Die Hamburger Bildagentur Bilderberg sieht sich nach 2008 erneut mit einem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen konfrontiert:
Unter dem Aktenzeichen 67a IN 117/10 hat das Amtsgericht Hamburg mit Datum vom 10.3.2010 ein Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 107723 eingetragenen Agentur Bilderberg GmbH – Geschäftszweig: der Betrieb eines Bilderarchivs und die Vermarktung von Bildmaterial – eingeleitet. Rechtsanwalt Dr. Achim Ahrendt wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt.
Bereits im April 2008 ging Bilderberg erstmals in Konkurs, wurde dann aber von den ehemaligen Mitarbeitern übernommen und weitergeführt. Rund 120 Fotografen werden derzeit von Bilderberg vermarktet, und die meisten davon wollen erstmal bei der Stange bleiben, um einen möglichen Verkauf zu begünstigen, berichtet Freelens. Pictorial wiederum will wissen, dass die Entscheidung, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, am 8. April getroffen wird. (Im Insolvenzeröffnungsverfahren wird zunächst u.a. geprüft, ob die Insolvenzfähigkeit des Schuldners gegeben ist und ob die Insolvenzmasse die Verfahrenskosten deckt.) Derzeit verhandele eine von Achim Koutzky von Avenue Images angeführte deutsch-französische Käufergruppe über den Erwerb von Bilderberg.
Interessant ist in dem Zusammenhang sicherlich auch die Frage, wie sie Freelens aufwirft:
Ist die Zeit für Fotografenagenturen vorbei?
Die berühmte Bildagentur Getty etwa macht mittlerweile 20-25 % des Konzernumsatzes mit iStockphoto – mit „billigen Amateurbildern“, berichtet die FAZ.
(thoMas)
Freie Marktwirtschaft
Mittlerweile ist unser System „freie Marktwirtschaft” gestorben. Eigentlich müsste unser jetziges System „freie Subventionswirtschaft” heißen.
Genau so wie „Planwirtschaft” nicht funktioniert, so kann auch Marktwirtschaft nur funktionieren wenn sich jeder an die Regel hält und nicht eingreift.
Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Im Bildermarkt ist das auch so. Zu viele Bilder, egal welche Qualität, drücken den Preis. Weil digitale Fotos kein „Material” sind, also außer Speicherplatz nichts kosten, sind sie auch genau so viel wert, nämlich fast nichts.
Erst wenn ein bestimmtes Produkt Bilder braucht die man nicht auf dem Markt kaufen kann ist ein Wert handelbar.
Die Bildagenturen sind am System beteiligt und sägen durch Annahme von Jedermann-Möchtegern Bildern am eigenen Ast. Sie sägen vor allen Dingen am Ast ihrer Fotografen. Die sind aber das eigentlich wertvolle bei einer Bildagentur. Wenn der Fotograf nichts verdient liefert er keine guten Bilder die von der Agentur Kosten deckend vermarktet werden können.
Das ist der Anfang der Spirale nach UNTEN bis ins AUS. Dazu kommen noch Fehler wie kostenlose Bonus DVD oder kostenloser Zusatznutzen. Von diesen Dingen einmal abgesehen wird hoffentlich eine Marktbereinigung stattfinden.
Die wenigen Agenturen und Berufsfotografen die dann noch über sind werden besser verdienen als je zuvor. So funktioniert freie Marktwirtschaft.
Bilderberg
Ist das nicht ein Synonym für ein jährliches Treffen hochrangiger Politiker, Wirtschaftsbosse und anderer einflußreicher Leute (benannt nach einem Hotel in den Niederlanden) von dem es keine offiziellen Fotos oder Statements gibt?