Der U.S. Marshals Service hat über 35.000 Nacktscannerbilder gespeichert. Das wurde dem Electronic Privacy Information Center nun schriftlich bestätigt – die Datenschützer verklagten daraufhin das US-Justizministerium:
Bisher behauptete die US-Bundesbehörde U.S. Marshals Service (USMS), die Bilder gleich nach Kontrolle zu verwerfen. Das Electronic Privacy Information Center (EPIC) ist den Marshals jedoch auf die Schliche gekommen und hat auch schon eine Klage gegen das US-Justizministerium, dem der U.S. Marshals Service angehört, eingereicht.
Das USMS gab nun auf Druck von EPIC bekannt, Nacktscanner zu verwenden, die das regelmäßige Abspeichern von Aufzeichnungen vorsehen. Zuvor hatten die Datenschützer ein internes Dokument des Marshals Service im Internet veröffentlicht und so eine Stellungsnahme erzwungen. „Diese Geräte werden so gebaut und eingesetzt, dass Bilder routinemäßig gespeichert und aktiviert werden. Genau das tut der U.S. Marshals Service auch“, so ein EPIC-Sprecher.
Bildergebnisse von Nackscannern: Oben mit Röntgenstrahlen; unten mit Terahertzstrahlung. Beispiele: TSA.
„Gescannte Bilder lassen sich weder speichern noch archivieren“, hieß es beispielsweise noch vergangenen Sommer von der auf Flughäfen tätigen Transportation Security Administration (TSA). Die EPIC fand allerdings heraus, dass doch die Möglichkeit beseht, Bilder solcher Geräte – etwa für „Tests“ – zu archivieren. Normalerweise steht diese Funktion bei Modellen auf Flughäfen nicht zur Verfügung, beteuerte daraufhin die TSA: Nacktscanner können doch Bilder speichern und versenden.
In den USA dienen die Nacktscanner hauptsächlich für ein zuverlässigeres Finden versteckter Waffen. In Europa ist der Einsatz solcher Geräte weitgehend verboten. In manchen Ländern versuchen sich Flughäfen dennoch schon daran; in Großbritannien und Holland etwa sind die sogenannten „Körperscanner“ seit Jahresbeginn im Einsatz; in England vorerst nur im Testbetrieb, in Holland werden im Regelbetrieb Reisende in die USA gescannt. Ab September soll am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel auch der erste Nacktscanner Deutschlands in Betrieb gehen.
Laut EPIC dringen die Geräte zu sehr in die Privatsphäre ein und verletzen religiöse Freiheiten. Aus diesem Grund will sich das EPIC auch für ein „Aus“ der Nacktscanner vor Gericht in Washington D.C. einsetzen. Laut Angaben der TSA gibt es in den USA derzeit 148 Nacktscanner an 41 Flughäfen.
pte / Rebecca Temmel
Bizarre Obsession
Mehr ein Fall für die Klapse, als für die Justiz. 😎
Neues vom Überwachsungsstaat
Interessant wäre zu erfahren, welche weiteren Archivdaten zu den Bildern gespeichert wurden. Lassen sich doch solche Daten zu vielen Zwecken auswerten, z.B. welche Gebrechen bekannte oder mißliebige Personen haben , etc.
…und wieder ein Indiz mehr
…und wieder ein Indiz mehr für alle die immer noch nicht glauben das wir von allen Seiten belogen werden das sich die Balken biegen!
Bild 3
Der auf Bild 3 ist eindeutig Linksträger.
Aliens ?
die Köpfe haben eindeutig Ähnlichkeit mit gebräuchlichen Alien Abbildungen.
Folgen der vielen Röntgenstrahlen?
Oder einfach nur eine Bestätigung, dass moderne Kunst so einfach sein kann.
Diese Bilder auch noch zu speichern ist einfach nur abstrus.
Wie würde Bond sagen: “Widerlich, einfach widerlich.”
Das is es wohl
Die Nacktscanner taugen dafür, die Welt in friendly und ugly Aliens zu scheiden … 😎
Na und?
Verstehe das Problem nicht. “Hilfe, von mir gibt es grau-schwarzes Nacktscannerbild auf dem man das Gesicht nicht erkennen kann. Und neben meinem noch 35.000 andere! HILFEEE!!!”.
Wenn du etwas nicht verstehst…
[quote=Gast]Verstehe das Problem nicht. “Hilfe, von mir gibt es grau-schwarzes Nacktscannerbild auf dem man das Gesicht nicht erkennen kann. Und neben meinem noch 35.000 andere! HILFEEE!!!”.[/quote]
Wenn du etwas nicht verstehst, dann solltest du lieber nicht so laut schreien. Es ist vor paar Jahren mit einem grau-schwarzesem Bild angefangen und inzwischen dürfen wir uns alle im Internet und jeden Tag bei RTL-Explosiv betrachten, ob wir wollen oder nicht, weil inzwischen jede Ecke mit Überwachungskameras überflutet ist.
Nackt-Scanner
Zusatz “in Europa ist der Einsatz solcher Geräte weitgehend verboten”. Da gehört das Wort NOCH dazu, nachdem jetzt schon Politiker Reklame dafür laufen und sich nackt scannen lassen. Früher hieß es mal, diese würden nie eingesetzt. Aber wie immer: Politikern sollte man nichts glauben!
Bloss keine Kompromissbereitschaft!
Schade, dass es – vor allem hier in Deutschland – keine Kompromissbereitschaft von Seiten der Befürworter und der Gegner gibt. Man ist mal wieder entweder absolut dafür (besonders die Politiker) oder radikal dagegen; dass man z.B. den Fluggästen vielleicht die Wahl lassen könnte zwischen dem bequemen und schnellen Weg (via Nacktscanner) und einer etwas zeitaufwändigeren, aber weniger die Intimsphäre verletztenden konventionellen Sicherheitskontrolle (via Metalldetektor-Schleuse und Handsonde) will man nicht mal in Betracht ziehen…