Der Absatz von Kameras der Marke „Fujifilm“ war im ersten Geschäftshalbjahr 09 weltweit rückläufig; Farbfilme wurden auch viel weniger verkauft. Die Konzern-Neuausrichtung sieht neben den klassischen Kosteneinsparungen auch die verstärkte Fremdproduktion vor:
Das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres (April-September 2009) endet für Fujifilm mit einem operativen Verlust in Höhe von 8,6 Mrd. Yen (ca. 64 Mio. €), berichtet das Unternehmen (PDF-Datei). Die Umsätze sind mit 22 % rückläufig. Hinzu kommen Kosten für Konzernumbau und Restrukturierung in Höhe von 35 Mrd. Yen (ca. 260 Mio. €), der starke Yen gegenüber US-Dollar und Euro, eine generelle Preissteigerung bei den Rohmaterialien, sowie die stark gesunkene Nachfrage. Dies alles lässt den eigentlich positiven operativen Gewinn dahinschmelzen.
Der Geschäftsbereich „Imaging Solutions“ (Digitalkameras, Farbfilme und Fotopapier) verzeichnet um 26,7 % gesunkene Umsätze. Insbesondere die nachlassende Nachfrage nach Farbfilmen (Umsatz -39 %) belastet das Ergebnis. Aber auch die Produktgruppe „Electronic Imaging“ verzeichnet einen Umsatzrückgang von 25 % auf 50,6 Mrd. Yen (ca. 375 Mio. €).
Fujifilm gibt an, dass annähernd 4 Mio. Stück Digitalkameras im ersten Geschäftshalbjahr verkauft werden konnten. Das sind fast 7 % weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Gleichzeitig lässt sich aber feststellen, dass der Digitalkamera-Absatz gegenüber dem ersten Quartal gesteigert werden konnte. Im ersten Quartal verkaufte Fujifilm 1,8 Mio. Stück – angesichts der jetzt ausgewiesenen knapp 4 Mio. bedeutet dies einen Absatz von 2,2 Mio. Stück Digitalkameras im zweiten Geschäftsquartal (Monate Juli bis September 2009).

Halbjahresvergleich: Umsatz in Milliarden Yen; %: Prozentanteile. Grafik: Fujifilm
Die Marktgegebenheiten beschreibt Fujifilm wie folgt: Zum einen finden neu eingeführte Kameramodelle, die eine Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb erlauben, am Markt großen Anklang, zum anderen liefern gerade die preisgünstigen Einsteigermodelle, insbesondere in den industriellen Schwellenländern, herausragende Absatzzahlen. Fujifilm will daher weiter eine Strategie der Produktdifferenzierung nach den Marktbedürfnissen einzelner Regionen verfolgen. Allein: diese Entwicklung am Kameramarkt reicht für Fujifilm, insbesondere bei sinkenden Verkaufspreisen, nicht aus, um einen entsprechenden Gewinn zu erzielen.
Der Geschäftsbereich „Imaging Solutions“ versackt in einem dicken Minus von 20,8 Mrd. Yen (ca. 154 Mio. €), damit hat Fujifilm den Verlust des Vergleichshalbjahres fast vervierfacht.
Angesichts dessen glaubt sich Fujifilm mit den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen auf dem richtigen Weg, dem Kostendruck erfolgreich entgegenzutreten. Hierzu hat das Unternehmen seine Produktion auf einen eigenen Fabrikstandort in China konzentriert und die Prozesszeiten in der Produktion optimiert. Die Auftragsfertigung durch so genannte „Original Design Manufacturer“ (ODM – übernehmen die Massenproduktion für einen Auftraggeber, die Produkte werden aber unter der Marke des Auftraggebers verkauft) will Fujifilm weiter ausdehnen. Die Mitarbeiterzahl wird im Zuge dieser Maßnahmen weiter reduziert (Stand 9/2009: 75.938, zum Vergleich 9/2008: 78.228).
