Flickr-Nutzer können nun kundtun, wenn sie ihre Fotos gerne vermarkten würden, und können die dann – möglicherweise – auch tatsächlich über Getty Images verkaufen (und ein bisschen was verdienen):
Wie die Online-Fotocommunity flickr per Blogeintrag verlautbart, können alle Nutzer ihre Fotos jetzt direkt über den Flickr-Partner Getty Images vermarkten; zumindest theoretisch. Dann nämlich, wenn sich ein Interessent für die Fotos findet. Die Bildagentur Getty Images ist seit 2008 Partner von Flickr und wählte zunächst selbst interessante Fotos aus und kontaktierte die Fotografen; in einem weiteren Schritt konnten sich flickr-Nutzer um eine Aufnahme bewerben.
Neu hinzugekommen ist jetzt die Möglichkeit, Fotos ganz generell für eine mögliche Lizenzierung freizugeben (wird in den Nutzereinstellungen festgelegt; siehe Screenshot links). Für den Bildbetrachter ist damit sofort ersichtlich, dass diese Fotos lizenziert werden könnten: ein Klick auf den Link „Antrag auf Lizenzierung“ (request to license) bringt ihn dann in Kontakt mit Getty Images, woraufhin ein Redakteur der Bildagentur den Antrag überprüft und dem Bild-Urherber eine Flickrmail sendet – der kann den Antrag dann annehmen oder ablehnen. Wird ein Foto solchermaßen lizenziert, so wird es automatisch auch der Flickr-Kollektion bei Getty Images hinzugefügt, was u.a. auch bedeutet, dass Getty Images damit über das exklusive Recht verfügt, diese Bilder, sowie Bilder, die im Wesentlichen ähnlich sind, für kommerzielle Zwecke zu lizenzieren.
Mit ist es nicht gelungen, die tatsächlichen Lizenzbedingungen von Getty Images in all den flickr-Links zum Thema zu finden. In den Kommentaren zu „Request to License“ allerdings ist von 80 % die Rede, die Getty Images für sich reklamiert. Was insofern ganz glaubhaft scheint, als auch die normalen Getty-Konditionen dem Fotografen nur 20-40 % der Lizenzerlöse verheißen.
Siehe auch:
Flickr Sammlung bei Getty Images?
(thoMas)
die übliche Abzocke halt …
vor ich um “20% von fast nix” das Nutzungsrecht (noch dazu exklusiv) für meine Fotos vergebe, erkläre ich sie lieber explizit zur common license und grabe Getty und den anderen online-Bild-Blutsaugern damit den Markt endgültig ab. 🙂
so einfach ist es leider nicht
weil das was Getty und andere da versuchen nicht nur eine Ausbeutung der vielen Amateure ist sondern auch ein Sargnagel mehr für die , die von der Fotografie leben müssen. Für Fotografen sind allgemein schlechte Zeiten angebrochen aus mehreren Gründen:
– mit der digitalen Fotografie und dem Internet sind 2 mächtige Tools zusammengewachsen, die für jedermann, jederzeit, fast überall verfügbar sind,
und vereint am Smartphone….
– die ganzen veröffentlichten Leserfotos machen es zB Pressefotografen mit Schwerpunkt Chronik-Berichterstattung extrem schwer, dazu kommen die vielen Helfer der Blaulichtdienste wo sich auch immer einer findet der gerne fotografiert und die Bilder gratis hergibt und dann ganz happy ist dass sein Name in der Zeitung steht – ohne zu bedenken dass er evtl. dazu beiträgt jemandem den Job zu nehmen …
– in den meisten Medien, vor allem online und Print gilt im Moment die Devise, egal was am Bild drauf ist , Hauptsache es kostet nichts….
