Canons Gewinn ist mit einem Rückgang von 88 % im ersten Quartal 2009 weiterhin im freien Fall. Allein Kosteneinsparungen von mehreren Milliarden Yen ermöglichen schwarze Zahlen:

Die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2009 (PDF-Datei; Januar bis März) des neuen Geschäftsjahres sind alles andere als rosig für Canon. Der Umsatz sinkt um 31,8 % auf 687 Mrd. Yen (ca. 5,28 Mrd. €). Der operative Gewinn fällt um 88 % und der Nettogewinn um 83,4 %. Die Dramatik dieser Zahlen lässt sich besonders gut anhand einer direkten Gegenüberstellung der absoluten Werte ablesen:
 

Zeitraum Umsatz (Yen) Operativer Gewinn (Yen) Nettogewinn (Yen)
1. Halbjahr 2009 687 Mrd. 20 Mrd. 17,7 Mrd.
1. Halbjahr 2008 1 Billion 170 Mrd. 106,6 Mrd.

 
Allein die Tatsache, dass Canon rund 50 Mrd. Yen (ca. 384 Mio. €) an betrieblichen Aufwendungen eingespart hat, rettet die schwarzen Zahlen. Da verwundert es nicht, dass Canon angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise weiterhin nach Kosteneinsparungspotentialen Ausschau halten will.

Den Geschäftsbereich Kamera schätzt Canon weiterhin als wettbewerbsfähig ein. Neue Produkteinführungen konnte das Unternehmen nach eigener Einschätzung zu wettbewerbsfähigen Preisen erfolgreich einführen. Die digitalen SLR-Kameras konnten gesunde Umsätze zum Umsatzwachstum in diesem Bereich beitragen. Der Markt für Kompaktkameras stagniert hingegen. In Folge der sinkenden Verkaufspreise und der Yen-Aufwertung fallen die Umsätze im Kamera-Segment um 24,4 % auf 165,5 Mrd. Yen (ca. 1,27 Mrd. €). Insbesondere in Europa fallen die Kamera-Umsätze um rund 38 %. Der operative Gewinn der Kameras fällt weltweit um fast 83 % auf 7,8 Mrd. Yen (ca. 60 Mio. €).

Canon rechnet im Laufe des Jahres mit ersten Effekten durch die Konjunkturpakete in den verschiedenen Staaten. Eine echte Erholung der Wirtschaft sieht das Unternehmen nicht vor nächstem Jahr. Dennoch korrigiert Canon die Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr bei sinkenden Umsätzen nach oben. Das Unternehmen will einen Nettogewinn von 110 Mrd. Yen (ca. 845 Mio. €) bis zum Jahresende erzielen. Das wären immer noch 64 % weniger als das Jahr 2008 eingebracht hat. Dabei will sich Canon vor allem auf weitere Kosteneinsparungen konzentrieren, Warenbestände reduzieren und den Gewinn durch zeitnahe Produktneueinführungen generieren. Die Mitarbeiterzahl ist übrigens im ersten Quartal 2009 um 8.961 zurückgegangen, darunter 60 Arbeitsplätze in Japan.

(agün)