Die japanische Seiko Epson Corporation, tätig im Bereich Drucker und digitale Bildverarbeitung, meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr den höchsten Verlust seit fünf Jahren. Die Konzentration auf Kerngeschäftsbereiche und Kundenbedürfnisse soll die Wende bringen:
Seiko Epson weist mit den Ergebnissen des abgelaufenen Geschäftsjahres (April 2008 bis März 2009; PDF-Datei) einen Netto-Verlust in Höhe von 111,3 Mrd. Yen (ca. 865 Mio. €) aus (im Vorjahr noch ein Gewinn von 19 Mrd. Yen). Die Umsätze sind um 16,7 % in allen Geschäftsbereichen (u.a. Drucker, TFT und LCD-Displays, Uhren, Roboter, Kassensysteme etc.) rückläufig. Seiko Epson stellt fest, dass die sinkenden Umsätze zum einen mit der Yen-Aufwertung zusammenhängen, zum anderen aber durch eine Schieflage der Verkaufszahlen hervorgerufen werden. Insbesondere im Druckergeschäft sind die gelieferten Gesamtstückzahlen zurückgegangen, während der Anteil der Lieferungen im Niedrigpreis-Segment gestiegen ist. Der Geschäftsbereich „electronic devices“ verliert 21,1 % Umsatz gegenüber dem Vorjahr, vor allem durch den Rückgang an LTPS-Displays, die in Digitalkameras verwendet werden. Dieser Geschäftsbereich ist weiterhin in den roten Zahlen.
Dabei tragen vor allem die außerordentlichen Verluste bei Seiko Epson mit 76,24 Mrd. Yen (ca. 595 Mio. €) in Form von Restrukturierungskosten und Abschreibungen zum Verlust bei. Seiko Epson betont, dass der wirtschaftliche Abschwung alle Geschäftsbereiche getroffen habe. Dabei zeigen sich regionale Unterschiede: Die Umsätze sind in Amerika zwar mit 13,9 % weniger rückläufig als in Asien oder Europa, jedoch bricht der operative Gewinn um 46 % ein. In Europa hingegen sind die Umsätze mit mehr als 18 % rückläufig, während der operative Gewinn um 76,9 % zulegen kann.
Der Management-Plan für die nächsten Jahre sieht vor, dass sich das Unternehmen auf gewinnträchtige Kerngeschäftsbereiche konzentrieren und dahin die internen Ressourcen in Form von Mensch und Kapital verschieben wird. Im Druckerbereich will Epson stärker die Kundenbedürfnisse in der Produktentwicklung berücksichtigen und die Micro Piezo-Druck-Technik als Marke stärker herausstellen. Die Display-Geschäftsbereiche sollen weiter auf die Photo-Fine-Premia-Technik bei den LTPS-Displays konzentriert werden.
Übrigens: Seiko Epson hat Vereinbarungen über die gegenseitige Patentnutzung mit Hewlett-Packard, Microsoft, Eastman Kodak, Xerox und Canon geschlossen.
(agün)
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Kann jemand dieses Wort “Kundenbedürfnisse” ins Japanische mit großen einzelnen Lettern übersetzen, damit die wenigstens wissen, wie das buchstabiert wird?
In 10 Jahren Digitaltechnik habe ich keine unkompetentere (Wissen über eigene Produkte sowie Wissen über “Kundenbedürfnisse”) und arrogantere Firma erlebt als Epson: Schlagworte Großformatdrucker, RD-1, Software
Tintenpreise sind aber durch die Hersteller bedingt
Wären die Hersteller bei realistischen Preisen geblieben, würde wohl keiner jammern. Aber es fängt halt immer damit an, daß jemand nur für den Moment denkt. Und wenn er dann seinen Drucker billiger als die Konkurrenz anbietet, ist das ein Argument für Kunden…
Daß er den Preis über Tinten langfristig mehr als wettmacht, sofern der Kunde den Drucker tatsächlich braucht und nicht nur rumstehen hat, ist ein schöner Nebeneffekt.