– die beiden grössten Agenturen die alle kleineren im Akkord verschlingen sind eben Getty und Corbis (Eigentümer von Corbis ist Bill Gates, Getty
Images wurde von dem Milliardenerben Mark Getty gegründet und ist heute ein börsennotiertes Unternehmen), denen liegt die Fotografie nicht besonders am Herzen, sondern die kaufen auf was geht und wollen dann eine Monopolstellung herausarbeiten, das wird noch viele kleinere Agenturen und Fotografen umbringen. Die beiden haben soviel Kohle dass sie kaufen egal was es kostet siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Bildagentur
Wer auch immer seine Bilder als common license zur Verfügung stellt um den Menschen etwas Gutes zu tun sollte auch immer bedenken dass es Menschen gibt die mit Fotos ihren Unterhalt bestreiten müssen und evtl auch den ihrer Familien. Aber auch mit 20% sollte sich keiner abspeisen lassen – 50-50 sollte die Devise lauten – denn wenn sich keiner wehrt dann werden es bald nur mehr 10% und wenig später noch weniger sein…
Heute treffen solche Entwicklungen “nur” die Fotografen aber wird das nur ein Platzregen sein der alle anderen Branchen verschont…?
Und wer irgendwelche Daten, also auch Fotos auf facebook stellt tritt ALLE Rechte auf EWIG an facebook ab, und die sind sicher nicht blöder als Getty und flickr, mit dem kleinen Unterschied, dass die 100% vom Verkauf einsacken…
Soviel nur als kurzer Denkanstoss, es gibt noch soviel zu schreiben zu dem Thema 😉
ja das mit dem Mitleid
ist so eine Sache, das verlange ich gar nicht, mir gehts auch nicht um die sogenannten Berufsfotografen also die die eine Meisterprüfung haben und von Portraits, Hochzeiten usw. leben. Ich denke eher an die Pressefotografen, die werden nicht von Maschinen wegrationalisiert werden können sondern die werden mit Dumpingpreisen, Urheberrechtsklau, und nicht bezahlten Nutzungsrechten umgebracht – und von all denen die sich mit ein paar Cent abspeisen lassen – meist solche Menschen deren Hauptberuf es nicht ist. dazu kommen die Giganten Corbis und Getty (http://photoscala.de/Artikel/Corbis-bietet-preiswerte-Online-Bilder) die verhökern täglich tausende Bilder für ein paar Euro… Das Resultat wird sein dass sie in ein paar Jahren keine aktuellen Bilder mehr verkaufen werden können weil sie niemand mehr produzieren will – nein falsch – niemand kann sie produzieren weil man davon nicht mehr leben kann …
Aktuelles Besispiel das Erdbeben auf Haiti Anfang des Jahres wo sich die Magazine weltweit aufgeregt haben dass sie nur von den Agenturen AP, Reuters und AFP die immergleichen Bilder bekommen haben, die waren noch dazu in allen Tageszeitungen bevor sie in den Magazinen erschienen sind. Grund für die fehlenden Alternativen, die meisten Freelancer sind nicht hingeflogen weil A – die Medien kein Geld mehr locker machen für “die anderen” Bilder und B – weil die Nachrichtenagenturen alles zupflastern. Dabei sei erwähnt dass die oben erwähnten 3 grossen Nachrichtenagenturen mit Bildern keine schwarzen Zahlen schreiben sondern nur mit dem News-Geschäft resp mit Finanzmeldungen… die Bilder sind also nur ein notwendiges Übel aber kein Geschäft ….
Bilder werden mehr gebraucht denn je – aber keiner will diese Arbeitsleistung noch bezahlen, da drückt man lieber einem Studenten eine Kompakte in die Hand und er soll doch einfach draufhalten , die Kameras machens möglich irgendwas wird schon dabei sein… das ist billige Knipserei, das hat aber wenig mit Fotografie zu tun – aber eben Hauptsache billig …
Oh je – Oh je
[quote=Gast]mir kommen die Tränen.
