Andreas Kaufmann hat den Vorstandsvorsitz planmäßig an Rudolf Spiller übergeben, der sich besonders um den Vertrieb kümmern will:
Andreas Kaufmann hatte den geschassten Leica-Chef Steven Lee ja zwischenzeitlich ersetzt und übergibt den Posten des Vorstandsvorsitzenden nun an Rudolf Spiller, der wiederum bis März 2008 der Geschäftsführung des Brillen(glas)herstellers Carl Zeiss Vision GmbH angehörte.
Die Presseinformation der Leica Camera AG dazu:
Solms, den 5. März 2009
Aufsichtsrat bestellt Rudolf Spiller zum neuen Vorsitzenden des Vorstands
Der Aufsichtsrat der Leica Camera AG hat heute im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung einstimmig Herrn Rudolf Spiller (53) als neuen Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Herr Rudolf Spiller wird Herrn Dr. Andreas Kaufmann nachfolgen, der das Amt als Vorstand und Vorstandsvorsitzender nur vorübergehend bis zum 28. Februar 2009 übernommen hatte.
In seiner Funktion wird Rudolf Spiller insbesondere das Ressort Vertrieb verantworten.
Dr. Wolf Schumacher, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Leica Camera AG: »Es freut mich, dass wir mit Herrn Spiller einen erfahrenen Manager für die Leica Camera AG gewinnen konnten. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird er sich den Herausforderungen des Marktes stellen und das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen.«
Rudolf Spiller war zuletzt selbständiger Unternehmensberater. Zuvor bekleidete er führende Positionen in verschiedenen Unternehmen der optischen Industrie.
Der bisherige Vorsitzende des Vorstands, Dr. Andreas Kaufmann, wird wie geplant zurück in den Aufsichtsrat wechseln. Als Geschäftsführer der ACM Projektentwicklung GmbH, Salzburg, die 96,5 % der Anteile der Leica Camera AG hält, hatte Kaufmann vor einem Jahr den Vorstandsvorsitz zeitlich befristet übernommen.
Dr. Wolf Schumacher weiter: »Im Namen des Aufsichtsrates danke ich Herrn Kaufmann, dass er persönlich die Verantwortung für das Unternehmen in einer wirtschaftlich schwierigen Phase übernahm. Es ist ihm gelungen, Strukturen, Prozesse, vor allem aber wichtige neue Produkte voranzutreiben, die dem Unternehmen eine Perspektive bereiten.«
Dem Vorstand gehören weiterhin Andreas Lobejäger (CFO), Dr. Martin Picherer (stellvertretender CEO, Marketing, Produktmanagement und Businessunit Sportoptik) und Stefan Trippe (COO) an.
(thoMas)
Nachtrag (13.6.2009): Portraitfoto von Rudolf Spiller eingefügt.
Na, den R-Vertrieb
hatter nu schonmal gegen die Wand gefahren. Die paar Rs, das ist nicht das Problem. Das Vertrauen(sloch) ist es.
Sie sind vom Fach?
Die Fertigungsanlagen werden hoffentlich gerade von der M8 auf die S2 umgestellt, die Arbeitsgruppen entsprechend geschult. Leica hat alle Hände voll zu tun, die Lieferrückstände bei einzelnen M-Objektiven abzubauen. Meinen Sie, man kann da mal eben zwischendurch noch eine Hand voll R9 samt der zugehörigen Objektive zusammenschrauben, deren Produktion schon vor eine Weile ausgelaufen ist und deren Lagerbestände jetzt erschöpft sind. Und die dann doch kaum jemand kauft, weil alles auf die R10 und S2 wartet? Die ohne zeitgemäßes Modul R die R9 ohnehin nur schwer verkäuflich ist?
Meinen Sie, die Zulieferer warten nur darauf, Kleinstaufträge von Leica zu erledigen, nur damit die dann nochmal ein paar letzte R9 nachproduzieren?
Warum wohl war das Modul R irgendwann ausverkauft und wurde nicht mehr neu aufgelegt? Wenn die Teile alle sind, sind sie alle, und man steckt die Anstrengungen lieber in das neue Produkt, als noch mal eine Limited Edition des Ladenhüters zu bauen, für die man draufzahlt. So arg man die Geduld der Kunden dadurch auch belasten mag…
Geduld
ist eine Tugend, sagt man.
