Die Arbeiten des Architekturfotografen Julius Shulman „spiegeln Coolness und Eleganz, und wecken die Sehnsucht des Betrachters, Teil dieses American Way of Life zu werden“. In Reminiszenz an Shulman, der dieser Tage 100 geworden wäre, zeigen die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim über 200 seiner Arbeiten:

Beuth Residence, West Hollywood, CA 2005
Foto: Julius Shulman / Jürgen Nogai. © J. Nogai
Die Reiss-Engelhorn-Museen informieren:
Julius Shulman: Cool and Hot
Die Ausstellung zu Julius Shulmans 100. Geburtstag
17.10.2010 27.2.2011
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
ZEPHYR Raum für Fotografie
Der weltberühmte amerikanische Architekturfotograf Julius Shulman hätte im Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass präsentiert ZEPHYR Raum für Fotografie ab dem 17. Oktober 2010 in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim die europaweit größte Ausstellung seines Lebenswerks.
Julius Shulman (1910-2009) ist vermutlich der bedeutendste Architekturfotograf und wurde mit Aufnahmen aus der Nachkriegszeit und der Kennedy-Ära weltweit bekannt. Er arbeitete für die herausragenden Architekten seiner Zeit und definierte einen vorher nie dagewesenen Stil der Architekturfotografie. Seine Bildkonen aus den 40er, 50er und 60er Jahren sind legendär und prägen bis heute unsere Vorstellung von der amerikanischen Moderne. Nur wenigen ist bekannt, dass der Künstler vor etwa zehn Jahren mit seinem Partner Jürgen Nogai sein Fotografenhandwerk wieder aufgenommen hatte.

Freeman House, Santa Monica, 2007
Architekt: Richard Neutra (Peter Grueneisen)
Foto: Julius Shulman / Jürgen Nogai. © J. Nogai
Kaufmann House, Palm Springs, 1947
Architekt: Richard Neutra
Foto: Julius Shulman. © J. Paul Getty Trust
Kaufmann House, Palm Springs, 2007
Architekt: Richard Neutra
Foto: Julius Shulman / Jürgen Nogai. © J. Nogai
Die Ausstellung „Julius Shulmann: Cool and Hot“ vereint sowohl Shulmans Bildikonen als auch seine Arbeiten der letzten Dekade. Sein Spätwerk war in Europa bisher noch nie zu sehen. Die über 200 Aufnahmen sind Leihgaben des Getty Research Institute, Los Angeles sowie von Jürgen Nogai.
Bei „Cool and Hot“ handelt es sich um keine Retrospektive im eigentlichen Sinne. Die Schau verfolgt vielmehr den Ansatz, Shulmans Aufnahmen thematisch zu gliedern und sich auf diese Weise seinem ganz eigenen Stil der Architekturfotografie anzunähern. Zum ersten Mal dient die Architekturfotografie also nicht mehr primär der Illustrierung der Architekturgeschichte, sondern steht selbst als eigenes Medium im Vordergrund.
Zentral ist hierbei, dass Shulman seine Bilder ganz bewusst konstruierte. Nichts blieb dem Zufall überlassen, wobei seine Lichtdramaturgie ebenso eine wichtige Rolle spielte wie die gezielte Platzierung von Statisten oder die Verschränkung von Innen- und Außenraum durch Fenster und Durchblicke.

Case Study House 22, Los Angeles, 1960
Architekt: Pierre Koenig
Foto: Julius Shulman. © J. Paul Getty Trust
Case Study House 21, Los Angeles, 2006
Architekt: Pierre Koenig
Foto: Julius Shulman / Jürgen Nogai. © J. Nogai
Neben seinem Geschick für klare Bildkompositionen ist die Inszenierung von Atmosphäre für Shulmans Architekturfotografie charakteristisch. Auf dieses Spannungsfeld verweist auch der Ausstellungstitel “Cool and Hot. Seine Aufnahmen spiegeln Coolness und Eleganz wider und wecken gleichzeitig durch ihre stimmungsvolle Atmosphäre die Sehnsucht des Betrachters, Teil dieses „American Way of Life“ zu sein.
Die Ausstellung ist bis zum 27. Februar 2011 in den Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen.
Ausstellung:
17.10.2010 27.2.2011
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
ZEPHYR Raum für Fotografie
C4.9b
68159 Mannheim
Öffnungszeiten täglich außer Montag 11 bis 18 Uhr
Zur Ausstellung erscheint der Katalog „Cool and Hot“.
(thoMas)

Jay Seed House, Calabasas, 2005
Architekt: Lorcan O’Herilhy
Foto: Julius Shulman / Jürgen Nogai. © J. Nogai
copyright
wer ist Jürgen Nogai?
Ernst gemeinte Frage?
Ernst gemeinte Frage? Jürgen Nogai ist ein Fotograf aus Bremen, der Julius Shulman während Fotoaufnahmen in den USA kennenlernte. Aus dem Treffen entwickelte sich eine enge Arbeitsgemeinschaft und Freundschaft, die zu einer späten Schaffensperiode Shulmans in Kooperation mit Nogai führte. Jürgen Nogai lebt heue in Santa Monica – und ich kann sagen, dass er ein sehr sympathischer, bodenständiger Mensch ist, soweit ich ihn kennenlernen durfte. Dem gediegenen Bremer hat die Zeit in Kalifornien offensichtlich gut getan. www.juergennogai.com – Viele Grüße aus Bremen. SK.
Phantastisch
Phantastische Architekur und ebensolche Bilder!
Schön…
Nach „Lavazza“ und anderen Unfällen endlich was zum Geniessen.
Ich habe zwar mit „Architektur“fotografie nichts am Hut und auch nichts mit sogenannter amerikanischer Lebensart, aber die Bilder gefallen.
„Großes Kino“ – wie man so schön sagt.
Architecture
at it’s best …
Katalog
Eines dieser hip sein wollenden Bücher, tolle Fotos aus beiden „Perioden“, der Katalog aber leider wie erwartet schwache Konfektionsware.
Arbeitsamt
Architekturfotografie. Worom macht mr denn sowas?, wuerde man auf dem Arbeitsamt in Nuertingen fragen.
Jo
das wär‘ eine typisch deutsche Amtsfrage … 😎