Nachdem der Sofortbildfilm PX 100 inzwischen real vorliegt, war es an der Zeit, eine Polaroid-SX-70-Kamera aufzutreiben und den ersten Filmpack zu belichten:
Beim Test des ersten PX-100-Films, der uns per Kurier zugestellt worden war, haben uns der Fotoclub Dreisamtal, namentlich Oliver Heid, unterstützt. Aufgenommen wurden die Fotos mit einer Polaroid SX-70:
Wie früher war die Entwicklungsphase ein spannender Augenblick. Wie im Schwarzweißlabor unter Rotlicht die Entstehung des Bildes in der Schale verfolgt werden kann, so kann die Entstehung des Bildes beim PX 100 in alter Polaroid-Manier bei Tageslicht verfolgt werden. Auch die manuelle Beeinflussung der Entwicklung ist wie früher möglich.
Nicht immer entspricht das entwickelte Bild jedoch den Erwartungen. Obwohl die Kamera korrekt eingestellt ist, will nicht jedes Bild technisch gelingen. Mehrmals sind die Bilder überbelichtet und es zeigen sich mitunter Stippchen. (Wie Impossible uns dazu mitteilte, kann es beim PX 100 Silver Shade der „First Flush Edition“ noch selten zu Unregelmäßigkeiten bei der Entwicklung einiger Komponenten kommen, an deren Verbesserung und Optimierung natürlich vor jedem neuen Produktionslauf gearbeitet werde.) Jene allerdings, die gelingen, strahlen einen ganz eigenen Charme aus.
(CJ)
und was davon geht digital nicht genau so schlecht?
warum man sich das anno 2010 antut, werde ich wohl nie verstehen. Aber von mir aus gerne, solange ich selbst davon verschont bleibe. 🙂
Versprochen!
Und jetzt Ruhe, genug gemeckert.
Die Freude an Polaroid
wird natürlich nur jemand verstehen, der sich auch sonst die Befriedigung nicht aus dem Computer holt.
Sicher
[quote=Gast]wird natürlich nur jemand verstehen, der sich auch sonst die Befriedigung nicht aus dem Computer holt.[/quote]
ein Vertreter der Chemischen Industrie … 😉
Gast schrieb:
die Mauer in
[quote=Gast]die Mauer in Israel gegen die “arabischen Ureinwohner” ist genauso widerlich[/quote]
Na seien Sie mal froh, das Sie nicht in “Nachbarschaft” mit einer fanatischen Affenhorde leben müssen, die Ihnen schon im Kinderprogramm den Tod wünscht. Aber wer´s zu Hause schön gemütlich hat, der kann sich natürlich weit aus dem Fenster lehnen und über die bösen Juden schimpfen… Hatten wir ja alles schon mal. Bravo!
Welches Licht?
Das welches vom Bürofenster und von der Neonbeleuchtung auf einen völlig vestellten, ungeeigneten Sekretärinen Bildschirm fällt. Schon mal was Kelvin gehört? Oder Norm Tageslicht?
Passt ja nicht zur Fotografie, aber ich war der Autor
Gut, das mit der ‘Mauer um Berlin bauen’, dieser Vergleich ist überspitzt und politisch nicht korrekt. Aber ich erlaube mir einfach diese Frechheit, da ich sehr nah mit der Zonengrenze und der ‘Mauer’ in meiner Kindheit und Jugend Kontakt hatte. Mein Geburtshaus lagt ca. 100 Meter von der Zonengrenze zu Bayern entfernt. In diesem kleinen Ort wurde auch in den 60er Jahre eine baugleiche Mauer errichtet. Ich fand das als Kind durchaus spannend und nicht eigentlich bedrohlich. Das einzige was mir bedrohlich erschien, waren die Hubschrauber vom Bundesgrenzschutz, die täglich die Grenze abflogen. Es wird viele verwundern, aber in diesem kleinem abgeschiedenen Ort im sogenannten Sperrgebiet lebte man wie unter einer behüteten Käseglocke. Für mich als Kind war es wie in einem Paradies am Ende der Welt. Alles was man zum Leben brauchte gab es in diesem kleinem Ort, z.B. Bäcker, Schlachter, ein kleines Kaufhaus, Kindergarten, Schule, Kino und vieles mehr (und natürlich sehr guten ARD- Fernsehempfang). Wenn ich heute meinen Heimatort besuche (ich lebe in Hamburg), so ist es in diesem Ort ziemlich trostlos, keine Post, kein Bahnhof, kaum Geschäfte und bald keine Schule mehr.
