Die „Brigitte“, Deutschlands reichweitenstärkste Frauenzeitschrift, will künftig ganz auf professionelle Models verzichten und stattdessen auf Amateurmodelle „wie du und ich“ setzen. Man wolle die Mädchen künftig nicht mehr per Photoshop dicker machen müssen:
Unter Ohne Models – eine neue Epoche beginnt kündigt die Frauenzeitschrift an, ab sofort würden sämtliche Fotostrecken nicht mehr mit Models fotografiert, „sondern mit Frauen wie Ihnen und uns. Was zählt, ist die Persönlichkeit.“ Nichts weniger als eine Revolution meint die Redaktion damit anzustoßen und lädt interessierte Frauen auch gleich zur Fotoproduktion ein.
Die Gründe für diesen Schritt dürften beim Auflagenrückgang einerseits und bei den Leserinnen andererseits zu finden sein. Die Auflage sinkt seit Jahren ständig und einen Grund sieht die Chefredaktion darin, dass ihre Leserinnen nurmehr wenig mit den „Mager-Models“ gemein hätten. Sprich, die normale Frau kann sich mit den für viele unerreichbaren Schönheitsidealen nicht mehr identifizieren. „Seit Jahren müssen wir die Mädchen mit Photoshop dicker machen, die Schenkel, das Dekolleté. Das ist gestört und pervers.“ hat sich Brigitte-Chefredakteur Andreas Lebert gegenüber dem Spiegel geäußert. Jetzt sollen nurmehr Amateurmodelle die eigenen Beiträge schmücken (Berichte von Modemessen etc. sind davon naturgegeben ausgenommen), wobei die zum großen Teil durchaus schlank sein sollen – nur eben nicht abgemagert.
Mehr zu den Beweg- und Hintergründen hat meedia.de zusammengefasst: Mutig: „Brigitte“ wird Mager-Model-freie-Zone.
(thoMas)
Und?
Bewerbung und Sed-Card schon abgeschickt, thoMas?
“I love my job, it’s the work, I hate.”
🙂
Lieber nicht.
(thoMas)
Scheinheiligkeit
Das mit der Abkehr von den Mager-Models ist doch vermutlich nur ein vorgeschobener Grund, um sich die teueren Gagen von Profi-Models zu sparen. Amateur-Models kosten nur 25 bis maximal 80 Euro die Stunde; manche machen es bestimmt auch gratis (auf TFP-Basis o.ä.) wenn ihnen in Aussicht gestellt wird, dass ihr Foto in der Brigitte gedruckt wird…
Aha
Da sind Sie aber falsch gewickelt mein Bester DilliDingDong. Der Trend im Pro Bereich, abgesehen von der haute couture. Die Designer sehen, dass die Kunden auch nur normale Menschen sind und sich nicht mehr mit einem “tapezierten Sack voll Knochen” identifizieren können. Auch macht die Wirtschaftskriese den Designern zu schaffen, so das die auch die fetten und pickligen mit ihren Klamotten dabei haben wollen.
Alter Hut,
welcher mit der Zielperspektive der Kosteneinsparung vor Jahren schon von englischen und amerikanischen Versandhäusern praktiziert wurde, dort allerdings als ” personalising campaign ” verkauft wurde.
Allmälich scheint vielen ein Licht aufzugehen, dass z.T. doch recht horrende Modellhonorare auch im Kataloggeschäft über den Tisch gegangen sind, und hier dann die Agenturen recht üppig verdient haben.
von Gliszczynski
wvg
Jahrelang
im Photoshop gepfuscht – und dann maulen … aber zumindest Eine(r) hat’s überrissen, wie offensichtlich gestört die real mediale Schönheitsidiotie schon gediehen ist.
aus fotografenperspektive …
… runzele ich da doch die stirn. nicht dass ich viel redaktionell für modemagazine fotografiert hätte, aber wenn models, dann eben solche deren professionality sich nicht unbedingt in knochigkeit, sondern in belastbarkeit und know how ausdrückte. mit laienmodels so auf den punkt abzuliefern, dass es auch dem/der kreativen bzw. der redaktion gefällt, stellt höhere anforderungen an das produktionsteam (bei honoraren im dauersinkflug wohlgemerkt). na dann, viel spass dabei.
Sparen ist angesagt
Wenn schon nicht (mehr) an den Kilos, dann wenigstens an der Kohle. 🙂
Die mageren Modelle
gibt es jetzt dafür bei Nikon und Sony und bald auch bei Canon, Pentax, Samsung und Ricoh.
Echt mager!
Jawohl! Back to the roots
Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Venusfigurinen
Ich finds gut!
Klar kann
Ich finds gut!
Klar kann auch eine Kostenüberlegung dahinter stecken – aber das ist ja momentan auch ein wichtiges Argument.
Klar wird es mit Amateuren für die Fotografen schwieriger – aber vielleicht ist ja dann tatsächlich etwas mehr Geld für die Fotoproduktion übrig – ein frommer Wunsch.
Eventuell leidet dann halt die Qualität der Bilder – die nächste Frage ist, wievielen der Leseren das auffällt, und obs wirklich stört.
Selbst wenn die Wirtschaftskrise schuld ist, ein großer Schritt weg von den Modellmaßen und Figuren als Nonplusultra ist gut!
Schönheit gibts nicht nur bei Modellen, sondern auch bei normalen Menschen!
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www.4photos.de – Paar Bildchen und paar Links für Kamerabastler
Frechheit
Verschwiegen wird dabei natürlich ganz geflissentlich, daß es auch professionelle Modelle gibt, die keine “Mager-Models” sind. Die findet man unter “Plus-Size” oder auch bei People-Agenturen. Aber Amateure sind natürlich VIEL billiger. Und dann DIESE Ausrede parat haben, das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen…
Weniger ist mehr
Ich plädiere dafür, dass die Leserinnen von Frauenzeitschriften weniger fressen, damit sie sich nicht mehr über Models mit guten Figuren ärgern müssen.
Brigitte
Einfach regelmäßig zu McDonalds schicken, dann gehen sie auseinander wie Hefeteilchen!