Hewlett-Packard hat mit MagCloud einen Web-Dienst für „Do It Yourself“-Magazine gestartet. Der Verleger liefert eine PDF-Datei und zahlt nichts; der Leser bekommt ein gedrucktes Magazin, das ihn 20 US-Cent pro Seite kostet. Das in englischsprachigen Ländern bereits in einer Betaphase verfügbare Angebot soll irgendwann auch ganz Europa erreichen:

Palo Alto – Der US-IT-Riese Hewlett-Packard (HP) hat in den USA ein neuartiges Projekt gestartet, das Hobby-Journalisten den Traum vom eigenen Hochglanzmagazin erfüllen soll. Hinter MagCloud verbirgt sich ein Web-Service, der es Nutzern erlaubt, ein selbst zusammengestelltes Periodikum drucken zu lassen. Interessierte müssen hierfür lediglich eine PDF-Datei mit fertigem Layout und Text an den Internetdienst schicken. Die Kosten für den Leser richten sich nach dem Umfang der Publikation. HP berechnet 20 US-Cent pro Seite. Will auch der Herausgeber an seinem Magazin verdienen, kann er einen höheren Seitenpreis festlegen und bekommt den Überschuss.
 

Screenshot MagCloud

 
„Wir wollen euch helfen, eure eigenen Magazine zu veröffentlichen. Alles, was ihr hierfür machen müsst, ist, ein PDF hochzuladen und wir kümmern uns um den Rest“, heißt es in einer Erklärung auf der MagCloud-Homepage. Die fertigen Druckwerke sind über das MagCloud-Portal zu erwerben. Mit dem aktuellen Engagement will HP vor allem die große Einstiegshürde hoher Druckkosten auf dem Magazin-Markt umgehen und es so auch Privatpersonen einfacher ermöglichen, ihre persönliche Zeitschrift einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
 

Screenshot MagCloud

 
Neben dem erwähnten Aspekt verfolgt HP mit dem neuen Web-Service aber natürlich auch wirtschaftliche Interessen. Längerfristiges Ziel ist es nämlich, MagCloud als eine Art YouTube für Printproduktionen zu positionieren. Geht diese Strategie auf, könnte das Unternehmen seine geschäftlichen Aktivitäten um einen weiteren lukrativen Bereich erweitern. So sollen etwa im Fall eines Erfolgs auch Copy-Shops als Partner in das Projekt miteinbezogen werden, die HP dann mit neuen digitalen Druckern und passenden Tintenbefüllungen ausstatten will. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich MagCloud allerdings noch in einer Beta-Testphase“, erläutert Barbara Werwendt, HP-Sprecherin in Österreich. Der Online-Service stehe bislang lediglich in den USA, Kanada und Großbritannien zur Verfügung. „Eine weitere Ausdehnung dieses Angebots ist aber schon angedacht. Den genauen Starttermin für Europa können wir jedoch zurzeit noch nicht kommunizieren“, so Werwendt.

(pte / Markus Steiner)