Ich habe diese Grenze nicht erfunden und möchte sie auf keinen Fall rechtfertigen. Für mich als ehemaligen direkten ‘Anrainer’ hatte die Mauer kein Schecken verbreitet, sie hat höchstens neugierig gemacht, was dahinter ist. Ich bin sehr froh, dass es sie nicht mehr gibt.
Drucker
Oh ja, sogar wirklich gute. Meine Agentur hat so einen Proof fähigen Drucker. Darum geht es aber nicht. Die Drucker Variante hätte zum Ablauf noch mehr Personen und Fehlerquellen mit einbezogen. Aber diese Arbeitsweise verwendet die Agentur sehr oft für den normalen Ablauf eines Auftrages.
So kann eine Person in wenigen Minuten den Ablauf erledigen. Niemand erwartet ein perfektes, farbtreues Bild von einem Polaroid. Das war noch nie seine Stärke. Die absolute Schnelligkeit aber schon.
Aha
Die Farbtreue eines Polas (genau, ein klitzekleiner Widerspruch in sich) erwartet eh keiner – die fehlende Farbtreue am Bildschirm (zugegeben, schwierig) ist dann aber das Kriterium, nach Polas und “reitenden” Boten zu krähen …?!?
Ach Du lieber Sch…
Lomografie extrateuer oder was soll das?
Mit der Qualität von Polaroids hat das aber auch gar nichts zu tun.
OhWeh
odysseus schrieb:
Wobei:
[quote=odysseus]Wobei: Polaroid-Kameras, waren das nicht diese besch … eidenen Geräte amerikanischer Provenienz, wo man einfach nur draufdrücken musste – weil man ja eh keine andere Beeinflussungsmöglichkeiten hatte als auszulösen mit diesen einzigen Knopf –, und es kam ein … ähm … wohlwollend gesagt … Foto raus?[/quote]
Nein, das war George Eastman, alias Kodak: “You push the button, we do the rest.”
Falsche Voraussetzungen
Die Druckerei bekommt natürlich eine fertige Datei mit eingebundenem Druckerprofiel das er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Am Norm beleuchteten Arbeitsplatz wird das Ergebnis dann endgültig abgenommen. Alles klar?
Aber was hat das mit der falschen Darstellung der oben vorgestellten Polaroid Filme zu tun. Dieser Braunfilm ist genau so wie der Blaufilm der auch kommen soll eine Variante.
PX 100 Silver Shade nennt sich der echte SW-Film. Den hat hier noch keiner vorgestellt.
Was die Leutchen gemacht haben nennt man Verunglimpfung der übelsten Art. Da wird von falschen Voraussetzungen ausgegangen und auf alle anderen Produkte übertragen.
Als Dr. Florian Kaps würde ich gerichtlich gegen diese Art der Verunglimpfung vorgehen. Wenn sie es aus Dummheit gemacht haben sollten ist es nicht minder Strafbar.
Ein bestimtes Datum rückt näher…
Eilt da eine Uhr vor und wir haben heute jenseits der Photoscala-Datumgrenze schon den 1. April?
Was iss’n das?
Bei allem Fan und Wohlwollen, aber wer braucht den sowas?????
oh je….
….das geht, in der Tat, überhaupt-gar-nicht. Vielleicht doch impossible, das Projekt. Nicht mal die, seit 6 Jahren abgelaufenen, Polas aus meinem Kühlschrank sehen dermaßen bescheiden aus! Sehr Schade!
Grüße Andreas
Auch da
müssen wir durch …
Das erinnert mich an Niepce-
Das erinnert mich an Niepce- so um 1830 etwa 🙂
Aber nur im Buero
[quote=Gast]Das erinnert mich an Niepce- so um 1830 etwa :-)[/quote]
Also auf dem Buerolaptop konnte ich dem ja noch zustimmen… Aber zuhause auf dem kalibrierten Monitor sah das einfach nur, nun ja, hoeflich gesagt, wie die Erstentdeckung des photochemischen Effekts aus…
Gar nicht so einfach!!!
