Im Krisenjahr 2009 konnte sich der Imaging-Markt relativ gut behaupten. Der deutsche Fotofachhandel allerdings ist seit Jahren auf dem Rückzug – die Leute kaufen lieber im Handyladen oder Supermarkt. Und zuhause drucken mögen auch immer weniger, weiß die GfK:

Den weltweiten Kameramarkt des Jahres 2009 hatten wir ja bereits kurz umrissen: Der Welt-Kameramarkt 2009. Hier nun ein genauerer Blick auf die Zahlen, wie sie Marion Knoche , Global Director der GfK Retail and Technology GmbH, anlässlich des „Imaging Summit 2009“ Anfang Dezember in Nürnberg vortrug. Laut Knoche sah sich der Imaging-Markt noch nie mit einer derart starken Herausforderung konfrontiert und verzeichnete global so unterschiedliche Entwicklungen, wie im Jahre 2009.
 

Grafik: Marion Knoche / GfK

Laut GfK werden 2009 annähernd 130 Millionen Digitalkameras weltweit verkauft, was einen Rückgang um 7 % bedeutet (ca. 140 Mio. Stück in 2008). Rund 9 % aller weltweit verkauften Digitalkameras sind Spiegelreflexkameras.
 
 
Grafik: Marion Knoche / GfK

Rund 70 % aller Digitalkameras wurden im Jahr 2009 in Europa und Nordamerika verkauft. Je 8 % gehen nach Japan und China, die restlichen 14 % in die übrige Welt.
 
 
Grafik: Marion Knoche / GfK

Die weitaus meisten Fotoapparate werden in Form von Fotohandys verkauft.
 
 
Grafik: Marion Knoche / GfK

Foto-Phänomen Westeuropa: im Gegensatz zur allgemeinen Marktentwicklung, die einen deutlichen Anstieg der unteren Preisklassen, z.B. bei TVs, LCD-TVs und Camcordern, verzeichnet, legen bei Digitalkameras die oberen Preisklassen zu.
 
 
Grafik: Marion Knoche / GfK

Osteuropa hingegen verhält sich erwartungsgemäß: Auch bei Digitalkameras sinkt der Durchschnittspreis für die beiden meistverkauften Modelle deutlich.

 
Während in Westeuropa die Tendenz „Mehr Geld für mehr Features“ sehr deutlich durchschlägt und die bestverkauften Produkte um 30 % im Durchschnittspreis höher liegen als vor 4 Jahren, zeigt sich gemäß den Zahlen der GfK in Osteuropa eine abweichende Tendenz zu deutlich preiswerteren Produkten, was Knoche auch auf die Auswirkung der wirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa zurückführt.
 

Grafik: Marion Knoche / GfK

Der Fotofachhandel ist auf dem Rückzug.

 
Der Handel erlebt derzeit einen großen Umbruch, weiß Marion Knoche zu berichten. Zu beobachten ist laut GfK, dass die Facheinzelhändler, z.B. der Foto-, aber auch der Elektronikeinzelhandel und die Papier-Büro-Schreibwarengeschäfte, rückläufige Tendenzen verzeichnen müssen, d.h. die Anzahl der Geschäfte nimmt ab, während die Anzahl der Fachmärkte, aber auch die der Computergeschäfte und Telekommunikationsgeschäfte, deutlich zunimmt.
 

Grafik: Marion Knoche / GfK

Der Heimdrucker-Markt ist deutlich rückläufig.

 
Potential für den Handel sieht Marion Knoche im Bildentwicklungsgeschäft, das nach ihren Worten derzeit sehr stark durch die Zuwächse beim digitalen Bild und beim Fotobuch geprägt ist. Hier biete sich dem Fachhandel über Beratung und Information Möglichkeiten, den Kunden vermehrt an sich zu binden und so auch sein Geschäft zu steigern.
 

Grafik: Marion Knoche / GfK

Die meisten schauen sich ihre Fotos am PC an; nur vergleichsweise wenige – darunter aber viele Frauen – nutzen digitale Bilderrahmen.

 
Wir danken der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), namentlich Marion Knoche, für die Erlaubnis, die Zahlen hier zu präsentieren.

(thoMas)