(agün)
Zu den Begriffen und deren Bedeutung siehe auch:
Geschäftsberichte lesen und verstehen
Differenzierung in Deutschland
—Fujifilm will daher weiter eine Strategie der Produktdifferenzierung nach den Marktbedürfnissen einzelner Regionen verfolgen. —
In Deutschland praktiziert Fujifilm dieses mit der MSH-Gruppe.
Aktuelles Beispiel ist die A-170 ( Dieses Model nur bei MSH ).
Im Fachhandel heißt die Gurke A-180 ( ABSOLUT BAUGLEICH zur A-170 ).
Der wahre Unterschied liegt nur im VK. Bei MSH ab 55.- bis 69.- €.
Im Fachhandel mindestens ( da nicht anders möglich ) 89.-
Das ist einer der Gründe warum Fuji Digital immer mehr an Boden verliert , denn diese Praktiken werden von Fuji seit einigen Jahren betrieben .
Es zahlt sich halt nicht aus kurz mal eben 40.000 Kameras nach Inolstadt zu liefern.
Haben Sie sich…
…schonmal das Schnittbild des OCMOS angeschaut?
Da sehen BSI-CMOS vergleichsweise billig herstellbar aus und die sind bereits alles andere als so billig wie Foveon X3-CMOS oder 4T-/5T-CMOS ala Canon, Nikon, Sony und Co. als Non-BSI-CMOS.
Als Brücke bis man OCMOS kaufen kann nutzt Fujfilm zurecht CCD. Als 2-fach-CCD auf ein und demselben Halbleiter auch als SuperCCD oder SuperCCD EXR bekannt dürfte der Wettbewerb in Bälde dank SuperCCD EXR in FT-Format ordentlich in Deckung gehen was sowohl HighISO-Performance, Dynamicumfang und Farbtreue wie Farbsättigung anbelangt.
Fujifilm hat erstmal mFT mit SuperCCD EXR im Rohr, während der OCMOS noch nichtmal eine endgültige Backform hat. Dh es wäre ein Weißes etwas aber kein Weißer Wal. Ich denke Sie gehören zu den Typen die irgendetwas suchen um es als Weißen Wal zu deklarieren. Weiße Wale sind eher die von Nikon, Canon, Sony und Co. hinsichtlich Optimierung für Sensoren immer wieder wiederholten Versprechen die nie eingehalten werden und nur zu einem führen und zwar, dass man so fotografiert wie früher Idioten. Lichtstarke Konzert-Festbrennweite um im Nahbereich kleine Tierchen mit Blende 1,2…1,4 freizustellen (Ernsthaftes Beispiel von unserem „Rod“). Warum wohl Makro-Objektive idR. erst ab f2 (zB. ZUIKO Digital 2/50, OM 2/90) anfangen…und bei KB-VF erst ab f4…f8 erst so richtig wollen um spätestens bei f16 als Makro abzuwinken und ab f22 idR. feine Linien aufgeweitet mit farbigen Rändern zeigen.
Shiften Sie einmal mit einem Canon TS und Sie werden erkennen auch diese riesenhaften Objektive haben den Weißen Wal-Effekt. Sobald man shiftet erkennt man, dass es eigentlich kein Shift-Objektiv ist sondern nur als stinknormale Festbrennweite nutzbar ist. Shiften bedeutet abblenden auf f8…f11, s. versch. Tests auf www.dpreview.com .
Sowas gehört harpuniert, aus dem Verkehr gezogen und in die eBay geworfen. Dann bekommt man wenigstens noch den Fleisch-Wert (Glas-Scherben-Haufen-Wert) für seine Weiße Wal-Optik.
Die Filmriesen zerbröselst
Kodak und Fuji scheinen es nicht zu schaffen, sich vom nachlassenden Filmgeschäft zu lösen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass beide beim Beginn der Digitalisierung vorne mit dabei waren, Kodak mit den so ziemlich ersten Kleinbildsensoren für DSLR mit 13 MP (eingebaut in Nikon und Canon-Modelle), und Fuji mit dem Super CCD etc. Es muss sich um ein strukturelles Problem handeln, anders ist kaum zu erklären, dass sich beide Hersteller aus dem Renomierbereich der Spiegelreflexkameras zurückzuziehen scheinen. Bei den Filmen ist aber auch keine Gegenwehr festzustellen.