Gar nicht so einfach die alte Polaroid Qualität zu erreichen. Vielleicht werden wir trotz der vielen Hightech immer dümmer. Wer könnte denn heute eine 01er Dampflokomotive schmieden, zum Mond fliegen oder eine schöne Mauer um Berlin bauen. Keiner 😉
Vielleicht
liegt’s weniger am Können, denn am Wollen. Manchmal gar zu Recht, vielleicht? – Wobei: Beim Mauerbau hinken wir den Realitäten schon längst wieder hinterher … 😉
Schlechter Scherz
Die Mauer um Berlin war schrecklich und kostete vielen unschuldigen Menschen das Leben, die Mauer in Israel gegen die “arabischen Ureinwohner” ist genauso widerlich (stört aber die demokratische, westliche Welt nicht besonders)! Der Scherz war nicht gut! Zum 1. April bitte etwas Geistvolleres. [quote=Gast]Gar nicht so einfach die alte Polaroid Qualität zu erreichen. Vielleicht werden wir trotz der vielen Hightech immer dümmer. Wer könnte denn heute eine 01er Dampflokomotive schmieden, zum Mond fliegen oder eine schöne Mauer um Berlin bauen. Keiner ;-)[/quote]
Aber sicher!
Der Homo Idioticus des 21. Jahrhunderts findet ohne GPS-Navigationssystem doch nicht einmal nach Hause – also, wie soll er etwas von richtiger Belichtung verstehen? Wobei: Polaroid-Kameras, waren das nicht diese besch … eidenen Geräte amerikanischer Provenienz, wo man einfach nur draufdrücken musste – weil man ja eh keine andere Beeinflussungsmöglichkeiten hatte als auszulösen mit diesen einzigen Knopf –, und es kam ein … ähm … wohlwollend gesagt … Foto raus?
Ein neuer Bildstil hält Einzug
Kackbraun-Weiß. – Selbst für einen Aprilscherz mäßig gelungen.
Und weil grad Ostern ist: Auferstehung hat nichts mit Zombifilmen zu tun …
Das läuft also unter der Rubrik Schwarz/Weiß?
[quote=CJ]Jene allerdings, die gelingen, strahlen einen ganz eigenen Charme aus.[/quote]
Bekommen wir die auch mal zu sehen?
ROG
Charmeresistent
[quote=ROG][quote=CJ]Jene allerdings, die gelingen, strahlen einen ganz eigenen Charme aus.[/quote]
Bekommen wir die auch mal zu sehen?
ROG[/quote]
wohl? 🙂
Schreckliche Bilder
…hat die Kamera zusätzlich zu dem Spitzenfilm noch ein Zeiss-Objektiv?
Es reicht langsam
Du, man kanns echt bald nicht mehr hören, okay.
Das da,
das ist ja grauenhaft…
Rod
Erst genau nachsehen, dann….
PX 100 Silver Shade nennt sich der echte SW-Film. Der hier gezeigte Impossible PX 100
„braune“ Film ist absichtlich so gemacht.
Bitte erst genau nachsehen und dann das Maul aufreißen.
Die Fehler in der Entwicklung werden durch defekte Walzen in der SX70 hervorgerufen. Fotokünstler gehen manchmal mit Gegenständen während der Entwicklungszeit auf die Oberfläche um Effekte hervorzurufen.
Übrigens sind für die Unverbesserlichen Plugins die Polaroid simulieren zu bekommen. Genau so wie Filmkorn nachträglich generiert wird.
Warum nachäffen wenn es das Original gibt.
Von einer
“Brown Cookie first flush edition” war da oben aber nix zu lesen …
Wohl mit Absicht
Wurde das mit Absicht so gemacht um wieder mal was nicht Digitales schlechtzumachen , oder wart ihr bloss zu doof um ne Polaroidkamera zu bedienen ?
Pola war schon kein High End Film
Aber dieser Film ist einfach nur Schrott. Da hilft auch keine noch so wohlwollende Interpretation der Ergebnisse.
Doch nicht etwa ein Projekt um Investoren abzuzocken?
wer braucht sowas
Ich! Hier! Her damit! Wenns andere nicht mögen, um so besser. Ich finds klasse!
Na ja,
das kann jedes Handy genau so schlecht oder noch besser schlecht! Aber zum Geld verbrennen ist das schon geeignet!
Als trendige Alternative
empfiehlt sich das Pola-App zum iPhone … 😉
Nomen,,,,
…. es omen,
Der Weg ist richtig!
Der Weg ist richtig. Die SX-70 war eine phänomenale Kamera mit dem passenden Film dazu. Dr. Land war wirklich ein Genie. Ich habe noch Polas aus meiner alten SX-70 die sich bis heute – ca. 20 Jahre später – nicht verändert haben. Oder ist das schon länger her?
Ich drücke dem Impossible Projekt alle Daumen, dass sie das hinbekommen. Schade dass es die alten Chemikalien nicht mehr gibt, sonst wäre es wesentlich einfacher für sie.
