+++ Zeiss +++ Sinar +++ Spürsinn +++ Pentacon +++ Isco +++ Panasonic +++
Die Carl Zeiss AG will ihre Vertriebsaktivitäten in Österreich verstärken und die „Verbreitung ihrer hochwertigen Objektive im Alpenraum“ forcieren, meldet das Unternehmen. Die Zeiss-Objektive sollen ab sofort in ausgesuchten österreichischen Geschäften erhältlich sein.
Die Sinar Photography AG, die kürzlich die Bereiche Entwicklung und Vertrieb aus der Sinar AG in Feuerthalen übernommen hatte, ist inzwischen nach Zürich in die Farbhofstraße 21 umgezogen. Auch der Online-Auftritt ist inzwischen auf die Schweizer Seite Sinar.ch umgezogen. Die alte Seite www.sinarcamera.com ist ohne Weiterleitung abgeschaltet. Hinsichtlich der internationalen Vertriebsstruktur für die Sinar-Produkte scheint es keine Veränderungen gegeben zu haben. Auch die Servicestelle in Ahrensburg blieb erhalten, nur der Vertrieb in Deutschland läuft offensichtlich noch nicht so ganz rund. Daher finden derzeit wohl Gespräche mit einem neuen Partner statt, der über ein bewährtes Außendienstnetz verfügt. Urs Tillmanns hat den neuen Firmensitz dieser Tage besucht und berichtet darüber in fotointern: Sinar Photography AG: jetzt an der Farbhofstrasse 21 in Zürich.
Spürsinn, der Fachversand für analoge Fotoprodukte, geht nach Braunschweig. Aus doch wohl etwas beengten Verhältnissen im Westerwald steht zum 1. Januar 2010 eine Verlagerung in die Salzdahlumer Straße 196 an. Als Mieter auf dem alten Rollei-Firmengelände will Spürsinn dort eine größere Lager- und Präsentationsfläche belegen. Für den neuen Standort wird zurzeit die „Spürsinn Unternehmergesellschaft“ in Braunschweig gegründet und für das erste Februar Wochenende 2010 ist eine Hausmesse in den neuen Räumen angekündigt.
Die Pentacon GmbH hat an ihrem Standort Dresden den Umzug von der Enderstraße 94 in neue Räume in der Enderstraße 92 abgeschlossen. In den bisherigen Räumen war das Unternehmen offensichtlich an seine Fertigungsgrenzen gestoßen. Mit insgesamt 12.000 Quadratmetern ist die jetzt zur Verfügung stehende Fläche um ein Drittel größer als im benachbarten alten Objekt. Mit dem Umzug verbunden war die Investition in zusätzliche Maschinen, vor allem im Bereich der mechanischen Fertigung. Ein weiterer Vorteil des Umzugs war wohl auch die damit mögliche Optimierung der Fertigungsabläufe. Die Pentacon GmbH, die 1997 in der heutigen Form als 100-%-Tochter der Schneider-Gruppe in Bad Kreuznach entstand, ist am Dresdner Standort in den Bereichen Automotive, Kunststoffspritzguss, optische Prüfsysteme sowie mechanische Fertigung mit eigener Entwicklung und Produktion aktiv. Aus der Tradition der Kameraproduktion hat sich bis heute der Bereich der Optoelektronik erhalten, der die Pentacon-Scanner fertigt. Darüber hinaus werden weltweit Fotoprodukte der Marke Praktica vertrieben. In Dresden sind heute rund 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Aus Isco wird Schneider Kreuznach Isco Division. Schneider-Kreuznach hatte im Herbst 2008 die Vermögenswerte der ISCO Precision Optics GmbH in Göttingen, die damals im Besitz Schweizer Investoren war, übernommen. Sie wurden in die B+W Filterfabrik Johannes Weber GmbH & Co. KG eingebracht, die noch in Bad Kreuznach eingetragen war. Das Unternehmen firmierte seither als ISCO B+W Filterfabrik GmbH & Co. KG. Mit der Integration des Göttinger Betriebs in die Schneider-Gruppe hat das Unternehmen mit Handelsregistereintrag am 27. Oktober 2009 seinen Namen in Schneider Kreuznach Isco Division GmbH & Co. KG geändert.