Auf Luminous-Landscape war vor einiger Zeit mal eine Analyse, warum es Hasselblad trotz Einsicht in die Digitalproblematik nicht geschafft hat, den Trend aufzugreifen (es ging da um plötzlich nutzlos gewordene Expertise). Aber das ist ja bei Fuji und Kodak ersichtlich nicht der Fall. Irgendwas klappt beim Geschäftsmodell nicht, und das Geblubber der Manager zeigt eigentlich mehr, dass die noch nicht über den Berg sind, als irgendetwas anderes.
Kodak und Fuji
Das Problem ist meiner Meinung nach, dass sowohl Kodak als auch Fujifilm zwar im Filmgeschäft sehr stark waren, aber nicht im Kamerabereich. Die analogen und digitalen Kompaktkameras von Kodak waren/sind nur in den USA erfolgreich; bei Fujifilm feierte man zu analogen Zeiten Achtungserfolge mit seinen Mittelformat- und Panorama-Kameras, aber konnte sich trotzdem keinen wirklichen Namen als Kamerahersteller machen. Daran ändert auch der SuperCCD bzw. die damit bestückten FinePix-Kameras nichts – dass Kodak und Fujifilm zeitweise auch Spiegelreflexkameras angeboten haben bzw. zum Teil noch tun, hilft denen auch nicht, da SLRs und DSLRs trotz zunehmender Popularität nur einen minimalen Marktanteil im gesamten Kamerageschäft darstellen (der Großteil des Geschäfts machen markenübergreifend immer noch Kompaktkameras aus).
Ach was!
Ich kaufe einfach Fujichrome Diafilme und die sonstigen Fujifilme und nutze sie an meiner analogen Kamera mit sehr guten Objektiven getrost weiter, neben meinen digitalen System.
Also so schnell will ich die Firma Fujifilm beim Abstieg nicht sehen! Zur Not kauf ich eben noch mehr Filme von dieser ausgezeichneten Firma, die bis heute noch ausgezeichnete Filme wie den Velvia 50 anbietet!
[quote=Gast]Kodak und Fuji scheinen es nicht zu schaffen, sich vom nachlassenden Filmgeschäft zu lösen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass beide beim Beginn der Digitalisierung vorne mit dabei waren, Kodak mit den so ziemlich ersten Kleinbildsensoren für DSLR mit 13 MP (eingebaut in Nikon und Canon-Modelle), und Fuji mit dem Super CCD etc. Es muss sich um ein strukturelles Problem handeln, anders ist kaum zu erklären, dass sich beide Hersteller aus dem Renomierbereich der Spiegelreflexkameras zurückzuziehen scheinen. Bei den Filmen ist aber auch keine Gegenwehr festzustellen.
Auf Luminous-Landscape war vor einiger Zeit mal eine Analyse, warum es Hasselblad trotz Einsicht in die Digitalproblematik nicht geschafft hat, den Trend aufzugreifen (es ging da um plötzlich nutzlos gewordene Expertise). Aber das ist ja bei Fuji und Kodak ersichtlich nicht der Fall. Irgendwas klappt beim Geschäftsmodell nicht, und das Geblubber der Manager zeigt eigentlich mehr, dass die noch nicht über den Berg sind, als irgendetwas anderes.[/quote]
Eigentlich
hätte ich mir von Fuji die eine oder andere Innovation am Sensormarkt erwartet – stattdessen: öder digitaler Consumer-Einheitsbrei und Verzicht auf einen Markstein im SLR-Segment. Sorry, aber was erwartet man sich ernsthaft (noch) beim einstigen grünen Riesen?
Sensormarkt
[quote=Gast]hätte ich mir von Fuji die eine oder andere Innovation am Sensormarkt erwartet – [/quote]
Kommt noch. Vermutlich schon nächstes Jahr. Stichwort: OCMOS