+++ Pilzköpfe +++ Ecuador digital +++ Gigantische Gigapixel-Panoramen +++ Kameras & Stative +++ Polylooks-Pleite +++ 3D-Skulpturen +++ Adeliges +++ ui-ui-ui dank ui-sti-ti +++

Es ist mal wieder Zeit für ein Vermischtes. Haben sich doch in den letzten Wochen wieder etliche Kleinigkeiten, Nettigkeiten und Unterhaltsamkeiten angesammelt, die es nicht in einen eigenen Artikel geschafft haben, aber doch einer Erwähnung wert sind.
 

Foto: Ansicht von Quito

Ansicht von Quito. Autor unbekannt; Sammlung Hans Meyer, 1903 (Leibniz-Institut für Länderkunde, Archiv für Geographie)

 
Das Leibniz-Institut für Länderkunde digitalisiert derzeit rund 1500 historische Ecuador-Fotografien aus seinem Bildarchiv. Die Bilder stammen aus den im IfL-Archiv aufbewahrten Nachlässen des Geologen Alphons Stübel (1835–1904) und des Geographen, Verlegers und Kilimandscharo-Erstbesteigers Hans Meyer (1858–1929). Ein Teil der Aufnahmen ist bereits im Internet im Online-Katalog verfügbar (Dokumentart: „Fotos“, Suchbegriff: „Ecuador“).
 

London in 80 Gigapixeln

 
26 – 45 – 80. Sie werden immer gigantischer, die Gigapixel-Panoramen. Nachdem Ende 2009 das Dresden-Panorama kurze Zeit mit 26 Gigapixeln den Weltrekord hielt, übertrumpfte es wenige Wochen später das Paris-Panorama knapp mit 26,5 Gigapixeln. Nochmal deutlich einen drauf legte dann das Dubai-Panorama mit 45 Gigapixeln. Vor kurzem nun wurde dieser Pixel-Wert annähernd verdoppelt: London in 80 Gigapixeln. 7886 Einzelaufnahmen, entstanden während dreier Tage im Sommer 2010, wurden dafür zusammenmontiert.
 

Foto Digitalkameras von Easypix

 
Easypix will „coole, dynamische, freche Produkte für jede Zielgruppe und jedes Budget“ bieten, darunter auch Digitalkameras. Die sind zwar in technischer Hinsicht keinesfalls bemerkenswert, machen aber doch auf sich aufmerksam, sehen sie doch wenigstens mal ein wenig anders aus. So etwa die Doppel-Display-Kamera V 515 „Duo“ oder die Kinderkamera V130 „Captain Blue Pix“.

Von Giottos gibt es ein Stativ-Set zum Sonder-Preis, beinhaltend das Aluminiumstativ MTL9251B und den 3-Wege-Kopf MH 5001. Es ist zum Preis von 139,90 Euro (UVP) erhältlich, der Käufer spart dabei laut Giottos gegenüber dem Normalpreis ca. 60 Euro.
 

Foto von der LOMO LC-A+ White Japan Edition

 
26 Jahre nach dem Produktionsbeginn der LOMO LC-A in St. Petersburg bringt die Lomographische AG in Wien das Sondermodell LOMO LC-A+ White Japan Edition zum Preis von 379 Euro heraus. Die Kamera, die in einer Auflage von 1000 Stück produziert wird, ist mit einem 2,8/32-mm-Minitar-Objektiv aus russischer Produktion ausgestattet. Die Fertigung der Kamera selbst erfolgt inzwischen wohl bei Phenix in China.
 

Foto

 
Noch etwas exklusiver und adeliger ist die Design-Version einer Canon PowerShot G12, gestaltet von der Modeschöpferin Diane von Fürstenberg. 625 US$ kostet die auf 50 Stück limitierte Kompaktkamera, die mit einer stilisierten Andy-Warhol-Lippe aus Swarovski-Kristallen geschmückt ist. Frau von Fürstenberg gibt an, die Kamera selbst zu nutzen, und zeigt sich in einem Video mit den Schönen und der Kamera (siehe auf der Produktseite Limited Edition DVF Camera).