Die MT Picture Display Co., Ltd. (MTPD) hat kürzlich eine Abmahnung mit Unterlassungsaufforderung von der Japan Fair Trade Commission erhalten. Das Unternehmen soll vom Mai 2003 bis März 2007 für seine in Südostasien tätigen Tochtergesellschaften die Preise für 14-, 20- und 21-Zoll-Geräte mit anderen TV-Herstellern abgesprochen und damit gegen Artikel 3 des japanischen Anti-Monopol Gesetzes verstoßen zu haben. Für die einzelnen Tochtergesellschaften wurden die folgenden Geldstrafen verhängt:
PT.MT Picture Display Indonesia: 580.270.000 Yen (ca. 4,4 Mio. Euro)
MT Picture Display (Thailand) Co., Ltd.: 566.140.000 Yen (ca. 4,3 Mio. Euro)
MT Picture Display (Malaysia) Sdn. Bhd: 650.830.000 Yen (ca. 4,9 Mio. Euro)
MTPD und seine Beteiligungsunternehmen, die alle das CRT-Röhren-Geschäft mittlerweile aufgegeben haben, haben inzwischen rechtliche Schritte gegen die Abmahnung eingeleitet. MTPD war am 1.4.2003 als gemeinsame Tochter der Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. und der Toshiba Corporation als Matsushita-Toshiba Picture Display Co., Ltd gegründet worden und ist seit dem 30.3.2007 eine 100 %ige Tochter der Matsushita Electric Industrial Co., Ltd., heute Panasonic Corporation.
(CJ)
Sich irgendwo auf der Welt nieder zu lassen, um dann der
Hoffnung nach zu hängen, irgendwelche Waren würden sich von dort aus von alleine weltweit verkaufen, ist und bleibt eine Illusion.
Auch nationale Märkte oder Teile davon allein mit einem (mehr oder weniger motivierten) Aussendienst ab zu frühstücken, geht – öfter und schneller als es einem Unternehmen lieb sein kann – in die Hose.
Am schlimmsten sind dabei die Typen, die dann das Aussendienst-Gespräch damit beginnen, sie seien ja eigentlich selbst Fotografen. Warum sie dann Klinken putzen, bleibt meist als Frage offen. Dann spechten die auf möglichst lukrative Aufträge, weil sie im ungünstigsten Fall allein auf Provision durch die Lande ziehen. Und wenn der Kunde nicht in kürzester Zeit mit einem solchen Auftrag überkommt, verlieren sie die Lust an dem selben.
Will der Kunde ein hochpreisiges Teil erst mal in Ruhe aus probieren, geht meist bei den Typen (und Unternehmen) nichts mehr: Man habe ja nur das eine Handmuster, das man nicht aus der Hand geben dürfe; weiterhin sei das Teil ja viel zu wertvoll, um es aus der Hand zu geben.
Weiter: Wer nicht bereit ist, ständig einen freundlichen Kundenservice zu bieten, sollte seinen Laden erst gar nicht eröffnen oder sofort zu machen.
Die deutsche Vertretung von Sinar (alt) in Deutschland war ein Saftladen. Bis zu drei Ansprechpartner kümmerten sich um unsere Belange. Ein Ansehen bzw. Ausprobieren der Produkte wurde offensichtlich nicht gerne gesehen, denn nach dem Vortrag eines solchen Begehrens hörte man von den Ansprechpartnern in Zukunft nichts mehr.
So kam es – nicht nur bei Sinar – zum wohlverdienten Exitus.
Jetzt will man einen Neuanfang wagen, vorerst vor allem mit Ankündigungen für die Zukunft.
Wird wieder so ein Schlafzentrum in Ahrensburg eingerichtet, wird es über kurz oder lang auch die neue Sinar hinweg raffen. Ohne schnell ereichbare Show- und Verkaufsräume (anfangs vielleicht nur in den Grossstädten Berlin, Hamburg, München und Stuttgart) wird es kaum gehen.
Und wenn sich aus den Prospekten und Katalogen nicht die Antworten auf alle Fragen ergeben, braucht ein schlaffer Aussendienstler erst gar nicht an tanzen.
So wie Sinar bisher dachte, Geschäfte zu machen, wird es in Zukunft nicht mehr gehen, zumal sich alle wesentlich mehr um ihre Kunden kümmern müssen, die zukünftig noch mehr ihr Geld zusammen halten (müssen) und es sich dreimal überlegen, wem sie es wann und wieviel geben (können).
MTPD scheint nicht der einzige gewesen zu sein.
Siehe:
Antitrust: Commission confirms sending Statement of Objections to alleged participants in TV and computer monitor tubes cartels
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=MEMO/09/525&type=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en
Antitrust: Commission carries out inspections in the cathode ray tubes sector
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=MEMO/07/453&format=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en