Bei Leica braucht man Geduld, wenn dabei kein Schnellschuß sondern ein überlebensfähiges System werden soll!
Also ich warte gerne, wenn dafür wirklich praxisnahe Kameras gebaut werden, mit Liebe zum Detail.
Insgesamt schade finde ich das Zeiss jetzt den Markt abgreift und für fast alle Anschlüsse baut…
und dass das nicht auch Leica tut.
Viele R-Leica Objektive haben nach meinen Tests eine schönere Zeichnung als die härteren, kühleren Zeiss Gläser…
da ist vielleicht keiner wirklich besser – ist nur eben Geschmackssache.
Schade auch wenn nicht Leica M-Objektive für Panasonic und Olympus Kameras einwandfrei nutzbar sind.
Leica sollte schrittweise seine Objektive allen Bajonetten anbieten…
wenn das Zeiss schafft… sollte das auch bei Leica möglich sein.
Topp, die Wette gilt!
Meine Prognose: Leicas Pleite kommt innerhalb der nächsten Jahre. Der Klitschentraum ist ausgeträumt. Von ein paar privaten Markensnobs kann man als Technologiekonzern nicht leben, aber genau das, nämlich Technologiekonzerne, müssen Kamerabauer heutzutage sein. Das die S2 sich auf dem Profimarkt gegen die viel schnelleren und günstigeren Canons / Nikons bzw. High End Studiosysteme a la Phase1 durchsetzen kann, sehe ich überhaupt nicht. Schon gar nicht bei dem zu erwartenden Verarschungs-Preisniveau…
Leica ist kein «Technologiekonzern»!
…sondern ein gewachsener mittelständische Betrieb, wie es in einem andern Thread hier kürzlich schon erwähnt wurde. Dementsprechend sind auch die personellen und finanziellen Ressourcen bei Leica dimensioniert. Aber manchem scheint das einfach nicht in Köpfchen zu wollen. Überhaupt kommt es mir anhand der Kommentare so vor, als müsste Leica so ziemlich für alles grade stehen. Und wenn man mal nicht mit dem Finger schnippen darf und Leica partout nicht auftischt was man will, dann ist dieses Unternehmen Abschussreif. Idiotie as its best.
Naja, Spiller ist nicht der
Naja, Spiller ist nicht der erste Chef bei Leica, der keine Ahnung vom Kamerabau/-markt hat. Trotzdem hat Leica bis jetzt alle mehr oder weniger glücklich überstanden. 😉
Die S2 könnte was werden. Die Betonung liegt auf: KÖNNTE! Die einzige rückteillose Digi-Mittelformat hat bislang Mamiya mit der ZD – und das Teil war nie der ganz große Renner. Trotzdem ist in dieser Nische noch Platz, auch und gerade weil man der Mamiya ihr frühes Entwicklungsdatum inzwischen deutlich angemerkt. Es kommt alles darauf an, wie gut die S2 wird – UND natürlich auf den Preis.
Bei der neuen R bin ich jedoch mehr als skeptisch. Sicher, Leica wird die besten AF-Linsen bauen, keine Frage! Aber das wird alles nix nützen, wenn die Kamera nicht auf Canon- und Nikon-Topmodellniveau ist. Denn das wird die natürlichen Konkurrenz der digitalen R sein. In diesem Marktsegment ist die Luft ganz, ganz dünn. Und noch ist ja kein Erscheingsdatum in Sicht. Vielleicht die Photokina 2010, vielleicht noch später. Leica sollte die heilige Kuh schlachten und sich die Entwicklungskosten sparen.
Wunschdenken: S2 als R-Ersatz
Ich wunder mich immer, wenn hier so getan wird, dass die S2 für irgendwelche Amateurfotografen interessant sein könnte und quasi als R-Ersatz angesehen wird. Hallo!? Das Ding wird preislich noch in einer ganz anderen Liga spielen als die bisherige, bereits aberwitzig teure Lösung R9 und Digitalrückteil. Bei der S2 dürften nur ein paar ganz gut betuchte Amateure zum Zuge kommen. Ob die allerdings für das ganz dicke Umsatz- und Ertragsplus sorgen, ist mehr als fraglich.