Nebenbei bemerkt mache ich viele ‘Polas’ mit dem Polaroid-Rückteil an meiner Arca Swiss – selbst in Zeiten der ach so überragenden Digitaltechnik ist es nicht nur für mich, sondern auch für den Kunden immer wieder frappierend, nach 2 Minuten ein Farbbild in den Händen zu halten. Als Film verwende ich jedoch den FUJI FP 100 C Glanz 8,5×10,8cm, 10 Aufnahmen – die ‘echten’ Polaroidfilme gab es ja nur noch als Restbestände und leider nicht mehr bei meinem Grosshändler.
Wer noch nie mit Instant-Fotos gearbeitet und die Vorteile zu schätzen gelernt hat, sollte den Ball hier sehr schön flach halten.
Und welches Bild ist jetzt “gelungen”?
Ich sehe vor lauter Trash den Trash nicht.
„First Flush Edition“
Bald kommen auch die ersten Jahrgang-Polas. Nur beim Junker stößts noch ein bisschen sauer auf … 🙂
Bitte vor einer geistigen Blähung Hirn einschalten.
Welch eine bornierte Ignoranz gegenüber anderen Bildverfahren. Selbst wenn die Ergebnisse anders ausfallen als erwartet, den eigenen Geschmack nicht treffen heißt das noch lange nicht das sie schlecht sind.
Eine kleine Geschichte zur ach so guten, tollen digitalen Fotografie und zur schnellen Verfügbarkeit der Daten. Vor allen Dingen wie sie gesehen werden.
Vor einigen Monaten musste ich (Anweisung der Agentur) einen Produktschuß als jpg an den Auftraggeber als Mail versenden. Wütender Anruf vom Kunden die Farben sind zu hell und der Kontrast seines Gewebes komme nicht richtig. Auf meine Nachfrage an welchem PC er denn das Bild betrachten würde kam die Antwort an dem seiner Sekretärin im Büro. Ob der Bildschirm kalibriert sei konnte er auch nicht sagen.
Was habe ich gemacht? Das digitale Rückteil gegen das Polaroid ausgetauscht und ein Fuji Sofortbild gemacht, per Kurier persönlich abgeben lassen, positiven Anruf zur Freigabe bekommen, FERTIG.
Das echte Sofortbild braucht keine Regeln an die sich alle Beteiligten halten müssen um das selbe Ergebnis zu sehen. Keiner kann nachträglich am Bild rumpfuschen, es ist genau so wie aufgenommen.
Wie hat ein Forum Benutzer in den letzten Tagen geschrieben? Digitale Fotografie ist ein Weg aber nicht das Ziel. Ich finde er hat Recht damit.
Mit den oben gezeigten Polas
hätten sie aber gnadenlos Schiffbruch erlitten (in Farbe möcht’ ich sie mir noch nicht mal vorstellen müssen).
So manche Blähung kommt farbig raus…
Es soll tatsächlich Drucker geben, mit denen man farbtreue Bilder ausdrucken kann. Ein Bild in einen Umschlag gesteckt und losgeschickt, da kommt dann kein Pola mehr mit.
Nichts gegen Pola vor Ort zur Lichtsteuerung und Ausrichtung, aber ein Pola ist kein Proof!
Gast schrieb:
Was habe ich
[quote=Gast]
Was habe ich gemacht? Das digitale Rückteil gegen das Polaroid ausgetauscht und ein Fuji Sofortbild gemacht, per Kurier persönlich abgeben lassen, positiven Anruf zur Freigabe bekommen, FERTIG.[/quote]
Albern… welches Licht hat denn der Kunde in seinem Büro? Und soll die Druckvorstufe die Farben des Negativscans am Polaroid kalibrieren???
Polaroid – das brauchen wir nicht mehr!
