und den Figuren durch den geschickten Einsatz des Lichtes Räumlichkeit verliehen.
„Schauspielerinnen und Models verkörpern die neuen Helden und stellen den neuen Begriff des Schönen dar“, erklärt Karl Lagerfeld. Mit dem Pirelli-Kalender 2011 bietet er uns ein ideales und unsterbliches Bild der Schönheit. Sie bildet mit der Jugendlichkeit, der Körperkultur und dem Verlangen ohne Sühne den neuen Schönheitsbegriff und ist Ausdruck für das Moderne in der Mythologie.

Daria Werbowy als Artemis
© Pirelli Kalender 2011, Karl Lagerfeld
An dieser Ausgabe haben 21 Darsteller mitgewirkt, darunter 15 weibliche und 5 männliche Models sowie die Schauspielerin Julianne Moore. Unter den weiblichen Darstellerinnen waren die Italienerinnen Bianca Balti und Elisa Sednaoui, die Dänin Freja Beha Erchsen, die Brasilianerin Isabeli Fontana (die bereits im Kalender 2005 von Patrick Demarchelier und 2009 von Peter Beard abgelichtet wurde), die Polinnen Magdalena Frackowiak und Anja Rubik, die Australierin Abbey Lee Kershaw (die ihr Debüt im Kalender 2010 mit Terry Richardson gab), die Inderin Lakshmi Menon, die Amerikanerinnen Heidi Mount und Erin Wasson (die im Kalender 2005 von Patrick Demarchelier zum ersten Mal abgelichtet wurde), die Russin Natasha Poly, die Holländerin Lara Stone und die Kanadierin Daria Werbowy (bereits im Kalender 2009 von Peter Beard zu sehen), die Österreicherin Iris Strubegger und die Jamaikanerin Jeneil Williams. Die fünf männlichen Rollen wurden von den Franzosen Baptiste Giabiconi und Sébastien Jondeau, den Amerikanern Brad Kroenig und Garrett Neff und dem Engländer Jake Davis übernommen.
Der Kalender von Pirelli 2011 aus der Sicht von Frédéric Beigbeder
Seit über vierzig Jahren beauftragt Pirelli einen renomierten Fotografen damit, die schönsten Frauen der Welt abzulichten. Ursprünglich stand dahinter die Idee, mit einem so außergewöhnlichen Geschenk die Verkaufszahlen zu fördern! Inzwischen ist der Kalender nicht nur zu einem wertvollen Sammelstück geworden, sondern er gilt auch als Symbol der heutigen Gesellschaft. Dieses künstlerische Meisterwerk verleiht der Feminität unseres Jahrhunderts Ausdruck. Ob erste Oben- ohne-Aufnahme im Jahr 1972, oder die Unterbrechung von 1974 bis 1984 aufgrund der Ölkrise: die Geschichte des Kalenders spiegelt auch unsere Geschichte wider. An ihm haben die großen Topstars der Mode mitgearbeitet und den Schönheitsbegriff einer jeden Epoche verkörpert. Er ist ein Element zeitgenössischer Mythologie geworden. Deshalb war es durchaus konsequent, dass Pirelli sich eines Tages an den großen Modeschöpfer Karl Lagerfeld wandte. Er ist eine Legende und kreiert Trends. Er ist der erste Couturier bei diesem Projekt (er hat dafür sogar eigens Accessoires und Schmuck kreiert), und er hat sich ein Thema ausgesucht, das ihm am Herzen liegt: die griechisch-römische Mythologie. Alea jacta est!

Iris Strubegger als Athena
© Pirelli Kalender 2011, Karl Lagerfeld
(thoMas)
Der Karl
kann auch nur Produktpfottos. Aber Kategorien sind eh langweilig. Sagen wir also einfach wie es ist: sie sind nix.
Karlchen’s Fotos
[quote=Plaubel]kann auch nur Produktpfottos[/quote]
…aber was er macht ist schon gut!
Danke
[quote=Gast]Ein schaler Witz wird durch Kennzeichnung durch ein solches Emoti-Icon plötzlich zu einem echten Schenkelklopfer. Was kann man mehr wollen?[/quote]LOL
Natürlich weiß ich was ein Emoticon ist und gebrauche einige auch gelegentlich. 😉
Nur dieses 😎 war mir nicht bekannt, ist wohl auch nicht so sehr gebräuchlich.
Immer noch besser
[quote=Gast]Na ja. Wer darauf steht, leichtbekleidete Kellnerinnen zu sehen…[/quote]
Immer noch besser als der Kitsch vom Lagerfeld. Und von einigen der Flugkellnerinnenbildchen kann selbst die BILD noch was lernen… 😉
[quote=Gast]
…die wirklich hübschen bei einer seriöseren Fluggesellschaft![/quote]
Tja… von denen gibt’s dann aber keine hübschen Bildchen…. Mann kann nicht alles haben… 😉
Mehr schale Witze
[quote=Gast]Das stammt aus der Frühzeit des Internets. Es ist eigentlich ganz clever. Ein schaler Witz wird durch Kennzeichnung durch ein solches Emoti-Icon plötzlich zu einem echten Schenkelklopfer. Was kann man mehr wollen?[/quote]
Bitte. 😎
Komisch
Bei uns kellnern hauptsächlich Studentinnen … 😎
Und manche
[quote=Gast]
P.S.: Wer es als Mädchen in der Schule zu nichts schafft, wird Kellnerin. Die hübscheren davon werden Flug-Kellnerin bei Ryanair und die wirklich hübschen bei einer seriöseren Fluggesellschaft![/quote]
heiraten Idioten – und werden zur Domina …
Was bei Karl Lagerfeld nervt…
…ist seine Vorliebe für Models am Rande der Magersucht. Jedenfalls distanziert er sich auch in seinen Fotos nicht von spindeldürren Models; Lagerfeld sieht ja auch selbst wie eine unterernährte Vogelscheuche aus!