Foto vom All-in-one-Charger von Eneride

Der Fotogroßhändler Duttenhofer in Würzburg hat das unter der Eigenmarke Eneride vertriebene Sortiment um einen Multi-Card-Reader und einen Mini-Card-Reader (für Speicherkarten der Bauformen SD, SDHC, MMC, Micro SD, T-F, M2, CF, XD, MS und MS Duo) sowie einen All-in-one-Charger für Li-Ion-Akkus, Li-Polymer-Akkus sowie für NiMH-, Mignon- und Micro-Akkus (AA / AAA) erweitert. Über einen integrierten USB-Ausgang für USB-ladefähige Geräte sollen Mobiltelefone, MP3-Player, PDAs und iPhones geladen werden können. Der Lader soll über eine Akku-Defekterkennung verfügen, die den Akku vor einer Überladung und das Gerät vor einem Kurzschluss schützen soll.

Polylooks macht dicht. Die erst im Juni 2009 gestartete Online-Bildagentur der Telekom stellt schon zu Ende des Jahres 2010 ihren Betrieb ein: „Sehr geehrte Damen und Herren, wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass sich die Deutsche Telekom entschlossen hat, ihre Online-Bildagentur Polylooks aus dem Portfolio zu nehmen. Das Angebot wird voraussichtlich zum 31. Dezember 2010 eingestellt.“ Branchenkenner gehen davon aus, dass das Angebot völlig am Markt vorbeigeplant war. Zu billig, zu national.

Foto von Figuren von ScanMen

Personalisierte 3D-Skulpturen seien ein gutes Geschäftsmodell, meint Anbieter 4DDynamics, und wirbt für die „revolutionäre Shop-in-Shop-Formula“ speziell für Fotografen: mit ScanMen sollen sich bei geringen Investitionen zusätzliche Einnahmen generieren lassen. Der Fotograf benötigt dazu laut 4DDynamics keine speziellen Computer- oder 3D-Software-Kenntnisse. Er macht die Aufnahme und sendet die 3D-Daten online zum ScanMen-Team. Hier werden dann entsprechende Fräs- oder 3D-Druckmaschinen angesteuert, die das 3D-Produkt in der gewünschten Größe herstellen und entweder direkt zum Kunden oder auch ans Fotostudio senden. Eine 3D-Skulptur ist in klein, mittel oder groß bestellbar, die Figur zwischen 15 und 25 cm groß, und kostet zwischen ca. 50 und 290 Euro.

Foto I.P.S. Inflatable Photo Studio

Das, was Sie hier links sehen, ist nicht, was Sie möglicherweise denken, sondern ein aufblasbares Fotostudio. Das I.P.S. Inflatable Photo Studio hat sich ein New Yorker Fotograf ausgedacht. Das Modell „Hooligan“ mit Abmessungen von 12x6x6 m kostet rund 600 US-Dollar. Das größte Modell misst beeindruckende 12x9x4,5 m – das ist etwa so groß wie ein Einfamilienhaus – und wird von zwei Industrielüftern in Form gehalten, die das rund 25 kg schwere Plastikzelt in etwa 3 min. in Form blasen.

Die Zeitschrift Naturfoto aus dem Tecklenborg Verlag wird 30 Cent teurer und kostet dann 7,20 Euro pro Heft. Der Verlag begründet dies mit „stetig stark gestiegenen“ Papier-, Druck- und Portokosten. Das Jahresabo kostet 80 Euro. Außerdem wird das Wort „Tierfotografie“ aus dem Untertitel des Heftnamens gestrichen, das Magazin heißt ab Januar 2011 „Naturfoto, Magazin für Naturfotografie“.