Bei all dem Gejammere der Fotografen, die berechtigte Frage an jeden Einzelnen: Kaufen Sie denn “ethisch” ein? Oder steht doch der Kia ProllSUV vor der Tür anstatt einen Tick bescheidener aber nachhaltig?[/quote]
Warum kommen Ihnen die Tränen? Wegen dem Herumgejammere? Wer hat gejammert? Nur die Aufzählung einiger Probleme einer Branche hat doch nichts mit Jammern zu… Probleme aufzuzeigen ist der erste Schritt sie lösen zu können.
Zur Frage an den Einzelnen: Ja ich kaufe nicht mehr beim Saturn ein weil Geiz NICHT geil ist! Ja ich habe Gepa-Schokolade gekauft aus dem Fair-Tradehandel, ja ich habe einen 12 Jahre alten Golf (sehr nachhaltig finde ich und meine VW-Werkstatt), ja meine Kamera kommt aus Japan, ja mein Rechner ist aus Teilen zusammengestoppelt deren Herkunft ich nicht kenne, ja ich gebe mein Geld zu 99% im europ. Raum aus. Aber – ich unterstütze aus falschem Mitleid keine Firmen die sich selber in den Ruin geritten haben (zB Opel samt GM) aber das ist eine ander Diskussion. Und, ich würde gerne einen Euro mehr ausgeben zB für Qualitätslebensmittel – nur leider gibt es wesentlich mehr Diskonter und andere Supermarktketten als Bio-Läden und dann wird “schnell mal was einkaufen gehen” nach Feierabend etwas langwieriger als eben bei der Kette ums Eck.Trotzdem wird die Globalisierung nicht aufhören…
Und das mit der Qualität, hmmm, ich glaube eigentlich auch noch immer daran dass Qualität sich durchsetzt aber im täglichen Berufsleben schauts etwas anders aus – ich verkaufe keine Bilder mehr, weil ich mich erdreiste Geld dafür zu verlangen – da wird nicht mehr gefragt was drauf ist und in welcher Qualität das Material verfügbar ist. Heute werden Bilder zum Thema gesucht und das billigste wird genommen, nicht mehr das beste… die Zeiten sind, im Moment zumindest vorbei…
Medien Umbruch
Momentan findet eine mediale Verschmelzung statt. Bei den schwierigen Produktfotos, die bisher der Kunde nicht selbst machen konnte, wird immer öfter CGI – rendern aus den CRD Vorlagen vorgenommen. Jeder Fotograf kann das nötige Kleingeld vorausgesetzt filmen, jeder Filmer auch fotografieren. Dazu kann jeder Exmechaniker Lehrling eine Agentur für irgend was gründen. Jede Frisörin ist „Haar Stylistin“. Jeder will was vom vermeintlichen Kreativkuchen Geschäft ab haben.
Warum sollte ausgerechnet die Fotografie vor Idioten sicher sein. Die nicht gelernten Bild Agenturen haben die gestandenen Agenturen in diese Lage gebracht.
Gleiches gilt für Büro Knippser die ihre Fotos jeder Grapscher Sammelstelle im Netz für nichts anbieten.
Nein, ich verdamme die neuen Technologien nicht. Sie machen jede Menge Spaß. Jeder nutzt was ihm gefällt.
Es ist die unkontrollierte Explosion aller medialen Möglichkeiten die an der momentanen Schieflage ihren Anteil haben. Da ich selbst von der Thematik betroffen bin, noch keinen beruflichen Ausweg gefunden habe, ist meine Sichtweise etwas einseitig.
Knackig ausgedrückt: Solange ich mein Haus nicht lila-gelb-grün-getupft anmalen, aber drei Dixi Scheißhäuserl in meinem Garten verteilen darf, so lange stimmt was nicht.
Da hilft nur
Da hilft nur eines:
Fotografen, Opelarbeiter und Friseure müssen verbeamtet werden!
Da ich selber zig Fotoapparate besitze, schlage ich vor, daß ich als Fotooberamtsrat eingestuft werde.