Wo ist denn Plaubel?
Nett wie ihr über Frauen sprecht.
Wo ist denn da unser Frauenbeauftragter, oh stimmt, da gings ja nicht über nackte Hintern.
So ein bisschen Macho, und ein bisschen Verachtung ist okay, hauptsache die Tussen machen das was wir Kerle wollen, oder.
Obszön oder nur feige
Das Foto von Baptiste Giabiconi als Apollo empfinde ich als ausgesprochen obszön. Die (alten) Griechen oder Römer wären nie auf den Gedanken gekommen bei einer Statue das männliche Glied in einer derartig lächerlichen Form zu verhüllen.
Hier die „Roman Statue of Apollo“ http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7e/Roman_Statue_of_Apollo.jpg
Vielleicht hat ja auch der Herr Lagerfeld an der Stelle TippEx auf seinem heimischen Spiegel. harhar
Positiv zu vermerken, Julianne Moore als Hera darf ihre pigmentierte Haut zeigen ohne mit Photoshop glattgebügelt zu werden.
Trotz erheblicher Skepsis gegenüber dem fotografischen Können eines Modeschöpfers finde ich sonst die Fotos von Lagerfeld sehr gut.
Weisst du
Bei Deinem fotografischen Können bin leider seit kurzem auch sehr skeptisch, sorry.
Kalenderbilder
sollten eigentlich so sein dass man sie auch einen Monat lang anschauen will.
Die Bilder sind aber schon nach 5 Minuten langweilig.
Da hätte ich mehr erwartet, auch bei dem Hintergrund und die „Ein Blitzkopf voll drauf“ Ausleuchtung kann eigentlich jeder. Das Makup braucht da wohl die meiste Zeit. Fotografiert ist so was in 3 Minuten.
Ist doch kein Problem
Sie dürfen den Kalender gerne zurücksenden.
Schöne Körper – schlechter Fotograf
Karli bleib bei der Mode, lass das fotografieren.
Ein Lagerfeld…
Im Zweifelsfall amüsiert sich eine Elite ganz mit sich selbst und bedarf keines Millionenheeres von Normalbürgern, die ihre Werke bewundern resp. kritisieren.
…
Die Kunst des K.L. besteht
Die Kunst des K.L. besteht darin, für so einen langweiligen, altbackenen Kram einen Auftraggeber wie Pirelli zu gewinnen.
Versucht das mal nachzumachen.
Der Rolleiflexer
Reifenhersteller
Wer 6000 Euro für einen Kalender ausgibt oder so lange schleimt bis er in den exklusiven Kreis der Gratisabstauber kommt,dem ist nicht mehr zu helfen.
Das gleiche gilt für den Kaffeerösterkalender.Klangvolle Namen,die krampfhaft neue Konzepte präsentieren wollen.Das Ganze limitiert und mit viel heißer Luft der Presse präsentiert.Fertig ist der Superkalender.
Ryanair
Da lob ich mir doch den Ryanairkalender. Da gibt’s für 10 Ocken ordentlich was auf die Augen…. Nicht so’n Kitsch wie vom Lagerfeld (der schwul ist und somit eh nicht weiss, wie ne Frau aussieht). Wohl dem der noch einen abkriegt… Und: Das Geld geht an einen Guten Zweck.
en passant
[quote=Gast]Wer 6000 Euro für einen Kalender ausgibt oder so lange schleimt bis er in den exklusiven Kreis der Gratisabstauber kommt,dem ist nicht mehr zu helfen.
Das gleiche gilt für den Kaffeerösterkalender.Klangvolle Namen,die krampfhaft neue Konzepte präsentieren wollen.Das Ganze limitiert und mit viel heißer Luft der Presse präsentiert.Fertig ist der Superkalender.[/quote]
Voila. Sie haben gerade das Kapitalismus-Prinzip mit anderen Worten erklärt, so ganz nebenbei, meine ich.
Die heisse Luft ist die Überlebensstrategie unseres Alltags. Darum ist ja Marketing in unserem Leben auch so präsent. SUBSTANZ verkauft sich nämlich fast von allein.
Am Ende leben wir alle von heisser Luft. Bis die Luftblase platzt… (Irgendwie kommt mir das gerade bekannt vor…)
MfG
Soll ichs dir leihen.
Hast wohl keine 6000 übrig?
Karl Lagerfeld
oder: Wenn der Mythos Pause macht … 😎
Ohjeje
Das wird den Herrn Karl recht viel interessieren, was ein Herr Plaubel und Konsorten von seinem Kalender halten.
Ja mein Gott ich will den Kalender dieses Jahr auch nicht, weil ich die Bilder so was von banal finde.
Äääächt, Schräääklich, sowas kommt mir nicht ins Haus.
So jetzt muss ich weg, weil ich mach jetzt ääächt hochwertige Bilder, füll besser aals die Künstler.
Die zeig ich aber keinen, ätsch.