Die Beatles sind immer für ein Geschäft gut. Paul Berriff hat Ende 2009 ein paar Aufnahmen wiedergefunden, die er in den Jahren 1963 / 1964 von den Beatles machte. Die werden jetzt via The Beatles Hidden Gallery in limitierter Aulfage verkauft. 2500 britische Pfund kostet ein gutes Stück (bei einer Auflagenhöhe von 49 Stück, soweit das der Webseite zu entnehmen ist). In einem ebay-Store gibt es kleinere Versionen in höherer Auflage (149) für £995 das Stück. Jeweils vom Fotografen produziert, nummeriert und signiert. Wie gesagt: Die Beatles sind immer für ein Geschäft gut.
 

Foto The Beatles Hidden Gallery

 

Foto TrendMicro von Braun

Die Braun Photo Technik GmbH hat eine Mini-Digital-Video-Kamera samt Unterwasser-Gehäuse und weiterem Zubehör ins Programm genommen. Das mitgelieferte Gehäuse ist wasserdicht bis ca. 20 m, die TrendMicro genannte filmt mit 640X480 Pixeln bei 30 B/s im AVI-Videoformat. 129 Euro kostet der Spaß inklusive viel Zubehör wie Unterwasser-Gehäuse, Beutel, Riemen, Lenker-Halterung, Befestigungsgurt.

Von Hartmut Thiele, der schon mehrere Handbücher zu Themen der deutschen Fotowirtschaft veröffentlicht hat, ist ein neuer Band erschienen: Sammlerhandbuch Deutsche Photoindustrie. Wer fertigte Wann Wie Viel. Kameras mit Fest- und Wechseloptik (schreibt sich tatsächlich so). Eine Gesamtaufstellung über Stückzahlen und Fertigungszeiten von deutschen Objektivherstellern für die Kameraindustrie. 134 Seiten. 19,80 EUR (zzgl. Versandkosten). Ausgehend von der Objektivproduktion, dem Schwerpunkt der bisherigen Veröffentlichungen, werden die Verbindungen zu den jeweiligen Kameraherstellern dargestellt. Zu beziehen ist der Titel u.a. bei Lindemanns.

Foto Nikon

„Ouistiti“ bringt das perfekte Fotolächeln. Sagen Sie nicht „Cheese“, sondern lieber „Ouistiti“ – das empfiehlt Nikon Österreich. „Im Rahmen eines bisher einzigartigen Experiments haben Nikons Fotoexperten die unterschiedlichen Lächeln-Wörter aus 26 verschiedenen Ländern untersucht, die typischerweise genutzt werden, um das perfekte Fotolächeln zu erzielen.“ Ergebnis: das Wort „Cheese“ hat sich als nicht besonders effektiv erwiesen. Sehr viel besser für das ideale Lächel-Foto ist demnach das bei den Franzosen übliche „Ouistiti“ (sprich: ui-sti-ti). „Nikons Expertenteam um den renommierten Porträtfotografen Peter Skjold Petersen“ hat folgende fünf Ausdrücke als die Besten ausgewählt:

1. Ouistiti – Frankreich („kleines Äffchen“)
2. Famiglia – Italien („Familie“)
3. Patatas – Spanien („Kartoffeln“)
4. Marmolada – Polen („Marmelade“)
5. Zaag Eens Kaas – Holland („Sag Käse!“)
 
 
Wir hier lächeln auch, auch ganz ohne ui-sti-ti, freuen wir uns doch aufs Wochenende. Ihnen ein wunderschönes solches.

(thoMas / CJ / mts) 
 

Nachtrag (26.11.2010; 18:30 Uhr): Eins dann doch noch; kam eben rein: Die auf der photokina 2010 vorgestellte Hasselblad „H4D Ferrari“ ist jetzt lieferbar. Das auf 499 Stück limitierte Prunkstück ist im Ferrari-Rot „rosso fuoco“ gehalten, hat ein 40-Megapixel-Rückteil und kostet inklusive 2,8/80 mm 21.499 Euro netto (zum Vergleich: die normale Kombination H4D-40 + 2,8/80 mm kostet ca. 16.500 Euro – brutto). Siehe auch: H4D-40 Limited Ferrari Edition Camera.
 

Foto Hasselblad