Dieser Tage findet in New York die 25. PhotoPlus Expo statt – eine kleine, aber feine Messe, die hauptsächlich Berufsfotografen anzieht:
Die PhotoPlus Expo, eine jährliche Verkaufsausstellung in New York City für Fotografen, feiert dieses Jahr ihren 25. Geburtstag. Am ersten Tag kamen laut Schätzungen der Messeleitung 10.000 Besucher, am zweiten Tag schien sie mir sogar noch besser besucht zu sein. Jedenfalls waren die Aussteller an beiden Tagen eifrig damit beschäftigt, die Fragen der Fotografen zu beantworten und ihre Produkte zu präsentieren.
Die meisten von uns sahen auf der PhotoPlus Expo zum ersten Mal Leicas S2, die auf der photokina vorgestellt wurde und damals dort wie auch jetzt hier in Amerika eine ganze Menge Aufsehen erregte. Die Kamera bedient sich sehr gut und ist, angesichts des Mittelformatsensors, überraschend kompakt. Ich war allerdings verblüfft, dass sie nur so wenig Bedienelemente hat. Aber die S2 ist solide gebaut und scheint einfach zu bedienen zu sein. Interessant wird sein, ob auch andere Hersteller spiegelreflexartige Kameras mit Mittelformatsensor entwickeln werden.
Natürlich gab es wegen der EOS 5D Mk II am Canon-Stand viel Gedränge, war das doch für viele die erste Gelegenheit, sie aus nächster Nähe zu begutachten. Anlässlich eines Journalistenfrühstücks zeigte Vincent Laforet – einer der ersten, die mit der 5D Mk II fotografieren konnten – sein Video „Reverie“. Wenn Sie es noch nicht gesehen haben, dann sollten Sie es unter www.vincentlaforet.com aufrufen. Es ist toll, und es zeigt die Möglichkeiten und die Qualität der Videofunktion der 5D Mk II.
Wie nicht anders zu erwarten, war auch der Nikon-Stand voll der Leute, die die D3, D700 und D90 ausprobieren oder Capture NX2 demonstriert bekommen wollten. Fotografen zeigte ihre Werke und an der Seite des Messestande konnte man einen Schlangenmenschen fotografieren.
Olympus zeigte wieder, wie schon auf der photokina, die Konzeptstudie zu Micro Four Thirds. Obwohl das noch ein Holzmodell ist und Olympus noch nicht sagen kann, ob die Kamera letztlich so aussehen wird, äußerten sich etliche Fotografen anerkennend über das Retro-Aussehen in Sucherkamera-Anmutung, und dem kann ich zustimmen.
Panasonic war nicht auf der PhotoPlus Expo, aber einer meiner Kollegen hatte eine DMC-G1 dabei und ich konnte ein wenig damit herumspielen. Viele Fotografen haben Bedenken, was die Autofokusgeschwindigkeit der G1 angeht, weil sie xyx Kontrast-AF nutzt, aber die Kamera – die aussieht und sich anfühlt wie eine digitale Spiegelreflex, aber viel kleiner ist – fokussiert ziemlich flott.
Zum ersten Mal stellte auch Casio auf der PhotoPlus Expo aus; Hauptattraktion war die EX-FH20, eine kleinere und leichtere Ausführung der EX-F1. Sie nimmt bis zu 40 B/s auf. Journalisten konnten bereits zwei Tage vor Messebeginn in einem Stadion Eishockeyspieler in Aktion fotografieren. Obwohl es bei dieser Geschwindigkeit schwierig ist, Bilder genau zu komponieren, macht es Spaß, mit der Kamera zu fotografieren.
Das meiste auf der Messe war natürlich digital. Aber Kodak verschenkte Freifilme vom neuen Professional Ektar 100. Beispielvergrößerungen zeigten hohe Farbsättigung und, bei näherer Betrachtung, ein sehr feines Korn. Ein Dank an Kodak, dass sie ihre Filme weiter produzieren und verbessern.
Auf vielen Messeständen waren Profifotografen anwesend, die entweder von ihrer Arbeit erzählten oder Aufnahme-Sessions, inklusive Licht und Modell, veranstalteten. Mich überraschte, wie viele Verlage hier Stände hatten, darunter Peachpit Press, O’Reilly und Course PTR. Einige Verlage boten Autorenlesungen an, die so interessant wie lehrreich waren.
Auch wenn es keine wichtigen Neuankündigungen gab, so gab es auf der PhotoPlus Expo doch eine Menge Interessantes zu sehen. Morgen dann mehr davon.
(Theano Nikitas)