Nun gibt es natürlich auch Käufer, die zu wenig drucken. Also müssen die Farben so teuer sein, daß die anderen für diese relativ bald die Differenz bezahlen…
Es bleibt letztlich Beschiss. Nur wird sich ein einzelner Hersteller hart tun, die Preisvorstellungen der Kunden zurechtzurücken. Dazu müßte mann möglichst vielen Verbrauchern den Tintenverbrauch und die Literpreise der Tinten (ein vielfaches der Druckerpreise) klar machen…
Nebenbei bemerkt geht die Rechnung wahrscheinlich manchmal allein dadurch nicht auf, daß mancher Drucker kaputt ist, bevor er genug Tinte verspritzen durfte…
Drucker und Tintenpreise
Sie erzählen nichts Neues.
Andernorts ist es Ähnlich: Der Nassrasierer wird verschenkt oder suventioniert, die System-Ersatzklingen sind unverschämt teuer. Damit der Nutzer es nicht zu leicht hat, gibt’s dann vom gleichen Hersteller öfter mal ein neues Modell, dass dann nicht mehr mit den alten Klingen klarkommt. Und der Anwender greift irgendwann zum Trockenrasierer, wenn er für den Viererpack Klingen keine 17 Euro ausgeben will.
Das Stichwort „Entwicklungskosten“ zieht nur bedingt. Schauen wir uns doch mal einen hochwertigen Canon-Mittelklassedrucker der Vergangenheit an, den IP4000. Ein ordentliches Gerät. Wo genau stecken jetzt Canons Entwicklunsgkosten? Der heute aktuelle IP4600 ist nicht besser als der 4000er. Canons Weiterentwicklung konzentrierte sich darauf, einen Teil der Bedienelemente einzusparen. Und vor allem den Anwender mit Krypto-Chips auf den viel zu teuren viel zu kleinen Patronen zu gängeln.
Ich würde mir ja einen neuen Canon-Drucker vom Schlage des IP4000 kaufen. Ich wäre auch gern bereit, deutlich mehr dafür zu bezahlen. Und ich würde auch gern Original-Canon-Tinte kaufen, statt die Patronen mit Fremd-Tinte wiederzubefüllen, wenn die Preise fair wären. Nur veräppeln lasse ich mich nicht gerne. Und mit meinen Tintenpatronen subventioniere ich ungern die Billigdrucker anderer Anwender.
Genau so
ist es.
Und: die Entwicklung der Tintenstrahltechnologie hat vor Jahren, um nicht zu sagen vor langer Zeit statt gefunden. Das ist längst Geschichte. Jetzt läuft nur noch Amortisation. Es wird Zeit, dass die Hersteller eine andere Platte auflegen und sich ein neues, stimmigeres Geschäftsmodell ausdenken. Und da gäbe es einiges.
Im Druckerbereich will Epson stärker die Kundenbedürfnisse in de
Erster Schritt: Einstellen des Tintenraubes durch unnötige Reinigungläufe!
Globres
Tintenraub und Tintenpreise
[quote=Globres]Erster Schritt: Einstellen des Tintenraubes durch unnötige Reinigungläufe[/quote]Dass mal ein paar Milliliter Picoliter Tinte durch die Druckköpfe gepumpt werden, damit die nicht eintrocknen, ist doch nicht das Problem. Das Problem sind die unverschämten Preise für die Tinte.
Ich hätte ein paar Epson-Drucker hier rumstehen. Aber solange ich für eine 11-ml-Patrone eines hochwertigen Fotodruckers 16 Euro zahlen soll (z.B. T0792 zum Stylus Photo 1400), erfüllt Epson meine Kundenbedürfnisse nicht.
Warum keine fairen Tintenpreise? Ich würde mehr drucken und mir öfter einen neuen Drucker anschaffen.