Mit einem „dark flash“ – einem unsichtbaren Blitz – wollen Mitarbeiter der University of New York dem störenden Blitzlicht seine Schrecken nehmen. Daneben könnten ihre Untersuchungen auch der digitalen Bildstabilisierung neue Impulse geben:
Der Student Dilip Krishnan und der Assistenzprofessor Rob Fergus von der University of New York haben eine Digitalkamera so modifiziert, dass der ihrer Ansicht nach störende bis irritierende Blitzlichteinsatz in den unsichtbaren Wellenbereich verlegt wird.
Aufnahmeaufbau: Eine handelsübliche FinePix IS Pro und ein Nikon SB-14UV, bei dem die UV-Schutzschicht auf der Blitzröhre entfernt wurde, und der dank eines Hoya-Filters U360 das sichtbare Licht ausfiltert.
Da bei der FinePix IS Pro (auf Basis der S5 Pro), gedacht für die wissenschaftliche Fotografie, bewusst kein Sperrfilter eingebaut wurde, kann die Kamera auch den nahen UV- und IR-Bereich aufzeichnen. Der Blitz wiederum „blitzt“ dank des Licht-Sperrfilters nur in den unsichtbaren Wellenlängen, bleibt fürs Auge unsichtbar.
Was fehlt, ist die Farbinformation. Deshalb werden zwei Aufnahmen gemacht: Eine geblitzte niedriger Empfindlichkeit für die Motiv- und Schärfeinformationen sowie eine ungeblitzte hoher Empfindlichkeit (und damit unscharfe oder verrauschte) für die Farbinformationen. Diese beiden Aufnahmen werden dann per Software zum endgültigen Foto verrechnet:
Zwei Aufnahmen, eine mit dem multi-spektralen Blitz (F) und die andere mit Dauerlicht (A) aufgenommen, werden zum Endergebnis (R) kombiniert.
Siehe auch: Dark Flash Photography
(thoMas)
Prima
Warum auch einfach, wenn’s kompliziert so “genial” geht …
Etwas komplizierter
Beim Blick auf die verlinkte Seite liest man, dass man die beiden Bilder nicht einfach Helligkeits- und Farbinformation gleichsetzen kann: “We then exploit the correlations between images recorded at different wavelengths to denoise the ambient image and restore fine details to give a high quality result, even in very weak illumination.” Es wird also das verrauschte Farbbild anhand des UV-Bildes entrauscht. Dies sieht man auch am Schlagschatten des Ergebnisfotos, welches dem Farbbild entspricht.
Auf der Seite wird auch ein Vergleichsbild mit niedriger Empfindlichkeit gezeigt. Und hier sieht man, dass das errechnete Bild (logischerweise) Abstriche in der Zeichnung kleiner Farbdetails hat. Bei dem Gesicht sind dies Hautdetails, welche in der Art einer übertriebenen Beauty-Retusche verschwunden sind. Wie “angenehm” das Ergebnis bei anderen Motiven aussieht, bleibt daher zu untersuchen.
Eine interessante Idee ist es allemal und das Ergebnis sieht schonmal vielversprechend aus.
HENNIGArts
Da könnt man doch
Ronald Reagans Star-Wars-Killerblitz-Satelliten glatt zweitverwerten für Google Maps!
UV-Blitz
Ist der UV-Blitz augenschädlich oder ist dafür die Leuchtdauer des Blitzes zu kurz?
Diese Information wäre interessant zu haben.
Gerüchte sagen,
dass Olympus den UV-Blitz in der E-4 einbaut. In Verbindung mit dem neuen Trine Livemos Sensor ermöglicht die Belichtung von drei Bildern gleichzeitig. Durch die drei Sensoren wird die dreifache Lichtleistung eingefangen, wobei auch denkbar ist einen Sensor für UV empfindlich zu machen und somit die UV-Blitzfunktion darzustellen. Olympus wieder innovativ. Canon und Nikon haben das Nachsehen.