In Zeiten der Wirtschaftskrise trifft es ein Unternehmen nach dem anderen. Nun ist die Reihe an Olympus. Die Japaner melden einen Rekordverlust fürs abgelaufene Geschäftsjahr:

Die Olympus Corporation meldet einen Verlust (PDF-Datei) in Höhe von 114,8 Mrd. Yen (ca. 876 Mio. €) für das abgelaufene Geschäftsjahr April 2008 bis März 2009. Ein Großteil dieses Verlustes wird durch so genannte Goodwill-Abschreibungen* für Tochterunternehmen verursacht. Die Umsätze sind um 13 % rückläufig. Der Vergleich mit den Vorjahreszahlen zeigt die Entwicklung:
 

Grafik Andrea Günaydin

 
Ein Blick in die einzelnen Geschäftsbereiche zeigt, dass diese in unterschiedlichem Maße zum Unternehmensergebnis beitragen. Der Geschäftsbereich Medizin kann zwar eine Umsatzsteigerung erzielen, der operative Gewinn bricht aber, aufgrund von Goodwill-Abschreibungen durch den Aufkauf des britischen Medizingeräterherstellers Gyrus ACMI weg. Der Geschäftsbereich Information and Communication kämpft hingegen mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 25 %.

Das Digitalkamerageschäft ist um 30,2 % rückläufig. Die Umsätze sinken auf 204,9 Mrd. Yen (ca. 1,6 Mrd. €). Hier zeigt sich vor allem ein Umsatzrückgang im Geschäftsbereich Imaging in Europa (-36,4 %) und Asien (-29,5 %). Seit dem 3. Quartal des Geschäftsjahres fährt dieser Geschäftsbereich einen operativen Verlust ein. Das Geschäftsjahr wird mit einem dicken Minus in Höhe von 5,1 Mrd. Yen (ca. 39 Mio. €) im Bereich Imaging abgeschlossen.

Die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr, das am 31. März 2010 endet, sieht einen weiteren, konzernweiten Umsatzrückgang vor. Allerdings will der Konzern wieder einen Nettogewinn in Höhe von 40 Mrd. Yen (ca. 305 Mio. €) erzielen.

(agün)
 
 
*Goodwill-Abschreibungen sind Abschreibungen auf Firmenwerte, wobei bei einer Firmenübernahme mehr für ein Unternehmen gezahlt wurde, als der aktuelle Zeitwert hergibt.