Schon im vergangenen Monat haben wir uns auf Fotobücher konzentriert. Das wollen wir auch im August so halten. Wir stellen fünf Bücher vor, die sehr unterschiedlich sind. Geheimnisvoll, diskursiv, intermedial … und auf der Suche nach der Schönheit der Jugend

Foto Jürgen Nefzger

Foto: Jürgen Nefzger

 
Geheimnisvolle Wege durch die Nacht geht der Fürther Fotograf Jürgen Nefzger in seinem jetzt bei Hatje Cantz erschienenen Fotobuch „Nocturnes“. Seine fotografische Reise beginnt auf einem erloschenen Vulkan des Zentralmassivs – sie endet im Herzen Clermont-Ferrands: eine Stadt ohne Menschen, geheimnisvoll, leer, scheinbar ausgestorben.

Titel von Judith Huemer - Selected Works 1998 – 2008 Titel von Claudia Angelmaier- „L’image et l’objet“

Judith Huemers Buch „Selected Works 1998 – 2008“, erschienen in der Fotohof edition in Salzburg, stellt Arbeiten einer Wiener Künstlerin vor, der es um eine „Intensivierung von Alltagsmomenten“ geht. Im selben Verlag erschienen ist das Buch „L’image et l’objet“ von Claudia Angelmaier. Die 1972 geborene Künstlerin studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Timm Rautert. Ihr Thema ist die Kunstgeschichte selbst, wie der Verlag schreibt: „Angelmaier interessieren dabei die Kontexte, in denen Bilder von bekannten Beispielen der Kunstgeschichte auftauchen. Aus einer analytischen fotografischen Recherche entstehen großformatige Fotografien von Postkarten, Dias und Büchern, die ‘Meisterwerke der Kunst’ als Reproduktionen zeigen.“ Ein interessanter Zweig der Fotokunst, der schon in den neunziger Jahren in dem spannenden Buch „Diskurse der Bilder“ untersucht wurde.

Dunja Evers Buch „We are not alone“, gerade erschienen bei Kehrer Heidelberg, zeigt die Medien übergreifende Kunst der 1963 geborenen Düsseldorferin: „Sie bedient sich der Medien und verstrickt sie miteinander, um die Welt nicht nur abzutasten, sondern sie zu durchdringen und in ihren Bildern neu zu erschaffen.“
 

Foto Dunja Evers  Foto Dunja Evers

Fotos: Dunja Evers

 
Leichtere, doch gleichwohl feinsinnige Foto-Kost ist Alexander Gnädingers Buch „100 Girls on Polaroid”. Da ist der Name Programm: Der 1970 geborene, in Berlin lebende Modefotograf präsentiert gänzlich ungeschminkte Polaroids von 100 Mädchen – na, sagen wir besser, jungen Frauen. Bilder, welche die Schönheit der Jugend preisen, doch gleichzeitig immer auch von der Vergänglichkeit erzählen. Wie werden diese Frauen in 15 oder 20 Jahren aussehen? Gerade diese Frage fasziniert uns beim Blättern.

(Marc Peschke)
 

Foto Alexander Gnädinger  Foto Alexander Gnädinger
 
 
Foto Alexander Gnädinger  Foto Alexander Gnädinger

Fotos: Alexander Gnädinger