Vielleicht an dieser Stelle eine kleine Rückblende aus dem Zeitraum “Mitte der Achtziger”, möglicherweise interessant für Liebhaber der Fotografie, die das nicht mehr kennen. Wir hatten einen Testauftrag, da informierte ein Hersteller drei verschiedene Agenturen, eine Werbekampagne fotografisch umzusetzen. Die drei Agenturen riefen wiederum drei verschiedene Fotografen in Düsseldorf an. Die beste Idee sollte gewinnen und bekam den Auftrag. Wir waren dabei, zwei Tage vorher suchten wir mit einem dieselstinkenden VW-Bus die Requisiten zusammen: Große Musikinstrumente, Klamotten usw. Zwei Tage hatten wir Zeit für Aufbau und Realisierung. Eine schöne Stelle am Rhein sperten wir behelfsmäßig ab und legten los. Ich musste als Assistent die Hasselblad-Magazine mit Ektachrome-Filmen laden (Agfa und Leica spielten damals schon bei uns keine Rolle mehr), dazu die Nikon F mit langen Rohren bestücken (die Hasselblad reichte nur bis 250 mm). Alles nicht einfach, denn wir bevorzugten Gegenlicht und hellten vorne auf mit der Studioblitzanlage auf. Der Strom kam von einem Honda-Generator und versorgte auch die laute Windmaschine. Die attraktiven Mädels zogen sich im Bus um, das gab oft reizende Ansichten. Zur Sicherheit zogen wir von der endgültigen Einstellung einige Polaroids durch. Nebenbei bemerkt: “Polaback” und “Habla” sagten wir damals nicht, das war damals schon die sprachliche Erkennung der Amateure und Möchtegern-Knipser. Das Polaroid-Rückteil machte sich bei uns auch nicht besonders beliebt, es bestand fast nur aus Billigplastik und brachte leicht bräunliche Farben zustande, denn diese Sofortbildfilme konnten eine längere Lagerhaltung nicht vertragen. Teuer waren die auch noch. Trotz Kühlschrankhaltung zeigten wir uns nicht begeistert. Noch während der Aufnahmearbeiten (heute sagt der RTL-Zuschauer “Shooting” dazu) riefen wir ein relativ teures Schnellentwicklungslabor in der Düsseldorfer Innenstadt an und sagten kurz und knapp: “Heute Nacht kommen sechzig Rollfilme und achtzig Kleinbildfilme, die brauchen wir dringend bis Montagmittag!” Wir schauen uns die Dias lieber am Leuchttisch an, das ist für den Kunden besser, als diese schrecklichen Sofortbilder zu begutachten. Diese Entscheidung und das schnelle Labor rettete uns den Auftrag. Weil der Hersteller von dem Motiv noch Doppelseiten in Illustrierten und sogar Plakatwände bestücken wollte, schossen wir das Motiv mit den gleichen Modellen ein Wochenende “nach”, besorgten uns aber dafür eine Mamiya RZ 67 mit 140 mm- und 360 mm-Objektiv. Das brachte Top-Bildergebnisse! Was mich damals beeindruckte, war der Umstand, dass unser Studio sehr viel Geld und Zeit investierte und wir die ganzen belichteten Filme spätabends in einen rostigen Metallkasten des Schnell-Labors warfen. Aber es klappte alles! Heute ist das entschieden einfacher. Den Polaroid-Bildern trauert bestimmt keiner mehr nach, der damit Geld verdienen muss!
Magie des Bildes nur im Original
Die Magie eines Polaroid-Bildes besteht ja aus der Mehrschichtigkeit der Komponenten nur im Original. Diese lässt sich bis heute digital nicht wiedergeben. Wer das nicht verteht, wie einige Kommentatoren in diesem Forum, sollte sich weiterbilden.
Das Sofortbild ist eine ganz spezifische Aufnahme- und Repoduktionstechnik, wie Holzschnitt oder Lithographie. Immerhin gibt es wieder einen Film, und die Kamera, die ich noch besitze, werde ich nicht wegwerfen.
Bin jemandem begegnet, der an einem verlängerten Weekend in Rio 3 000 Bilder geschossen hat. Zum Glück musste ich sie mir nicht ansehen.
David Meili
So alt
sind wir eigentlich schon, dass wir wüßten, wie ein Polaroid auszusehen hätte …
Pola Pola
1978 stand ich vor der quälenden Frage, ob ich von meinem mühsam zusammengesparten Taschengeld (es waren ca. 250,-DM) eine Minox, eine Polaroid SX70 oder ein Vivitar 3,5/200 mit M42 für meine Praktica kaufen soll … ich habe mich für das 200er entschieden.
In der Zwischenzeit kam(en) zwar doch noch ein(ig)e Minox(e) und eine SX70 ins Haus, und das 200er liegt (dank anderer Teles) seit Jahren ungenutzt im Schrank … aber wie heißt es so schön im Lied? “Non, je ne vinaigrette rien”. Was muß man im Leben alles schon an Perfektion ertragen haben, um nun so ein Bildergebnis bzw. -erlebnis bejubeln zu können? Da ist doch alles völlig abgesoffen.