Es scheint allerorten bergauf zu gehen. Selbst der gebeutelte amerikanische Konzern Eastman Kodak meldet für das erste Geschäftsquartal des Jahres 2010 einen Quartalsgewinn und verdoppelte Kamera-Umsätze:

Eastman Kodak kann im ersten Geschäftsquartal (Januar bis März 2010) eine Umsatzsteigerung von 31 % auf 1,93 Mrd. $ (ca. 1,45 Mrd. €) gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnen: Kodak Reports 1st-Quarter; Profits and Cash Flow Improve Significantly Year-Over-Year. Der amerikanische Fotokonzern erzielt einen operativen Gewinn in Höhe von 119 Mio. $ (ca. 90 Mio. €) – im ersten Quartal des Vorjahres war es noch ein Verlust. Die Umsätze liegen zwar weiterhin unter denen des Vorzeige-Jahres 2008, zeigen jedoch einen positiven Trend (siehe Tabelle unten).

Die Umsätze im Geschäftsbereich „Consumer Digital Imaging Group (CDG)“ (Digitalkameras, Videokameras, digitale Bildrahmen etc.) haben sich mit 891 Mio. $ (ca. 673 Mio. €) mehr als verdoppelt im ersten Geschäftsquartal. Dagegen sind die Umsätze im Bereich „Film, Photofinishing and Entertainment Group“ weiterhin erwartungsgemäß rückläufig. Nach einem Vorjahresquartalsverlust kann der Bereich CDG einen operativen Gewinn in Höhe von 415 Mio. $ (ca. 314 Mio. €) verzeichnen. Kodak merkt zu diesen Zahlen an, dass der Quartalsgewinn in der Sparte CDG sich zwar um 572 Mio. $ (ca. 432 Mio. €) gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert habe, dies aber vor allem den Lizenzeinnahmen für Kodak-Patente zu verdanken sei. So gibt Kodak an, dass rund 112 Mio. $ (ca. 85 Mio. €) von zu erwartenden 550 Mio. $, an Lizenzeinnahmen in der Sparte CDG enthalten sind. Die Bedeutung dieser Lizenzeinnahmen zeigt sich in der Vergleichszahl: Ohne die Lizenzeinnahmen hätte die Sparte nur eine Gewinnverbesserung in Höhe von 22 Mio. $ (ca. 17 Mio. €) erzielt.

Kodak hält einen Barmittelbestand (und barähnliche Mittel) von 1,5 Mrd. $ (ca. 1,13 Mrd. €) per 31. März 2010 und hat langfristige Schulden in Höhe von 1,3 Mrd. $ (ca. 982 Mio. €). Der Konzern will weiterhin als vorrangiges Ziel die Gewinnung von Barmitteln über eine Einnahmensteigerung verfolgen. Dieses Ziel soll nicht nur durch Produktverkäufe, sondern auch durch Lizenzeinnahmen für die Nutzung von Kodak-Patenten erreicht werden.

Kodak plant, konzernweite Umsätze in Höhe von 7,5-7,7 Mrd. $ (ca. 5,6-5,8 Mrd. €) im laufenden Geschäftsjahr, das am 31. Dezember 2010 endet, zu erzielen. Der Konzern will einen Gewinn erwirtschaften, aber die vorzeitige Rückzahlung von Krediten könnte unter dem Strich wieder einen Verlust verursachen.
 

Zeitraum Konzernumsatz in Mio. $ Operativer Gewinn in Mio. $ siehe auch:
Jan. – März 2008 2.093,0 -81,0  
April – Juni 2008 2.485,0 -18,0 Kodak sieht sich auf dem richtigen Weg
Juli – Sept. 2008 2.405,0 147,0 Kodak mit deutlichem Gewinnzuwachs
Okt. – Dez. 2008 2.433,0 -133,0 Kodak stürzt im zweiten Halbjahr 2008 ab
Gesamtjahr 2008 9.416,0 -85,0* *Kodak meldet 120 Mio. $ Verlust, die sich aber rechnerisch nicht ergeben, hier kann es zu nachträglichen Verschiebungen in der Rechnungslegung gekommen sein.
Jan. – März 2009 1.477,0 -360,0 Kodak verdreifacht den Quartalsverlust
April – Juni 2009 1.766,0 -191,0 Kodak sitzt in der Verlustzone fest
Juli – Sept. 2009 1.781,0 -111,0 Kodak; ein Schatten vergangener Jahre
Okt. – Dez. 2009 2.582,0 430,0 Kodak-Patente mindern Kodak-Verluste
Gesamtjahr 2009 7.606,0 -232,0  
Jan. – März 2010 1.933,0 119,0  

 

Siehe auch: Rivalen unter sich: Kodak und Fujifilm

(agün)