Nikon und Fujitsu haben sich zusammengetan und wollen schon morgen ein Tochterunternehmen „Nikon Imaging Systems Inc.“ in Tokio gründen, das die Entwicklung von Kamera-Firmware für Nikon-Kameras zum Ziel hat:
Wie die Nikon Systems Inc. heute mitteilt, wolle man gemeinsam mit der Fujitsu Broad Solution & Consulting Inc. zum 1.7.2009 die Tochtergesellschaft namens Nikon Imaging Systems Inc. gründen, wobei Nikon 70 % und Fujitsu 30 % der Anteile hält. Als Gründungstermin ist der 1.7.2009 vorgesehen, die Geschäftstätigkeit soll am 1.8.2009 aufgenommen werden. Das Startkapital beträgt 95 Mio. Yen, das sind rund 700.000 Euro.
Künftig soll dann allein die Nikon Imaging Systems Inc. für die Entwicklung von Kamera-Firmware für Nikon-Digitalkameras verantwortlich sein. Nikon erhofft sich durch diesen Schritt schnellere und bessere Firmware-Entwicklung, könne doch jetzt Nikons Erfahrung in der Mechatronik und bei der Bildbearbeitung mit den Software-Technologien und dem Know-how von Fujitsu BSC zusammenfließen.
Die neue Firma wird von vier Nikon- und einem Fujitsu-Angehörigen geleitet werden und rund 100 Mitarbeiter beschäftigen. Firmensitz ist in Tokio.
(thoMas)
Na prima,
der MAESTRO-Prozessor der kommenden Leica S2 stammt auch von Fujitsu.
Die Frage ist nur, wer jetzt von wem profitiert.
Na ich glaub
das Nikon da nicht`s nötig hat!!!
Die meisten Bildprozessoren in Kameras kommen von Fujitsu
Fujitsu ist weltweit einer der bedeutendsten Hersteller von Prozessoren für die digitale Signalverarbeitung. Sehr viele Kamerahersteller kaufen ihre “eigenen” Prozessoren bei Fujitsu ein. I. d. R. liefert die japanische Firma auf der Basis verschiedener Plattformentwürfe die Bauteile auf die Wünsche der Kamerahersteller angepasst. Oben drauf kommt dann ein mehr oder weniger fantasievoller Name für den “eigenen” Prozessor. Genau wie in allen anderen Industriezweigen auch, setzt die Kameraindustrie schon lange und in vielen Bereichen auf Zulieferer.
Wenn Nikon jetzt gemeinsam mit Fujitsu ein Unternehmen für die Firmware-Entwicklung gründet, dann vermutlich in der Absicht, die gegebene Hardware so besser ausnutzen zu können (aus Sicht von Nikon) und das vorhandene Know-how in Sachen Hardware um Expertise im Bereich der Kamera-Software zu erweitern (aus Sicht von Fujitsu).
Ganz allgemein ist es in Japan nicht unüblich, dass langfristige Unternehmenspartnerschaften (hier evtl. in Form langfristiger Produktionsabkommen für Bildprozessoren) durch gegenseitige Kapitalbeteiligungen oder die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen abgesichert werden.
Man kann sich nach dieser Meldung jedenfalls ziemlich sicher sein, dass Nikons Expeed-Prozessoren bei Fujitsu vom Band purzeln.